E-Book, Deutsch, 339 Seiten
Karimi Mimetische Bildung durch Märchen
1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-8309-8472-6
Verlag: Waxmann Verlag GmbH
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)
Phantasie, Narration, Moral
E-Book, Deutsch, 339 Seiten
ISBN: 978-3-8309-8472-6
Verlag: Waxmann Verlag GmbH
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)
Welche Bedeutung hat das Erzählen von Märchen für die Bildung von Kindern und Jugendlichen? Was erweckt in uns den Wunsch, dieses Kulturgut zu tradieren und zu bewahren? Dass das Märchenerzählen weit über seine Unterhaltungsfunktion hinausgeht, zeigt dieses Buch. Es begreift das Märchenerzählen als eine imaginäre mimetische Spielhandlung, die in vielfältigen Prozessen zwischen Erzählenden und Zuhörenden gemeinsames Wissen und eine wechselseitige Verbundenheit in einem Spiel-, Entwicklungs- und Bildungsraum entstehen lässt. Beim Erzählen überlieferter oder erfundener Märchen thematisieren Erzählerinnen und Erzähler gemeinsam mit ihrer Zuhörerschaft im Nachgestalten, Umgestalten und Verlassen der Realität auch Fragen und Probleme ihrer eigenen Existenz. In diesem produktiven Nachschaffen werden Phantasie, Sprachkompetenz und Moral entwickelt.
Für das Verständnis dieser multidimensionalen Prozesse ist ein ebenso vielseitiger Ansatz notwendig. In diesem Buch werden u.a. die Theorie der Mimesis, die Bildungstheorie und Sprachphilosophie Humboldts, die Sprachtheorie Vygotskijs und Oerters Theorie des Spiels herangezogen.
Edith Karimi wurde 1969 in Langenbielau geboren. Sie studierte Informatik in Berlin und war einige Jahre als Unternehmensberaterin tätig. Nach einem Pädagogikstudium promovierte sie in Erziehungswissenschaft an der Freien Universität Berlin. Ihr Arbeitsgebiet ist seit vielen Jahren die erziehungs- und bildungswissenschaftliche Märchenforschung. Zurzeit befasst sie sich mit dem künstlerischen Erzählen traditioneller Geschichten wie Märchen, Mythen und Sagen aus aller Welt. Besonders interessiert sie die interkulturelle Dimension der Kinder- und Jugendbildung.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1;Buchcover;1
1.1;Inhalt;7
2;1. Einleitung;9
3;2. Mimesis;19
4;3. Bildung;30
5;4. Bildung als Mimesis;36
6;5. Sprache als Vermittlerin von Bildung;43
6.1;5.1 Humboldts Sprachphilosophie;44
6.2;5.2 Vygotskijs Sprachtheorie;50
6.2.1;5.2.1 Sprache als psychologisches Werkzeug;52
6.2.2;5.2.2 Sprache als Vermittlerin von Bedeutung und Sinn;56
6.2.2.1;5.2.2.1 ZNE (Zone der nächsten Entwicklung);56
6.2.2.2;5.2.2.2 Die Entwicklung der Beziehung zwischen Sprache und Bedeutung;59
6.2.2.3;5.2.2.3 Die Entwicklung der Beziehung zwischen Sprache und Bewusstsein;66
6.2.2.4;5.2.2.4 Die Entwicklung der Beziehung zwischen Sprache und Phantasie;72
7;6. Spiel;76
7.1;6.1 Psychologische Handlungstheorie des Spiels nach Oerter;76
