Jungblut-Pohl | Neurozentriertes Training bei Rückenschmerzen | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 216 Seiten

Jungblut-Pohl Neurozentriertes Training bei Rückenschmerzen

Mit gezielten Übungen Schmerzen und Stress lindern
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-432-11948-9
Verlag: Enke
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Mit gezielten Übungen Schmerzen und Stress lindern

E-Book, Deutsch, 216 Seiten

ISBN: 978-3-432-11948-9
Verlag: Enke
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Schmerzfreier Rücken durch Neuroathletik Training

Sie leiden immer wieder unter Rückenschmerzen und haben schon viel ausprobiert? Übungen, Wärme und sogar Schmerzmittel? Doch nichts hilft Ihnen wirklich dauerhaft? Das hat einen Grund: Schmerzen entstehen im Gehirn. Als Reaktion auf Schmerzmeldungen des Körpers schaltet es eine muskuläre Schutzspannung.

Und genau hier liegt die Lösung: Neurozentriertes Training hilft besonders effektiv, um Rückenschmerzen in kurzer Zeit zu lindern. Denn es setzt bei der Reizverarbeitung im Gehirn an und beeinflusst alle Reaktionen im Körper mit einfachen, aber gezielten Übungen. Ihre dadurch verbesserte Reaktionsfähigkeit bringt Sie wieder ins Gleichgewicht.

Die Physiotherapeutin Corinna Jungblut-Pohl behandelt in ihrer Praxis seit vielen Jahren erfolgreich Rückenschmerzpatienten und gibt ihr geballtes Wissen in diesem Buch weiter:

  • Werden Sie selbst aktiv: Einfache Rücken-Übungen bringen Sie Schritt für Schritt zu einer effektiven Lockerung, Schmerzlinderung und tief greifenden Entspannung.
  • Entdecken Sie spannende Funktionszusammenhänge: Warum entscheidet z.B. die Position Ihres Beckens, ob und wie Sie Ihre Rückenschmerzen loswerden?
  • Profitieren Sie von einer Schatzkiste an Methoden: Die Spiraldynamik® ergänzt das Trainingskonzept und trägt zur Verbesserung Ihrer Beweglichkeit und Belastbarkeit des Rückens bei.
  • Senken Sie Ihren Stresslevel wirksam mit dem Vagusnerv: Stress ist einer der Hauptauslöser von Rückenschmerzen. Aktivieren Sie Ihren Parasympathikus über den Vagusnerv, um wieder nachhaltig entspannen zu können.

Rückenschmerzen im Griff dank Neurozentriertem Training.

Jungblut-Pohl Neurozentriertes Training bei Rückenschmerzen jetzt bestellen!

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Gesundheitsinteressierte


Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Warum ein neues Rückenbuch?


Bücher zum Thema Rückenschmerz, Muskelaufbau und körperliches Training gibt es viele. Sie alle haben ihre Daseinsberechtigung und setzen an einem oder mehreren Kernpunkten anerkannter Therapiemethoden an.

Doch dieses Buch gibt Ihnen darüber hinaus eine umfassende Basis. Durch mein zweites Standbein, die Reitlehrertätigkeit, bin ich vor einigen Jahren auf das spannende Thema »Neuroathletik« aufmerksam geworden. Je mehr ich mich damit beschäftigte, desto deutlicher verstand ich, dass Neurozentriertes Training der Ansatz ist, nach dem ich während meiner jahrzehntelangen Tätigkeit immer gesucht hatte. Die dort verwendeten Parameter lassen mich verstehen, warum die Techniken, die ich verwende, gut funktionieren.

Wir sind unser Gehirn!


Alles, was wir jemals in unserem Leben gedacht, gefühlt oder gemacht haben, hat unser Gehirn getan. Von diesem Standpunkt aus betrachtet, bedeutet jede Veränderung des eigenen Zustands eine Umgestaltung im Nervensystem.

Alles, was wir tun und sind, entsteht aus Gehirnaktivität. Dagegen verschwinden die dafür notwendigen Funktionen, wenn wir etwas unterlassen. »Use it or lose it« ist ein in diesem Zusammenhang häufig benutzter Begriff. Das gilt für die Muskulatur genauso wie für Organ- oder Hirnfunktionen.

Da unser Körper sehr ökonomisch agiert, wird alles, was er nicht braucht, nach kurzer Zeit abgebaut. Beispielsweise würde es zu viel Energie kosten, ungenutztes Muskelgewebe in einem kräftigen Zustand zu lassen. Nur wenn es aktiv ist, wird es erhalten. Das gilt auch für Fähigkeiten, die wir einmal konnten. Wenn Sie als Kind Blockflöte oder Klavier gespielt haben, sind die dafür notwendigen Steuerungsprogramme in Ihrem Gehirn vorhanden. Sobald Sie aufhören, das Instrument zu spielen, stauben die Nervenbahnen, die diese Programme zum Leben erwecken, sinnbildlich ein. Wenn Sie beginnen, wieder zu musizieren, entstauben Sie diese Fähigkeiten. Beispielsweise machen Fingerübungen den Weg zu diesen Verbindungen frei. Diese Bahnen wieder gangbar zu machen, geht schneller, als neue auszubilden. Trotzdem braucht es ein wenig Zeit, die einst automatischen Funktionen wieder zu aktivieren.

