Jung | Die Weltenwächter | E-Book | www.sack.de
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E-Book, Deutsch, 360 Seiten

Jung Die Weltenwächter

Jagd durch die Zeit
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7504-4013-5
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Jagd durch die Zeit

E-Book, Deutsch, 360 Seiten

ISBN: 978-3-7504-4013-5
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Seit vielen Jahrhunderten herrscht ein scheinbar ewig anhaltender Frieden in der Hauptstadt der Zeitreisenden. Alles scheint in bester Ordnung zu sein, bis es auf einer gewöhnlichen Mission der Weltenwächterin Victoria plötzlich einen Zwischenfall gibt, der schnell viel größere Ausmaße annimmt als erwartet. Sie und ihr alter Freund William müssen den dunklen Mächten hinweg durch Zeit und Raum auf den Grund gehen, um die Realität selbst zu retten.

Kevin Jung, geboren im Jahr 2000, lebt im Westerwald und beendet 2020 sein Abitur. Dort verfasste er als junger Autor innerhalb von etwas mehr als einem Jahr sein erstes Werk "Die Weltenwächter - Jagd durch die Zeit", das zur kommenden Weltenwächter Reihe gehört.
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Kapitel 2 - Der Sondereinsatz


William

Es war gerade einmal vier Uhr Nachmittags und ich freute mich nach einem langen Tag mit einem richtig großen Haufen Papierkram auf meinen wohlverdienten Feierabend. Ich hätte in Florenz zu Abend essen können oder vielleicht ein Frühstück in einer der Hauptstädte von Saros bestellt. Wer weiß das schon? Doch leider musste ich mein heutiges Abendessen wohl verschieben, da ich von der Einsatzleitstelle der Weltenwächter den Auftrag bekommen hatte, einem Paralux-Alarm der Stufe fünf nachzugehen. Der Paralux war ein riesiges Gerät, das ungenehmigte Dimensionssprünge oder Zeitlinienänderungen angab. Einfach gesagt, war es das ultimative Kontrollwerkzeug. Selbst wenn ich nur einen privaten Zeitsprung machen würde, wüsste der Paralux, wo ich ankommen würde, bevor ich den Nullraum verlassen hatte.

Konkret bekam ich heute aber nur verschlüsselte Raumzeitkoordinaten für meinen Dimensiografen und wie so oft die Freigabe, allein zu arbeiten, da so ziemlich jedes Team, das ich bis heute leiten sollte, maßlos überfordert mit meiner Arbeitsweise gewesen war. Allein würde alles sehr viel besser funktionieren und das wusste der hohe Rat genau.

Nachdem ich in aller Eile meine Ausrüstung zusammengepackt hatte, klappte ich den Koffer meines Dimensiografen auf und tippte die Koordinaten in das brandneue Gerät ein. Sofort begann der Dimensiograf mit der Entschlüsselung und gab kurze Zeit später mein Ziel aus.

In den dunkelblauen Buchstaben erschien auf dem Display der Text: „Welt/Erde, Zeit/ 09.07.1925 02:23 Uhr, Ort/ Berlin, deutsche Außenstelle der Weltenwächter“. Mein Ziel waren also die goldenen Zwanziger. Da sollten die auf jeden Fall auch was zum Essen für mich organisieren können, sobald mein Einsatz beendet war. Meine Haare würden aber in 1925 klar auffallen, da ich sie während meinem letzten Einsatz grau gefärbt hatte, um in der Zukunft nicht allzu sehr gegen die dortige Mode zu gehen. Jetzt war die Farbe wohl nicht mehr gut geeignet, aber um etwas dagegen zu unternehmen, war meine Zeit zu begrenzt.

Nun, da ich mein Ziel genau kannte, war der eigentliche Sprung geradezu ein Kinderspiel.

