E-Book, Deutsch, 336 Seiten
Kennedy Body Check
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-7499-0828-8
Verlag: HarperCollins eBook
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Es wird heiß auf dem Eis | Endlich mehr Liebe, mehr Eishockey und mehr Elle Kennedy! | Eine spicy Eishockeyromance der Bestsellerautorin
E-Book, Deutsch, 336 Seiten
ISBN: 978-3-7499-0828-8
Verlag: HarperCollins eBook
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Sie bringen das Eis zum Schmelzen
Hayden Houston hat für eine Nacht genug davon, das nette Mädchen von nebenan zu sein. Sie beschließt daher, in einer Bar ein One-Night-Stand zu suchen. Es dauert nicht lange und sie trifft auf Brody Croft, einen Eishockeyspieler. Hayden, die in ihrer Kindheit von ihrem Eishockeytrainer-Vater von Eisbahn zu Eisbahn geschleift wurde hat genug von dem Sport und den Spielern. Sie sehnt sich nach Stabilität. Und sie ist entschlossen, diese zu bekommen - nach diesem einen One-Night-Stand, den sie so schnell wie möglich hinter sich lassen möchte. Sie hat allerdings nicht damit gerechnet, dass Brody eine andere Idee hat ...
Eine spicy Eishockey-Romance von der Queen der Sportsromances. Für alle die Hannah Grace und Liz Tomforde lieben.
Die -, - und -Bestsellerautorin Elle Kennedy wuchs in einem Vorort von Toronto, Ontario, auf und hat einen BA in Englisch von der York University. Sie ist Autorin von mehr als 40 zeitgenössischen Liebes- und romantischen Spannungsromanen, darunter die internationale Bestsellerreihe »Off-Campus«.
Weitere Infos & Material
1. Kapitel
»Ich muss dringend mal wieder flachgelegt werden«, sagte Hayden Houston seufzend, griff nach dem Glas auf der glatten Mahagonitischplatte und trank einen Schluck Rotwein. Die leicht herbe Flüssigkeit löschte ihren Durst, konnte aber absolut nichts gegen ihren Frust ausrichten.
Auch die Fotos, die von den Wänden der Ice House Bar auf sie herabstarrten, waren nicht hilfreich. Actionaufnahmen von Eishockeyspielern mitten im Schlag, eingerahmte Anfängerkarten, Mannschaftsfotos von den Chicago Warriors – ihr kam es so vor, als würde dieser Sport sie überallhin verfolgen. Sicher, sie war die Tochter des Teameigners, aber wenigstens manchmal fände sie es nett, sich mit etwas anderem als Eishockey befassen zu können.
Mit Sex zum Beispiel.
Ihr gegenüber saß Darcy White und grinste sie an. »Wir sehen uns seit zwei Jahren zum ersten Mal wieder und mehr hast du nicht zu sagen? Komm schon, Professor, keine Anekdoten aus deinem Leben in Berkeley? Keine erkenntnisreichen Vorträge über den Impressionismus?«
»Meine erkenntnisreichen Vorträge behalte ich meinen Studierenden vor. Und was Anekdoten angeht, keine davon hat mit Sex zu tun, also verschwenden wir damit keine Zeit.«
Hayden strich sich mit der Hand durchs Haar und stellte fest, dass vom Ergebnis ihrer Bemühungen, ein bisschen Schwung in ihre Frisur zu bringen, bereits jetzt nichts mehr übrig war. Volumenschaum? Klar doch. Offenbar konnte nichts ihr absolut glattes braunes Haar dazu überreden, anders auszusehen als eben absolut glatt.
»Na schön«, sagte Darcy. »Warum denkst du an Sex?«
»Weil ich keinen habe.«
Darcy nippte an ihrem Wein. »Datest du nicht einen Kerl in Kalifornien? Dan? Drake?«
»Doug«, korrigierte Hayden.
»Und wie lange seid ihr schon zusammen?«
»Zwei Monate.«
»Und ihr habt immer noch keinen Sex?«
»Nein.«
»Du machst Witze, oder? Hat er etwa keinen Bock?« Darcy schwieg einen Moment nachdenklich. »Oder kriegt er einfach keinen hoch?«
»Oh, doch. Er möchte nur – ich zitiere –, dass wir einander gründlich kennenlernen, bevor wir gemeinsam die Brücke zur Intimität überschreiten.«
Ihre Freundin brüllte vor Lachen. »Die Brücke zur Intimität? Girl, er klingt, als wäre er ein Loser. Servier ihn ab. Sofort. Bevor er wieder anfängt, von dieser Brücke zu quatschen.«
»Wir nehmen uns gerade eh eine Auszeit«, gab Hayden zu.
