Jones Tall, Dark and Deadly - Riskantes Verlangen
1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-7325-2670-3
Verlag: beHEARTBEAT
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Tall, Dark and Deadly
E-Book, Deutsch, Band 1, 250 Seiten
Reihe: Walker Security
ISBN: 978-3-7325-2670-3
Verlag: beHEARTBEAT
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Romantisch und spannend, düster und sexy
Der ehemalige FBI-Agent Royce Walker findet schon lange Gefallen an der spröden Bezirksstaatsanwältin Lauren - doch er hat sich geschworen, ihr niemals zu nahe zu kommen und ihr seine Schwäche zu gestehen. Doch als Lauren plötzlich in Gefahr schwebt, kann Royce nicht länger tatenlos zusehen. Die Gefühle entflammen zwischen ihnen und reißen sie in einem Strudel aus Leidenschaft und Verlangen fort - direkt in Richtung der tödlichen Gefahr ...
'Auf einmal eroberte er ihren Mund und küsste sie, als wollte er von ihr Besitz ergreifen. Und, Himmel, wie sehr sie sich danach sehnte.'
DIE NEW YORK TIMES UND USA TODAY BESTSELLER-SERIE: Tall, Dark and Deadly - die drei Walker Brüder leiten sehr erfolgreich ihre eigene Sicherheitsfirma 'Walker Security'. Jeder Bruder ist einzigartig und hat seine ganz speziellen Methoden und Fähigkeiten. Doch eins haben sie gemeinsam: Sie brennen leidenschaftlich für die Menschen, die sie lieben - und sind gnadenlos, wenn sie für eine Sache kämpfen, an das sie glauben. Kein Fall ist ihnen zu schwer und keine Gefahr zu groß.
eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.
Weitere Infos & Material
1
»Du brauchst einen Mann.«
Lauren Reynolds stöhnte, als ihre beste Freundin diesen Vorschlag viel zu laut machte, und hatte das Gefühl, als wäre einer der eleganten Kronleuchter in dem noblen New Yorker Ballsaal gerade zu einem Scheinwerfer geworden. »Sprich gefälligst leise, sonst hört dich noch jemand.«
»Du bist aber empfindlich«, erwiderte Julie spöttisch, und ihre himmelblauen Augen funkelten ebenso wie ihr blaues, tief ausgeschnittenes Kleid. »Warum interessiert es dich, was diese Leute denken?«
»Es muss mich interessieren, und das weißt du auch. Diese Leute sind die Freunde und Kollegen meines Vaters, der hier heute zufälligerweise seinen Geburtstag feiert. Und ich habe jetzt genug von deiner ›Du brauchst einen Mann‹-Litanei, die ich mir schon die ganze Woche anhören muss. Wir können nicht alle so aussehen wie Marilyn Monroe, der die Männer zu Füßen gelegen haben. Vermutlich ist es einfach so, dass Blondinen bevorzugt werden und wir Brünetten uns mit Schokolade und Frauenzeitschriften zufriedengeben müssen.«
»Wie langweilig.«
»Langweilig ist für mich völlig in Ordnung. Ich habe dank der Karriere meines Vaters und meines Jobs schon mehr als genug mit männlichen Egos zu tun.«
Julie stellte ihr Glas auf eine der zahlreichen Bars, die ebenso wie die Tische mit köstlichem Finger Food in dem großen Saal aufgestellt worden waren. »Endlich kommen wir der Sache auf den Grund. Du warst ganz offensichtlich viel zu lange in der Welt deines Daddys eingesperrt und von allem abgeschirmt und hast vergessen, dass nicht alle Männer Politiker sind.«
