Kingsley | Messy perfect Love | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 3, 265 Seiten

Reihe: Jetty Beach

Kingsley Messy perfect Love


1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-96797-026-5
Verlag: Aufbau Verlage GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 3, 265 Seiten

Reihe: Jetty Beach

ISBN: 978-3-96797-026-5
Verlag: Aufbau Verlage GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Wenn sich Gegensätze ausziehen...

Ich bin mir sicher, dass mich das Schicksal nach Jetty Beach geführt hat; aber bis ich Cody Jacobsen traf, wusste ich nicht warum. Arzt, gutaussehend, durchtrainiert und mit den hinreißendsten Grübchen der Welt, erobert er nicht nur seine Patientinnen, sondern auch mein Herz im Sturm. Aber auch wenn die Chemie zwischen uns der pure Wahnsinn ist, so passen wir einfach nicht zusammen. Cody, mit seinem geregelten Leben in Jetty Beach, seiner liebevollen Familie. Ich, die es nie lange irgendwo aushält und seit Jahren auf sich allein gestellt ist. Wir kommen nun mal aus verschiedenen Welten und es hat keinen Sinn. Denn Cody möchte alles. Und das werde ich ihm niemals geben können ...



Claire Kingsley schreibt Liebesgeschichten mit starken, eigensinnigen Frauen, sexy Helden und großen Gefühlen. Ein Leben ohne Kaffee, E-Reader und neu erfundene Geschichten ist für sie nicht vorstellbar. Claire Kingsley lebt mit ihrer Familie im Pazifischen Nordwesten der USA.

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Weitere Infos & Material


Kapitel 1
Clover


Die Warteschlange reicht bis draußen vor die Tür, und ich komme mit der Espressozubereitung kaum noch nach.

Aus meiner widerspenstigen blonden Lockenmähne lösen sich immer wieder Strähnen, die sich aus dem Haarband befreien und mir in die Stirn fallen, während ich im Akkord arbeite. Ich blase mir eine Locke aus dem Gesicht, während ich einen Becher Double Shot zubereite. Das war doch richtig, oder? Der Kunde hat die doppelte Menge Espresso bestellt. Oder war das der Kunde davor? Verflucht, ich kann mich nicht erinnern. Das Café ist seit einer Stunde rappelvoll, und ich kann schon nicht mehr klar denken.

Als der Kaffee fertig ist, verschließe ich den Becher mit einem Deckel. Es widerstrebt mir, in einem Laden beschäftigt zu sein, der Getränke in Pappbechern verkauft, aber was will man machen? Von irgendwas muss ich ja die Miete zahlen.

Ich lese den Namen von dem Becher ab. »Mark«, rufe ich laut, »ein kleiner Double Shot Vanilla Latte!«

Ein Mann mit Businesshemd und Krawatte tritt vor. Ich schenke ihm mein freundlichstes Lächeln, doch er guckt grimmig.

»Danke für deinen Besuch«, sage ich fröhlich.

Seine Züge werden weicher, als er sich den Becher nimmt, und seine Lippen verziehen sich zu einem angedeuteten Lächeln. Mein eigenes Lächeln wird noch eine Spur strahlender. Er musste lange auf seinen Kaffee warten, es ist mir allerdings gelungen, seine Laune zumindest etwas zu heben, was ich als kleinen Sieg verbuche.

Ich hole tief Luft und mache mich an die Zubereitung des nächsten Getränks. Ein Kollege schiebt sich an mir vorbei, und ich erstarre mitten in der Bewegung. Ich möchte nichts verschütten, denn mein Boss Dean ist ohnehin schon nicht gut auf mich zu sprechen. Wenn ich mir jetzt in der Stoßzeit noch einen Patzer erlaube, bin ich wahrscheinlich meinen Job los. Ich kann es mir nicht erlauben, gefeuert zu werden.

»Clover, kannst du kurz die Kasse übernehmen?«, sagt Dean im Vorbeigehen.

Mit dem Unterarm wische ich mir über die schweißnasse Stirn und nicke. »Klar.« Meine Füße tun höllisch weh, doch meine Schicht ist bald vorbei. Nur noch diese eine Schlange, dann kann ich endlich nach Hause gehen.

»Was darf es sein?«, frage ich den nächsten Kunden.

»Seid ihr unterbesetzt, oder was?«, brummt er.