7.2;6.2 Hauptkategorien der Handlungstheorie des Spiels;77
7.3;6.3 Das Erzählen von Märchen als imaginäres Spiel;81
7.4;6.4 Gegenstandsbezüge im Spiel;85
7.5;6.5 Übergeordnete Gegenstandsbezüge im Spiel;89
8;7. Methodologie und Methodik;93
8.1;7.1 Vorbereitung der Extraktion;97
8.1.1;7.1.1 Theoriegeleitete Spezifizierung der Fragestellung;97
8.1.2;7.1.2 Festlegung des Ausgangsmaterials;98
8.1.3;7.1.3 Definition des Kategoriensystems;99
8.2;7.2 Extraktion;102
8.3;7.3 Aufbereitung der Daten;102
8.4;7.4 Auswertung;103
9;8. Übergeordnete Gegenstandsbezüge in Märchen;105
9.1;8.1 Die mimetische Kraft der Meme;112
9.2;8.2 Archetypen der Bewusstwerdung;123
9.2.1;8.2.1 Entwicklungsstadien in der Symbolsprache des Mythos;126
9.2.2;8.2.2 Die Phase des frühkindlichen Weltinnewerdens;130
9.2.3;8.2.3 Die ödipale Phase;132
9.2.4;8.2.4 Die Latenzzeit;135
9.2.5;8.2.5 Die Adoleszenz;137
9.3;8.3 Dämonischer Märchenschatz für Kinder;140
9.3.1;8.3.1 Kindermärchen vom absonderlichen Haushalt der Hexe;141
9.3.2;8.3.2 Der Kanon der Kindermärchen;142
9.3.3;8.3.3 Dämonischer Märchenschatz im Untersuchungsergebnis;146
9.4;8.4 Die Wahrheit der Wünsche;148
9.5;8.5 Prähistorisches im Spiegel des Märchens;151
10;9. Gegenstandsbezüge in Märchen;166
10.1;9.1 Soziale Gegenstandsbezüge in Märchen;168
10.1.1;9.1.1 Die Menschen;168
10.1.2;9.1.2 Die Dämonen;170
10.1.2.1;9.1.2.1 Die Hexe;171
10.1.2.2;9.1.2.2 Elbische Wesen, Zwerge und Riesen, Teufel und Trolle;175
10.1.2.3;9.1.2.3 Zurückkehrende Tote und personifizierter Tod;177
10.1.3;9.1.3 Die Tiere;177
10.1.4;9.1.4 Die Dinge;179
10.1.5;9.1.5 Ort und Zeit;181
10.1.6;9.1.6 Sitte und Brauch;183
10.1.7;9.1.7 Moralische Regeln;184
10.1.8;9.1.8 Wunder;185
10.1.9;9.1.9 Grausamkeit;188
10.2;9.2 Ästhetische Gegenstandsbezüge in Märchen;191
10.2.1;9.2.1 Stil;192
10.2.2;9.2.2 Komposition;196
10.2.2.1;9.2.2.1 Propps Morphologie des Zaubermärchens;197
10.2.3;9.2.3 Technische Mittel des Stils und der Komposition;200
10.2.4;9.2.4 Ikonographie und Sprache;203
11;10. Märchen im Spiegel empirischer Befunde;206
11.1;10.1 Märchen-Lesarten von Kindern (eine empirische Studie von Kristin Wardetzky);210
11.1.1;10.1.1 Forschungsleitende Fragestellungen;211
11.1.2;10.1.2 Erhebungsverfahren und Untersuchungspopulation;212
11.1.3;10.1.3 Märchenstichprobe und Analyseverfahren;213
11.1.4;10.1.4 Märchen als imaginäre Spielform;214
11.1.5;10.1.5 Soziale Gegenstandsbezüge in Märchen der Kinder;215
11.1.6;10.1.6 Ästhetische Gegenstandsbezüge in Märchen der Kinder;228
11.1.7;10.1.7 Übergeordnete Gegenstandsbezüge in Märchen der Kinder;231
11.2;10.2 „Sprachlos?“ – Märchen im interkulturellen Kontext;238
11.3;10.3 Stefan Szumans Einzelfallstudie;247
12;11. Phantasiebildung durch Märchen;256
13;12. Narrative Bildung durch Märchen;275
14;13. Moralische Bildung durch Märchen;292
15;14. Zusammenfassung und Ausblick;317
16;Literatur;326