Das betrifft vor allem die Steuerung. Das Gehirn muss, wenn wir beim Beispiel des Klavierspielens bleiben, aufnehmen und verarbeiten, wie Sie vor dem Klavier sitzen und wie groß der Abstand zum Tastenfeld und den Pedalen ist. Denn bei allem, was Sie tun, müssen Sie im Gleichgewicht bleiben und sollten nicht vom Hocker fallen. Auch spielt eine wichtige Rolle, wo die Füße auf die Pedale treten und wie sich die Tasten anfühlen. Wie breit die Tasten sind und wie viel höher die schwarzen Tasten liegen, entscheidet darüber, wie Sie Ihre Finger bewegen.

Wann Sie welche Note spielen und ob Sie die Pedale benutzen, bestimmt das Notenblatt, sprich die Melodie, die Sie spielen wollen. Das Lesen der Noten erfordert eine koordinierte Bewegung der Augäpfel, um die Töne wahrzunehmen. Viele verschiedene Hirnfunktionen sind notwendig, um aus den schwarzen Punkten und Strichen, die die Netzhaut vom Notenblatt aufnimmt, die richtigen Töne und Tempi zu konstruieren.

Im Alltag merkt man oft nicht, wie viele Körperteile und Funktionen zusammenwirken, um eine Alltagsbewegung zu ermöglichen. Erst, wenn wir etwas neu erlernen, bekommen wir eine Vorstellung davon, wie viele aufeinander abgestimmte Teilbewegungen es erfordert, um einen komplexen Ablauf zu bewerkstelligen. Wieder etwas anderes ist es für das Gehirn, wenn diese Bewegung als Automatismus abgerufen wird. Das Sitzen am Klavier wird Ihnen schnell wieder vertraut vorkommen, wenn Sie früher ein versierter Pianist waren. Dann kommen Sie rasch wieder in Ihr Spiel hinein und bewegen die Tasten nach einer kurzen Anlaufzeit wie früher.

Egal, ob wir etwas neu erlernen oder schon können, das Gehirn muss Signale, die auf unseren Körper einwirken, über dafür eingerichtete Rezeptoren aufnehmen. Danach sortiert es diese Informationen an der richtigen Stelle ein und schaltet passende Antworten. Die Reaktionen auf die angekommenen Reize laufen mehr oder weniger automatisch ab. Wie das genau passiert, werde ich im weiteren Verlauf des Buchs erläutern. Es gibt Antworten, die unbewusst ablaufen und welche, die unsere Aufmerksamkeit erfordern und bewusst gesteuert werden.

Jeder Mensch kann alle Fähigkeiten lernen. Wie gut er das hinbekommt, ist vor allem eine Frage der Motivation. Alter spielt beim Lernen eine kleinere Rolle als man denkt. Gerald Hüther, ein in Deutschland sehr bekannter Hirnforscher, erzählt in seinen Vorträgen gerne, dass auch ein 80-jähriger Mann chinesisch lernen kann. Er wird es relativ schnell tun, wenn er in eine Chinesin verliebt ist, die ihn dazu bewegt. Hüther sagt, dass die Geschwindigkeit des Lernens von der Begeisterung abhängt, mit der diese Tätigkeit verbunden ist. Deshalb erfassen kleine Kinder schnell neue Dinge, wenn sie von ihnen fasziniert sind. Diese Fähigkeit werden wir uns im Laufe dieses Buches zunutze machen. Denn wenn Sie spüren, dass Ihr Rücken durch eine Übung schmerzfrei wird und Sie im Anschluss besser agieren können, wollen Sie, dass dieser Zustand länger anhält. Also werden Sie diese und andere Übungen wiederholen.

Wahrscheinlich werden Sie das vorgestellte Programm so lange nutzen, wie es Ihnen eine Erleichterung bringt.

Das Nervensystem steuert alles im Körper


Daher setzen wir mit den in diesem Buch vorgestellten Techniken auch am Nervensystem an. Wir beginnen mit der Verbesserung der Reizaufnahme, indem wir sensorische Reize und kontrollierte Bewegungen einsetzen. Das versetzt das Gehirn in die Lage, zu registrieren, in welcher Verfassung sich seine einzelnen Körperteile befinden und wichtige Informationen über den Bereich zu sammeln, den es aufgrund der Schmerzen weniger bewegt hat. Dann kann es passgenau auf aktuelle Anforderungen reagieren.

