Jones Tall, Dark and Deadly - Riskante Verführung
1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-7325-2671-0
Verlag: beHEARTBEAT
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Tall, Dark and Deadly
E-Book, Deutsch, Band 2, 307 Seiten
Reihe: Walker Security
ISBN: 978-3-7325-2671-0
Verlag: beHEARTBEAT
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Für die erfolgreiche Scheidungsanwältin Julie Harrison ist klar, dass Liebe nicht von Dauer ist, und sie niemals die Fehler ihrer Klienten wiederholen will. Für sie sind Männer nur Marionetten, die sie auf Distanz hält und nicht an sich heranlässt - außer Luke Walker, Mitinhaber der Walker Security, der ihr einst das Herz brach und den sie seitdem nicht vergessen kann.
Als einer ihrer Klienten ins Visier eines gefährlichen Kartells gerät, schwebt auch Julie in großer Gefahr und Luke Walker macht es sich zur Aufgabe, sie zu beschützen. Doch was als Job beginnt wird schnell zu einer Achterbahnfahrt der Gefühle. Julie und Luke verlieren sich immer mehr in einander und ahnen nicht, wie nah die Bedrohung schon ist ...
DIE NEW YORK TIMES UND USA TODAY BESTSELLER-SERIE: Tall, Dark and Deadly - die drei Walker Brüder leiten sehr erfolgreich ihre eigene Sicherheitsfirma 'Walker Security'. Jeder Bruder ist einzigartig und hat seine ganz speziellen Methoden und Fähigkeiten. Doch eins haben sie gemeinsam: Sie brennen leidenschaftlich für die Menschen, die sie lieben - und sind gnadenlos, wenn sie für eine Sache kämpfen, an das sie glauben. Kein Fall ist ihnen zu schwer und keine Gefahr zu groß.
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Eineinhalb Stunden nachdem sie Luke im Flughafen zurückgelassen hatte, trat Julie durch die Drehtür des Hotels und hielt mit ihrem Rollkoffer auf die Rezeption zu. Sie hätte zu gern gewusst, was aus Luke und seinem Flug geworden war, und machte sich immer noch Sorgen um ihn, fragte sich aber gleichzeitig auch, ob sie es wohl beide schaffen würden, rechtzeitig zur Hochzeit wieder zurück zu sein. Die Versuchung, ihn anzurufen, wäre sehr groß gewesen, wenn sie denn seine Nummer gehabt hätte, vor allem, da sie selbst gern schnellstmöglich mit einem Charterflug geflogen wäre. Aber sie hatte seine Nummer nicht und würde auch nicht Lauren und Royce anrufen und wegen des Schneesturms in Panik verfallen, da sie doch hoffentlich früh am nächsten Morgen einen Flug bekommen würde. Andernfalls musste sie sich eben auch einen Charterflug suchen und die Warnung ignorieren, die sie Luke gegenüber ausgesprochen hatte. Aber sie würde eher zu Fuß nach Hause laufen, als Laurens Probeessen zu verpassen.
Julie blieb vor dem mit einem Seil abgetrennten Bereich stehen, um sich anzumelden, und bemerkte, dass noch zehn Personen vor ihr in der Schlange standen, die größtenteils ebenfalls in ihrem Flieger gesessen hatten. Es war großes Glück gewesen, dass sie das erste Shuttle zum Hotel erreicht hatte, sonst hätte sie vermutlich länger warten müssen.
Seufzend stützte sie sich auf ihren Koffer, da sie müde von dem langen Tag war, und spürte, wie ihr die Augen zufielen, als sich die Schlange einfach nicht weiterbewegte. Dabei musste sie an das letzte Mal zurückdenken, als sie sich von Luke verabschiedet hatte. An jenem Tag hatte sie ihn zum Flughafen gebracht, und ihre Affäre war viel zu früh zu Ende gegangen. Damals hatte sie ihm gesagt, dass die Welt mehr Männer wie ihn brauchte. »Was brauchst du?«, hatte er daraufhin wissen wollen. Beinahe hätte sie ihm geantwortet: »Dich. Ich brauche dich, Luke.«
Auf einmal erschauerte Julie und hatte ein derart seltsames Gefühl, dass sie sich aufrichtete und unauffällig in der Lobby umsah. Ihre Aufmerksamkeit wurde augenblicklich von drei Männern angezogen, die mit dem Rücken zu ihr in der Nähe einer Tür standen, durch die man vermutlich ins Restaurant oder zur Bar gelangte. Sie sahen nicht einmal zu ihr herüber und dennoch … Irgendetwas war merkwürdig an ihnen.
