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E-Book

E-Book, Deutsch, 224 Seiten

kaiser NICHT MIR MIR !


1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-7565-7573-2
Verlag: neobooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 224 Seiten

ISBN: 978-3-7565-7573-2
Verlag: neobooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Eigentlich bin ich ein ganz normaler Mensch. Ich lasse mir nur nichts gefallen. Am fünfzehnten Oktober 1955, in einem Kleinen, vor dem Krieg erbautem Spital in Auckland, Neuseeland war es endlich soweit. Der Messias der geringen Fertigungskosten ward geboren und rebellierte sofort gegen das grelle Licht der Arztlampe. Ich vermute, diese Lampe war der Auslöser meiner späteren Mentalität.

Eigentlich bin ich ein ganz normaler Mensch. Ich lasse mir nur nichts gefallen. Am fünfzehnten Oktober 1955, in einem Kleinen, vor dem Krieg erbautem Spital in Auckland, Neuseeland war es endlich soweit. Der Messias der geringen Fertigungskosten ward geboren und rebellierte sofort gegen das grelle Licht der Arztlampe. Ich vermute, diese Lampe war der Auslöser meiner späteren Mentalität.
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NICHT MIT MIR


Ein satirischer Kiwi-Krimi

K. Erikson

Eigentlich bin ich ein ganz normaler Mensch.

Ich lasse mir nur nichts gefallen.

Am fünfzehnten Oktober 1955, in einem Kleinen, vor dem Krieg erbautem Spital in Auckland, Neuseeland war es endlich soweit.

Der Messias der geringen Fertigungskosten ward geboren und rebellierte sofort gegen das grelle Licht der Arztlampe.

Ich vermute, diese Lampe war der Auslöser meiner späteren Mentalität.

Mein Vater war Bestatter in der vierten Generation und hatte sein kleines Unternehmen, am südlichen Rand der Stadt, direkt neben den Bahngleisen der Kiwi - Rail, in einem alten, rotem Backstein Gebäude.

Ich war ein dunkelblonder Junge, wie die meisten in meinem Alter und ich hatte unschuldige, große, braune Augen.

Angeblich war ich ein braves Kind, aber das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.

Aber man soll der Familie nicht wieder sprechen.

Vielleicht war ich ein so braves Kind, da mein Vater, ein sehr strenger Mann war, der die damals üblichen Strafen sofort vollzog.

Er liebte seinen Haselnuss Stock.

Das war normal.

Dass er mich, für kleinere Vergehen, in Einem, der immer im Lager befindlichen Särge sperrte, war für seine Weltanschauung vermutlich auch in Ordnung.

Keine Ahnung mehr, was ich, in der Enge und Dunkelheit dachte. Vermutlich:

»Wenn ich einmal groß und stark bin ,

bringe ich ihn um.«

Damals wusste ich noch nicht viel, später wusste ich dafür alles besser.

Aber das war ein langer Weg. Sein Selbstbewusstsein zu entwickeln, ist harte Arbeit.

Und es wurde mir aufgezwungen, denn im Grunde meines Herzens war ich ein sensibles Kind.

Aber wenn man mit Kindern aufwächst, die alle kriegsgeschädigte Väter haben, muss man sich behaupten.

Ich kann mich an meine Kindheit nur dunkel erinnern, denn es waren dunkle Zeiten, besonders die Zeit, im Sarg, die mir wie eine Ewigkeit vorkam.

Wir Kinder hatten alle Väter, die im Krieg waren, außer einige Ausnahmen, doch diese Familien galten als Drückeberger und wurden sowieso gemieden.

Doch langsam ging es aufwärts.

Aber nicht für alle. Für die Verlierer des Aufschwungs, blieb nur der Whisky, der alles noch schlimmer machte.

Harte Väter, Trinker, aggressive Kinder.

Frankie Cramer war das Schlimmste.

Als kleiner Mann, konnte ich, wenn es regnete, mich unter einem Postkasten unterstellen und wurde nicht nass.

Außer wenn Frankie kam:

»Verschwinde, dass ist mein Postkasten!«

Wir waren zwei drahtige Jungs, ungefähr gleich stark, doch ich war den ewigen Streitereien überdrüssig und gab meistens nach.

Im Rückspiegel betrachtet, ist es mir schleierhaft, wie er es geschafft hatte, alle Kinder zu terrorisieren.

Doch er hatte immer den Überraschungsmoment, plus eine große Portion Brutalität auf seiner Seite.

Jungen die einen Kopf größer als er waren, brüllte er an, haute ihnen blitzschnell eine runter und nahm sie in den »Schwitzkasten« .

Psychologische Kriegsführung, vielleicht hat er sich die von den Maoris abgeschaut. Maoris spielten aber nicht Fußball.

Wir schon.

Direkt neben den Bahngeleisen hatten wir einen holprigen Fußball Platz, sogar mit zwei kleinen Holztoren. Doch Frankie zu überspielen, war praktisch unmöglich. Wenn es gelang, schlug er von Hinten auf die Beine, oder er rempelte dich nieder.

Falls seine Mannschaft unerklärlicher weise im Rückstand war, hob er theatralisch die Hand:

»Ich muss nach Hause!«

Er konnte einfach nicht verlieren.

Aber ich auch nicht.

Als ich elf Jahre alt war, kam es zum ersten Höhepunkt in meinem jungen Leben.

Die Fußball WM in England.

Ich beschloss, auf dem Fußball Platz »Harry Kane« zu sein.

Sofort, mit hochrotem Gesicht, die wütende Reaktion Frankies:

»Harry ist der Kapitän und das bin ich! Du kannst höchstens »Peter Shilton« sein.«

»Einverstanden, er hat sowieso mehr Länderspiele und ist der bessere Spieler.«

Sofort schlägt er gegen meine Brust und nimmt mich in den »Schwitzkasten«, aber ich auch und so drücken wir uns gegenseitig die Luft ab.

