Kendrick | In den Armen des Sizilianers | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1823, 144 Seiten

Reihe: Romana

Kendrick In den Armen des Sizilianers


1. Auflage 2009
ISBN: 978-3-86295-109-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 1823, 144 Seiten

Reihe: Romana

ISBN: 978-3-86295-109-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Nach einer letzten Liebesnacht hat Emma ihren Mann und den herrlichen Palazzo auf Sizilien verlassen, weil sie glaubte, Vincenzo keinen Erben schenken zu können. Ein fataler Irrtum! Neun Monate später kommt in ihrem einfachen englischen Cottage der kleine Gino zur Welt. Emma hofft auf eine gütliche Scheidung. Vom Unterhalt könnte sie mit ihrem Sohn, von dessen Existenz sein Vater nichts ahnt, ein bescheidenes Leben führen. Doch sie hat die Rechnung ohne ihren heißblütigen Ehemann gemacht. Bevor er der Trennung zustimmt, will Vincenzo sie noch ein allerletztes Mal lieben ...



Fast ihr ganzes Leben lang hat sich Sharon Kendrick Geschichten ausgedacht. Ihr erstes Buch, das von eineiigen Zwillingen handelte, die böse Mächte in ihrem Internat bekämpften, schrieb sie mit elf Jahren! Allerdings wurde der Roman nie veröffentlicht, und das Manuskript existiert leider nicht mehr. Sharon träumte davon, Journalistin zu werden, doch leider kam immer irgendetwas dazwischen, und sie musste sich mit verschiedenen Jobs über Wasser halten. Sie arbeitete als Kellnerin, Köchin, Tänzerin und Fotografin - und hat sogar in Bars gesungen. Schließlich wurde sie Krankenschwester und war mit dem Rettungswagen in der australischen Wüste im Einsatz. Ihr eigenes Happy End fand sie, als sie einen attraktiven Arzt heiratete. Noch immer verspürte sie den Wunsch zu schreiben - nicht einfach für eine Mutter mit einem lebhaften Kleinkind und einem sechs Monate alten Baby. Aber sie zog es durch, und schon bald wurde ihr erster Roman veröffentlicht. Bis heute folgten viele weitere Liebesromane, die inzwischen weltweit Fans gefunden haben. Sharon ist eine begeisterte Romance-Autorin und sehr glücklich darüber, den, wie sie sagt, "besten Job der Welt" zu haben.

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1. KAPITEL

Emma wurde es angst und bange, als sie den großen Mann mit dem blonden Haar ansah, der vor ihr stand. Sie konnte sich jedoch nicht erlauben, in Panik zu geraten, und nahm sich zusammen.

„Es tut mir leid, Andrew, ich kann beim besten Willen keine höhere Miete bezahlen“, erklärte sie ruhig. „Das wissen Sie doch.“

Ohne eine Miene zu verziehen, zuckte er die Schultern. „Ich bin kein Wohltätigkeitsverein. Wenn ich das Cottage anderweitig vergebe, kann ich leicht den doppelten oder dreifachen Betrag erzielen.“

Unwillkürlich nickte sie. Das stimmte natürlich. Die Leute rissen sich geradezu um so gemütliche Häuser in englischen Kleinstädten. Auf dem Land zu leben war momentan groß in Mode.

„Gibt es niemanden, der Ihnen helfen könnte? Vielleicht Ihr Mann?“, fragte Andrew.

Der Gedanke an Vincenzo ließ sie erschauern. Doch sie wollte und konnte sich keine Schwäche mehr erlauben.

„Danke, dass Sie sich um mich Sorgen machen, aber das ist nicht nötig. Ich werde nach einer Lösung suchen“, erwiderte sie, wobei ihr Lächeln wenig überzeugend wirkte.

„Emma …“

„Bitte, Andrew“, unterbrach sie ihn betont ruhig. Sie wollte weder mit ihm noch mit sonst jemandem über Vincenzo reden. „Entweder schaffe ich es, Ihrer Forderung nachzukommen, oder ich schaue mich nach einer günstigeren Wohnung um.“

Sie wusste, dass es noch eine andere Möglichkeit gab, das hatte Andrew ihr auf seine ganz spezielle Art mehr als einmal nett und höflich zu verstehen gegeben. Sie würde jedoch nicht mit ihm ausgehen, nur damit er die Miete nicht anhob. Dann würde er sich Hoffnungen machen, die sie enttäuschen musste. Sie legte keinen Wert darauf, Freundschaften zu schließen, dafür gab es in ihrem Leben keinen Platz. Seit sie Vincenzo verlassen hatte, konnte sie sich nicht mehr vorstellen, jemals wieder mit einem Mann zusammen zu sein.