Ich griff nach meiner Halskette mit dem Anhänger aus blauem Aquamarin, umschloss den Edelstein mit meiner rechten Hand und konzentrierte mich auf mein Ziel. Wie immer baute sich sofort das blaue Kraftfeld auf und Zeit und Raum wurden um mich herum auf einmal unbedeutend. Die Straße in Hyperia, auf der ich eben noch unterwegs gewesen war, verblasste und letztendlich war nur noch das Kraftfeld zu sehen. Kurz darauf baute sich um mich herum die Eingangshalle des Berliner Büros auf und erst einmal schien alles ganz normal zu sein. Als jedoch das satte Blau um mich herum verschwand, merkte ich fast sofort, was hier das Problem war. Es roch verbrannt. Flammen konnte ich zwar nicht direkt erkennen, aber der Rat hätte mich ja wohl kaum mitten in einen Großbrand geschickt.

Manchmal fragte ich mich in Momenten wie diesen, womit genau ich es verdient hatte, solche Aufträge zu bekommen. Ich meine, Feuer. Ernsthaft? Vielleicht sollte ich irgendwo ein Werbeplakat aufhängen: „William Hunt, ihre interdimensionale Feuerwehr, immer auf Abruf bereit “. Das wäre doch mal was. Auf jeden Fall konnte der Rat sich auf etwas gefasst machen, wenn es nur das Feuer gewesen wäre, das hier ein Problem war. Da aber der Paralux-Alarm Stufe fünf gehabt hatte, musste hier noch etwas anderes los sein. Was das genau war, würde ich bald herausfinden.

Sobald das Kraftfeld ganz verblasst war und ich damit den Nullraum komplett verlassen hatte, machte ich mich auf den Weg nach oben zum Dach, um mir erst einmal einen Überblick über die Situation zu verschaffen. Den Koffer mit dem Dimensiografen legte ich vorher am Empfangstresen ab, damit er mich nicht störte.

Das Gebäude war weitläufig gebaut worden und schien somit zu dieser Uhrzeit noch verlassener als es ohnehin schon war. Auch als ich meinen Weg über die schwere Marmortreppe bis hinauf in den dritten Stock gefunden hatte, war noch niemand zu sehen, aber ab der zweiten Etage brannte das Haus lichterloh. Zum Glück hatte ich meinen Militäranzug aus dem siebenunddreißigsten Jahrhundert angezogen, da dieser mir erlaubte, direkt durch das Feuer zu laufen und dabei leicht, wie eine Feder, war.

Damals hatte ich ihn auf einer Rettungsmission gefunden und seitdem hatte er mir gute Dienste geleistet. Eigentlich war er ja für Pioniere auf einem Mond von Aszelsos entwickelt worden, auf dem es sehr warm war, aber hier war er gerade auch gut zu gebrauchen.

Dennoch würde das Gebäude selbst für mich unter diesen Umständen wahrscheinlich nur noch einige Minuten begehbar sein. Bis dahin sollte ich also am besten von hier weg und herausgefunden haben, was das Problem war. Es sei denn der Rat hatte mich wirklich nur wegen des Feuers hergeschickt. Aber das konnte doch nicht sein!

Immer weiter stieg ich die Stufen hinauf und dabei zeigten sich mir die Schäden, die das Feuer anrichtete. Das Treppengeländer war verkohlt und die Gemälde an den Wänden sahen nicht besser aus.

Als ich auf der Höhe der fünften Etage angekommen war, loderten die Flammen mit solcher Intensität, dass ich kaum die Augen offen halten konnte. Dann war es geschafft. Das Dach lag frei zugänglich hinter einer offenen Stahltür vor mir.

