Jordan | Brennende Sehnsucht oder falsche Gefühle? | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 172, 384 Seiten

Reihe: Historical Gold Extra

Jordan Brennende Sehnsucht oder falsche Gefühle?


1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-7515-3218-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 172, 384 Seiten

Reihe: Historical Gold Extra

ISBN: 978-3-7515-3218-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Jahrelang hat Miss Gwen Cully sich allein um die Schmiede ihrer Familie gekümmert, stolz und unabhängig. Und das soll auch so bleiben! Bis sich eines Tages ein gut aussehender Mann vor einem wütenden Mob in ihre Werkstatt flüchtet. Natürlich nimmt sie Kellan Fox in Schutz - doch dann hört sie seine unglaubliche Forderung! Sie soll ihn heiraten und ein Jahr lang seine Frau spielen, um ihm einen guten Leumund zu verschaffen. Eigentlich will sie empört ablehnen. Aber die Konkurrenz mit anderen Geschäften im Dorf ist groß, und als verheiratete Frau würde auch sie besser dastehen. Und Kellans feurige Küsse wecken eine brennende Sehnsucht in ihr ...



Geschichten über Drachen, Krieger und Prinzesssinnen dachte Sophie Jordan sich schon als Kind gerne aus. Bevor sie diese jedoch mit anderen teilte, unterrichtete sie Englisch und Literatur. Nach der Geburt ihres ersten Kindes machte sie das Schreiben endlich zum Beruf und begeistert seitdem mit ihren eigenen Geschichten. Die New-York-Times-Bestsellerautorin lebt mit ihrer Familie in Houston, und wenn sie sich nicht gerade die Finger wund tippt bei einem weiteren Schreibmarathon, sieht sie sich gerne Krimis und Reality-Shows an.

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Weitere Infos & Material


Für meine Cousine, Laurie Duke. Du warst von Anfang an in meinem Leben. Ich habe dich immer geliebt, und ich werde dich immer lieben.

1. KAPITEL

Draußen vor der Tür tobte ein wütender Mob.

Gwen Cully zog ihre dicken Arbeitshandschuhe aus und warf sie zur Seite. Ihre Lederschürze klatschte ihr gegen die Beine, als sie an das geöffnete Fenster der Schmiede trat und neugierig hinausschaute, wobei sie die frische Brise auf ihrem erhitzten Gesicht genoss, auch wenn sie angesichts der wilden Szene vor ihr zusammenzuckte.

Es waren nicht weniger als dreißig Dorfbewohner, die die Gasse hinuntergestürmt kamen – ihre Freunde und Nachbarn mit vor Wut geröteten Gesichtern. Sie hatte keine Ahnung, was ihren Zorn ausgelöst hatte. So etwas hatte sie in ihren achtundzwanzig Jahren noch nie erlebt. Nicht in ihrem gesamten Leben in Shropshire.

Sie hatten keinen Schaum vor dem Mund. Sie fuchtelten nicht mit Heugabeln herum, aber einige von ihnen reckten immerhin kämpferisch Stöcke in die Luft. Mr. Fyfe, der Wagnermeister des Dorfes, schwenkte einen Klanghammer, den sie selbst vor Jahren für ihn angefertigt hatte. Damals hatte sie sich nicht vorstellen können, dass er jemals als Waffe eingesetzt werden würde.

Die Horde knurrte wie eine Bestie und kam unaufhaltsam näher.

Die Rufe waren undeutlich, ein einziges großes Stimmengewirr, das immer lauter wurde, je weiter sie die Gasse hinunterkamen.

Was sie wollten, befand sich in der Schmiede – sie wollten einen Mann.

Einen bestimmten Mann.

Sie drehte sich um und blinzelte in die düstere Enge der Schmiede, ihr Blick suchte ihn, den Eindringling … die potenzielle Beute der aufgebrachten Menge draußen. Vor wenigen Augenblicken war er in ihrer Schmiede aufgetaucht und wie eine Erscheinung an ihr vorbei und in die Schatten gesaust.

