E-Book, Deutsch, 130 Seiten
Reihe: Digital Edition
Jordan Das Geheimnis des Scheichs
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7515-1330-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 130 Seiten
Reihe: Digital Edition
ISBN: 978-3-7515-1330-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Entführt und in der Wüste festgehalten: Die junge Wissenschaftlerin Katrina müsste vor Angst sterben! Doch stattdessen prickelt es zwischen ihr und ihrem Kidnapper, dem geheimnisvollen Xander, so heftig, dass ein erotisches Märchen aus 1001 Nacht beginnt ...
Am 31. Dezember 2011 starb unsere Erfolgsautorin Penny Jordan nach langer Krankheit im Alter von 65 Jahren. Penny Jordan galt als eine der größten Romance Autorinnen weltweit. Insgesamt verkaufte sie über 100 Millionen Bücher in über 25 Sprachen, die auf den Bestsellerlisten der Länder regelmäßig vertreten waren. 2011 wurde sie vom britischen Autorenverband Romantic Novelists' Association für ihr Lebenswerk ausgezeichnet.
Penny Jordan wurde 1946 im englischen Preston geboren. Als Teenager zog sie nach Cheshire, wo sie bis zu ihrem Tode blieb. Sie besuchte die Todmorden Grammar School und arbeitete anschließend als Schreibkraft in Manchester. Während ihrer Zeit als Bankangestellte, schenkte ihr Steve Halsall, Buchhalter und ihr zukünftiger Ehemann, ihre erste Schreibmaschine - eine Autorin war geboren.
Penny behauptete später oft, sie habe Geschichten erfunden, seit sie denken könne. Im Alter von zehn Jahren hörte sie zum ersten Mal vom Mills & Boon-Verlag, als eine Nachbarin ihrer Mutter die Zeitschrift "Woman's Weekly" gab. Mit Anfang zwanzig begann sie zu schreiben und veröffentlichte in den ersten Jahren unter verschiedenen Pseudonymen 25 Regency-Romane, zwei Liebesromane und einen Romantic Thriller.
Dann erfuhr sie, dass der Romance Verlag Mills & Boon nach neuen Autoren suchte. "Ich war immer ein Fan von Mills & Boon-Romanen - am Tag der Veröffentlichung meiner Lieblingsautorenhabe ich immer so früh wie möglich Feierabend gemacht, um rechtzeitig in die Buchhandlungen zu kommen und ein Exemplar zu ergattern, bevor alle vergriffen waren. Irgendwann nahm ich all meinen Mut zusammen und bot Mills & Boon mein erstes eigenes Buch. Ich entschied mich für die Art Liebesroman, die ich selber am liebsten lese, mit einem Wüstenprinzen als Helden. Dieser erschien unter dem Titel 'Falcon's Prey' [bei CORA unter dem Titel "Betörende Nächte in Kuwait" bei Julia erschienen, die Red.]. Über Wüstenprinzen zu schreiben hat mir immer großen Spaß gemacht, und sie sind so etwas wie mein Markenzeichen geworden. "
Die Lektorin, die Penny Jordans Roman 1980 in einem Stapel unveröffentlichter Manuskripte entdeckte, sagte über sie: "Ein Naturtalent - eine geborene Geschichtenerzählerin mit einem einzigartigen, kraftvollen und leidenschaftlichen Ton. "Die Manuskripte, die Penny Jordan auf ihrer alten Schreibmaschine schrieb, waren berüchtigt, weil oft Heldennamen und einzelne Buchstaben fehlten, da Pennys Arbeitsweise impulsiv war ...
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1. KAPITEL
Katrina stand gerade mitten im Souk, als sie ihn erblickte. Sie wollte mit dem Standbesitzer über eine Stoffbahn bestickter Seide verhandeln, als irgendetwas sie dazu veranlasste, den Kopf zu wenden. Er stand auf der anderen Seite der engen Gasse und trug die traditionelle weiße Dishadasha. Das Sonnenlicht betonte seine honigfarbene Haut und spiegelte sich in dem scharf geschwungenen Dolch, den er im Gürtel trug.
Als er merkte, dass ihm ihre Aufmerksamkeit entglitt, folgte der Ladenbesitzer ihrem faszinierten Blick.
„Er ist vom Stamm der Ayghar Tuareg“, sagte er.
Katrina antwortete nicht. Sie wusste von den Recherchen, mit denen sie begonnen hatte, bevor sie nach Zuran gekommen war, dass die Ayghar Tuareg ein stolzer Kriegerstamm gewesen waren, der in früheren Jahrhunderten die Handelskarawanen durch die Wüste begleitet hatte. Noch immer lebten sie traditionell als Nomaden.
Anders als andere Männer, die das traditionelle Gewand trugen, war er glatt rasiert. Seine Augen waren bernsteinfarben, darin tanzten kleine Goldflecken. Er hatte ungewöhnlich dichte Wimpern.