Nach anstrengenden fünf Minuten, meinen die übrigen Mitspieler:

»Wir würden gerne weiterspielen.«

Wir spielen weiter, doch ich bin noch immer auf Puls »hundertachtzig«.

Aber ich atme tief durch und denke, ich werde das Problem lösen. Kommt Zeit, kommt Rat.

Wir hatten damals schon einen schwarz weiß Fernseher, die Geschäfte eines Bestatters laufen immer gut.

Gestorben wird immer.

Am Abend lief im Fernsehen der Western »Die weiße Feder«, mit John Wayne.

Cowboy und Indianer Filme konnten mich in eine andere Zeit versetzen. Doch eigentlich ist diese Zeit gar nicht solange her.

Schon beim Zubettgehen hatte ich eine tolle Idee.

Vor dem Einschlafen, dachte ich sie zu Ende.

Ein neuer Tag, noch hat sich nichts geändert.

Vor unserem Lebensmittelladen treffen wir Kinder uns, wir gehen gemeinsam in die Ordonary School.

Meine, zu dieser Zeit, gleichaltrigen Freunde, einige Mädchen, die wir meistens ignorierten und natürlich

Frankie Cramer.

Der lange Schulweg ist kein Problem, die Mädchen haben Frankie fest im Griff. Ein Satz von ihnen und Frankie wird rot wie ein Tomate und bringt kein Wort heraus. Manche Jungs der Bubenbande schielten schon auf die sich langsam entwickelnde Oberweite der Mädchen.

Frankie nicht.

Gut, er hat eine vier Jahre ältere Schwester, vielleicht kennt er das alles schon. Vielleicht kassiert er aber auch regelmäßig Prügel von seiner großen Schwester.

Keine Ahnung.

Die ist eigentlich aber recht nett.

Ich vermute, er kann Mädchen einfach nicht leiden.

Unsere Lehrerin ist ein aufgetakelte, geschiedene Mitvierzigerin, die jede Pause raucht wie ein Schlot.

Fast alle Lehrer rauchen, sie stehen am Ende des

schwarz, weiß gefliesten Ganges, diskutieren und haben augenscheinlich Spaß.

Ab und zu brüllt einer rüber, aber in der Klasse, können wir tun, was wir wollen.

Meistens gibt eine Massenkeilerei, die ist jedoch ungefährlich, etwa so, wie wenn sich junge Hunde balgen.

Außer wenn Frankie droht zu verlieren.

Dann wird es ernst.

Ich bin heute nachsichtig mit ihm, als er einen Kleineren verdrischt und frage belanglos:

»Hast du gestern, den Western gesehen, der war toll oder?«

»Ja, war super, überhaupt wie sie das Indianerdorf überfallen haben.«

Jeder hält zu den Indianern. Frankie ist ein Bleichgesicht.

Bleiches Gesicht. Gefällt mir.

Die Schulglocke läutet ein letztes Mal, die Schüler strömen aus der Schule:

»Nach dem Mittagessen, am Fußballplatz!«

Ehrensache.

Da der Fußballplatz direkt neben den Bahngeleisen liegt, es ist der Grund und Boden der Kiwi-Rail, landet der Ball, obwohl ein Maschendraht Zaun den Fußballplatz von der Bahnlinie, trennt, des öfteren auf den Bahn Geleisen.

Nach längeren Diskussionen findet wir immer Einen, der den Ball holt. Frankie holt ihn auch manchmal, um zu beweisen, dass er ein furchtloser Kerl ist.

Ich schieße den Ball absichtlich über den Zaun, Frankie verdreht die Augen.

Ich blicke mich kurz um, um zu sehen ob jemand in Hörweite ist. Dann blicke ich auf die, in einiger Entfernung stehende Kirchturm Uhr.

Ich blicke mich verschwörerisch noch einmal um:

»Frankie, hast du gestern in dem Western Film, den Indianer gesehen, der sein Ohr auf die Bahngeleise gelegt hat um den Zug schon aus der Entfernung zu hören. Toll, wie der das gemacht hat!«

»Überhaupt nicht toll! Das kann ich auch!«

»Glaub ich nicht.«

»Überhaupt nichts dabei!, meint Frankie und klettert über den Zaun.

Ich blicke nochmals auf die Kirchturmuhr, der Fünfzehn Uhr Zug der Kiwi Rail, müsste in Kürze hinter der leichten Kurve erscheinen.

Die anderen Jungs blicken gelangweilt in die Luft, ich höre angestrengt auf die Bahn.

Der Zug rauscht durch.

Kein verdächtiges Geräusch.

Nach einigen Minuten meine ich zu meinen Kameraden.

»Na, Frankie lässt sich aber Zeit.«

Die anderen Kinder drängen mich, nach zu sehen, wo Frankie bleibt.«

Gespielt widerwillig, doch insgeheim neugierig klettere ich über den Zaun.

Als Sohn eines Bestatters, bin ich ja einiges gewohnt, aber als der abgetrennte Kopf Frankies, auf den Holzbohlen, zwischen den Geleisen, mich fragend anblickt, muss ich mich setzen:

»Freunde ruft die Feuerwehr! Die Rettung braucht Frankie nicht mehr.«

Ich kann nicht anders, ich blicke ihm nochmals in die Augen:

»Ja, ja Frankie, du Bleichgesicht, jeder richtige Indianer weiß, dass das nicht immer funktioniert.«

Die Todesnachricht verbreitet sich blitzschnell in der Nachbarschaft. Jeder ist betroffen. In...



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