Die Hände in die Hüften gestemmt, spähte sie in die dunklen Ecken, bevor sie vorsichtig an der Feuerstelle vorbeiging. Sie ertappte sich dabei, dass sie sich mehr Licht wünschte. Für ihre Arbeit bevorzugte sie Dämmerlicht, damit sie das Glühen des erhitzten Metalls besser sehen konnte, und doch wünschte sie sich jetzt das volle Tageslicht, als sie stehen blieb und auf die Gestalt hinunterblickte, die sich in der Ecke hinter ihrem Arbeitstisch versteckt hielt. Obwohl verstecken eigentlich nicht das richtige Wort war. Ganz und gar nicht. Der Mann war zu groß, um sich irgendwo verstecken zu können.

Selbst in der Hocke konnte sie erkennen, dass er ein wahrer Riese war. Beeindruckende Schultern und Muskelberge füllten seine Jacke aus. Der Stoff seiner Hose spannte sich über massiven Oberschenkeln, deren Anblick sie vollkommen faszinierte. Rasch rief sie sich zur Ordnung ließ den Blick tiefer gleiten und begutachtete die Stiefel, die sich an ein Paar muskulöser Waden schmiegten.

Sie blinzelte, schluckte und ermahnte sich abermals, sich zusammenzureißen und sich der Situation angemessen zu verhalten.

Aufgrund seines Erscheinungsbildes hätte sie ihn für einen Mann gehalten, der an schwere körperliche Arbeit gewöhnt war. Doch seine Kleidung erzählte eine andere Geschichte.

Er war wie ein wohlhabender Herr gekleidet, aber sie war noch nie einem Herrn begegnet, der etwas von harter Arbeit verstanden hätte. Sein Jackett war aus feinster Merinowolle, und seine Hessenstiefel waren aus edlem Leder. Gentleman hin oder her, er hatte etwas auf dem Kerbholz. Etwas so Schwerwiegendes, dass die Dorfbewohner hinter ihm her waren.

„Sie haben hier nichts zu suchen!“, warf sie ihm mit strenger Stimme vor, wobei sie sich dazu zwang, ihm ins Gesicht zu sehen und seinen beeindruckenden Körper zu ignorieren.

Obwohl sein Gesicht ebenso ablenkend war.

Er starrte sie mit dunklen Wolfsaugen an, die von viel zu langen und dichten Wimpern umrahmt waren. Sein Gesicht war zu grob, um es als hübsch zu bezeichnen, aber es war dennoch besonders. An jedem anderen wäre seine Nase zu groß gewesen, aber zu ihm passte sie perfekt, da seine Züge wie aus Granit gemeißelt wirkten.

Sie schluckte abermals. Alles in allem war er die Art von Mann, die ihr gefiel. Zumindest körperlich. Groß und wohlgeformt, mit Händen, die größer waren als ihre eigenen. Wenn nötig, wäre er dazu in der Lage, sie aus einem brennenden Gebäude zu tragen. Und eine Frau wie Gwen zu tragen war kein leichtes Unterfangen. Tatsächlich hatte seit ihrem Papa kein Mann mehr sie getragen. Und der auch nicht mehr seit ihrem fünften Lebensjahr.

Obwohl er seinen Mund vor Unmut verzog, waren seine Lippen erstaunlich üppig. „Bitte.“

Dieses eine Wort, das er mit seiner tiefen Stimme aussprach, löste etwas in ihr. Mitleid durchflutete sie, bevor sie es aufhalten konnte.

Sie straffte die Schultern, räusperte sich und fragte streng: „Was haben Sie getan?“

„Getan?“

„Ja. Was haben Sie getan?“ Sie wies hinter sich auf das Fenster. „Ob Sie es glauben oder nicht, die guten Menschen in diesem beschaulichen Flecklein Erde verlieren normalerweise nicht den Kopf und jagen einen Mann ohne triftigen Grund durch die Straßen. Sie sind größtenteils vernünftig. Sie müssen etwas getan haben. Also, raus mit der Sprache!“

„Sie erkennen mich nicht?“

Sie blinzelte und musterte ihn prüfend. Wie kam er nur darauf, dass sie ihn kennen könnte? Sie hatte ihn noch nie gesehen. „Sollte ich?“

Dann war er an der Reihe, sie zu mustern. Er betrachtete ihre beachtliche Gestalt von oben bis unten, wobei ihm nichts von ihren fast sechs Fuß zu entgehen schien.