Ein bestehendes Schonprogramm unterhält Ihr Rückenthema möglicherweise. Um das zu beheben, müssen Sie alle beteiligten Strukturen wieder so benutzen, wie sie am besten funktionieren.

Das gelingt mit dem Ansatz eines Neurozentrierten Trainings. Wir aktivieren dabei die Systeme, die an der Reizverarbeitung ansetzen. Das verbessert im Anschluss die Reaktionsfähigkeit des Gehirns und die Steuerung des gesamten Körpers. Wenn wir auf dieser Ebene arbeiten, passiert eine echte Veränderung schnell – nämlich mit der Geschwindigkeit des Nervensystems.

Stellen Sie sich die Arbeitsweise des Gehirns anhand einer Landkarte vor: Wenn das Gehirn über genaue Informationen aus dem Körper und der Umgebung verfügt, kann es sich über alle aktuell laufenden Vorgänge ein klares Bild machen. Dann kann es als Zentrale schnell reagieren und effektive, leichte Bewegungen steuern. Bekommen Sie allerdings unklare Informationen aus Ihrem Körper oder sehen Ihre Augen nicht besonders scharf, kann das Gehirn nur auf eine diffuse Orientierung zurückgreifen. Das führt zu Kompensationsmechanismen und Dysfunktionen, die sich auch in Form von Schmerzen äußern können. Anders ausgedrückt agiert unsere Zentrale dann mit angezogener Handbremse.

Unser Gehirn ist ein flexibles Steuerungssystem: Es besitzt bis zu 120 Milliarden Neuronen. Jede dieser Nervenfasern verbindet sich mit 10 000 bis 80 000 anderen Neuronen und arbeitet mit ihnen zusammen. Multiplizieren Sie doch einmal 120 Milliarden mit 80 000. Das ergibt 9 600 000 000 000 000. Also stehen unserem Hirn 9,6 Billiarden potenzielle Verbindungen zur Verfügung. Die brauchen wir nicht alle, sondern eine Menge davon ist als ungenutzte Reserve angelegt. Doch können Sie anhand dieser Zahlen ungefähr ermessen, welche Fülle an Reaktionsmöglichkeiten daraus erwachsen. Zum Vergleich: Die Milchstraße hat etwa 200 Milliarden Sterne. ? [1]

Weiterhin müssen Sie wissen, dass unser Gehirn in erster Linie auf Überleben bedacht ist. Es fragt IMMER, ob wir uns gerade in Sicherheit befinden. Sobald unsere Zentrale glaubt, dass unserem Körper Gefahr droht, schaltet sie ein Schutzprogramm. Dann werden Reflexmuster aktiv, die kein flexibles Handeln erlauben. Da diese Programme das Überleben sichern, können sie nicht verändert werden. Lockeres Agieren ist also nur möglich, wenn wir uns objektiv und subjektiv sicher fühlen. Nur dann sind alle unsere Systeme bereit, variabel zu reagieren. Sobald das Gehirn wegen unscharfer Karten auf der Bremse steht oder ein Schreck wirkt, werden Systeme aktiv, die den Körper schützen. Anders gesagt, können Sie nur im entspannten Modus flexibel auf Ihre Alltagsanforderungen reagieren. Dazu müssen Sie auf körperlicher und mentaler Ebene schmerzfrei und ausgeglichen sein.

Genau damit werden wir uns im ? Übungsteil beschäftigen. Sobald wir an den richtigen Stellen ansetzen, erlauben wir dem Gehirn, uns elastisch zu bewegen.

Vagusnerv und Inselrinde


Wenn es um das Thema innere und äußere Entspannung geht, fallen in Fachkreisen oft die Begriffe »Vagusnerv« und »Inselrinde«. Beide sind Anteile unseres Nervensystems und werden in ihrer Bedeutung immer besser begriffen. Über die Funktion des Vagusnerv gibt es inzwischen ganze Bücher.

Kurz gesagt gibt es in unserem Körper neben dem schon erwähnten Steuerungssystem für Bewegung auch ein autonomes bzw. vegetatives Nervensystem. Sie kennen das vielleicht unter dem Namen Sympathikus und Parasympathikus. Sobald wir unter...


Corinna Jungblut-Pohl arbeitet seit über 30 Jahren als Physiotherapeutin und hat sich auf die orthopädische und neurologische Behandlung spezialisiert. Sie erwarb eine Trainerlizenz für Reiter und die Reittherapiequalifikation. Als Hippotherapeutin und Ausbilderin im Gesundheitssport mit Pferden bietet sie vielseitige Kurse für Reiterinnen und Reiter mit und ohne Pferd an. Über eine Ergänzungsqualifikation kam sie zur Neuroathletik und zur Neurofunktionellen Integration®. Mit dem spezifischen Wissen des Neuro-Athletik-Trainings kann sie gezielt dort ansetzen, wo ein Bewegungsproblem entsteht.



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