Keitel / Loffing | Handlungsorientierte Pflegedokumentation | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 124 Seiten

Keitel / Loffing Handlungsorientierte Pflegedokumentation

Wissen, worauf es ankommt
1. Auflage 2007
ISBN: 978-3-17-026519-6
Verlag: Kohlhammer
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

Wissen, worauf es ankommt

E-Book, Deutsch, 124 Seiten

ISBN: 978-3-17-026519-6
Verlag: Kohlhammer
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark



Pflege ist ein fortlaufender Entwicklungsprozess. Die Darstellung dieser Pflegeentwicklung erfordert eine kontinuierliche Anpassung der Pflegedokumentation. Dieses Buch dient dazu, anhand der neuen MDK-Prüfanleitung und der MDS-Grundsatzstellungnahme "Pflegeprozess und Pflegedokumentation", aktuelles Wissen zur professionellen Führung einer Pflegedokumentation zu vermitteln. Typische Schwachstellen und Defizite bei der Anwendung der einzelnen Dokumentationsformulare werden genauer unter die Lupe genommen und mittels zahlreicher Fallbeispiele erklärt.

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Kapitel 2:
Handhabung der Dokumentationsformulare
Pflegedokumentation wird immer aufwendiger. Neue Anforderungen machen eine Entbürokratisierung fast unmöglich. Dokumentationsentwickler entwerfen ständig neue, umfangreichere und aufwändigere Formulare für die Praxis. Bei der Vielzahl an Angeboten verliert man schnell den Überblick. Welche Dokumentationsblätter sind zwingend erforderlich? Welche Formulare dienen der Arbeitserleichterung und welche lassen sich sinnvoll einsetzen, um Mehrfachdokumentationen zu vermeiden? Entscheidend ist auch, ob die eigenen Qualitätsansprüche an die Dokumentationsmappen erfüllt werden, und ob sich möglichst alles einheitlich gestalten lässt. Die Anpassung und Weiterentwicklung einer Pflegedokumentation kommt fast immer einem Abenteuer gleich. Außerdem setzen Leitungskräfte die Ansprüche an die Pflegedokumentation mitunter sehr hoch an, weil sie selbst etwas unsicher sind und natürlich keine schlechte und unvollständige Dokumentation vorhalten möchten. Das kann zur Folge haben, dass Pflegekräfte noch mehr schreiben und ausfüllen und dadurch noch mehr Papier verwaltet wird. Ein Übermaß an Dokumentation will auch der MDK nicht, gilt es doch eher als ein Zeichen von Unkenntnis und übertriebener Vorsicht. Bei einer ausufernden Dokumentation ist die »Gefahr« deutlich höher, dass der MDK genauer hinschaut. Quick-Tipp! Suchen Sie den Kontakt zum MDK oder zur Heimaufsicht. Lassen Sie sich beraten und zeigen Sie sich kooperativ. Diese Strategie ist wirkungsvoll, weil: Sie Interesse bekunden,
Engagement zeigen,
Mut zur Lücke beweisen,
Sie sich einen guten Kontakt sichern.
Neben dem MDK und der Heimaufsicht bietet die MDS-Grundsatzstellungnahme »Pflegeprozess und Dokumentation« ebenfalls wertvolle Hinweise, welche zum Beispiel unter: www.mds-ev.org herunter geladen werden kann. In dem ca. 70 Seiten umfassenden Werk finden Sie unter anderem Antworten auf folgende Fragen: Wie kann der Pflegeprozess praktisch umgesetzt werden?
Wie kann ein Dokumentationssystem sinnvoll aufgebaut werden?
Müssen tägliche Eintragungen in den Pflegebericht erfolgen?
Des Weiteren lassen sich in der bundeseinheitlich geregelten MDK-Prüfanleitung hinreichende Tipps und Empfehlungen finden (z.B.: www.mdk.de). Lernziele Kapitel 2 Insbesondere durch die konkreten Hinweise auf die Schwachstellen und Entwicklungspotenziale der Pflegedokumentation kann ein gezielter Abgleich mit der eigenen Vorgehensweise beim Schreiben und Führen der einzelnen Formulare vorgenommen werden. Die Mitarbeiter werden für die Entwicklungspotenziale der Pflegedokumentation sensibel gemacht.
erlangen mehr Sicherheit im Umgang mit der Pflegedokumentation.
fördern die Qualität durch die Anwendung aktueller, dokumentierter Assessmentverfahren.
tragen zur exakten Einstufung ihrer Patienten/Bewohner bei.
