Kampenhout | Die Heilung kommt von außerhalb | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 195 Seiten

Reihe: Systemaufstellungen

Kampenhout Die Heilung kommt von außerhalb

Schamanismus und Familien-Stellen

E-Book, Deutsch, 195 Seiten

Reihe: Systemaufstellungen

ISBN: 978-3-8497-8411-9
Verlag: Carl Auer Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Dieses Buch entstand aus der gemeinsamen Auseinandersetzung des Autors und Bert Hellingers über die Beziehung zwischen Schamanismus und Familien-Stellen. Es beschreibt die Dynamik und Wirkungsweise der Aufstellungsarbeit aus dem Blickwinkel des traditionellen Schamanismus.

Der Autor arbeitet die spirituellen Prinzipien heraus, die sowohl dem Schamanismus als auch dem Familien-Stellen zugrunde liegen. Seine theoretischen Untersuchungen macht er an Beispielen aus Aufstellungen, an persönlichen Erfahrungen mit traditionellen Ritualen und Berichten von Medizinern und Schamanen konkret. Die Natur der Seele und ihr Zusammenspiel mit Persönlichkeit und Körper spielen dabei eine zentrale Rolle.

Rituale und Übungen, die die heilende Wirkung der Aufstellungsarbeit verstärken können, runden das Buch ab.
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Zielgruppe