Andrew verabschiedete sich und verschwand im Nebel, der an diesem grauen Novembertag über dem Land lag, und Emma ging ins Haus zu ihrem Sohn, der im Kinderzimmer schlief.

Sie konnte kaum glauben, dass er schon zehn Monate alt war. Er war ein gesundes, kräftiges Kind und hatte einen starken Willen, den er zweifellos von seinem Vater geerbt hatte.

Seine Decke hatte der Kleine schon wieder weggestrampelt, und das Plüschtier presste er so fest an sich, als hätte er Angst, man würde es ihm wegnehmen. Bei seinem Anblick floss ihr das Herz über vor Liebe und Zärtlichkeit. Wenn es nur um sie ginge, brauchte sie sich keine Sorgen um eine Wohnung zu machen. Es gab genug Arbeitgeber, die ihren Mitarbeitern ein Zimmer zur Verfügung stellten, und sie hätte ein solches Angebot, ohne zu zögern, angenommen.

Ihre Hauptsorge galt jedoch ihrem Sohn. Sie war es ihm schuldig, ihm nur das Allerbeste zu bieten. Es war ganz allein ihre Schuld, dass sie sich jetzt in dieser schwierigen Situation befand, und er sollte nicht darunter leiden.

Sie biss sich auf die Lippe. Andrews Vorschlag, Vincenzo um Hilfe zu bitten, war nicht von der Hand zu weisen. Doch der Stolz verbot es ihr eigentlich, Vincenzo, der ihr fremd geworden war, daraufhin anzusprechen.

Andererseits war er wahrscheinlich verpflichtet, ihr Unterhalt zu zahlen, was ihm bei seinem Reichtum bestimmt nichts ausmachen würde. Wenn sie ihn um die Scheidung bat, würde er sich sicher nicht weigern, ihr monatlich einen bestimmten Betrag zu überweisen, obwohl er sie verachtete und ihr nichts Gutes wünschte.

Müde rieb sie sich die Augen. Hatte sie überhaupt eine andere Wahl? Um einen gut bezahlten Job zu bekommen, war sie nicht genügend qualifiziert, und als sie arbeiten gegangen war, hatte sie einen großen Teil ihres bescheidenen Gehalts für die Kinderbetreuung ausgeben müssen. Außerdem hatte Gino darunter gelitten, stundenlang von ihr getrennt zu sein.

Deshalb hatte sie sich entschlossen, als Tagesmutter zu arbeiten. Sie liebte Kinder, konnte zu Hause bei ihrem Sohn bleiben und verdiente genug, um davon zu leben. Doch dann gab es Probleme, mit denen sie nicht gerechnet hatte.

Mehrere Mütter hatten sich beschwert, es sei für ihre Kinder in dem Cottage zu kalt. Zwei meldeten ihre Kinder sofort ab, und was Emma befürchtet hatte, trat dann auch ein. Nach und nach suchten sich alle eine andere Betreuung, sodass sie kein Einkommen mehr hatte.

Wovon sie und Gino leben sollten, war ihr rätselhaft. Am liebsten hätte sie sich hingesetzt und einmal so richtig ausgeweint, doch damit löste sie ihre Probleme nicht. Sie war erwachsen und musste sich zusammennehmen. Außerdem gab es weit und breit sowieso niemanden, der sie hätte trösten können.

Mit bebenden Fingern nahm sie die abgegriffene Visitenkarte aus der Schublade des Telefontisches und betrachtete sie nachdenklich.

Vincenzo Cardini, las sie. Darunter standen die Adressen und Telefonnummern seiner Büros in Rom, New York und Palermo. Ihn im Ausland anzurufen konnte sie sich nicht erlauben, weil es viel zu teuer war. Doch glücklicherweise besaß er auch eine Niederlassung in London, wo er, wenn sie Glück hatte, zu erreichen war.

Der Gedanke, dass er sich von Zeit zu Zeit in England aufhielt und nicht ein einziges Mal versucht hatte, sie zu besuchen, schmerzte. Weshalb hätte er jedoch Kontakt mit ihr aufnehmen sollen? Hatte er ihr nicht klar und deutlich zu verstehen gegeben, was er von ihr hielt und wie er zu ihr stand?

„Verschwinde, Emma, und komm nie wieder zurück! Du bist nicht mehr meine Frau“, hatte er kühl erklärt.

