Klosinski Tarnen - Täuschen - Lügen
1. Auflage 2011
ISBN: 978-3-89308-611-5
Verlag: Attempto
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Zwischen Lust und Last
E-Book, Deutsch, 230 Seiten
ISBN: 978-3-89308-611-5
Verlag: Attempto
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Beschönigen, Verschleiern, Mogeln, Schmeicheln oder höfliches Verschweigen _ die Grenzen sind fließend und die Vielfalt ist bunt im Alltag uns umgebender maskierter Unwahrheiten. Wie ist die Bewertung und Einschätzung einer Täuschung und Lüge? Lehrt uns die Entwicklungspsychologie nicht, dass die Fähigkeit zur Lüge und zur Täuschung ein Indikator für so ziale Intelligenz ist, die u. a. die Einsicht in motivationale Aspekte des Verhaltens und damit die psychologische Kausalität vorausSetzt?
Materielle und psychische Not machen erfinderisch im Kampf um Anerkennung und Überleben. Wie viel Ehrlichkeit, Offenheit und Wahrheit vertragen wir? Wann scheint eine _Umschreibung_ der Wahrheit nicht nur sinnvoll, sondern geradezu erforderlich, wenn Wahrheiten nicht mehr ertragen werden können, uns lähmen oder panisch machen? Wo werden Grenzüberschreitungen der Tarnung, Täuschung und Lüge vorgenommen, die nicht nur bedenklich, sondern psychopathologisch höchst auffällig und damit nicht hinnehmbar, sondern _zu behandeln_ wären?
In der Tradition bisheriger interdisziplinärer Symposien wird dieses spannende Thema in 16 Beiträgen unter Kinder- und Jugendpsychiatern, Erwachsenenpsychiatern und Experten aus den _Nachbardisziplinen_ Psychologie, Pädagogik, Soziologie, Zoologie, Medienwissenschaften sowie Theologie diskutiert. Dabei werden die Notwendigkeit, die Lust und die Bedrängnis zum Tarnen, Täuschen und Lügen, die Scham und das Verdrängen der _Täter_ einerseits sowie die Betroffenheit, Wut und Verzweiflung der _Opfer_ andererseits berücksichtigt.
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
Weitere Infos & Material
1;Inhalt;6
2;Vorwort;8
3;FLORIAN KIEßLING & JOSEF PERNER- Entwicklung der Lüge;10
3.1;Einleitung;10
3.2;Was steckt in einer Lüge?;12
3.3;Die zentrale Bedeutung der Intention;12
3.4;Das Verständnis falschen Glaubens als Vorbedingung zum Lügen;13
3.5;Argumente für ein früheres Auftreten;19
3.6;Früherer Beginn des Verständnisses falscher Sichtweisen;19
3.7;Frühes Täuschungsverhalten: Die zweifelhafte Natur der taktischenTäuschung;22
3.8;Kognitive Grundlagen taktischer Täuschungen;23
3.9;Spätere Entwicklung des kindlichen Lügenverständnisses;25
3.10;Die rekursive Natur von Sichtweisen;26
3.11;Aufrechterhaltung einer Lüge („feign ignorance“/„leakage control“);26
3.12;Das Verständnis des Unterschieds zwischen Lügen und anderen Artenabsichtlicher Falschaussagen;30
3.13;Fazit;31
3.14;Anmerkungen;32
3.15;Literatur;33
4;ARNOLD RETZER - Täuschen, Lügen und das Problem der Wahrheit ingelingender Kommunikation;36
5;KARL-JOSEF KUSCHEL - „Er täusche mich, so viel er kann …“ (René Descartes)Zum Risikocharakter des Grund- und Gottvertrauens;46
5.1;Die Verwerfung der Lüge in den drei prophetischen Religionen;46
5.2;Moral und Situation: pastoralpsychologische Einsichten;48
5.3;René Descartes und der „Genius Malignus“;49
5.4;Zum Risikocharakter des Grund- und Gottvertrauens;53
6;NINA SCHNEIDER - Daily Soaps: Eine Gefahr für Jugendliche?;56
6.1;Historie der Daily Soaps;56
6.2;Definition und Merkmale;57
6.3;Funktionen;59
6.4;Themen;60
6.5;Gesamtbetrachtung;62
6.6;Anmerkungen;63
6.7;Literatur;64
7;GUNTER PLEUGER - Tarnen und Täuschen in der Diplomatie;66
7.1;Die milde Täuschung;68
7.2;Die dumme Täuschung;68
7.3;Die katastrophale Täuschung;68
7.4;Das Freund-Feind-Syndrom;68
7.5;Die Selbsttäuschung;69
7.6;Die Propaganda-Lüge;70
7.7;Die Verleumdung;70
7.8;Die Drohung;70
7.9;Die Überrumpelung;71
7.10;Verfahrenstricks;71
8;MARTIN STREICHER - Lügen vor GerichtTarnen, Täuschen, Lügen aus der Sicht gerichtlicherVerfahrensordnungen;74
8.1;Vorbemerkung;74
8.2;I. Wesen des Strafprozesses;75
8.3;II. Förmlichkeiten des Prozessrechts;75
8.4;III. Ziele des Strafprozesses;75
8.5;IV. Aufgabenzuweisung;75
