Kistler / Gabriel / Atkins | Julia Kiss Band 16 | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 16, 448 Seiten

Reihe: Julia Kiss

Kistler / Gabriel / Atkins Julia Kiss Band 16


1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7337-1547-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 16, 448 Seiten

Reihe: Julia Kiss

ISBN: 978-3-7337-1547-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



1, 2, 3, WER KRIEGT DIE BRAUT? von KRISTIN GABRIEL
Mit Männern hat Annie nur Pech: Ihr erster Verlobter entpuppt sich als Gangster, der zweite verschwindet spurlos. Zusammen mit sexy Privatdetektiv Cole Rafferty macht sie sich auf die Suche und merkt: Er ist ihr Mr. Right! Doch plötzlich stehen Nummer 1 und Nummer 2 vor der Tür ...
WER KÜSST HIER WEN? von JULIE KISTLER
Michael will es wissen: Die tolle Frau, die er gerade zärtlich küsst, kann unmöglich Cassie sein, denn die will doch seinen Bruder heiraten. Ist es ihre Zwillingsschwester Polly, die damals spurlos aus seinem Leben verschwand? Doch die Traumfrau schweigt - und genießt ...
SÜSS WIE SCHOKOLADE von DAWN ATKINS
Weil Nathan seinen Job hinschmeißen will, soll Mariah kommen und ihn zur Vernunft bringen! Leider ist er immer noch so gefährlich attraktiv wie damals, als sie ihn beinahe geheiratet hätte ... An die Ehe glaubt Mariah bis heute nicht, aber an Nathans heiße Küsse erinnert sie sich nur zu gut.



Julie Kistler kommt bei Komödien, alten Filmen, Musicals, Katzen und großen, dunkelhaarigen und gut aussehenden Männer wie ihrem eigenen Ehemann, mit dem sie seit 20 Jahren verheiratet ist, ins Schwärmen. Früher war sie Rechtsanwältin, hat sich dann aber für eine Karriere als Romance-Autorin entschieden und sich durch ihre humorvollen Liebesromane eine große Fangemeinde geschaffen. Bis heute hat sie über 20 romantische Komödien für den kanadischen Verlag Harlequin geschrieben. Zusammen mit ihrem Mann Scott, einem Informatiker, und ihrer Katze Thisbe lebt sie in Bloomington, Illinois. Der Name Thisbe stammt aus dem Stück "Ein Sommernachtstraum" von Shakespeare, Julies Lieblingsdichter. Sie interessiert sich sehr für kleine Theaterproduktionen, die sie regelmäßig besucht. Auch zu den Basketball-Spielen von Collegemannschaften geht sie gern.

Kistler / Gabriel / Atkins Julia Kiss Band 16 jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


1. KAPITEL

Jetzt kam es drauf an.

Cole Rafferty schloss für einen kurzen Moment die Augen und zwang sich, alle seine Probleme zu vergessen. Er musste sich konzentrieren, denn es ging um alles oder nichts. Diesen Punkt würde er nach Hause bringen.

Seine Schultermuskulatur spannte sich, als er sorgfältig zielte. Dann hob er den Arm und warf.

Die zusammengeknüllte Papierkugel flog in einem perfekten Bogen auf den Plastik-Basketballkorb zu, der über der Bürotür hing. Wenn er diesen Punkt machte, würde sein Team die regionale … die nationale … nein, die Weltmeisterschaft gewinnen. Er hob gerade siegessicher die Faust, als die Tür aufging und den Ball von seiner Bahn abbrachte. Geräuschlos fiel er weit vom Korb entfernt auf den beigefarbenen Plüschteppich.

„Foul!“, schrie er die matronenhafte Frau an, die im Türrahmen stand.

Ethel Markowitz bückte sich, um den Papierball vom Boden aufzuheben, und strapazierte dabei die Nähte ihres senfgelben Polyester-Hosenanzugs. „Für mich sieht es eher nach Müll aus.“

„Geben Sie mir meinen Ball zurück, Ethel. Es geht um den Weltmeistertitel.“

Ethel knüllte die Kugel in ihrer Hand zusammen und versenkte sie gekonnt im Mülleimer. „Dieses Netzdings da über der Tür sieht ziemlich unprofessionell aus. Außerdem ist es ein Staubfänger. Vielleicht sollte ich es mal abmontieren, um es gründlich zu putzen.“

„Legen Sie sich bloß nicht mit meinem Korb an, Ethel“, warnte Cole und ließ sich in den gepolsterten Ledersessel hinter dem Schreibtisch fallen. „Wir haben das doch schon ausdiskutiert. Meine Arbeit als Privatermittler ist außerordentlich aufreibend, um nicht zu sagen stressig.“ Er lehnte sich zurück, legte seine nur in Strümpfen steckenden Füße auf den Schreibtisch und schlug die Beine übereinander. „Körbewerfen hilft mir, mich zu entspannen.“