Blieb nur die Frage, warum die Tür bereits offen auf mich wartete. Eine Möglichkeit wäre, dass die anwesenden Weltenwächter über das Dach geflohen waren. Viel wahrscheinlicher war aber, dass nicht jemand nach draußen gegangen, sondern in das Gebäude hinein gekommen war. Warum sollte ein Agent über das Dach fliehen wollen, wenn er einfach in Raum und Zeit springen konnte, wie er wollte? Andererseits, was könnte jemand hier suchen? Das Berliner Büro war normalerweise in den Zwanzigern nicht oft besucht und meiner Meinung nach auch viel zu groß und auffällig. Ich war im gesamten Haus auch noch niemandem begegnet, wobei das um halb drei Uhr nachts sicherlich kein großes Wunder war.

Vom Dach selbst hatte man eine großartige Aussicht auf die Spree und einige Häuser auf der anderen Uferseite. Die umliegenden Straßen waren jedoch, genau wie das Gebäude wie ausgestorben. Nur das Rauschen des Wassers war zu hören. Dann war es still und für einen Moment war es, als würde die Zeit selbst, wie im Nullraum, stehen geblieben sein.

Und das konnte nur eins heißen: Victoria hatte soeben einen Sprung gemacht und war unkonzentriert gewesen. An sich war das nichts Schlimmes, da dann nur die Zeit im Nullraum länger dauerte und man dort wie ein Gefangener in seinem eigenen Körper vergangene Lebensabschnitte noch einmal erlebte, ohne steuern zu können, was man tut.

So spontan gesagt, hörte sich das wohl gefährlicher an als es eigentlich war, da die einzige Gefahr im Nullraum jene war, stecken zu bleiben, wenn man nicht genau weiß, wo man hinwollte. Das Springen mussten aber alle Agenten ausgiebig in ihrer Ausbildung lernen, womit es fast unmöglich war, als vollwertiger Agent im Nullraum stecken zu bleiben.

Die Sache mit Victoria war zudem komplizierter. Ihr Energiespeicher war genau wie meiner ein Aquamarin und bis auf die Farben waren sie identisch. Mein Stein war blau und ihrer grün. Auf irgendeine Art und Weise waren die beiden Edelsteine miteinander verbunden, was zwar in Situationen wie gerade zu Problemen führen konnte, aber auch praktischen Nutzen hatte, da wir die Verbindung schon in einigen Trainingseinsätzen dazu genutzt hatten, uns gegenseitig zu finden. Da die Verbindung selbst über die Grenzen von Zeit und Raum reichte, musste man nur die andere Person als Ziel wählen und schon war man da. Über den normalen Weg, durch den Paralux, herauszufinden, wo ein anderer Agent war, war viel komplizierter und in unseren Fall zum Glück nicht notwendig.

Einen Augenblick, nachdem ich die Stille wahrgenommen hatte, war es soweit. Mit einer ungeheuren Wucht wurde ich nach hinten geworfen und schlug auf dem Boden auf. Der thermoflexible Anzug verhinderte zum Glück größeren Schaden und ich kam sofort wieder auf die Beine. Vor mir erschien zeitgleich ein hellgrünes Kraftfeld und Victoria wurde ihrerseits ebenfalls durch den Zusammenprall des Kraftfeldes mit mir nach hinten geworfen. Ihr dürfte das aber nichts ausgemacht haben, da sie noch teilweise im Nullraum war.

Langsam bewegte ich mich in Victorias Richtung, um zu sehen, ob ihr durch den Aufprall vielleicht doch etwas passiert war. Beim ersten Mal, als wir die Verbindung der Steine bemerkt hatten und keiner von uns vorbereitet war, hatten wir uns jeweils einige Knochen gebrochen, was für uns einen mehrtägigen Krankenhausaufenthalt in Hyperia bedeutet hatte.

Allem Anschein nach war aber alles noch einmal gutgegangen und Victoria war nichts passiert. Mal abgesehen von der Desorientierung nach zu langer Zeit im Nullraum und ihren roten Haaren, die noch wie statisch aufgeladen waren.

Nachdem das Kraftfeld komplett verschwunden war, näherte ich mich weiter und streckte meine Hand aus, um ihr aufzuhelfen.

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