Ohne mit der Wimper zu zucken, ließ sie die Musterung über sich ergehen, atmete bewusst ein und aus, richtete sich zu ihrer vollen Größe auf. Sie hatte sich vor langer Zeit damit abgefunden, wie Gott sie erschaffen hatte. Sie würde sich unter niemandes Inspektion kleiner machen, als sie war.

Er wandte den Blick ab und nahm die Umgebung in Augenschein, bevor er sie wieder ansah. „Wer sind Sie? Was ist das für ein Ort?“

Wer sie war? Wer war er?

„Sie meinen den Ort, zu dem Sie sich, ohne vorher um Erlaubnis zu bitten, Zutritt verschafft haben?“ Sie schnaubte und verschränkte die Arme. „Es ist eine Schmiede. Ich bin eine Schmiedin.“ Sie zuckte innerlich zusammen. Nicht die Schmiedin. Leider nicht mehr. Nicht in Shropshire. Vielmehr war sie jetzt eine Schmiedin.

Einst hatte sie die einzige Schmiede im Umkreis von mehreren Kilometern besessen, nachdem sie die Werkstatt von ihrem Vater und ihrem Onkel übernommen hatte.

Gwen leitete die Schmiede der Familie in dritter Generation. Die dritte Generation, die den Hammer auf den Amboss schlug. Die dritte Generation … und sie war allein.

Ihre Großeltern, ihr Vater und ihr Onkel waren nicht mehr da. Sie hatten ihr alles beigebracht, was es zum Schmieden brauchte, und sie machte alles selbst. Es gab keinen Bruder und auch keine Schwester, die die Last mit ihr geteilt hätten. Keinen Onkel, keine Tante, keinen Cousin. Niemanden.

Die Schmiede gehörte ihr allein.

Sie war nicht mehr die einzige Schmiedin im Dorf, die ihre Dienste anbot. Jetzt gab es einen anderen. Einen anderen Schmied, der nicht den Namen Cully trug, und er hatte sich niedergelassen und ihr das Geschäft verdorben.

Bei diesem schmerzlichen Gedanken atmete sie tief durch – Kummer und Sorge waren ihr nicht fremd. Sie hatte bereits genug Verluste in ihrem Leben erlitten, aber dieser war besonders bitter.

In den letzten Monaten hatte sie mehr Aufträge erhalten, als sie bewältigen konnte, und nach und nach war die Zahl der Anfragen deutlich zurückgegangen. Als sie ihre langjährige Kundschaft fragte, warum sie deren Gunst verloren hatte, hatten alle die gleiche Erklärung. Sie brauche zu lange. Sie sei zu langsam. Unzuverlässig.

Die Wahrheit tat weh.

Es war immer schwerer für sie geworden, ihre Aufträge rechtzeitig zu erfüllen. Nachdem ihr Onkel erkrankt und bettlägerig geworden war, war sie allein für seine Pflege verantwortlich gewesen. Ihre Aufmerksamkeit war geteilt gewesen, und die Schmiede hatte darunter gelitten. Zunächst hatte das allerdings keine Rolle gespielt, denn sie war die einzige Schmiedin im Dorf gewesen.

Bis jetzt.

Meyer war vor Kurzem mit seinen beiden Söhnen hergezogen. Sie hatten eine Gasse weiter eine Schmiede eröffnet und ihr nach und nach das gesamte Geschäft weggenommen, weil sie zu dritt viel schneller vorankamen als sie.

Es spielte keine Rolle, dass ihr Onkel vor über einem Monat gestorben war und sie nun mehr Zeit – ihre ganze Zeit – für die Arbeit aufbringen konnte. Die Schaden war angerichtet. Einen Großteil ihrer Kundschaft hatte sie bereits an Meyer und seine Söhne verloren. Das Vertrauen in sie war erschüttert. Sie war gern bereit zu glauben, es hätte nichts damit zu tun, dass sie eine Frau war. Sie hatte ihr ganzes Leben in Shropshire verbracht. Sie hatte ihr ganzes Leben hier gearbeitet. Die Menschen hier kannten sie. Sie waren ihre Nachbarn. Ihre Freunde. Sie konnte sich einfach nicht vorstellen, dass sie einem Neuankömmling eher vertrauten, nur weil er als Mann zur Welt gekommen war. Das wäre ihr sehr ungerecht vorgekommen und hätte sich wie ein böser Verrat angefühlt.

Der Lärm draußen wurde...



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