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E-Book, Deutsch, 223 Seiten

Krauleidis Achtung, Globetrottel!

Wovor Sie sich im Urlaub hüten sollten

E-Book, Deutsch, 223 Seiten

ISBN: 978-3-8387-5342-3
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: Kein



Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude, vor allem auf die wohlverdienten Ferien. Doch warum nur sind die anderen Urlauber immer so komisch, um nicht zu sagen peinlich, anstrengend und nervig? Klarer Fall, sie haben sich eine Urlaubskrankheit eingefangen! Schneller als man meint, hat man sich mit Abschaltschwäche, Sandalismus oder gar Restless Kids Syndrom angesteckt. Doch keine Sorge, hier erfahren Sie nicht nur alles über diese und andere Urlaubskrankheiten, sondern auch die wirksamsten Präventionsmaßnahmen und Heilmittel gegen diese Leiden.
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IN DER UNTERKUNFT
ANIMIE
(lat. spectaculose ridiculus)
Beschreibung:
Durch aufdringliche Animateure, nervige Trendsportarten und Zwangsbeschallung hervorgerufener Urlaubsstress Verbreitung:
Kommt überdurchschnittlich oft in Klubhotels oder auf Kreuzfahrtschiffen vor. Krankheitsverlauf: 09.00 Uhr: Beginn des Animationsprogramms mit dem hauseigenen Clubtanz (»Heyhey, hoho! Everybody clap your hands …«) 09.30 Uhr: Early Morning Aqua Gym 10.00 Uhr: Schnupperkurs Wakeboarding 11.00 Uhr: Crossboule c3 am Strand (früher megauncool »Boccia« genannt) 12.00 Uhr: Abschluss des Vormittagsprogramms mit dem hauseigenen Klubtanz (»… and right and left and turn around …«) 12.05 – 12.59 Uhr: Pause 13.00 Uhr: Beginn des Nachmittagsprogramms mit dem hauseigenen Klubtanz (»… forwards, backwards, sidewards, JUMP …«) 13.15 Uhr: Bogenschießen 14.00 Uhr: Power Pilates 15.00 Uhr: Dreikampf im großen Schwimmbecken (Wettrutschen, Luftmatratzenrallye, Schwimmnudelweitwurf) 16.00 Uhr: Beachvolleyball mit anschließender Strandpolonaise 17.00 – 20.59 Uhr: Dusch- und Essenspause (ohne Betreuung!) 21.00 Uhr: Beginn der Abendanimation im hoteleigenen Amphitheater (wahlweise Bingo, Karaoke oder ein von den Hotelangestellten selbst inszeniertes und dargebotenes lustiges Theaterstück) 23.00 Uhr: Feierliche Siegerehrung des nachmittäglichen Dreikampfs 23.15 Uhr: Abschluss der Abendanimation mit dem hauseigenen Klubtanz (»Heyhey, hohoooooooo! Gute Nacht und bis morgen früh um neun …«) Häufige Folgeerscheinungen:
Muskelkater, Verblödung und Ohrwurmbefall durch grenzdebile Klubsongs Behandlungsmöglichkeiten und Prophylaxe:
Achten Sie bei der Auswahl Ihrer Unterkunft unbedingt auf Formulierungen wie »unaufdringliche Animation« oder »ruhiges Hotel«. Letztere kann jedoch auch andere Gefahren mit sich bringen (siehe Naivität). Verwandte Krankheiten:
Sommershit, Sportwahn BEISCHLAFLOSIGKEIT
(lat. insomnia copularae)
Beschreibung:
Durch sexuell überaktive Zimmernachbarn herbeigeführte Schlaflosigkeit Ursache:
Quietschende bis hämmernde Bettgeräusche in Kombination mit stark vokallastigem Gestöhne (»Ooooohhh«, »Aaaaahhh«, »Uuuuhhhh«) von oben, unten, rechts oder links. In billigen Unterkünften gerne auch von allen Seiten gleichzeitig. Häufige Folgeerscheinungen:
Aggression, Wut, sexueller Frust – insbesondere bei Alleinreisenden oder langzeitverheirateten Paaren Behandlungsmöglichkeiten und Prophylaxe:
Bei Singles: Ohropax Bei Paaren: Gegenhalten! Verwandte Krankheiten:
Einzelbettfrust, Vögelgrippe, Zeugungswahn CAMPING
(lat. habitiasis mobile, dt. Niederländisches Gebrechen)
Beschreibung:
My home is my castle Verbreitung:
In Deutschland leiden heute etwa 16 Prozent der Bevölkerung an Camping. In westlich angrenzenden Nachbarländern ist der Anteil sogar noch deutlich höher. Ursache:
Camping-Urlauber sind Gewohnheitstiere und fühlen sich in ihrer angestammten Umgebung am wohlsten. Deshalb würden sie, wenn es auf Reisen geht, am liebsten gleich ihr ganzes Zuhause inklusive allen dazugehörigen Einrichtungsgegenständen mitnehmen. Da das lange Zeit nicht umsetzbar war, dachte sich der deutsche Erfinder Arist Dethleffs im Jahre 1931 etwas ganz Tolles aus: das Wohnauto. Dabei handelte es sich um eine auf die wesentlichen Elemente reduzierte Kopie der eigenen vier Wände, die von einem handelsüblichen Personenkraftwagen bewegt werden konnte. Der Rest ist Geschichte: Ein Jahr später wurde die Anhängerkupplung erfunden, Arist Dethleffs verdiente sich ein goldenes Näschen, und immer mehr Deutsche (sowie später auch Holländer) verstopften in den darauffolgenden Jahrzehnten mit seinen Vehikeln – heute besser als »Wohnwagen« oder »Caravan« bekannt – die Autobahnen Europas, vorrangig der Bundesrepublik. Der Vorteil an Dethleffs revolutionärer Idee liegt für die Gewohnheitstiere auf der Hand: Statt sich mühevoll mit einem unbekannten Hotelzimmer, fremd riechender Bettwäsche oder ungewohnten Möbelstücken anfreunden zu müssen, können sie ihr Miniaturzuhause nunmehr (fast) überallhin mitnehmen. Nicht selten entsprechen dabei sogar Details wie Auslegewaren, Vorhänge, Bilder oder die Anordnung der Lebensmittel im Kühlschrank exakt den Gegebenheiten in ihrer »richtigen« Wohnung. Diese Spießigkeit würden sich die Betroffenen allerdings niemals eingestehen. Stattdessen schwärmen sie von der enormen Flexibilität sowie vom Abwechslungsreichtum, die diese Reiseform mit sich bringt. Und von den weitaus geringen Kosten im Vergleich zu einem völlig überteuerten Hotelurlaub. Derzeit ist ein neuer Wohnwagen schon ab ca. 20 000 Euro zu haben. Bevorzugte Reiseziele:
Bodensee, Lago Maggiore, Adriaküste Behandlungsmöglichkeiten und Prophylaxe:
Gewöhnen Sie sich schrittweise um! Legen Sie als Einstieg die Wurst einfach einmal in das obere Fach des Wohnwagenkühlschranks und nicht wie zu Hause in das untere. Verwandte Krankheiten:
Eventualgie, Heimweh, Neophobie, Staulunge DESORIENTIERUNG
(lat. perplexose localis)
Verbreitung:
Tritt vorwiegend zu Beginn des Urlaubs in weitläufigen Hotelanlagen (»Bettenbunkern«) auf Beschreibung:
»Ihr Zimmer finden Sie ganz einfach: Sie gehen jetzt hier links am Empfang vorbei und dann geradeaus über die Brücke bis zur Bar. Dort mit dem mittleren Aufzug in die achte Etage. Anschließend zweimal rechts, einmal links und immer geradeaus bis zum Treppenhaus. Hier bitte halblinks halten und sofort rechts abbiegen. Im zweiten Mittelgang ist es dann schon die vierte Tür auf der rechten Seite. Einen angenehmen Aufenthalt!« Symptome:
Hä? Häufige Folgeerscheinung:
Panisch umherirrende Touristen, amüsierte Hotelangestellte Behandlungsmöglichkeiten und Prophylaxe:
In den meisten Fällen legt sich die Desorientierung nach zwei bis drei Urlaubstagen von ganz alleine. Zum Beispiel indem die Betroffenen durch Zufall bemerken, dass es vom Empfang aus rechts weitaus einfacher und ungefähr doppelt so schnell zum Zimmer geht. Oder einfach immer dem Zimmernachbarn hinterherlaufen. Verwandte Krankheiten:
Neophobie DUSCHBRAND
(lat. lenorapenie)
Beschreibung:
Durch brettharte Hand- und Badetücher hervorgerufene Verletzungen der oberen Hautschichten Ursachen:
Mit täglichem Waschen einhergehende Materialermüdung, fehlender Weichspüler, defekte oder verkalkte Waschmaschinen. Angeblich verzichten insbesondere Unterkünfte im Ein- bis Zwei-Sterne-Segment gerne komplett auf eine fachkundige Reinigung und legen die gebrauchten Frottierwaren stattdessen einfach für ein paar Stunden ins salzige Meerwasser. Das würde zumindest den strengen Geruch der angeblich frischen Hand- oder Badetücher in einigen Unterkünften erklären. Behandlungsmöglichkeiten und Prophylaxe:
Lassen Sie Ihren frischgeduschten Körper auf dem Balkon von der warmen Sommerbrise trocknen. Falls die Klimaanlage wieder einmal nicht funktionieren sollte, geht das selbstverständlich auch im Zimmer. Die Handtücher können Sie derweil sinnvoll zweckentfremden, beispielsweise als Hornhautraspel oder Peeling-Handschuh. In (buchstäblich) hartnäckigeren Fällen eignen sie sich auch prima als Ersatz für zu Hause vergessene Nagelfeilen. Verwandte Krankheiten:
Annekterie, Umweltschmutz EINZELBETTFRUST
(lat. coitus interruptus)
Beschreibung:
Urlaub! Endlich Zeit für gemeinsame Stunden voller Erotik und ohne störenden Alltagsstress! Wäre da nicht der unglückliche Umstand, dass das Hotelzimmer lediglich mit zwei nicht verbundenen Einzelbetten ausgestattet ist … Symptome:
Negative Beeinträchtigung des friedlichen und harmonischen Ein- und Beischlaferlebnisses Rechtliche Beurteilung:
Die Verhinderung der ehelichen Beischlafpflicht ist kein Mangel, der eine Minderung des Reisepreises rechtfertigt. Dies entschied zumindest das Amtsgericht Mönchengladbach in einem Urteil vom 25. 04.1991 (Aktenzeichen 5a C 106/91). Der Kläger monierte unter anderem den Umstand, dass die notdürftig zusammengerückten Betten beim Intimverkehr auf den rutschigen Fliesen ständig auseinandergerutscht seien. Dass das Gericht die Klage abwies, lag zum einen daran, dass der Kläger nicht ausreichend erläutert habe, »welche besonderen Beischlafgewohnheiten er hat, die festverbundene Doppelbetten voraussetzen«. Den Richtern selbst seien »mehrere allgemein bekannte und übliche Variationen der Ausführung des Beischlafs bekannt, die auf einem einzelnen Bett ausgeübt werden können, und zwar durchaus zur Zufriedenheit aller Beteiligten«. Darüber hinaus hätte der Kläger das Auseinanderrutschen der beiden Einzelbetten problemlos selbst beheben können. Beispielsweise indem er die Bettrahmen mithilfe einer Schnur zusammenbindet. »Bis zur Beschaffung dieser Schnur hätte sich der Kläger beispielsweise seines...


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