Seine Gestalt erinnerte Katrina an ein gefährliches Raubtier. Diesen Mann konnte niemand zähmen oder in den Käfig der Zivilisation sperren. Er gehörte der Wüste, er lebte nach seinem eigenen Ehrenkodex. Seine Züge strahlten eine gewisse Arroganz aus. Einerseits stieß er sie ab, andererseits musste sie ihn immer wieder anschauen.
Außerdem hatte er einen ungeheuer sinnlichen Mund!
Ein kleiner Schauer lief ihr den Rücken herab, und sie war ziemlich überrascht über die Wendung, die ihre Gedanken genommen hatten.
Schließlich war sie nicht in das Königreich Zuran gekommen, um über Männer mit sinnlichen Lippen nachzudenken. Sie war hier als Mitglied eines Teams von engagierten Gastwissenschaftlern, die es sich zur Aufgabe gemacht hatten, die Flora und Fauna der Gegend zu schützen. Doch sosehr sie auch versuchte, sich in Gedanken zur Ordnung zu rufen, so wenig konnte sie es verhindern, dass sie ihn ansehen musste.
Er hingegen schien sie gar nicht zu beachten. Angelegentlich betrachtete er das Kommen und Gehen in dem geschäftigen Basar. Tatsächlich sieht es wie eine Szene aus Tausendundeiner Nacht aus, dachte Katrina. Sie wusste, dass ihr Boss Richard Wagner sich über sie lustig gemacht hätte, wenn sie das in seiner Gegenwart gesagt hätte. Aber über Richard wollte sie jetzt nicht nachdenken. Obwohl sie ihm klargemacht hatte, dass sie nicht an ihm interessiert war, hatte er ihr immer wieder nachgestellt. Dabei war er ein verheirateter Mann! Und er hatte ausgesprochen unangenehm reagiert, als er merkte, dass sie seine Annäherungsversuche zurückwies.
Der Gedanke an Richard und seine sexuellen Avancen veranlasste Katrina dazu, sich wieder in den schattigen Teil des Ladens zurückzuziehen. In diesem Moment spürte sie den Blick der bernsteinfarbenen Augen auf sich gerichtet. Instinktiv zog sie sich noch weiter zurück, ohne zu wissen, warum.
Obwohl sicher verborgen in dem Schatten, wusste sie, dass er sie ganz genau beobachtete. Das Herz klopfte ihr bis zum Hals, und ihr brach der Schweiß aus den Poren.
In diesem Moment kam eine Gruppe schwarz gekleideter Männer und verschleierter Frauen die Gasse entlang, sodass sie ihn – und er sie – nicht mehr sehen konnte. Bis sie verschwunden waren, hatte er das Interesse an ihr offensichtlich verloren. Er hatte das lose Ende des indigofarbenen Tuchs seines Turbans übers Gesicht gezogen, und man sah nur noch seine Augen. So machten es die Männer seines Stammes. Hinter dem Fremden befand sich eine Tür, und er drehte sich um, um sie zu öffnen, wobei er sich aufgrund seiner Größe bücken musste.
Fasziniert betrachtete Katrina seine Hand auf der Klinke. Sie war schmal und lang, die Nägel waren sorgfältig manikürt. Das erstaunte sie. Inzwischen wusste sie sehr viel über die Nomadenstämme der arabischen Wüste und ihre Geschichte. Wegen der Farbe ihrer Gewänder wurden sie als die „blauen Männer“ bezeichnet. Zum einen war es bereits ein Anachronismus, dass ein Tuareg der Welt offen sein Gesicht zeigte. Aber wie kam es, dass ein Mitglied dieses Stammes außerdem noch so gepflegte Fingernägel hatte? Das hätte besser zu einem reichen Geschäftsmann gepasst.
Erneut pochte ihr Herz schneller. Sie war kein naives, leicht zu beeindruckendes junges Mädchen mehr, das glaubte, jeder Mann in einer Dishadasha sei ein mächtiger Führer. Bisher hatte sie auch nie davon geträumt, sich mit einem solchen Mann im Wüstensand herumzuwälzen. Nein, sie war eine außerordentlich qualifizierte vierundzwanzigjährige Wissenschaftlerin. Und trotzdem …
Als er schließlich durch die Tür verschwand, atmete sie erleichtert auf.
„Möchten Sie nun diesen Stoff kaufen? Die Seide ist fein … sehr fein. Und ich mache Ihnen einen guten Preis.“
Der Händler hatte recht, die Seide war wirklich hauchdünn gewebt, und das Eisblau würde fantastisch zu ihrem rotblonden Haar passen. Weil sie sich allein in der Öffentlichkeit bewegte, hatte sie das Haar zurückgebunden und unter ihrem breitkrempigen Hut versteckt.