„Wenn Sie sich noch ein bisschen mehr entspannen, endet das im Herzstillstand.“

Er lächelte. „Sie reden wie die geborene Sekretärin.“ Ethel musterte ihn über ihre Zweistärkenbrille hinweg missbilligend. „Ihr Vater sah das jedenfalls so. Ich habe 35 wunderbare Jahre lang für ihn gearbeitet, und er hat kein einziges Mal seine Füße auf den Tisch gelegt.“

„Aber doch nur, weil er in ständiger Angst vor Ihnen gelebt hat, Ethel. Ich dagegen weiß, dass Sie eigentlich eine niedliche kleine Puppe sind.“

Sie schnaubte. „Barbie ist eine Puppe. Ich bin eine 62-jährige alte Jungfer, die orthopädische Einlagen trägt. War das deutlich, Mr. Rafferty?“

„Das war es … Puppe.“ Ethel konterte, indem sie einen pinkfarbenen Memoblock aus ihrer Tasche zog.

Cole stöhnte auf. „Sagen Sie nicht, dass es noch mehr Reaktionen gibt.“

Ihre olivfarbenen Augen glommen schadenfroh auf. „Nur drei heute.“

Er rutschte tiefer in das Polster seines Sessels hinein. „Ich will nichts davon wissen.“

Ethel ignorierte seinen Wunsch kurzerhand und las die Nachrichten laut vor. „Miss Abigail Collins sammelt essbare Unterwäsche und wüsste gerne Ihre bevorzugte Geschmacksrichtung. Penny Biggs möchte gerne, dass Sie ihre Eltern kennenlernen – sobald sie den Schlüssel zum Dachboden gefunden hat. Und eine Dame namens Rita plant, ich zitiere hier wörtlich, ‚echt mal hammergeile Flitterwochen, die Sie nie vergessen werden‘, angeregt durch Vorschläge ihrer Freundinnen aus Gefängnisblock D.“

„Diesmal hat Dad sich wirklich selbst übertroffen“, murmelte Cole. An Ethels sachliche Art war er schon gewöhnt. Diese Frau war einfach unerschütterlich.

Und ebenso unerschütterlich war ihre Bereitschaft, Rex Rafferty bis aufs Messer zu verteidigen. „Aber nur, weil er ein liebender Vater ist, dem Ihr Wohlergehen ehrlich am Herzen liegt. Wissen Sie eigentlich, wie lange er an dieser Anzeige gearbeitet hat? Und wie sehr er sich wünscht, dass Sie nun endlich sesshaft werden und ihm ein Enkelkind schenken?“

„Denken Sie, er wäre auch zufrieden, wenn ich mir einen Hamster zulegen würde?“

Ihre bleichen Lippen zogen sich zu einer schmalen Linie zusammen.

„Das war nur ein Witz, Ethel“, sagte Cole und stellte seine Füße wieder auf den Boden.

„Ich werde nicht dafür bezahlt, während meiner Arbeitszeit zu scherzen, Mr. Rafferty.“

„Sie werden auch nicht dafür bezahlt, Kontaktanzeigen aufzugeben.“

Sie wurde nicht direkt rot, doch das kurze Flackern in ihren Augen verriet ihm, dass er sie erwischt hatte: Sie steckte mit seinem Vater unter einer Decke.

Seit er sich vor einem Jahr zur Ruhe gesetzt hatte, verbrachte Rex Rafferty seine Zeit damit, im Leben seines Sohnes herumzupfuschen. Er hatte Cole beim „Töpfern für Singles“ angemeldet, ihm zum Geburtstag Bücher mit Flirttipps geschenkt, und letzte Woche hatte er zu allem Überfluss auch noch eine Kontaktanzeige in der Denver Post aufgegeben, laut der sein Sohn verzweifelt nach der großen Liebe suchte. Bislang hatte Cole 132 Antworten erhalten, von denen eine weniger verlockend klang als die nächste. Und sie waren noch nicht einmal alle von Frauen.

Cole massierte sich den Nasenrücken. Würde er den alten Mann nicht so lieben, er hätte ihn längst umgebracht.

