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E-Book, Deutsch, 204 Seiten

kaiser Der schwarze Rabe


1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-7575-9082-6
Verlag: neobooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 204 Seiten

ISBN: 978-3-7575-9082-6
Verlag: neobooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Ist es in unseren Genen angelegt, ob wir gute oder böse Menschen sind? Eigentlich kann sich jeder Mensch selbst entscheiden in welche Richtung er geht. Sollte man meinen. Ich kenne aber mindestens zwei Personen, die das widerlegen, ihre Eltern waren Verbrecher und sie wurden Verbrecher. Sind das Ausnahmen, oder die Regel?

Ich lebe auf einer Insel in den schwedischen Schären und ich schreibe gerne Bücher. Ich will niemanden zum Nachdenken bewegen. Ich gehöre sicher nicht zu den Menschen, die Weltrettung zur ihrer obersten Maxime erhoben haben. Diese ewigen Moralisten nerven die ganze Welt. Ich denke, jeder muss selbst sein eigenes Gewissen aktivieren.
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RABE


Ein Retro KRIMI

K. Ericson

Ich blicke aus dem Fenster. Meine Freundin verabschiedet sich von ihrem Lehrer, ihres Aquarell Malkurses. Er hat sie mit seinem zugegeben, etwas protzigen Jaguar MKIII nach Hause gebracht.

Sie gibt ihm zu Abschied einen Kuss auf die Wange.

Ich liebe Claire.

Ich bin ein emphatischer Mensch und weiß,

ein flüchtiger Kuss ist in Künstlerkreisen ist

nichts Besonderes.

Ich bin theoretisch auch ein Künstler.

Ich bin Schriftsteller, wie gesagt theoretisch.

Ich habe zwei Sachbücher geschrieben, aber in Manchester, wir schreiben, den zehnten August, des Jahres neunzehn neunundachtzig, wird anscheinend

wenig gelesen.

Die beiden Bücher haben abzüglich der Kosten, für den Verlag, Lektor und so weiter fast nichts eingebracht.

Ein Null Summen Spiel.

Jetzt bin ich Werbetexter, habe aber auch als Ghost Writer, zwei Biographien, für mittelmäßig bekannte

Leute geschrieben.

Wir sind alles Andere, als reich, doch wir lieben uns und nur das zählt.

Claire schließt das Haustor auf, der Mal Kursleiter, geht zu seinem dunkelgrünen MKIII, der unter einer großen, alten Eiche parkt.

Ein großer, schwarzer Rabe sitzt auf einem dürren Ast über dem Wagen und beobachtet ihn.

Claire schließt die Wohnungstüre auf, legt ihre Mal Utensilien in unseren alten Kasten und die Bankauszüge auf den Resopal Küchentisch.

»Eric, wir haben das Konto schon wieder überzogen.«

»Ich könnte einen Teilzeitjob annehmen.«

Das Telefon klingelt und mein Leben ändert sich.

»Hi, hier ist Alfred Turner, ich hätte eventuell einen Job für sie. Vielleicht kennen sie mich ja.«

Natürlich kenne ich ihn. Er ist ein Immobilien Tycoon und öfters in den Zeitungen vertreten als ihm lieb ist.

Doch ich antworte:

»Leider nein, wobei kann ich ihnen helfen?«

»Ich werde langsam alt und finde ich sollte meine Lebensgeschichte aufschreiben, aber ich brauche jemanden, der mir dabei hilft. Abgesehen davon, dass ich nicht Maschine schreiben kann.«

Mein Herz schlägt, vor Freude etwas unregelmäßig und ich versuche sofort, mich ins rechte Licht zu rücken.

»Ich habe schon einigen Leuten geholfen, ihre Biografie zu schreiben, kein Problem.«

»Ich denke bei ihnen bin ich richtig, sie haben sicher auch einen professionelleren Schreibstil als ich.«

»Ich verdiene mein Geld damit, dass ich ein Profi bin. Wo treffen wir uns?«

»Das Anwesen liegt etwas außerhalb von Manchester, »Lonesdale Abbey«, kennen sie es?

