Kopp / Lois / Kunz | Verliebt, verlobt, verheiratet | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 239 Seiten, eBook

Kopp / Lois / Kunz Verliebt, verlobt, verheiratet

Institutionalisierungsprozesse in Partnerschaften

E-Book, Deutsch, 239 Seiten, eBook

ISBN: 978-3-531-92304-8
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Format: PDF
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



'Verliebt, verlobt, verheiratet' - Auch wenn sich die Entwicklung von Partnerschaften und Beziehungen in diesem Kindervers so einfach anhört, in der Realität sind die Prozesse, durch die Partnerschaften eine gewisse Dauerhaftigkeit erreichen, wesentlich komplizierter. In dem vorliegenden Buch wird untersucht, welche Zwischenschritte bei der Institutionalisierung von Beziehungen wichtig sind und durch welche Umstände diese Verfestigung der Partnerschaft befördert oder behindert werden. Darüber hinaus wird untersucht, welche Rolle die persönlichen Netzwerke spielen und welche Ursachen und Folgen Trennungen in den verschiedenen Phasen einer Partnerschaft aufweisen.

http://www.tu-chemnitz.de/hsw/soziologie/institut/Professur_fuer_empirische_Sozialforschung-44.html




Johannes Kopp ist Professor am Institut für Soziologie der TU Chemnitz.
Daniel Lois, Christina Kunz und Oliver Arránz Becker sind wissenschaftliche Mitarbeiter am selben Institut.
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Professional/practitioner