8.6;V. Regelungsinhalt;75
8.7;VI. Vorgehensweise des Gerichts im Strafprozess;78
8.8;VII. Beweismittel im Strafprozess;78
8.9;VIII. Besondere Stellung des Verteidigers;78
8.10;IX. Praktische Auswirkungen;79
9;MARIANNE CLAUß - Falschaussagen, Hintergründe und Folgen fürBelastungszeugen;90
9.1;Einleitung;90
9.2;Zur Problematik einer Falschaussage;90
9.3;Typische Falschaussagekonstellationen;91
9.4;Fallbeispiele;92
9.5;Ausblick;96
10;HANS STOFFELS - False Memory-SyndromeEine Herausforderung für die Psychotherapie;98
10.1;Erinnerung ist kein Speicher;98
10.2;Beschuldigung und Gegen-Beschuldigung;98
10.3;Das Dilemma der Psychotherapeuten;100
10.4;Induzierte Erinnerung und sozialer Erwartungsdruck;101
10.5;Kriterien als Hilfestellung;103
10.6;Borderline und Pseudo-Erinnerung;104
10.7;Suggestion und Pseudo-Erinnerung;105
10.8;Psychotherapie und Pseudo-Erinnerung;106
10.9;Inflation der Traumata;107
10.10;Das seelische Trauma als Attraktor;110
10.11;Erste Kasuistik: Drei Fraktionen;112
10.12;Zweite Kasuistik: Akademietheater;114
10.13;Erinnerung ist Rekonstruktion;117
10.14;Literatur;118
11;WILHELM FELDER - Täuschungsformen und ihre Protagonisten inTrennungs- und Scheidungsfamilien;120
11.1;Selbsttäuschungen der Eltern;120
11.2;Selbsttäuschungen von psychologischen beziehungsweisepsychiatrischen Fachleuten;122
11.3;Selbsttäuschungen und blinde Flecken bei Juristen;123
11.4;Sachverhalt;124
11.5;Täuschungen des Staates und der Gesellschaft;125
11.6;Und die Kinder?;125
11.7;Schlussbemerkung;126
11.8;Literatur;126
12;GUNTHER KLOSINSKI - Tarnen, Täuschen und LügenKinder- und jugendpsychiatrische Anmerkungen zumBesuchsrechtssyndrom, zur jugendlichen Hochstapeleiund zum Phänomen der Pseudologia phantastica;128
12.1;Vorbemerkungen;128
12.2;Allgemeine Anmerkungen zum Thema;128
12.3;Gleichklanglügen im Rahmen des so genannten Besuchsrechtssyndromsund des PAS (Parental-Alienation-Syndroms);131
12.4;Zum Konstrukt des „PAS“;133
12.5;Jugendliche Hochstapler;137
12.6;Zum Phänomen der Pseudologia phantastica;139
12.7;Literatur;141
13;MICHAEL GÜNTER - Narzisstische Selbsttäuschung, Lüge und Gewaltim Gewand der Rechtschaffenheit;144
13.1;Wie Kinder zu viel von ihren Eltern lernen;144
13.2;Sandra;145
13.3;Jennifer;146
13.4;Alexander und Albert;148
13.5;Sarah;150
13.6;Literatur;153
14;GOTTFRIED MARIA BARTH - Tarnen, Täuschen und Lügen im stationären Settingder Kinder- und Jugendpsychiatrie;154
14.1;Tarnen, Täuschen, Lügen – wovon reden wir?;154
14.2;Biologisch-evolutionstheoretische Sicht und gesellschaftliche Relevanz;157
14.3;Pathologische Formen des Täuschens und Lügens bei psychiatrischenStörungen;158
14.4;Tarnen, Täuschen und Lügen im Alltag der Kinder- undJugendpsychiatrischen Klinik;161
14.5;Lüge als unausweichliches Element therapeutischer Arbeit;173
14.6;Umgehen mit der Lüge;175
14.7;Für eine authentische Beziehung;176
14.8;Anmerkungen;178
14.9;Literatur;180
15;DIETER STÖSSERGefahren der Tarnung und TäuschungKooperation im Dreieck: Kinder- und Jugendpsychiatrie,Klinikschule und Jugendhilfe;182
15.1;Kooperatives Spannungsfeld im therapeutischen Settingin der Kinder- und Jugendpsychiatrie;182
15.2;Patient – Kind – Eltern – Familie;182
15.3;Kontextklärung, Auftragsklärung und Motivation der Familie;184
15.4;Kommunikative Herausforderungen in der Kooperation imtherapeutischen Setting in der Kinder- und Jugendpsychiatrie;186
15.5;Epilog;190
16;HARTMUT OSSWALDPlacebo: Seine Anwendung und Wirksamkeit;194
16.1;Was ist ein Placebo?;194
16.2;Gibt es ein morphologisches Substrat für die Placebo-Wirkung?;195
16.3;Wissenschaftliche Aspekte der Placebo-Behandlung;199
16.4;Ethische Aspekte der Placebo-Behandlung;202
16.5;Literatur;203
17;HANS-ULRICH SCHNITZLER & ANNETTE DENZINGER - „Ehrlichkeit“ in der akustischen Kommunikation bei Tieren;206
18;SUSANNE TRAUZETTEL-KLOSINSKI - „Ich seh’ etwas, was Du nicht siehst“Täuschungen bei der visuellen Wahrnehmung;214
18.1;Formen visueller Täuschungen;214
18.2;Optische Illusionen;217
18.3;Zusammenfassung und Schlussfolgerung;228
19;Zu den Autoren;230