Elizabeth Moores Worte hallten wieder durch ihren Kopf. »Mein Mann würde mich nicht umbringen. Und Sie ebenfalls nicht. Aber es gibt andere, die uns alle töten würden, wenn sie herausfinden, was er verbirgt.« Julie rieb sich die Arme und schalt sich innerlich, dass sie ihrer Fantasie derart freien Lauf ließ.
Sie rückte weiter zum Schalter vor und hoffte, dass sie möglichst bald ein Zimmer bekam und endlich diese Lobby verlassen konnte. Hinter dem Schalter nahmen noch weitere Rezeptionisten Platz, und nach wenigen Minuten wurde sie ebenfalls nach vorn gerufen. Unwillkürlich musterte sie die drei Männer noch einmal und stellte fest, dass einer von ihnen verschwunden war. Wieso war sie jetzt nicht erleichtert, sondern wurde noch unruhiger?
Doch sie hatte keine Zeit, länger darüber nachzudenken. Der Rezeptionist arbeitete schnell, und schon war Julie auf dem Weg zu ihrem Zimmer. Sie stellte ihre Handtasche auf ihren Koffer und ging mit dem Zimmerschlüssel in der Hand in Richtung Fahrstuhl, wo sie rasch in eine leere Kabine stieg. Nachdem sie den Knopf für ihre Etage gedrückt hatte, lehnte sie sich an den Spiegel und freute sich darauf, gleich Ruhe, Frieden und Schlaf zu finden. Oh ja. Einfach nur noch schlafen.
Eine Sekunde, bevor sich die Türen schlossen, schob jemand seine Hand dazwischen, sodass die Türen mit einem lauten Ping wieder aufgingen. Schon lief ihr der unheilvolle Schauer wie zuvor in der Lobby erneut über den Rücken.
Ein Mann betrat die Kabine, sah sie mit seinen dunklen Augen an, und bei dem Blick wurde ihr mit einem Schlag eiskalt. Seine Augen wirkten hart und berechnend. Sie wandte den Blick ab und versuchte, ihren Herzschlag zu beruhigen, während sie sich sagte, dass sie ihn sich erneut ansehen musste, um mehr über ihn zu wissen als nur, dass er groß war, dunkles, welliges Haar hatte und eine helle Jacke trug. Aus irgendeinem Grund hatte sie das Gefühl, dass das noch wichtig werden könnte.
Er wollte drei Etagen weiter nach oben, und sie versuchte, sich damit zu trösten. Wenn er ein Ziel, ein Zimmer und das Recht hatte, hier zu sein, dann war er vermutlich nur ein weiterer gestrandeter Reisender. Doch sie zählte trotzdem die Stockwerke und flehte den Fahrstuhl an, schneller zu fahren. Die Türen öffneten sich erneut, aber sie hatten ihre Etage noch nicht erreicht, auch wenn Julie am liebsten fluchtartig die Fahrstuhlkabine verlassen hätte.
Ein junges Paar kam herein. Julie umklammerte den Koffergriff. Sie sollte aussteigen. Von diesem seltsamen Mann wegkommen, der ihr jetzt die Tür aufhielt. Aber was war, wenn er ebenfalls ausstieg? In Gesellschaft war sie sicherer.
Die Türen schlossen sich wieder, und sie blieb untätig stehen. Ein Stockwerk weiter stieg das Paar wieder aus, sodass Julie erneut mit dem Fremden und ihrer Unruhe allein war. Sie starrte die Türen an und zählte die Sekunden, bis sie zwei Etagen weiter oben erneut anhielten. Sofort nahm sie ihren Koffer und verließ die Kabine.
Sobald sie auf dem Flur stand, entdeckte sie ihr Zimmer auf der rechten Seite. Ein Glück. Sie hatte ihre Zuflucht fast erreicht.
Sie schaute noch einmal über die Schulter zum Fahrstuhl. Die Türen schlossen sich bereits, und der Fremde schien die Kabine nicht verlassen zu haben. Hatte er die Tür lange genug aufgehalten, um zu sehen, wohin sie ging?
Sie kaute auf ihrer Unterlippe herum und versuchte sich einzureden, dass sie in ihrem Zimmer in Sicherheit wäre und dass dort niemand einbrechen konnte. Sie zog die Schlüsselkarte über das elektronische Lesegerät und runzelte die Stirn, als das kleine Licht weiterhin rot blieb. »Verdammt«, murmelte sie und versuchte es erneut.
Das Licht blieb rot.