Dann fixierte er Ethel. „War es unbedingt nötig, dass Sie meinen Namen und meine Telefonnummer veröffentlichen?“

„Sie sind jetzt 34 Jahre alt, Mr. Rafferty, und ich denke nicht, dass es zu viel verlangt ist, dass Sie sich endlich ein nettes, anständiges junges Mädchen suchen. Ich habe da übrigens eine Nichte …“

Cole räusperte sich, ehe sie den Satz beenden konnte. Ein Ehestifter in seinem Leben war mehr als genug. Außerdem hatte er Besseres zu tun, als seinen Familienstand zu diskutieren – zum Beispiel sein Basketballspiel beenden.

Er sammelte einige Dokumente zusammen, die auf seinem Schreibtisch herumlagen, und stapelte sie. „Ich würde ja gerne mehr über sie hören, aber ich habe Arbeit zu erledigen.“ Er griff sich einen Kugelschreiber und beugte sich eifrig über die Papiere. „Fünf waagrecht ist RÄTSEL“, informierte Ethel ihn. „Soll ich der Frau, die draußen auf Sie wartet, sagen, dass Sie zu beschäftigt sind, um sie zu sehen?“

Er sah von dem Kreuzworträtsel auf. „Eine Frau? Was für eine Frau? Doch nicht etwa eine von diesen Spinnerinnen, die die Kontaktanzeige gelesen haben?“

„Nein, ich glaube, sie ist eine potenzielle Klientin.“

„Eine Klientin? Eine echte Klientin?“ Cole begann hastig, seinen chaotischen Schreibtisch aufzuräumen. „Warum haben Sie mir das nicht früher gesagt?“ Ein ganzes Geschwader Papierflieger in der Hand, sah er sie an. „Sie machen sich doch nicht etwa über mich lustig, Ethel?“

„So groß ist mein Bedürfnis nach Unterhaltung dann auch wieder nicht.“

Er stopfte die Papierflieger in eine Schublade und wischte mit der Hand die Kekskrümel von seiner Schreibtischoberfläche. „Schicken Sie die Dame rein. Nein, warten Sie noch einen Moment. Ich muss mir erst die Schuhe wieder anziehen.“

„Sie haben sich zum Arbeiten heute Schuhe angezogen?“

„Sie müssen wirklich an Ihrem Sarkasmus-Problem arbeiten, Ethel. Sie verhalten sich äußerst unprofessionell.“ Er grinste, als sie sich würdevoll auf ihren Gummisohlen umdrehte und durch die Tür davonstolzierte.

Ein Fall. Ein echter Fall! Vielleicht … Er durfte sich nicht zu viel erhoffen. Rafferty Investigations zog nicht gerade aufregende Fälle an. Sein Vater hatte ihm das Geschäft nur unter der Bedingung übergeben, dass Cole das hohe Niveau hielt. Was bedeutete: keine Scheidungsfälle, keine verdeckten Überwachungen, keine marktschreierische Werbung. Nur eine diskrete Anzeige in den Gelben Seiten und ein Stundensatz, der so hoch war, dass sich nur wohlhabende, anspruchsvolle Kunden in die heiligen Hallen von Rafferty Investigations wagten.

Als Cole klar geworden war, worauf er sich da eingelassen hatte, war es schon zu spät gewesen. Und nun führte er eines der erfolgreichsten, solidesten und langweiligsten Detektivbüros in Denver. Zu den wichtigsten Stammkunden zählten Unternehmen, die monatlich große Beträge für die Sicherheitsberatung überwiesen, und hin und wieder untersuchte Cole Fälle von möglichem Versicherungsbetrug oder führte im Auftrag einer Firma eine Hintergrundüberprüfung durch.

Die meiste Zeit aber saß er in seinem Büro, langweilte sich zu Tode und träumte davon, Rafferty Investigations zu verlassen und sich einen etwas aufregenderen Job zu suchen, ohne seinem Vater das Herz zu brechen.

Und dann war da noch Ethel, die ebenso unausweichlich zu Rafferty Investigations gehörte wie der Privatermittlerausweis an der Wand.

Sie bewachte sein Büro wie einen Hochsicherheitstrakt und sorgte dafür, dass keine unwürdigen oder gar aufregenden Fälle über seine Türschwelle spazierten. Selbst wenn er seinen Vater hätte überreden können, seine Leitlinien ein wenig aufzulockern und auch etwas spannendere Fälle anzunehmen – Ethel kannte keine Gnade.

Cole seufzte und durchforstete seine Schubladen nach einer Krawatte. Da die Frau an Ethel vorbeigekommen war, konnte ihr Fall nicht sonderlich interessant sein. Vermutlich eine weitere Dame aus der feinen Gesellschaft, die ihr Hausmädchen beschuldigte, das Tafelsilber verhökert zu haben. Im Juli hatte er zwei Wochen damit verbracht, eine verschwundene Schöpfkelle zu suchen, die schließlich in einer Pfandleihe auftauchte – versetzt...



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.