E-Book, Deutsch, Band 5, 396 Seiten
Reihe: Walker Security
Jones Tall, Dark and Deadly - Riskante Leidenschaft
1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-7325-3635-1
Verlag: beHEARTBEAT
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Tall, Dark and Deadly
E-Book, Deutsch, Band 5, 396 Seiten
Reihe: Walker Security
ISBN: 978-3-7325-3635-1
Verlag: beHEARTBEAT
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Kyle soll die Geliebte des berüchtigten Drogenbarons Alvarez beschützen. Als Undercover-Agent von Walker Security nimmt Kyle den Auftrag an, denn es gilt, Alvarez und seinen Drogenring zu zerschlagen. Doch Myla ist alles andere als eine eingeschüchterte Geliebte, sondern vielmehr die aufregendste Frau, die Kyle je gesehen hat. Schon bald riskiert er für seine Gefühle sein Leben, denn jeder, der Myla zu nahe kommt, wird mit dem Tode bestraft. DIE NEW YORK TIMES UND USA TODAY BESTSELLER-SERIE: Tall, Dark and Deadly - die drei Walker Brüder leiten sehr erfolgreich ihre eigene Sicherheitsfirma 'Walker Security'. Jeder Bruder ist einzigartig und hat seine ganz speziellen Methoden und Fähigkeiten. Doch eins haben sie gemeinsam: Sie brennen leidenschaftlich für die Menschen, die sie lieben - und sind gnadenlos, wenn sie für eine Sache kämpfen, an das sie glauben. Kein Fall ist ihnen zu schwer und keine Gefahr zu groß. Romantisch und spannend, düster und sexy: Lassen Sie sich verführen von den Walker Brüdern und den Romantic Thrillern von Bestseller-Autorin Lisa Renee Jones! eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.
Weitere Infos & Material
Prolog
Myla Vor vierzehn Monaten … Als ich eines der drei »Shivers«-Restaurants, die es in San Francisco gibt und die »für jeden etwas« bieten, durch den Mitarbeitereingang betrete, kann ich noch immer nicht fassen, dass ich tatsächlich hier arbeite. Mit meinen fünfundzwanzig Jahren sollte ich eigentlich lieber meine Karriere in Gang bringen und nicht kellnern. Aber als ich meine Sachen in Texas in meinen Wagen gepackt und meine ganzen Ersparnisse aufgebraucht habe, um hierherzukommen, hatte ich ja auch etwas ganz anderes vor. Als ich dann hier eintraf, war die Stelle, die ich annehmen wollte, längst vergeben. Mein Traum, Modedesignerin zu werden, lag noch in weiter Ferne, aber der Schritt von der Einkäuferin einer kleinen Boutique zu der eines der größten Modegeschäfte der Welt hätte zumindest in die richtige Richtung geführt. Ich schließe die Tür hinter mir und stehe in einem kleinen Umkleideraum, wo ich vor dem ersten der zwölf Spinde stehen bleibe. Nachdem ich die Kombination ins Schloss eingegeben und die Tür geöffnet habe, lege ich rasch meine Handtasche hinein und nehme die rosafarbene Schürze vom Haken. Während ich sie mir umbinde, bereue ich wieder einmal, dass sie nicht den tiefen V-Ausschnitt meines grell-pinken »Shivers«-T-Shirts verdeckt. Denn anders als einige der anderen Mädchen hier ziehe ich es vor, mein Gehirn zu benutzen, um in der Welt voranzukommen – und nicht meine Brüste. Allerdings sind meine Brüste vermutlich der Grund dafür, dass ich überhaupt eingestellt wurde. Mein Boss Eduardo verbringt viel zu viel Zeit damit, sie anzustarren. Es gefällt mir zwar nicht, aber von irgendwas muss ich schließlich meine Rechnungen bezahlen. Kaum habe ich die Spindtür geschlossen, das Schloss wieder angebracht und mich umgedreht, renne ich schon förmlich gegen einen großen, breiten Körper. »Eduardo«, stoße ich keuchend aus. »Ich habe dich gar nicht reinkommen hören.« Er sieht mich wie immer mit halb geschlossenen schweren Lidern an und verschränkt seine muskulösen Arme vor seiner breiten Brust. Mir ist die Art, wie er mich anstarrt, jedes Mal unheimlich. »Der Geschäftsführer der Kette ist heute Abend im Haus und speist im privaten Speisezimmer im Untergeschoss. Du wirst dich um ihn kümmern.