Therapeuten, Esoteriker, an Aufstellungen Interessierte, Schamanen, Heiler


Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Vorwort des Autors
Ich lernte das Familien-Stellen 1998 als Teilnehmer eines Seminars unter Leitung von Gabrielle Borkan kennen und war zutiefst von dessen Heilkraft beeindruckt. Fasziniert und berührt durch die systemische Arbeit nahm ich danach regelmäßig an Seminaren von ihr und anderen Trainern teil. Es dauerte jedoch nicht lange, bis mir auffiel, dass die meisten Begleiter einen bestimmten kleinen Satz bei ihrer Einführung über diese Arbeit verwendeten. Im Laufe ihrer Erklärungen über das System hörte ich an irgendeinem Punkt immer etwas im Sinne von: „Durch einen Prozess, den wir nicht verstehen, erfahren die Stellvertreter, die die Familienmitglieder des Klienten repräsentieren, die Gefühle der wirklichen Person, die sie vertreten.“ Ich fand es merkwürdig, dass alle Begleiter ungefähr das Gleiche sagten. Warum waren die Begleiter kollektiv nicht in der Lage, diesen essenziellen Aspekt im Prozess der Aufstellung zu erklären? Da ich selbst seit vielen Jahren schamanische Arbeit praktizierte, erschienen mir die Familienaufstellungen gar nicht so mysteriös. Darum begann ich als Experiment für mich selbst, die Dynamiken der Prozesse bei den Aufstellungen so genau wie möglich zu beobachten, und ich versuchte, sie als schamanische Phänomene zu beschreiben. Ich dachte, dass ich auf diese Weise möglicherweise ab einem gewissen Punkt hilfreiche Erklärungen finden und Antworten auf die noch offenen Fragen geben könnte, sodass die Prozesse dieser Form der systemischen Arbeit besser zu verstehen sind. Einige Zeit später hatte ich folgenden Traum: Ich befand mich alleine in einer natürlichen Landschaft mit Bergen, Felsen und Bäumen. Ich lief durch diese Landschaft, die nicht aus wirklicher physischer Materie bestand. Ich begriff, dass es eher ein spezielles Gebiet in der Welt der Energie war, dessen Form sich aus den theoretischen Strukturen menschlichen Denkens entwickelt hat. Ich war auf der Suche nach der theoretischen Grundlage der energetischen und spirituellen Aspekte der systemischen Arbeit von Bert Hellinger. Ich wusste, dass diese Theorie hier irgendwo in dieser Landschaft eingraviert war, oder besser gesagt, dass die Theorie in der Form einer natürlichen Struktur Teil der Landschaft sein würde. Nach einer Weile kam ich zu einer schönen und geräumigen Höhle. Das Sonnenlicht schien durch Risse und Löcher in der Decke, und auf dem großen, ebenen Boden sah ich viele flache Felsbrocken liegen. Die meisten waren zwischen fünfzehn und dreißig Zentimeter breit und lang, und alle waren unregelmäßig geformt. Ich erkannte verschiedene Größen, unterschiedliche Farben und diverse Arten Steine. Ich wusste, dass diese Ansammlung an Material die Theorie der systemisch-phänomenologischen Arbeit zu diesem bestimmten Zeitpunkt, als ich den Traum hatte, repräsentierte. Ich sah, dass die Steine auf dem Boden Bruchstücke anderer, noch größerer Steine waren. Als ich versuchte, über sie hinwegzulaufen, war ich mir meiner Schritte nicht sehr sicher, da die Steine nicht sorgfältig nebeneinander lagen. Sie fügten sich nicht gut zusammen, und als ich sie betreten wollte, rutschten einige zur Seite, andere wackelten oder schlugen aneinander. In dem Traum begriff ich, dass dieser Platz, den ich entdeckt hatte, einige Verbesserungen vertragen könnte. Wenn Menschen in ihren Träumen oder in ihren Gedanken an diesen Platz kämen, um ihn zu ergründen, würden sie keine einheitliche Struktur finden. Es war deutlich, dass die Theorie der systemisch-phänomenologischen Arbeit einige Verbesserungen benötigte. Eine Verbesserung der Theorie hätte direkt zur Folge, dass sich auch die Steinstruktur auf dem Boden der Höhle in dieser anderen Welt verbessern würde. Meines Erachtens war der wichtigste Punkt der neuen Struktur, dass sie aus einem einzelnen spezifischen Material bestehen sollte und nicht aus verschiedenen Fragmenten. Ich sah vor meinem geistigen Auge eine große, glatte und ebene Felsplatte, zwar mit verschiedenen Farbkombinationen und Strukturen, aber dennoch ganz. Dann wachte ich auf. Zum Zeitpunkt dieses Traumes hatte ich schon einen regen Briefwechsel mit Bert Hellinger, dem Begründer des Familien-Stellens. Nachdem ich an mehreren Seminaren unter seiner Leitung teilgenommen hatte, empfahl er mir in einem Seminar bestimmte Übungen. Einige Monate später hatte ich eine transformierende, spirituelle Erfahrung, die in direktem Zusammenhang mit den Anweisungen von Bert Hellinger stand, und mein Gefühl sagte mir, dass ich ihm darüber schreiben sollte. Ich habe diese Erfahrung in Kapitel 6 „Die Erfahrung der Zeitlosigkeit“ beschrieben. Nach dem ersten Brief folgten mehrere andere. Ich begann, einige meiner Gedanken über die