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1;Inhaltsverzeichnis;5
2;Kapitel 1 Vorbemerkungen;7
3;Kapitel 2 Zum Stand der Diskussion: theoretische Überlegungen, empirische Ergebnisse und offene Fragen;15
4;Kapitel 3 Zur Datenbasis: Design und Feldphase der TIP-Erhebung;27
4.1;Design der TIP-Erhebung;27
4.2;Die Feldphase der ersten Welle;31
4.3;Die Feldphase der zweiten Welle;36
4.4;Fazit;41
5;Kapitel 4 „Verliebt, verlobt, verheiratet?fi – Wie lässt sich die Entwicklung von Partnerschaften erfassen?15;43
5.1;Indikatoren zur Messung des Institutionalisierungsgrades einer Partnerschaft;44
5.2;Konstruktion und Validierung einer Institutionalisierungsskala;47
6;Kapitel 5 Warum verfestigen sich Partnerschaften? Theoretische Argumente und empirische Befunde;55
6.1;Das Investtionsmodell partnerschaftlicher Entwicklung und Stabilität;56
6.2;Wie lässt sich der Institutionalisierungsgrad in Partnerschaften erklären? Ergebnisse einer Regressionsanalyse im Querschnitt;63
6.3;Warum verändert sich der Institutionalisierungsgrad über die Zeit? Ergebnisse einer Ereignisdatenanalyse;70
6.4;Wovon hängt es also ab, ob sich Partnerschaften institutionalisieren? Eine Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse;76
7;Kapitel 6 Vier Typen vorehelicher Partnerschaften, Institutionalisierungstempo und Beziehungsstabilität;79
7.1;Alter bei Partnerschaftsbeginn, Beziehungsqualität und -stabilität;80
7.2;Die PREPARE-Typologie;83
7.3;Methodische Zwischenbemerkungen: Die Identifizierung von Paartypen durch eine Clusteranalyse;85
7.4;Vier Typen vorehelicher Partnerschaften. Die Ergebnisse der Clusteranalyse;88
7.5;Institutionalisierungstempo und Partnerschaftsstabilität in den Paarclustern;92
7.6;Welcher Erkenntnisgewinn ist mit der Paartypologie verbunden? Eine Zusammenfassung wichtiger Ergebnisse;97
8;Kapitel 7 Netzwerkeinflüsse auf Institutionalisierungsund Auflösungsprozesse in Partnerschaften;100
8.1;Theoretische Ansätze und Forschungsergebnisse zu Netzwerkeinflüssen auf die Entwicklung von Partnerschaften;102
8.2;Ein kurzer Überblick zu bisherigen Studien zu Netzwerkeinflüssen auf Paarbeziehungen;106
8.3;Methodische Zwischenbemerkungen: Operationalisierung der abhängigen und unabhängigen Variablen;107
8.4;Welche Einflüsse des sozialen Netzwerkes lassen sich feststellen? Eine Zusammenfassung und Diskussion zentraler Befunde;119
9;Kapitel 8 „Values of Cohabitationfi: Struktur, Dynamik und Vorhersagekraft subjektiv antizipierter Nutzenund Kostenaspekte des g;122
9.1;Bisherige Studien zu den „Values of Cohabitationfi;124
9.2;Was spricht für und gegen eine Haushaltsgründung? Operationalisierung der Values of Cohabitation;128
9.3;Unterscheiden sich die „Values of Cohabitationfi in verschiedenen Bevölkerungsgruppen? Einige deskriptive Statistiken;131
9.4;„Values of Cohabitationfi: zeitkonstante oder dynamische Konstrukte?;134
9.5;Sagen die „Values of Cohabitationfi den Übergang in den gemeinsamen Haushalt vorher? Die Ergebnisse von Ereignisdatenanalysen;140
9.6;Ist mit den „Values of Cohabitationfi ein Erkenntnisgewinn verbunden? Eine kurze Zusammenfassung;147
10;Kapitel 9 Subjektive Ursachen von Trennungen in nichtehelichen Partnerschaften;149
10.1;Welche Trennungsgründe nennen Betroffene? Eine Skizze des Forschungsstands;150
10.2;Eingesetzte Operationalisierungen;152
10.3;Deskriptive Befunde;155
10.4;Bi- und Multivariate Analysen zu den Determinanten subjektiver Trennungsursachen;158
10.5;Bewertung der Befunde zu subjektiven Trennungsursachen und -motiven;161
11;Kapitel 10 Konsequenzen und Bewältigung von Trennungen und deren Determinanten;163
11.1;Forschungsstand zu Trennungsfolgen und ihren Determinanten;164
11.2;Eingesetzte Operationalisierungen;170
11.3;Ergebnisse zu den Einflüssen auf die Konsequenzen einer Trennung: Deskriptive Befunde;172
11.4;Bi- und multivariate Analysen;173
11.5;Ökonomische Trennungsfolgen;173
11.6;Psychosoziale Trennungsfolgen;175
11.7;Bindung an den Ex-Partner;178
11.8;Zusammenhänge zwischen Institutionalisierungsprozessen, Trennungsgründen und Trennungsfolgen;180
11.9;Zusammenfassende Bewertung der Befunde;184
12;Kapitel 11 Zur Institutionalisierung von Partnerschaften – einige abschließende Überlegungen;186
13;Literatur;191
14;Anhang A Anmerkungen zu den eingesetzten Methoden und Analyseverfahren;203
14.1;Ereignisdatenanalysen für Paneldaten;203
14.2;Differenzscore-Regression;206
14.3;Eingesetzte Skalen;208
15;Anhang B Die Fragebögen der TIP-Untersuchung;211

Vorbemerkungen.- Zum Stand der Diskussion: theoretische Überlegungen, empirische Ergebnisse und offene Fragen.- Zur Datenbasis: Design und Feldphase der TIP-Erhebung.- „Verliebt, verlobt, verheiratet?“ – Wie lässt sich die Entwicklung von Partnerschaften erfassen?.- Warum verfestigen sich Partnerschaften? Theoretische Argumente und empirische Befunde.- Vier Typen vorehelicher Partnerschaften, Institutionalisierungstempo und Beziehungsstabilität.- Netzwerkeinflüsse auf Institutionalisierungs- und Auflösungsprozesse in Partnerschaften.- „Values of Cohabitation“: Struktur, Dynamik und Vorhersagekraft subjektiv antizipierter Nutzen- und Kostenaspekte des gemeinsamen Haushaltes.- Subjektive Ursachen von Trennungen in nichtehelichen Partnerschaften.- Konsequenzen und Bewältigung von Trennungen und deren Determinanten.- Zur Institutionalisierung von Partnerschaften – einige abschließende Überlegungen.