»Ich arbeite im Büro des Bezirksstaatsanwalts, Julie«, begehrte Lauren auf. »Und ich werde bald mit einem Mordprozess vor Gericht gehen, der mit der Todesstrafe enden könnte, und das wäre nicht das erste Mal, dass ich dieses Urteil erwirke. Das kannst du wohl kaum als ›eingesperrt und abgeschirmt‹ bezeichnen. Und ich bin auch nicht ständig von Politikern umgeben.«
»Ach, bitte. Der Bezirksstaatsanwalt wird ja wohl immer noch gewählt, und dieser ganze besondere, über den wir hier reden, mischt in der Politik gut mit, wie du ganz genau weißt.« Julie musterte Lauren kurz, und ihre Miene und ihr Tonfall wurden sanfter, als sie hinzufügte: »Hör mal, abgesehen davon, dass du keinen Mann an deiner Seite hast, mache ich mir auch so Sorgen um meine beste Freundin. Du musst mal zur Ruhe kommen und dich amüsieren. Seitdem du mit den Vorbereitungen für diesen Prozess begonnen hast, arbeitest du rund um die Uhr. Und davor war es auch nicht viel besser.«
»Das ist eine große Sache«, beharrte Lauren. »Es ist …
»Es ist immer eine große Sache für dich«, fiel ihr Julie ins Wort. »Aus genau diesem Grund bearbeitest du auch Mordfälle und keine einfachen Diebstahlsdelikte. Du machst unzählige Überstunden, ohne dich zu beschweren, und dann schaffst du es sogar irgendwie noch, deine Pflichten als Tochter zu erfüllen. Manchmal kommst du mir vor wie ein Roboter.«
»Es ist sein Geburtstag, Julie.«
»Das mit heute Abend verstehe ich ja«, sagte sie. »Es sind die vielen anderen Veranstaltungen, und die Betonung liegt auf ›viele‹, bei denen du dich wegen ihm sehen lässt, und das muss aufhören.« Sie senkte den Kopf und sprach leise weiter. »Du brauchst ein eigenes Leben, und das führt mich zum eigentlichen Thema und einem heißen Kerl zurück, und nein, rein virtuelle Flirts gelten nicht.«
»Ich habe gerade erst eine Beziehung hinter mir und brauche keine neue.«
»Gerade erst ist gut. Du hast deinen Exverlobten, der dich betrogen hat und außerdem heißer auf die Macht deines Vaters als auf dich war, vor über sechs Monaten rausgeworfen. Deine Gefühle und dein Selbstvertrauen haben ziemlich darunter gelitten, und aus diesem Grund würde ich dem Kerl am liebsten heute noch einen Besuch abstatten und ihm in die Eier treten. Doch stattdessen werde ich dir dabei helfen, wieder auf die Beine zu kommen.«
»Julie«, stieß Lauren hervor. »Ich werde dir sehr wehtun, wenn du nicht endlich die Klappe hältst.«
»Du bist wunderschön und sexy«, beharrte Julie, als hätte Lauren überhaupt nichts gesagt, »und er hat dafür gesorgt, dass du dich wie Ugly Betty fühlst, dabei gleichst du doch der wundervollen Audrey Hepburn. Du brauchst einen heißen Mann, der dir den Kopf verdreht und dich daran erinnert, dass du mehr bist als die Anwältin und das, was dein Vater aus dir machen will.«
Lauren schnaubte. »Bei meinem Glück suche ich mir ausgerechnet einen Reporter aus, der sich nicht als solcher zu erkennen gibt, mich als eine Schlampe darstellt und dafür sorgt, dass sich die ganze Sache zu einem Riesenskandal für meinen Vater auswächst.«
Julies Augen funkelten schelmisch, und dann riss sie sie weit auf. »Eigentlich ist das genau das, was du brauchst, Lauren.«
»Was soll das denn bitteschön heißen?«, entgegnete Lauren und starrte ihre Freundin finster an, da sie sich schon denken konnte, was jetzt kommen würde. Der Todesstoß. Julie liebte diesen Todesstoß und bezeichnete damit ihr Schlussplädoyer bei allem, was innerhalb und außerhalb eines Gerichtssaals geschah.