Danach hatte sie ihn zweimal angerufen, doch er hatte sich geweigert, die Telefonate überhaupt entgegenzunehmen. Wieso glaubte sie, er würde sie dieses Mal nicht wieder demütigen?

Es half alles nichts, sie musste das Risiko eingehen, das war sie ihrem Sohn schuldig. Ihm zuliebe musste sie sich überwinden und sich bei ihrem Mann melden. Das, was Gino von dem sagenhaften Reichtum seines Vaters zustand, sollte er auch bekommen.

Sie fröstelte plötzlich und zog die warme Jacke fester um sich. In letzter Zeit hatte sie abgenommen, ihre Sachen waren ihr viel zu weit geworden. Normalerweise trug sie mehrere T-Shirts und Pullover übereinander, um in dem ungemütlich kalten Herbstwetter nicht zu frieren. Doch ihr Sohn würde bald aufwachen, und dann stellte sie sowieso die Heizung an, obwohl sie es sich finanziell eigentlich gar nicht leisten konnte.

Sie hatte wirklich keine andere Wahl, sie musste Vincenzo anrufen. Während sie die trockenen Lippen befeuchtete, griff sie nach dem Telefon und wählte die Nummer seiner Londoner Niederlassung. Mit heftig klopfendem Herzen wartete sie darauf, dass sich jemand meldete.

„Hallo, kann ich Ihnen helfen?“, ertönte wenige Sekunden später eine freundliche weibliche Stimme in akzentfreiem Englisch.

Emma erinnerte sich, dass Vincenzo nur zweisprachige Mitarbeiter einstellte, die sowohl Englisch als auch Italienisch perfekt beherrschten. Noch lieber war es ihm, wenn sie darüber hinaus Sizilianisch sprachen, einen Dialekt, der für Außenstehende schwer zu verstehen war. Sizilianer hielten eng zusammen, wie er ihr einmal erzählt hatte, sie waren stolz auf ihre Herkunft. Dass er sie, eine Engländerin, die keine weitere Sprache außer ihrer eigenen beherrschte, geheiratet hatte, war etwas, das ihr für immer unverständlich bleiben würde.

Er hat es getan, weil er, wie er oft genug betont hat, sich dazu verpflichtet gefühlt hat, sagte ihr eine kleine innere Stimme.

„Hallo?“, wiederholte in dem Moment die Frau am anderen Ende der Leitung. Emma räusperte sich. „Würden Sie mich bitte mit Signor Cardini verbinden?“, antwortete sie aufs Geratewohl.

Sekundenlang herrschte Schweigen, als wäre die Telefonistin schockiert, dass jemand es wagte, eine solche Bitte überhaupt zu äußern.

„Mit wem spreche ich?“, fragte sie schließlich.

„Mit … Emma Cardini.“

Die Angestellte zögerte kurz. „In welcher Angelegenheit rufen Sie an?“

Offenbar hat sie keine Ahnung, wer ich bin, jedenfalls lässt sie es an dem nötigen Respekt fehlen, dachte Emma leicht verletzt.

„Ich bin seine Frau“, erklärte sie kurz angebunden.

Wieder entstand eine Pause. Wahrscheinlich überlegte die Angestellte, wie sie reagieren sollte. „Einen Moment bitte“, erwiderte sie dann. Die kurze Wartezeit, die Emma wie eine halbe Ewigkeit vor kam, machte sie nervös, und trotz der Kälte, die im Cottage herrschte, traten ihr Schweißperlen auf die Stirn. Immer wieder legte sie sich die Worte zurecht, mit denen sie das Gespräch beginnen wollte, bis die Telefonistin sie aus den Gedanken holte.

„Signor Cardini ist in einer Besprechung und möchte nicht gestört werden. Das lässt er Ihnen ausrichten.“

Was für eine Demütigung!, schoss es Emma durch den Kopf, und sie wollte gerade das Gespräch beenden, als die Frau noch etwas hinzufügte.

„Er wird Sie später zurückrufen, wenn Sie mir die Nummer geben, unter der Sie zu erreichen sind.“

Aus lauter Stolz hätte Emma am liebsten entgegnet, er solle es vergessen, aber eine solche Überheblichkeit konnte sie sich nicht erlauben. „Okay, haben Sie etwas zu schreiben?“

„Natürlich“, antwortete die Frau leicht belustigt, und Emma nannte ihr die Nummer.

Anschließend machte sie sich eine Tasse Tee, umfasste sie mit den kalten Fingern und blickte zum Küchenfenster hinaus in den kleinen Garten, den sie so sehr liebte.

Glänzende braune Kastanien von dem...



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