Natürlich kenne ich es.

»Leider nein, aber ich finde es schon. Wann?«

Morgen achtzehn Uhr. Ist das in Ordnung für sie?«

»Einen Moment, ich blicke kurz in den Terminplaner.«

Ich raschle etwas mit den verdammten Bankauszügen.

»Einverstanden, morgen achtzehn Uhr.«

Am nächsten Tag, kurz vor siebzehn Uhr blicke ich nochmals auf den Plan, gebe Claire einen Kuss und starte meine zweihundert fünfziger Suzuki Enduro.

Ich überlege kurz, ob ich mit meiner Jean und meiner schwarzen Lederjacke adäquat angezogen bin und denke mir, wenn ihm etwas nicht passt, kann ich das ja beim zweiten Mal ändern.

Ich schlängle mich durch die verstopften Straßen Manchesters, bis auf einer kurvenreichen Überland Straße die Gegend langsam grüner wird.

Nach einer weiteren halben Stunde, sehe ich auf einer kleinen Anhöhe , umsäumt von alten, grünen Fichten, »Lonesdale Abbey«.

Es ist ein Um und Neu zugebautes ehemaliges, kleines Kloster.

Ich muss zugeben, aus der Nähe wirkt es, mit seinen großen, grauen Steinblöcken für einen so reichen Mann, eher bescheiden.

Ich stelle die Enduro auf dem von Wiesen gesäumten Kiesplatz ab, schließe den Benzinhahn und suche vor der großen, dunklen Eichentüre, die Klingel.

Ich besinne mich, natürlich hat ein solches Gebäude keine Klingel.

Ich betätige den gusseisernen, abgenutzten Ring, in Form eines Löwenkopfes.

Ich werde versuchen, mich freundlich, aber laut, bei dem vermutlich schwerhörigen Butler, nach Mr. Turner zu erkundigen.

Doch ein älterer, leicht grauhaariger Mann, mit freundlichen Gesicht öffnet die Türe.

»Hi ich bin Alfred, kommen sie bitte.«

Wir gehen durch eine große Halle, die mit alten Ritterrüstungen voll gestellt ist.

»Sind das ihre Vorfahren?«

»Nein, das sind Repliken. Es ist mir leider nicht gelungen, meine Vorfahren aus dem Mittelalter zu eruieren, ich bin bis zu dreißigjährigen Kriege gekommen, dann war Schluss. Meine Vorfahren, waren unter anderem Gaukler, Bischöfe und Söldner, die für Geld getötet haben.«

»Seine Vorfahren kann man sich nicht aussuchen.«

»Das ist richtig, leider. Aber mein Großvater hatte eine kleine Knopf Fabrik. Sie denken sicher, ein sehr bescheidenes Auskommen. Falsch, im ersten Weltkrieg, bekam er den Auftrag Uniform Knöpfe herzustellen. Das war der Grundstein. Mein Vater bekam einen Rüstungsauftrag im zweiten Weltkrieg, mit diesem Geld kaufte er Gemälde und mit Diesem nach dem Krieg Grundstücke. Nach dem Krieg stiegen die Grundstückspreise. Ich war ein Spätzünder, mit Knöpfen war es vorbei. Ich übernahm die Firma.

Ich kaufte abgewirtschaftete Gebäude, renovierte sie in Luxus Herbergen und verkaufte sie mit großem Gewinn.«

»Wo Tauben sind, fliegen Tauben zu?«

»Richtig. Was wollen sie trinken, Whisky Gin?«

»Danke nichts. Ich bin mit dem Motorrad hier.«

»Eine Enduro? Eine Suzuki? Ich habe sie kommen gesehen, beziehungsweise auch gehört, toller Sound. Ich hatte vor Jahren auch ein Motorrad. Wir sind uns ähnlicher, als sie glauben.