»Dein Vater wird sich bald zur Ruhe setzen, aber er will den Kennedys nacheifern und dich dazu bringen, ebenfalls für ein Amt zu kandidieren. In der Sache wird er keine Ruhe geben, bis er dich davon überzeugt hat.« Ihre Augen funkelten schelmisch. »Ein Skandal würde ihm nicht wirklich schaden, dir aber dabei helfen, eine politische Karriere von vorneherein auszuschließen.«
Lauren verzog das Gesicht. »Du hast anscheinend unsere goldene Regel gebrochen und in der Öffentlichkeit zu viel getrunken, denn du redest Unsinn. Ich arbeite für das Büro des Bezirksstaatsanwalts und muss auch an meine eigene Karriere denken, wie du sehr gut weißt.«
Julie schürzte die perfekten Lippen. »Ich weiß nichts Derartiges. Du willst doch ebenso wenig als Bezirksstaatsanwalt wie für ein anderes Amt kandidieren. Und deine Verurteilungsrate hat die Erwartungen bei Weitem übertroffen, daher würde man dir eine ganze Menge verzeihen.«
»Jeder Skandal, den ich dem Büro beschere, wirkt sich auch auf den Bezirksstaatsanwalt aus. Außerdem bin ich sowieso nicht erpicht auf Skandale.«
»Du liebe Güte«, grummelte Julie, »ich wollte dich mit diesem Thema doch nur aus der Reserve locken, und die Tatsache, dass du es nicht einmal merkst, sagt eine Menge aus, auch wenn ich nicht genau weiß, was.«
Im vorderen Teil des Raums wurde etwas angekündigt, das mit Kuchen und Geschenken in einer halben Stunde zu tun hatte. Lauren strich mit einer Hand über ihr für sie untypisches knallrotes Seidenkleid, und ihr Blick fiel auf die schmale Silberuhr an ihrem Handgelenk, das letzte von vielen Geschenken ihres Vaters.
Damit entschuldigte er sich dafür, dass er sie lange arbeiten ließ, ihren Geburtstag vergaß und für viele andere Dinge. Bisher wusste sie noch nicht, womit sie sich ein Geschenk an seinem Geburtstag verdient hatte oder wann sie das herausfinden würde.
Julie berührte ihren Arm. »Ist alles in Ordnung?«
Lauren holte tief Luft und atmete laut aus. »Ja, alles in Ordnung. Ich brauche nur noch mehr Champagner.«
»Musst du deine Toleranzschwelle für deine Stiefmutter noch ein bisschen herabsenken?«
»Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen«, bestätigte Lauren, die sich schon jetzt vor dem unausweichlichen Augenblick fürchtete, an dem sie nett zu der Trophäenfrau ihres Vaters sein musste.
»Na, dann lass uns unsere goldene Regel für heute vergessen«, verkündete Julie. »Und ich sehe zu, dass du schnell eine weitere blubbernde Dosis Geduld serviert bekommst.«
Einige Minuten später nippte Lauren an einer Champagnerflöte und winkte einem der Freunde ihres Vaters auf der anderen Seite des Raums zu. Dabei fragte sie sich, ob der Mann wirklich ein Freund war oder sich nur eine bessere Position verschaffen wollte.
Julie beugte sich zu ihr herüber. »Hör mal, während du dem alten Knacker zugewunken hast, habe ich meinen Zauberstab geschwungen und genau den richtigen Mann entdeckt, der dir die orgasmische Glückseligkeit verschaffen kann. Mr ›Bei mir bekommt jede Frau weiche Knie‹ ist anwesend.«
»Hast du nicht erst vor wenigen Minuten behauptet, bei gesellschaftlichen Ereignissen wie diesem wären keine heißen Männer zu sehen?«
»Er ist der Traum deiner schlaflosen Nächte«, meinte sie grinsend. »Zumindest hat mir eine bestimmte Brünette letztes Wochenende nach ein paar Gläsern Wein etwas in der Art gestanden.«
Royce Walker. Sie konnte nur von Royce Walker sprechen. Lauren hatte mit einem Mal einen Kloß im Hals, als die Sprache auf den scharfen Berater des Staatsschutzes kam, der zusammen mit seinen beiden Brüdern auch noch eine private Sicherheitsfirma besaß – und der definitiv mehr als einmal ihre Fantasie beschäftigt hatte. »Er ist heute hier?«
»Hier drüben, Royce!«, rief Julie und grinste noch breiter. »Er ist nicht nur hier, er kommt sogar gerade zu uns herüber. Du kannst mir später danken.«
»Oh, großer Gott, Julie«, schimpfte Lauren. »Warum hast du das getan? Ich habe doch heute Abend schon genug um die Ohren.« Und, verdammt, sie wollte doch nur ab und zu mal träumen und sich ihre Fantasien bestimmt nicht von der Realität ruinieren lassen.
»Wenn du dich nicht darum kümmerst«, meinte Julie und zog Laurens Oberteil ein Stückchen nach unten, »dann muss ich das eben tun.«
»Guten Abend, die Damen«, erklang es hinter ihnen, und seine Stimme klang ebenso rau und maskulin, wie man es von einem Mann erwartete, der einen Körper wie ein Gott und langes rabenschwarzes Haar besaß, das er bei einem Anlass wie dem...