Plötzlich musste sie wieder an den Mann mit den bernsteinfarbenen Augen denken. Wenn sie den Stoff kaufte und daraus ein Kleid schneidern ließ, würde die Seide ihren Körper verführerisch umschmeicheln, und er …
Sie ließ den Stoff aus den Händen fallen, als hätte sie sich daran verbrannt. Während der Händler ihn aufhob, betrat eine Gruppe uniformierter Männer die Gasse. Die Menschen stoben vor ihnen davon, als sie die Stände durchsuchten und Türen aufstießen. Offensichtlich suchten sie nach jemandem. Und es schien ihnen völlig egal zu sein, welchen Schaden sie dabei anrichteten.
Aus einem ihr unerklärlichen Grund fiel Katrinas Blick plötzlich auf die Tür, durch die der Nomade verschwunden war.
In diesem Moment öffnete sich die Tür erneut, und ein Mann in europäischer Kleidung trat heraus. Er trug eine helle Bundfaltenhose und ein Leinenhemd. Sie erkannte ihn sofort wieder und sah ihn überrascht an.
Aus dem Tuareg war plötzlich ein Europäer geworden. Ruhig drehte er sich um und schritt die Gasse entlang. Als er an Katrinas Stand vorbeiging, rief einer der uniformierten Männer ihm auf Englisch und Zuranesisch einen Befehl zu.
„He, du! Halt! Bleib stehen!“
Mit hartem Blick sah er sich um, prüfend, suchend, bis er sie entdeckte.
„Liebling! Da bist du ja! Ich habe dich doch gewarnt, nicht ohne mich loszugehen.“
Er umfasste ihr Handgelenk, ließ die Finger sanft über ihren Handrücken gleiten und verschränkte sie mit ihren, in der vertrauten Art, wie es Liebende tun. So hielt er sie in seinem Griff gefangen. Die Andeutung eines Lächelns ließ seine Züge weicher erscheinen, als er einen Schritt auf sie zuging.
„Ich bin nicht Ihr Liebling“, stieß Katrina atemlos hervor.
„Gehen Sie los“, befahl er ihr leise, aber mit einem Blick, der so gebieterisch war, dass sie ihm nicht zu widersprechen wagte.
Seite an Seite gingen sie durch die Gasse. Zuerst nahm Katrina nur den leichten Zitronenduft seines Eau de Cologne wahr, dann, als er ihr näher kam, den schwachen, aber berauschenden Moschusduft seines Körpers.
Inzwischen war die Gasse voller Uniformierter. Die rissen die Türen der kleinen Häuser auf, stießen Stände um und fegten die Waren von den Tischen, in der Absicht, irgendjemanden oder irgendetwas zu finden.
Die eben noch so entspannte, friedliche Atmosphäre war dahin. Jetzt hörte man überall Geschrei und spürte beinahe greifbar die Furcht der Menschen.
In diesem Moment fuhr ein großer Jeep mit hohem Tempo in die Gasse und kam mit quietschenden Reifen zum Stehen. Ein Mann in Uniform stieg aus, geschützt von Leibwächtern. Katrina erkannte ihn sofort. Es war Zurans Innenminister, der Cousin des Herrschers.
Besorgt sah sie den Mann an ihrer Seite an. Als sie ihn das Gebäude gegenüber hatte betreten sehen, war er als Tuareg gekleidet gewesen und hatte sich kaum verhalten wie ein Mann, der nichts zu verbergen hatte. Es wäre nicht gut, die Aufmerksamkeit der schwer bewaffneten Männer in der Straße auf ihn zu lenken – und auf ihre eigenen Befürchtungen –, aber … Aber was? Aber er besaß eine gefährliche Faszination, die sie dazu verleitete … Wozu? Entschlossen versuchte sie, sich ihm zu entziehen. Er bemerkte ihre leichte Bewegung sofort und verstärkte daraufhin seinen Griff nicht nur, sondern zog sie noch tiefer in den Schatten eines Hauses hinein, sodass sie nun dicht an seinen Körper gedrängt vor ihm stand.
„Hören Sie, ich weiß ja nicht, was hier los ist, aber …“, begann sie.
„Seien Sie still!“ Seine Stimme klang kühl. Gleichzeitig hatte sie das Gefühl, seinen Herzschlag spüren zu können. Plötzlich musste sie an ihre Eltern denken. Ihre Eltern, die sich sehr geliebt hatten.
Sie seufzte tief. Er legte ihr sofort die Hand auf den Mund und bedeutete ihr zu schweigen.
Er roch nach Sand und Wüste und vielen anderen Dingen, die ihr fremd waren. Fremd, exotisch und gefährlich, aber gleichzeitig auch sehr aufregend.
Unwillkürlich öffnete sie leicht die Lippen, und er nutzte seinen Vorteil geschickt aus. Im nächsten Moment spürte sie seinen Mund auf ihrem, spürte schockiert seine Zungenspitze, die sie verlockte und...