« »Ich? Aber ich werde doch noch immer angelernt.« »Du wirst ihm gefallen, und das ist alles, was zählt.« Er stemmt die Hände in die Hüften. »Bei Joe an der Bar wartet eine Zweitausenddollarflasche Tequila darauf, dass du sie dem Mann bringst. Und beeil dich, er hat Durst.« Bei diesen Worten dreht er sich um und geht, und ich stehe einige Sekunden lang einfach nur da, bevor ich mich schließlich kurz schüttle und in Bewegung setze. Ich gehe hinter ihm her durch einen langen Flur und an mehreren Büroräumen vorbei. Im Restaurant ist die Hälfte der Plätze an den Holztischen und der Bar bereits besetzt, aber da es Freitagabend ist, wird es bald brechend voll sein. Das bedeutet, dass es richtig viel Trinkgeld geben wird, und ich kann nur hoffen, dass ich das nicht wegen des Besitzers verpasse, der mir vermutlich gar kein Trinkgeld geben wird. Ich gehe nach rechts bis ans Ende der hufeisenförmigen Bar, und Joe kommt mir entgegen und stellt zwei Gläser vor mir ab. »Verschütte ja nichts davon. Das ist flüssiges Gold.« »Ich weiß nicht mal, wo ich eigentlich hinmuss.« Er deutet hinter mich, und ich schaue über die Schulter zu einem Bogengang und dann erneut zu ihm, doch er hat sich bereits abgewandt. Also hole ich tief Luft, nehme die beiden Gläser und gehe in die angegebene Richtung. Im Moment wäre ich lieber wieder zu Hause in Texas, wo ich wenigstens einen Job in der Branche hatte, in der ich arbeiten will, und wo Sally, meine beste Freundin, in meiner Nähe wäre. Sie hat vor Kurzem geheiratet und ist jetzt schwanger. Ich atme laut aus, gehe etwa ein Dutzend Treppenstufen nach unten und erreiche einen Absatz, wo ich vor einer großen Tür stehe. Als ich eintrete, befinde ich mich in einer Art Gewölbekeller. An der horizontal zu mir befindlichen Tafel hätten locker zwölf Gäste Platz, aber drum herum ist es so eng, dass man kaum bedienen kann. Im Augenblick sind nur zwei Männer anwesend: mein Boss, der mir den Rücken zuwendet, und ein Hispano in einem teuren Anzug, der mich ansieht. »Du musst Myla sein«, sagt der Mann, den eine arrogante, weltgewandte Aura umgibt und dessen Schläfen bereits grau werden. Ich schätze ihn auf Mitte vierzig. »Komm her«, fordert er mich auf und hebt eine Hand. »Bring mir meinen Drink.« Irgendetwas an dem Befehlston dieses Mannes ist mächtig und fast schon sexy, aber dennoch wirkt er irgendwie … unheimlich. Fast schon furchterregend. Ich gehe zum Tisch und stelle die Drinks vor den beiden Männern ab. »Danke«, sagt er, und ich stelle überrascht fest, dass er mir nicht in den Ausschnitt glotzt. Stattdessen sieht er mich an, und zwar mit einer Intensität, die mir fast schon unangenehm ist. Ich zwinge mich, die Hände in die Hüften zu stemmen, auch wenn ich mir viel lieber die Arme um den Leib schlingen würde. »Soll ich Ihnen die Speisekarte bringen?« »Wie alt bist du?«, will er wissen und ignoriert meine Frage einfach. »Fünfundzwanzig.« »Warum kellnerst du hier?« »Ich bin hierhergezogen, weil mir eine neue Stelle angeboten wurde, die jedoch nach meinem Umzug auf einmal nicht mehr frei war. Aber ich kann Ihnen versichern, dass ich diesen Job brauche und dass ich hart arbeiten werde.« »Davon bin ich überzeugt. Du kannst jetzt gehen, damit wir uns unterhalten können, aber wenn mein Geschäftstermin hier zu Ende ist, wirst du mit mir essen gehen. Mit anderen Worten: Du hast dir vorerst nichts anderes vorzunehmen.« »Was? Nein, ich …« Als er eine Augenbraue hochzieht, korrigiere ich mich rasch. »Entschuldigen Sie. Es ist nur so … Ich brauche die Trinkgelder, die es heute Abend geben wird. Doch ich bedanke mich für Ihr Angebot.