Kachel | Ein rot-roter Sonderweg? | Buch | 978-3-412-20544-7 | sack.de

Buch, Deutsch, Band Band 029, 599 Seiten, Format (B × H): 164 mm x 235 mm, Gewicht: 35 g

Reihe: Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Thüringen, Kleine Reihe

Kachel

Ein rot-roter Sonderweg?

Sozialdemokraten und Kommunisten in Thüringen 1919 bis 1949

Buch, Deutsch, Band Band 029, 599 Seiten, Format (B × H): 164 mm x 235 mm, Gewicht: 35 g

Reihe: Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Thüringen, Kleine Reihe

ISBN: 978-3-412-20544-7
Verlag: Böhlau


In Thüringen war die Arbeiterbewegung vor 1933 ähnlich tief verankert wie in Sachsen. Stärker als anderswo in Deutschland waren die Anhänger der SPD und der KPD durch das Bewusstsein eines gemeinsamen politischen Lagers geprägt. Gegenüber der Reichsebene wich die sozialdemokratische Politik hier nach 'links', die kommunistische nach 'rechts' ab – sehr zum Ärger der jeweiligen Parteiführung. Der Autor stellt die Wirkungen dieser regionalen Prägungen dar, die sich am Ende der Kaiserzeit herausbildeten und nach Weimarer Republik und NS-Zeit auch in den Nachkriegsjahren noch präsent waren. Erst durch die Stalinisierung der SED 1948 wurden sie endgültig gebrochen.
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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Vorwort
Einleitung
KAPITEL I – Milieu, Ort und Generation
1. Zum Begriff des sozialistischen Milieus und der Frage nach seiner
Persistenz bis 1945
Ein Plädoyer für das „sozialistische Milieu“ – Politisches Lager und Milieu –
Das sozialistische Milieu in Thüringen vor 1933 – Zur Frage der Persistenz der
sozialistischen Milieus 1918/23 und 1929/32 – Zum Schicksal der sozialistischen
Milieus im Umbruch von 1945 – Ein Fallbeispiel aus Erfurt-Nord
2. Zur regionalen politischen Kultur in der Arbeiterbewegung – ein Vergleich der SPD-Bezirksverbände Thüringen und Nordhessen
Das Konzept der regionalen politischen Kultur – Die SPD in Thüringen und
Nordhessen: Zwei Grundlinien sozialdemokratischer Politik – Zu den sozialgeografischen, ereignisgeschichtlichen und mentalen Ursachen des Befundes
3. Der „subjektive Faktor“: Arbeiterbewegung und Persönlichkeit in der Geschichte
Zur regionalen Differenz in den politischen Weichenstellungen – Der „subjektive
Faktor“ in den Thüringer Radikalisierungsprozessen 1916-1920 – Der „subjektive
Faktor“ in den Auseinandersetzungen in der SPD um die Vereinigung
4. Generation und biographische Erfahrung in der Arbeiterbewegung
Die Begriffe der biographischen Erfahrung und der (politischen) Generation –
Die Jugend als Radikalisierungsfaktor in der Thüringer Arbeiterbewegung –
Politische Generationen in der SBZ/DDR nach 1945
5. Die Akteure der Thüringer Wiedergründung 1945-1947: eine
statistische Analyse
Ausgangsfragen, methodisches Herangehen und definierte Samples – Daten zur
Entwicklung der Parteimitgliedschaft vor und nach Gründung der SED – Der
Thüringer Funktionärskörper in der Analyse
KAPITEL II – „Republik das ist nicht viel - Sozialismus ist das Ziel“ –
Die Thüringer Arbeiterbewegung bis 1945
1. Die Entwicklung der Thüringer Sozialdemokratie bis zum Ersten
Weltkrieg
Die Industrialisierung – Aufstieg der Arbeiterbewegung und liberales Klima bis
1900 – Landespolitische Polarisierung bis 1914
2. Radikalisierung und Spaltung im Gefolge des Ersten Weltkrieges
Der Sturz in den Krieg – Thüringer Sozialdemokraten in Konflikt und Spaltung –
Revolution in Thüringen – Die Eindämmung der Revolution
3. Einheitsstreben und scharfe Konfrontation der politischen Lager 1920-1924
Kapp-Putsch – Das linksrepublikanische Reformprojekt – Zwischen Reform und
Aufstand
4. Die linke Prägung der Thüringer SPD und die Bestrebungen eines
„Kultursozialismus“
Zu den Merkmalen und Faktoren der Linksprägung – Hohes Parteialter und frühe
Stärke der USPD – Der Kultursozialismus – Sozialdemokratisches
Selbstbewusstsein und Koalitionsoptik – Innerparteiliche Links-Opposition – Das
Scheitern der linken Hoffnungen
5. Die Thüringer KPD bis 1933 und die Auseinadersetzungen um ihre
„rechte“ Prägung
Die KPD wird zum Faktor – Revolutionäre Politik in nichtrevolutionärer Zeit? –
Entscheidung im Flügelkampf – Die Periode von Linkskurs und Sozialfaschismus-
These
6. Widerstand und Programmatik bis Ende des „Dritten Reiches“
Die Zerschlagung der Arbeiterbewegung – Der Thüringer Arbeiterwiderstand
während der NS-Diktatur – Zur sozialdemokratischen und sozialistischen