Input-Check – Wesentliche Inhalte Im § 80 SGB XI »Gemeinsame Grundsätze und Maßstäbe zur Qualität und Qualitätssicherung« erfahren wir unter dem Punkt Pflegedokumentation: »Die Pflegeeinrichtung hat eine geeignete Pflegedokumentation sachgerecht und kontinuierlich zu führen …« Im Folgenden werden Ihnen die einzelnen notwendigen Dokumentationsblätter unter Berücksichtigung der MDK-Prüfanleitung und der MDS-Handlungsempfehlung »Pflegeprozess und Pflegedokumentation« vorgestellt. Die dabei in der Praxis auftretenden Anwenderfehler und mögliche Entwicklungspotenziale werden verdeutlicht. 2.1 (Un-)Professionelles Führen der Dokumentationsformulare
Für die Einarbeitung in das Dokumentationssystem ist immer die PDL verantwortlich. Unterstützt wird sie dabei von versierten Pflegemitarbeitern und/oder dem Mentor der Einrichtung. Wenn möglich, sollte auch der Schulungsbeauftragte des Pflegedokumentationsherstellers einbezogen werden, insbesondere dann, wenn es um die Einweisung neuer Formularblätter geht. Mit einer einmaligen Fortbildung ist es meistens nicht getan. Richtiges dokumentieren ist ein fortlaufender Prozess und bedarf der regelmäßigen Beratung, Anleitung und Unterweisung. Der Qualitätszirkel eignet sich, die Weiterentwicklung und Professionalisierung der Pflegedokumentation voranzutreiben. Probleme können hier aufgegriffen werden und systematisch, zum Beispiel anhand des Ishikawa-Diagramms (Ursachen-Wirkungs-Diagramm), gelöst werden. Praxis-Check – Qualitätszirkelarbeit zum Thema: Anwendung der Pfiegeanamnese In der Seniorenresidenz Sonnenschein gGmbH stellt der Pflegedienstleiter Paul Müller immer wieder fest, dass die Pflegeanamnese stets unvollständig ausgefüllt ist. Der Qualitätsbeauftragte Horst Abendroth wird gebeten, dieses Thema in den nächsten Qualitätszirkeln (QZ) zu erörtern. Er bereitet einiges vor und lässt sich sicherheitshalber auch schon einmal ein paar weitere Formulare zur erweiterten Informationssammlung zukommen. Im QZ stellt sich heraus, dass die Mitarbeiter mit der Anwendung des Erhebungsbogens im DIN A6-Format völlig überfordert sind und ihnen bestimmte Begriffe wie: willentlich-emotionale Komponenten oder sozio-kulturelle Komponenten überhaupt nichts sagen. Den enormen Umfang des Assessments empfinden sie ebenfalls als hinderlich. Dies führt dazu, dass nur teilweise oder gar nichts ausgefüllt wird. Verschiedene Vorschläge werden diskutiert. Der Qualitätsbeauftragte unterbreitet Alternativ-Formulare, und am Ende des dreistündigen Qualitätszirkels einigt man sich auf ein neues Formular, das eine dreimonatige Projektphase durchlaufen soll. Häufig wird das Dokumentationssystem nicht effektiv genutzt, weil unklar ist, wann welche Blätter zum Einsatz kommen und wie sie geführt werden müssen. Dieses Kapitel soll Ihnen dabei behilflich sein, aus dem Papierdschungel eine gut strukturierte und verständliche Dokumentation entstehen zu lassen. Folgende Formulare sind verpflichtend und gehören zwingend in die Pflegedokumentation (vgl. Tab. 8, 9). Tab. 8: Pflichtformulare SGB XI, ambulant und stationär Basisdokumente SGB XI ambulant Basisdokumente SGB XI stationär Stammblatt Stammblatt Biographieblatt Biographieblatt Pflegeanamnese Pflegeanamnese Pflegebericht Pflegebericht Pflegeplanung Pflegeplanung Pflegeüberleitungsbogen Pflegeüberleitungsbogen Durchführungsnachweis Durchführungsnachweis Leistungsnachweis Tab. 9: Pflichtformulare SGB V, ambulant und stationär Basisdokumente SGB V ambulant Basisdokumente SGB V stationär Stammblatt Stammblatt Pflegebericht Pflegebericht Pflegeüberleitungsbogen Pflegeüberleitungsbogen Durchführungsnachweis Durchführungsnachweis Leistungsnachweis Sollte die Pflegesituation es erforderlich machen, gehören folgende Formulare im Bedarfsfall ergänzend in die Pflegedokumentation (vgl. Tab. 10, 11). Tab. 10: Bedarfsdokumente SGB XI und SGB V ambulant Ergänzungsdokumente SGB XI und SGB V ambulant Ärztliche Verordnungen (Medikamente, Behandlungspflege), ...


Petra Keitel, Krankenschwester, Qualitätsmanagerin und Auditorin für soziale Dienstleistungen, freie Trainerin in den Bereichen Qualitäts- und Pflegemanagement.



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