»Ach so? Also, wobei kann ich ihnen helfen?«

»Ich brauche jemanden, der mich versteht. Ich habe eine etwas seltsame Lebensgeschichte und nur jemand der mich versteht ist in der Lage, meine Biographie zu schreiben. Vielleicht ein stilles Mineralwasser?«

Er geht langsam zur verchromten Anrichte und ebenso andächtig kehrt er mit einem Glas zurück.

Es dämmert bereits und ich schalte das Aufnahme Gerät ein.

»Ich war, wie ich bereits gesagt habe, ein reiches, verwöhntes Kind. Ich hatte viele Freunde, aber ob sie mich echt gemocht haben, wage ich nicht zu sagen.

Es war nach dem Krieg und England war arm. Unsere Familie nicht. Ich lud meine Freunde in den Eis Salon ein, oder spendierte eine Cola, so etwas konnte sich nicht jeder leisten. Ich war damals ungefähr sechzehn und hatte, wie gesagt einen Menge Freunde, auch Freundinnen.

Aber ein Mädchen, aus der Schule, hatte es mir angetan. Ich versuchte sie nach Schulschluss, auf dem nach Hause Weg, zu begleiten.

Sie hatte rötlich, blonde Haare, die in der Sonne schimmerten, wunderbare blaue Augen und schon damals eine tolle Figur.«

Als ich sie fragte, ob sie mit mir ins Kino gehen will sagte sie kurz angebunden:

»Sicher nicht, du denkst, mit Geld kannst du dir alles kaufen? Aber mich interessiert Geld nicht im Geringsten! Ich habe ganz andere Interessen.«

Ich war wie vor den Kopf gestoßen.

»Also nein?«

»Bist du schwerhörig? Nein!«

Sie lies mich einfach stehen.

Die totale Niederlage.

Wir verloren uns schnell aus den Augen, ich denke sie ist weg gezogen.

Ich lebte mein Sunny Boy Leben weiter, ging auf Partys, trank damals schon viel Alkohol, ein Leben ohne Sorgen, doch ich muss zugeben, die Abfuhr hat mir schwer zugesetzt.

Die Zeit verging.

Was macht ein junger Mann, aus reichem Haus, ich war mittlerweile zwanzig, im Sommer?

Er fährt nach Brighton, ans Meer.

Brighton war zu dieser Zeit, noch nicht so mondän. Doch die Strand Boulevards, die Steg Häuser, das Publikum, umwehte damals schon ein Hauch von weiter Welt.

Ich lies es mir gut gehen, in der Sonne liegen, schwimmen, am Abend in den Pub.

In einem dieser Pubs, erzählte mir der Barkeeper, dass es, etwas außerhalb von Brighton, einen Strand gibt, der, es waren die ersten warmen Tage, fast

menschenleer ist.

Ich hatte, wie ich ihnen auch schon gesagt habe, ein Motorrad, eine BSA.

Ich fuhr sofort am nächsten Tag, an den besagten Geheimtipp.

Der naturbelassene Strand war fast menschenleer, doch als ich die Maschine auf den Mittelständer hieve, taucht vor mir ein junge Frau auf.

Rotblonde Haare, tolle Figur, Sie war es.

Mir verschlägt es die Sprache.

Doch dann steigt der Zorn in mir auf.

»Was machst du hier, du blonde Schlampe?

Habe ich nirgends von dir Ruhe!«

Sie sieht mich kurz an, lächelt und geht ohne ein Wort zu sagen, in die andere Richtung.

Die nächste Niederlage.

Ich setzte mich zornig auf die BSA und blicke ihr nach, bis sie hinter einer Sand Düne verschwindet.

Ich hole aus meiner schwarzen Lederjacke, ein Päckchen amerikanische Luky Strike heraus.

Unten am Strand gehen zwei Typen, mit aufgekrempelten Hosen am Wasser entlang. Mir egal, ich...



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