Kapitel 7 Netzwerkeinflüsse auf Institutionalisierungs- und Auflösungsprozesse in Partnerschaften (S. 101-102)

Bisher vorliegende Studien zu intimen Paarbeziehungen konzentrieren sich überwiegend auf individuelle Personenmerkmale oder Eigenschaften des Paares. Die Gestaltung der Partnerschaft beruht auf der Ausgestaltung bzw. Passung der Eigenschaften der beiden Partner. Es ist jedoch eine gute soziologische Tradition immer daran zu erinnern, dass Umwelt- oder Kontextfaktoren bei sozialen Prozessen nahezu durchgängig eine große Rolle spielen. So wird bei einer zu sehr auf die Eigenschaften der Partner abzielende Analyse leicht übersehen, dass Paare in einen sozialen Kontext eingebunden sind, der ihre Entwicklung in vielfältiger Hinsicht beeinflussen kann: Dies gilt für Strukturen und Eigenschaften des Herkunftskontexts wie – um nur zwei Beispiele anzuführen – die Scheidung der Eltern oder die Anzahl der Geschwister.

Diese Faktoren können beispielsweise Einfluss auf den Zeitpunkt des Auszugs aus dem Elternhaus und damit wohl auch auf das Timing der Haushaltsgründung mit dem Partner nehmen (Teachmann 2003). Soziale Nahumwelten, Freunde, peer-groups und Netzwerke39 – immer verstanden als handlungsrelevante Kontexte – bilden mit ihren Verhaltensweisen und Einstellungen nicht zuletzt auch Bezugspunkte für Individuen und Paare, die sich mit ihnen vergleichen und unter Umständen konform verhalten oder eben vielleicht auch bewusst abgrenzen wollen. Signifikante Andere wie Eltern oder Freunde können darüber hinaus die Entstehung und die Stabilität intimer Paarbeziehung aktiv durch ihre Unterstützung fördern, oder durch ihre Opposition hemmen (im Überblick Esser 2003). Eine zu sehr auf die beteiligten beiden Partner konzentrierte Sichtweise vernachlässigt den sozialen Charakter der hier beobachtbaren Institutionalisierungsprozesse.

Diese Einsicht ist dabei natürlich nicht neu: Auf die Bedeutung der sozialen Einbettung für die Strukturierung und die Entwicklung (ehelicher) Paarbeziehungen weist bereits die klassische Studie von Elizabeth Bott (1957) hin. Dabei bezieht sich ihre Studie auf einen sehr speziellen Aspekt: den Zusammenhang zwischen typischen Mustern der Netzwerkdichte und der Struktur der Rollensegregation bzw. der ehelichen Arbeitsteilung. Obwohl in den folgenden Jahrzehnten eine Anzahl weiterer empirischer Forschungsarbeiten erschienen ist – hierauf wird weiter unten ausführlicher eingegangen – bleiben auch heute noch viele theoretische und empirische Fragen zum Zusammenhang zwischen der sozialen Einbettung einer Paarbeziehung und ihrer Entwicklung offen.

Bisher wurden vor allem Auswirkungen der Netzwerküberlappung sowie von Unterstützungsleistungen oder einer Opposition der Netzwerkpersonen auf den Verlauf von Partnerschaften thematisiert. Eine weitgehend ungeklärte Frage ist dagegen, inwieweit sich Personen bei partnerschaftsbezogenen Übergängen wie Familiengründung oder Eheschließung an signifikanten Anderen in Freundschaftsnetzwerken orientieren, es also zu ,Ansteckungseffekten‘ innerhalb der Netzwerke oder zu so genannten Heirats- oder auch Geburtenwellen kommt.

Es ist zunächst davon auszugehen, dass befreundete Paare diese Übergänge allein aufgrund der Altershomogamie (Diewald et al. 2006: 19f.) häufig zeitgleich vollziehen. Über diese Annahme hinaus ist jedoch denkbar, dass befreundete Paare im sozialen Netzwerk als soziale Bezugspunkte fungieren und auf diese Weise das Verhalten von Paaren explizit beeinflussen, indem sie den Blick auf verschiedene familiale Modelle lenken.


Johannes Kopp ist Professor am Institut für Soziologie der TU Chemnitz.

Daniel Lois, Christina Kunz und Oliver Arránz Becker sind wissenschaftliche Mitarbeiter am selben Institut.


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