« »Du wirst von mir fünfhundert Dollar Trinkgeld bekommen, nur damit du mit mir essen gehst. Und jetzt überlass uns unseren Geschäften.« Bei dem Befehl zucke ich zusammen, und mein Herz schlägt mir bis zum Hals, während meine Füße ein Eigenleben zu entwickeln scheinen und mich über die Treppe nach oben tragen. Dort angekommen, weiß ich nicht, was ich tun soll. Es ist mir wahnsinnig unangenehm, dass man mir regelrecht befohlen hat, essen zu gehen, aber angesichts der Lebenshaltungskosten in dieser Stadt kann ich die fünfhundert Dollar sehr gut gebrauchen. Ich weiß noch immer nicht, was ich von alldem halten soll, sehe mich im Restaurant um und entdecke Heather, eine Kellnerin, mit der ich mich an meinem ersten Tag angefreundet habe und die gerade in meine Richtung kommt. Sofort laufe ich los und fange sie ab, bevor sie die Bar erreicht. »Warum machst du so ein panisches Gesicht?«, fragt sie und pustet sich eine blonde Locke aus den Augen. »Der Besitzer des Restaurants ist hier und …« »Michael Alvarez ist hier?« »Ja, und …« »Weißt du überhaupt, wer das ist?« Ich starre sie irritiert an. »Wie meinst du das?« »Er leitet eines der größten Kartelle, die es in diesem Land gibt.« »Was? Er leitet ein Kartell?« »Oh ja«, bestätigt sie. »Er hat Geld, und ich habe gehört, dass er auch ziemlich sexy sein soll. Da er noch nie hier war, habe ich ihn mal gegoogelt, und er sieht unheimlich aus. Ganz schön unheimlich sogar.« Sie berührt meinen Ellenbogen. »Ich habe da hinten einen zickigen Gast und muss ihm seinen Drink bringen. Bin gleich wieder da.« Sie saust um mich herum, und ich stehe wie erstarrt und vom Donner gerührt da und … Ich kann es nicht fassen. Es dauert fast zwanzig Sekunden, bis mir klar wird, dass ich meine Schwester anrufen sollte, die FBI-Agentin ist. Daher haste ich durch den Flur und an den Büroräumen vorbei, aber anstatt in die Umkleide zu gehen, verschwinde ich rechts auf der Toilette. Ich gehe in die hinterste Kabine, verriegle die Tür, lehne mich an die Wand, hole mein Handy aus der Hosentasche und wähle die Nummer meiner Schwester. Sobald es klingelt, springt sofort die Mailbox an, wie ich es oft monatelang erleben muss, wenn sie undercover arbeitet. Ich weiß nicht einmal, ob sie meine Nachricht überhaupt erhalten wird, aber als es piept, sage ich: »Kara, hier ist Myla.« Die Tür zur Damentoilette wird geöffnet, und ich fluche lautlos, weil ich nun eine unverfängliche Nachricht hinterlassen muss. »Ruf mich bitte zurück.« Dann stütze ich die Stirn gegen die kalte Seitenwand und frage mich, was unsere Familie nur an sich hat, dass wir immer wieder auf Kollisionskurs mit schlimmen Menschen geraten. Ich gehe meine Optionen durch. Alvarez gehört zu der Art von Männern, denen mein Vater und meine Schwester das Handwerk legen wollen. Der Art von Männern, die unsere Eltern getötet haben. Aus diesem Grund sollte ich schnellstmöglich von hier verschwinden und mir morgen einen Job bei einer Zeitarbeitsfirma suchen. Das wäre mehr als gerechtfertigt und sehr vernünftig. Niemand weiß besser als ich, was für eine Gefahr Alvarez darstellt – allein schon wegen dem, was er ist. Nachdem ich diese Entscheidung getroffen habe, beschließe ich, jeden beim FBI anzurufen, der mir helfen kann, meine Schwester zu erreichen, sobald ich hier raus bin. Ich drücke die Tür auf, und mir stockt der Atem, da ein Mann mit einer langen Narbe auf der Wange direkt vor mir steht. »Was haben Sie hier zu suchen?« »Mr Alvarez verlangt nach deiner Gesellschaft, was bedeutet, dass ich dir dein Handy abnehme und dich durchsuchen werde.« »Was? Nein! Nein, damit bin ich nicht...