»Tut mir leid, dass Sie warten mussten. Aber unser Kaffee ist es wert.«

Er bestellt sein Getränk, und ich schreibe die Bestellung seitlich auf einen Pappbecher. Dann setze ich wieder ein Lächeln auf und wende mich dem nächsten Kunden zu. Die Bestellung der Frau ist so kompliziert, dass ich dreimal nachfragen muss, bevor ich alles richtig notiert habe. Mal im Ernst: Warum können Leute nicht einfach eine Tasse gewöhnlichen Kaffee bestellen? Wozu das Getue um einen vierfachen Espresso mit zwei Spritzern Mocha mit fettarmer Milch in einem extragroßen Becher mit Deckel und zwei Strohhalmen?

»Hey, Clover. Kannst du das an den Fenstertisch bringen?«, sagt Dean und drückt mir eine Keramiktasse mit schwarzem Filterkaffee in die Hand. Die meisten Kunden bestellen etwas zum Mitnehmen, hin und wieder setzt sich allerdings auch jemand an einen Tisch und bekommt sein Getränk in einer richtigen Tasse. »Ich übernehme die Kasse.«

Ich werfe einen Blick auf den Mann am Fenster und habe sofort Schmetterlinge im Bauch. Er sieht überdurchschnittlich gut aus. Und er sitzt allein am Tisch. Sein dunkelblondes Haar ist etwas zerzaust, und er trägt eine von diesen niedlichen Nerd-Brillen. Er hat Kopfhörer an seinen Laptop angeschlossen und starrt konzentriert auf den Bildschirm.

»Gerne«, entgegne ich mit etwas mehr Enthusiasmus als nötig. Ich nehme die Tasse und halte sie so vorsichtig wie nur möglich. Sie ist heiß, aber meine Finger sind mittlerweile relativ unempfindlich gegenüber Hitze. Ich habe schon in vielen Coffee Shops gearbeitet, und das ist eine normale Begleiterscheinung dieses Jobs.

Dann bahne ich mir einen Weg an der Endlosschlange vorbei zu seinem Tisch, darauf bedacht, dass das Getränk nicht überschwappt. Als ich seinen Tisch erreiche, sieht er auf, und ich schenke ihm mein strahlendstes Lächeln.

»Ihr Kaffee«, sage ich, stelle die Tasse auf den Tisch und atme erleichtert auf. Gott sei Dank, nicht gekleckert. Ohne die Kopfhörer abzusetzen, nickt er mir zu und richtet den Blick gleich wieder auf den Bildschirm.

Ich bin enttäuscht. Aber wenigstens habe ich den Kaffee nicht fallen lassen. Gestern habe ich einen Mixer kaputt gemacht, und letzte Woche ist mir ein ganzes Tablett voller Tassen hingefallen, von denen vier zu Bruch gegangen sind. Ich weiß auch nicht, warum mir so was immer wieder passiert. Ganz ehrlich: Manchmal glaube ich, dass das ganze Universum sich gegen mich verschworen hat.

Als ich mich abwende, um hinter den Tresen zurückzukehren, pralle ich mit einem Kunden zusammen. Ich schreie auf, als sein Iced Matcha Latte sich in meinen Ausschnitt ergießt.

»Oh mein Gott«, rufe ich atemlos aus, »das tut mir ja so leid!«

Die Tasse klemmt zwischen meinen Brüsten und seinem weißen Hemd fest, das ebenfalls grüne Flecken abbekommen hat. Er starrt mich mit offenem Mund an.

Ich winde mich innerlich. »Bitte lassen Sie mich das in Ordnung bringen.« Ich eile zum Tresen und hole eine Handvoll Papierservietten. Er rührt sich nicht von der Stelle, sondern steht nur da wie erstarrt. Das Eis in meinem BH brennt auf der Haut, und ich spüre die Blicke aller Anwesenden auf mir. Sogar der gut aussehende Typ mit den Kopfhörern verfolgt die Szene. Als ich anfange, an den Flecken auf dem Hemd des Gastes herumzutupfen, tritt dieser zurück und funkelt mich wütend an.

»Lassen Sie es gut sein«, sagt er unwirsch.