»Nach zwei Monaten?«
»Ja. Bevor ich abgereist bin, hab ich ihm gesagt, dass ich ein bisschen Abstand brauche.«
»Abstand? Soso. Ich glaube, was du wirklich brauchst, ist ein neuer Freund.«
Großer Gott, das war das Letzte, was Hayden wollte. Wieder die Angel auswerfen und darauf hoffen, dass jemand anbiss? Nein danke. Nach drei gescheiterten Beziehungen in fünf Jahren hatte sie beschlossen, sich nicht länger in Bad Boys zu verlieben, sondern sich auf die Guten zu konzentrieren. Und Doug Lloyd gehörte definitiv zu den Guten. Er hielt Renaissance-Vorlesungen in Berkeley, war intelligent und geistreich und wertschätzte Liebe und Hingabe genauso sehr wie sie. Da sie mit einem alleinstehenden Vater aufgewachsen war, hatte Hayden sich schon immer nichts weiter als einen Partner gewünscht, mit dem sie eine Familie gründen und zusammen alt werden konnte.
Sie war noch ein Baby gewesen, als ihre Mutter bei einem Autounfall ums Leben gekommen war. Danach hatte ihr Vater die Hoffnung aufgegeben, wieder Liebe zu finden, und beschlossen, sich stattdessen auf seine Karriere als Eishockeycoach zu konzentrieren – über zwanzig Jahre lang. Vor drei Jahren hatte er schließlich doch noch mal geheiratet, aber sie vermutete, dass ihn eher die Einsamkeit als die Liebe dazu getrieben hatte. Warum sonst hätte er der Frau, die er zu der Zeit datete, schon nach vier Monaten einen Antrag machen sollen? Noch dazu einer Frau, die neunundzwanzig Jahre jünger war als er. Einer Frau, von der er sich gerade scheiden lassen wollte.
Tja, sie hatte nicht vor, dem Beispiel ihres Vaters zu folgen. Sie dachte gar nicht daran, Jahrzehnte allein zu leben und sich dann in eine Ehe mit jemandem zu stürzen, der gar nicht zu ihr passte.
Doug teilte ihre Einstellung. Er war durch und durch ein Traditionalist, glaubte fest daran, dass die Ehe wertgeschätzt und nicht überstürzt eingegangen werden sollte. Außerdem hatte er einen derart muskulösen Körper, dass ihr das Wasser im Mund zusammenlief. Er hatte sogar zugelassen, dass sie ihn berührte … ein einziges Mal. Damals hatten sie sich auf der Couch ihres Wohnzimmers in ihrem Reihenhaus in San Francisco geküsst, und sie hatte ihre Hände unter den Stoff seines Hemdes geschoben. Während sie mit den Fingerspitzen über seine muskulöse Brust strich, hatte sie gemurmelt: »Lass uns das im Schlafzimmer fortsetzen.«
Das war der Moment gewesen, in dem er die Bombe platzen ließ: Intim zu werden kam nicht infrage. Er versicherte ihr, dass er sich unglaublich zu ihr hingezogen fühle, aber davon überzeugt sei, Sex solle genau wie die Ehe nicht übereilt angegangen werden. Er wolle, dass das erste Mal etwas Besonderes werde.
Und kein bisschen leidenschaftliche Zärtlichkeit konnte ihn dazu bringen, von seinen ritterlichen Vorstellungen abzurücken.
Genau darin lag das Problem: Doug war einfach zu nett. Zuerst hatte sie seine Ansichten über Sex als außerordentlich lieb und liebenswert empfunden. Aber zwei Monate Enthaltsamkeit – nachdem sie zum Zeitpunkt ihres Kennenlernens schon acht Monate keinen Sex mehr gehabt hatte – hatten bei ihr zu extremer sexueller Frustration geführt.
Dass Doug ein Gentleman war, fand sie toll, aber … verdammt. Manchmal brauchte ein Mädchen einfach einen Kerl, der nicht lieb und sanft war.