Programmatik in Emigration und Widerstand – Zur kommunistischen
Programmatik bis zum Ende des Krieges
7. Sozialdemokraten und Kommunisten im Konzentrationslager
Buchenwald
Das Konzentrationslager und seine Häftlinge – Die „Selbstverwaltung“ im Lager
und die Exponierung der deutschen Kommunisten – Die Gruppenbeziehungen
zwischen Sozialdemokraten und Kommunisten im Lager – Der programmatische
Start der antifaschistischen Funktionselite
KAPITEL III – Die Wiedergründung nach dem Ende des Krieges
1. Das Scheitern der spontanen Einheit und die getrennte
Konstituierung der Linksparteien
Die erste Welle der antifaschistischen Sammlung – Das Scheitern der spontanen
Einheit – Die getrennte Konstituierung der Linksparteien – Zur strategischen
Ausrichtung der antifaschistischen Eliten – Der Wettlauf um Einfluss: Verwaltung,
Gewerkschaft, Zeitung – Die erste Landesverwaltung
2. Die Verschiebungen im Kräfteverhältnis nach dem
Besatzungswechsel
Der Wechsel in der Besatzungsmacht – Hermann Brills neue Standortbestimmung
und die Gründung des BdS – Der zweite Vorstoß für die Einheit und sein
Scheitern – Das Eingreifen der Berliner KPD-Führung und die Vorgaben für die
Thüringer KPD – Die Entscheidung zur Abberufung Brills und die Eiszeit
zwischen KPD und BdS – Die KPD als Motor der gesellschaftlichen
Neugestaltung – Die Sozialdemokraten in der Aktionseinheit mit der KPD
3. Die Verschmelzungskampagne
Die Ereignisse in Berlin und der Entschluss zur Kampagne für die Vereinigung –
Abrücken von der Einheit: das politische Terrain Thüringens im September 1945 –
Das erneute Eingreifen der Berliner KP-Führung und der Beginn der
Fusionskampagne – Der SPD-Landesparteitag im Oktober und die Festigung der
Position Brills – Die lokale Ebene: Kampf gegen oder Kampf um die neue Partei?
– Das Scheitern der Reichspartei und die Verengung der Spielräume – Hermann
Brill gibt auf
4. Thüringen wird „Schrittmacher“ der Einheit
Der Fortschritt der Einheitsbewegung an der Basis – Der Beschluss zur
Vereinigung – Auf zum Parteitag! – Der Start in die Einheit – Gesellschaftspolitische
Ansätze der SED im Jahr 1946 – Das innerparteiliche Klima bis zum Herbst 1946
5. Die Sowjetische Besatzungspolitik und das politische System
der „Ära Paul“
Die erste Phase sowjetischer Besatzungspolitik (bis Herbst 1947) – Zu den
Ursachen und Wirkungen der sowjetischen Sicherheitspolitik (bis Herbst 1947) –
Die Volksfront-Idee in der Praxis: der antifaschistische Block und das „System Paul“
KAPITEL IV – Der Weg zur Staatspartei
1. Die Phase der „versuchten Einheit“: Zwischen Landtagswahl und
Londoner Konferenz
Die Ambivalenz der Formel von der „neuen Demokratie“ – Der Kampf um die
organisatorische Stabilisierung der Partei nach den Wahlen – Das
innerparteiliche Klima bis zum Herbst 1947 – Die öffentliche Stimmung und die
Politik der Thüringer SED bis zum Herbst 1947 – Entnazifizierungsprozess und
Transformationsziel – Die landespolitische Situation bis Herbst 1947 –
Traditionsüberhänge am Beispiel der Bildungs- und Kommunalpolitik
2. Das Ende des „deutschen Weges zum Sozialismus“: die Thüringer
SED 1948/49
Die Umbruchsituation Ende 1947 und die Neuorientierung der Besatzungspolitik
– Die Neuausrichtung der Wirtschaftspolitik ab Herbst 1947 – Die Umwälzungen
in Landespolitik und Justiz bis Anfang 1949 – Die stalinistische Offensive in der
Partei: Frühjahr 1948 bis Mitte 1949 – Expansion der Kontrolle: Die Thüringer
SED ab 1949
3. Schlaglichter der Zeit: Die Landesparteitage 1947-1950
Schluss
Tabellen und Übersichten
Biografischer Anhang
105 Aktivisten der Thüringer Arbeiterbewegung
Quellen- und Literaturverzeichnis
Ortsregister
Personenregister
Abkürzungsverzeichnis


Kachel, Steffen
1984 Abitur in Erfurt 1987 Studium der Geschichtswissenschaften in Leipzig (Diplomabschluss), Schwerpunkt im Hauptstudium: Deutsche Zeitgeschichte 1991 Wechsel in den Magisterstudiengang Geschichte mit Nebenfächern Journalistik und Jura, Teilstudium an der TU und HUB Berlin 1993 Abschluss mit 'gut', Magisterarbeit zum Thema 'Das Wiedererwachen der Arbeiterbewegung 1945 und die thüringische Sozialdemokratie' mit 'ausgezeichnet' 2000 Doktorand an der Uni Erfurt, bis 2003 Promotionsstipendiat der Rosa-Luxemburg-Stiftung, dann berufsbegleitende Weiterarbeit an der Dissertation 2009 Abgabe der Dissertation, Thema 'Sozialdemokraten und Kommunisten in Thüringen 1918-1949'


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