Nein. Nein. Nein. Das konnte doch nicht wahr sein! Sie ließ den Kopf gegen die Tür sinken, sodass ihr Haar nach vorn fiel und ihr Gesicht verdeckte. Eigentlich weinte sie nicht oft, aber jetzt standen ihr Tränen in den Augen. Die Begegnung mit Luke hatte sie aufgewühlt. Dazu kam noch die Sorge, dass sie die Hochzeit verpassen könnte, und das Treffen mit Elizabeth Moore, das sie offensichtlich stark erschüttert hatte. Himmel, sie war so müde. Und sie machte sich Sorgen. Das passte doch gar nicht zu ihr. Aber allein die Vorstellung, noch einmal in die Lobby hinunterfahren zu müssen, war beinahe unerträglich.
»Gibt es ein Problem?«
Der tiefe, sinnliche Bariton ließ ihre Haut kribbeln und rief ein vertrautes, warmes Gefühl in ihr hervor. Julie hob den Kopf und wirbelte herum.
»Luke?« Er lehnte am Türrahmen des Nachbarzimmers, und sein hellblaues T-Shirt schmiegte sich an seinen muskulösen Oberkörper, den sie früher einmal voller Wonne erkundet hatte. Es war wundervoll gewesen. Sie bekam einen trockenen Mund, und ihre Müdigkeit war nichts im Vergleich zu der Wirkung, die er auf sie ausübte. Ein flaues Gefühl breitete sich in ihrer Magengegend aus, und ihr Herz schlug schneller. Dieser Mann war ja noch heißer, als sie ihn in Erinnerung hatte. Zum zweiten Mal an diesem Abend konnte sie diese glückliche Fügung kaum begreifen. »Wie kommt es, dass du das Zimmer neben meinem hast?«
Er schenkte ihr ein schiefes Grinsen, bei dem sie sein linkes Grübchen sehen konnte, und blickte sie mit seinen schokoladenbraunen Augen an. »Anscheinend hatte ich trotz des gestrichenen Flugs Glück.« Dann deutete er mit dem Kinn auf ihren Koffer. »Brauchst du Hilfe?«
Sie stieß die Luft aus, die sie unwillkürlich angehalten hatte. Ja, Luke war gefährlich. Er konnte ihr Herz und ihren Verstand in Gefahr bringen. Aber bei ihm fühlte sie sich sicher, vor allem an diesem Abend, an dem sie alles zu beunruhigen schien. Sie wusste nicht, warum das so war, aber irgendwie war mit einem Male alles besser, nur weil er da war. »Meine Schlüsselkarte funktioniert nicht. Heute scheint gar nichts zu klappen, aber das hast du ja selbst gesehen.«
Er musterte sie nachdenklich und ging auf sie zu. »Es ist ziemlich nervig, auf der Rollbahn rumzustehen. Ich habe hier rumgesessen und auf dich gewartet, da hatte ich genug Zeit, dir schon mal ein Zimmer zu reservieren.« Er blieb vor ihr stehen. Sehr nah. Unglaublich nah.
»Du hast das Zimmer neben deinem reserviert?«
Seine Augen verdunkelten sich, und die Luft schien zu knistern. »Genau«, bestätigte er, schloss die Hand um ihre Schlüsselkarte, berührte dabei ihre Finger und jagte ihr eine Hitzewelle durch den Arm. »Ich dachte, wir müssen vielleicht zusammen einen Weg finden, nach Hause zu kommen, und ich möchte Royce und Lauren nur ungern beunruhigen, indem ich ihnen sage, dass wir hier festsitzen.«
»Das ist mir auch schon durch den Kopf gegangen«, erwiderte sie. »Ich wollte dich eigentlich wegen des Charterflugs anrufen, musste dann jedoch feststellen, dass ich deine Nummer gar nicht habe.«
»Hast du mich nicht noch gewarnt, dass ein Charterflug viel zu gefährlich wäre?«, konterte er, trat vor ihre Tür und zog die Karte über den Öffnungsmechanismus.
»Ja.« Sie lachte und staunte selbst darüber, dass sie die Energie dafür aufbrachte. »Genau. Aber ich habe gehört, dass es da einen tapferen Navy-SEAL gibt, der mich beschützen kann.« Großer Gott, sie flirtete mit ihm. Das musste sofort wieder aufhören. Sex war eine Ressource, ein Werkzeug, um Stress abzubauen, aber nichts Persönliches. Doch bei Luke hatte das nicht funktioniert. Sie beobachtete, wie er die Schlüsselkarte dreimal ausprobierte. »Das...