»Im Ernst, dieser Damian scheint mir echt ein Lappen zu sein«, sagte Darcy und riss sie damit aus den Gedanken.
»Doug.«
»Egal«, erwiderte Darcy abschätzig und warf sich ihr langes rotes Haar über die Schulter. »Scheiß auf Intimität. Wenn Dustin keinen Sex mit dir hat, such dir jemanden, der dazu bereit ist.«
»Glaub mir, ich bin kurz davor.«
Mehr als nur kurz davor, um ehrlich zu sein. Die nächsten paar Monate versprachen die reinste Hölle zu werden. Nach dem Semester war sie nach Hause gekommen, um ihrem Vater bei seiner schmutzigen Scheidung zur Seite zu stehen, wie sich das für eine gute Tochter gehörte, aber deswegen musste ihr die Situation ja nicht gefallen.
»Bist du zur Nymphomanin geworden, seitdem du die Stadt verlassen hast?«, wollte Darcy wissen.
»Nein, ich stehe nur total unter Stress und muss dringend mal abschalten. Kannst du mir das verdenken?«
»Nicht wirklich. Die böse Stiefmutter wirft nur so mit vergifteten Äpfeln um sich, hmm?«
»Du hast die Morgenzeitung also auch gesehen?«
»Oh, ja. Eine ziemliche Scheiße.«
Hayden strich sich mit den Fingern durchs Haar. »Scheiße? Eine Katastrophe ist das.«
»Ist denn was Wahres dran?«, fragte Darcy vorsichtig.
»Natürlich nicht! Dad würde niemals tun, was sie ihm vorwirft.« Hayden gab sich größte Mühe, den Frust, den sie empfand, aus ihrem Tonfall herauszuhalten. »Lass uns über was anderes reden. Heute Abend will ich den ganzen Kram um meinen Dad und Sheila einfach nur vergessen.«
»In Ordnung. Willst du wieder über Sex reden?«
Sie grinste. »Nein. Ich will lieber Sex haben.«
»Dann tu’s. Hier treiben sich jede Menge Männer rum. Such dir einen aus, und geh mit ihm nach Hause.«
»Du meinst einen One-Night-Stand?«, fragte Hayden argwöhnisch.
»Scheiße, ja!«
»Ich weiß nicht recht. Irgendwie kommt es mir schäbig vor, mit jemandem ins Bett zu springen, den man nie wiedersehen wird.«
»Was ist daran schäbig? Ich mache das andauernd.«
»Natürlich machst du das. Du hast ja auch eine Bindungsphobie.«
Darcy wechselte die Männer wie ihre Unterwäsche. Wenn sie davon erzählte und ins Detail ging, sackte Hayden jedes Mal die Kinnlade herunter. Sie konnte sich definitiv nicht entsinnen, jemals sieben Orgasmen in einer Nacht oder mit zwei Feuerwehrleuten einen Dreier gehabt zu haben, und zwar – man stelle sich das mal vor – an einem illegalen Lagerfeuer im Lincoln Park von Chicago.
Darcy zog ihre Brauen hoch, und in ihren blauen Augen blitzte es herausfordernd. »Okay, lass mich dir eine Frage stellen: Was klingt nach mehr Spaß – ein paar Wahnsinnsorgasmen mit einem Mann, den du vielleicht, vielleicht auch nicht wiedersiehst, oder gemeinsam mit Don die Brücke zur Intimität zu überschreiten?«
»Doug.«
Darcy zuckte die Achseln. »Ich glaube, wir wissen beide, dass ein One-Night-Stand besser ist, als vor Dons Brücke endlos auf Sex zu warten.« Sie wedelte mit der Hand, als schwenkte sie eine weiße Fahne. »Tut mir leid, ich verspreche, die besagte Brücke heute Abend nicht mehr zu erwähnen.«
Hayden schwieg dazu und ließ sich Darcys Vorschlag durch den Kopf gehen. Noch nie in ihrem Leben hatte sie sich auf einen One-Night-Stand eingelassen. Für sie gehörten zum Sex noch andere Dinge. Dinge, die mit einer Beziehung zu tun hatten, zum Beispiel gemeinsam essen zu gehen, eine kuschelige Nacht...