Prozesse der Aufstellungen aufzuschreiben, die auf bestimmten spirituellen Prinzipien basieren und auch die Grundlagen der schamanischen Arbeit formen. Im Rückblick kann ich jetzt erkennen, dass der Traum der Moment war, in dem mir deutlich wurde, dass unsere Korrespondenz dazu führen würde, dass ich das vorliegende Buch über dieses Thema schreiben sollte. Viele Aspekte des Familien-Stellens wurden schon ausgiebig von verschiedenen Autoren in der „Sprache“ der Psychotherapie, der Psychologie oder der Genealogie beschrieben. Jede dieser wissenschaftlichen Sprachen hat dabei bestimmte Ausgangspunkte und Annahmen über die Wirklichkeit und richtet ihren Schwerpunkt und die Aufmerksamkeit dann auch auf bestimmte Aspekte, während andere Aspekte nicht genannt werden. Jede Sprache hat ihre blinden Flecke. Die Tatsache, dass bisher wichtige Teile der Aufstellungsarbeit für viele Menschen ein Mysterium geblieben ist, bedeutet noch nicht, dass es sich hier wirklich um unbeschreibbare Phänomene handelt. Es kann viel eher daran liegen, dass die Sprachen, die auf der einen Seite gut geeignet sind, die versteckten Dynamiken in Familien akkurat zu beschreiben, die durch die Aufstellungen an die Oberfläche kommen, jedoch auf der anderen Seite einfach nicht dafür geeignet sind, die energetischen Prinzipien zu erklären, die es ermöglichen, dass eine Person eine andere repräsentieren kann. Mein Traum inspirierte mich dazu, eine zusammenhängende Theorie der energetischen Dynamiken einer Aufstellung in der Sprache des Schamanismus zu präsentieren, ein Ausgangspunkt, der bisher noch nicht verwendet wurde, um die systemisch-phänomenologische Arbeit zu erklären. Natürlich hat auch diese Sprache, wie jede andere auch, ihre blinden Flecke. Doch kann sie trotzdem sehr hilfreich sein, bestimmte Erklärungen zu geben, besonders in Bezug auf die Natur der Seele und ihre Bewegungen, ein Bereich, der von anderen Sprachen bisher nur unzureichend oder gar nicht erklärt werden konnte. Westliche wissenschaftliche Sprachen geben analytische Erklärungen. Die schamanische Sprache dagegen erklärt normalerweise nicht, sondern sie beschreibt einfach nur, was etwas grundlegend anderes ist. Mit der schamanischen Sprache können nicht nur die Erfahrungen der Sinnesorgane des physischen Körpers beschrieben werden, sondern auch die der Seele. Im traditionellen Schamanismus wird eine genaue Beschreibung einer spirituellen Erfahrung als gültige Erklärung in sich selbst gesehen. Ein Schamane oder Medizinmann wird verschiedenste Arten spiritueller und praktischer Erfahrungen beschreiben und es dann dem Zuhörer überlassen, die Verbindungen und Strukturen zwischen diesen zu sehen. Wer dem traditionellen Schamanen zuhört, ohne zu diskutieren, Fragen zu stellen oder zu analysieren, der wird mit der Zeit bestimmte Muster erkennen. Tiefere Strukturen der Wirklichkeit können gefühlt werden. Das Lernen bei Schamanen oder Medizinmännern unterscheidet sich sehr vom Lernen neuer Formeln oder gewisser Techniken in der Schule. Der Lehrling eines Schamanen erhält die Gelegenheit, detaillierte Beschreibungen über die Wirklichkeit zu hören, und muss danach seine eigenen Schlüsse ziehen. Meinen ersten Kontakt mit dem Schamanismus hatte ich 1979, als ich einem indianischen Heiler in einem Traum begegnete. Er entsprach nicht im geringsten der allgemein bekannten, romantischen Vorstellung eines Indianers. Er hatte nämlich kurze graue Haare und trug Jeans und eine Regenjacke. Er benutzte keine Trommel, schmückte sich nicht mit Federn oder anderen Attributen. Ich begegnete ihm an einem dunklen Platz mit spärlichem Licht. Er setzte sich einfach neben mich auf den Boden und begann, einige Heilungslieder zu singen. Nach einiger Zeit lud er mich ein, mit ihm zusammen zu singen. Ich war aber zu schüchtern und zu berührt durch seine Lieder, um in seinen Gesang einzustimmen. Als er das bemerkte, legte er einfach seine Hände für eine Weile auf meinen Rücken. Einige Momente später teilte er mir mit, dass es Zeit für ihn wäre zu gehen. Wir verabschiedeten uns voneinander, und ich wachte auf. Ich hatte diesen Traum, als ich sechzehn Jahre alt war, in einer intensiven Periode in meinem Leben mit ernsthaften Schwierigkeiten und vielen Unklarheiten. Ich wusste, dass dieser Traum ein Geschenk einer unbekannten Realität war, und...


Daan van Kampenhout hat bei traditionellen Lehrern verschiedener schamanischer Kulturen studiert und betreibt eine Praxis für systemische Rituale. Van Kampenhout ist international gefragter Workshopleiter und Autor von sieben Büchern sowie vielen Artikeln, u. a. über traditionelle und zeitgenössische schamanistische Praktiken und über Systemaufstellungen. Übersetzungen seiner Bücher und Artikel sind in acht Sprachen erschienen.


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