Dean kommt herüber, ein frisches Getränk in der Hand. »Bitte entschuldigen Sie das Malheur. Selbstverständlich kommen wir für die Reinigungskosten auf. Und Sie bekommen einen Gutschein.« Er reicht dem Kunden sein Getränk und den Gutschein und wirft mir dabei einen bitterbösen Blick zu.

Mir treten Tränen in die Augen, und ich weiche zurück. Am liebsten würde ich mich irgendwo verkriechen. Ein Typ in der Schlange legt eine Hand über den Mund und verkneift sich ein Lachen. Die Frau hinter ihm wirft mir einen mitleidigen Blick zu. Ich schniefe, würge den Kloß in meinem Hals herunter und gehe nach hinten, um mein Shirt auszuwaschen.

Ich nehme eine Handvoll Papiertücher und stopfe sie mir vorne unter das Shirt. Der Iced Matcha Latte ist überall. Es ist sinnlos. Den BH kann ich auch vergessen. Ich hoffe, dass Dean mich etwas früher gehen lässt. Mein T-Shirt ist völlig durchweicht und klebt an der Haut. Trotz der Schürze kann ich mich so nicht hinter den Tresen stellen.

»Clover«, sagt Dean, als ich aus der Toilette komme, »kann ich dich kurz in meinem Büro sprechen?«

Mir wird flau im Magen. Das klingt gar nicht gut.

»Natürlich«, entgegne ich und tupfe mit einem frischen Papiertuch überflüssigerweise an meinem T-Shirt herum.

Dean hat ein kleines Büro im hinteren Teil des Ladens, nicht viel größer als eine Besenkammer. Der Platz reicht gerade für einen kleinen Computertisch und einen Stuhl davor. Ich bin schon öfter hier drin gewesen – das erste Mal bei meinem Vorstellungsgespräch, und das war noch gut gelaufen. In Vorstellungsgesprächen kann ich überzeugen. In den meisten Fällen verliefen sie sehr locker und entspannt. Die anderen Unterredungen waren dann weniger lustig. Der Mixer. Die zerbrochenen Tassen. Da war noch ein anderes Missgeschick, an das ich mich aber gerade nicht erinnern kann. Ich arbeite erst seit etwa drei Monaten hier und habe in dieser überschaubaren Zeit mehr als genug Unter-vier-Augen-Gespräche mit meinem Boss geführt. Ich nehme vor ihm Platz und kaue auf der Unterlippe. Ich war so sicher gewesen, dass das Café genau der richtige Ort für mich wäre. Alles deutete darauf hin. Warum musste es dann so schieflaufen?

»Clover, du bist ein nettes Mädchen«, beginnt er.

Na toll, das war’s dann also.

»Aber du bist auch … ein Pechvogel«, fährt er fort. »Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass du nicht genug aufpasst, oder ob die Probleme motorischer Natur sind. Allerdings wir sind ein kleiner Laden, und hier geht es nun einmal beengt zu. Unsere Baristas müssen in der Lage sein, sich trotz der Enge sicher bewegen zu können, ohne ständig mit etwas – oder jemandem – zusammenzustoßen.«

Ich stoße auch nicht ständig mit etwas oder jemandem zusammen. Nur gelegentlich. »Das ist schon das zweite Mal, dass du einem Gast ein Getränk übergeschüttet hast.«

Das zweite Mal? Das kann nicht sein. Doch, halt. Es ist tatsächlich das zweite Mal. Verdammt. »Es tut mir furchtbar leid, Dean. Ich habe so aufgepasst mit dem Kaffee des Kunden am Fenstertisch. Aber als ich mich umgedreht habe, stand der Typ direkt hinter mir.«

»Mag sein, das ist allerdings nicht der erste Zwischenfall mit dir«, spricht Dean unbeirrt weiter. »Ich tue es nicht gerne, aber ich fürchte, wir müssen künftig auf dich verzichten.«

Ich lasse mich auf dem Stuhl zurücksinken und starre auf den Boden. Verfluchter Mist. Gefeuert. »Ist das dein letztes Wort? Ich werde mir mehr Mühe geben, versprochen. Ich brauche diesen Job, Dean.«

Dean seufzt. »Ich zahle dir noch einen Wochenlohn, mehr kann ich nicht für dich tun.«

Ich beiße mir auf die Unterlippe, um nicht loszuheulen. »Okay, also dann … danke, dass ich hier arbeiten durfte.«

Ich stehe auf...



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