Kroeze | Die Kunst des Quality Investing | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 224 Seiten

Kroeze Die Kunst des Quality Investing

Wie man in die besten Unternehmen der Welt investiert. Vermögen aufbauen mit Aktien. Alternativ zum Value Investing, step by step auch für Anfänger.
1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-98609-588-8
Verlag: FinanzBuch Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Wie man in die besten Unternehmen der Welt investiert. Vermögen aufbauen mit Aktien. Alternativ zum Value Investing, step by step auch für Anfänger.

E-Book, Deutsch, 224 Seiten

ISBN: 978-3-98609-588-8
Verlag: FinanzBuch Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



In Zeitschriften und Onlineforen kursieren zahlreiche »Geheimtipps« dazu, wie man ohne großen Aufwand schnell reich werden kann. Doch viele dieser Tipps sind kompliziert und bergen hohe Risiken. Einfacher und sicherer ist es, Aktien der weltweit erfolgreichsten Unternehmen zu einem angemessenen Preis zu kaufen und der Investition anschließend einfach beim Wachsen zuzusehen. So einfach funktioniert Quality Investing.
Der Börsenexperte Luc Kroeze schwört auf Qualitätsinvestitionen und stellt in diesem Buch seine Checkliste für den erfolgreichen Umgang mit ihnen vor. Anhand von 13 sorgfältig ausgearbeiteten Kriterien kann jeder Unternehmen finden, die sich systematisch gut entwickeln. Darunter finden sich qualitative Faktoren wie Wachstumspotenzial und ein starkes Management ebenso wie quantitative Faktoren wie hohe Kapitalrenditen und eine starke Bilanz. Dazu gibt es zahlreiche Tipps und Tricks zum erfolgreichen Aufbau und Erhalt des Portfolios. So kann jeder Schritt für Schritt zum erfolgreichen Quality Investor werden.

Kroeze Die Kunst des Quality Investing jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1
Einführung ins Quality Investing Im Jahr 1972 bot sich Berkshire Hathaway die Gelegenheit, für 30 Millionen Dollar den kalifornischen Süßwarenhersteller See’s Candies zu übernehmen. Das war viel Geld – mehr, als Berkshire Hathaway je zuvor in ein solches Projekt investiert hatte. Der Preis an sich war aber nicht das Thema, sondern vielmehr der beträchtliche Aufschlag auf den Buchwert2, der in diesem Kaufpreis enthalten war. Warren Buffett, der Mann an der Spitze von Berkshire Hathaway und durch und durch Value-Investor der alten Schule, zahlte ungern mehr für ein Unternehmen, als dessen materielle Vermögensgegenstände wert waren. Das verstieß gegen seine Grundsätze, die ihm im Laufe seiner Karriere zu einem Vermögen verholfen hatten. Er kaufte Unternehmen, die unter dem Wert notierten, den die zugrunde liegenden Vermögenswerte einbringen würden, wenn man sie veräußerte. Und das mit Erfolg. Es war sein früherer Partner Charlie Munger, der fand, dass sie über den Kauf von See’s Candies nachdenken sollten. Das Unternehmen verfügte über eine grundsolide Marke, loyale Stammkunden und es war in der Lage, jedes Jahr die Preise anzuheben, ohne dass die Kunden deshalb ausblieben. Buffett konnte dies später bestätigen. Er stellte fest, dass See’s Candies die Preise für seine Produkte seit dem Tag nach Weihnachten 1972 kontinuierlich anheben konnte: und zwar jedes Jahr. Preissetzungsmacht ist ein außergewöhnlicher und wertvoller Aktivposten, denn so etwas gelingt nur wenigen Unternehmen, ohne Kunden zu verlieren. Kurz, Mungers Argumente waren nicht von der Hand zu weisen. Nachdem er Buffett seine Beweggründe dargelegt hatte, überließ er diesen mit folgenden Worten seinen Gedanken: »Vergiss alles, was du darüber weißt, einigermaßen ansprechende Unternehmen zu einem besonders interessanten Preis zu kaufen. Kaufe lieber besonders interessante Unternehmen zu einem einigermaßen ansprechenden Preis.« Charlie Munger, ehemaliger Vice Chairman von Berkshire Hathaway Die für den Betrieb von See’s Candies erforderlichen Vermögenswerte wurden seinerzeit bei rund 8 Millionen Dollar angesetzt. Dem legendären Value-Investor Warren Buffett erschien der geforderte Kaufpreis von 30 Millionen Dollar recht hoch. Doch in Anbetracht der Tatsache, dass mit den 8 Millionen Dollar Kapital ein Jahresumsatz von 30 Millionen Dollar und ein Betriebsergebnis von knapp 5 Millionen Dollar erwirtschaftet wurden – und zwar ebenfalls mit steigender Tendenz –, war See’s Candies durchaus als Schnäppchen zu betrachten. Es ließ sich einfach nachrechnen, dass die 8 Millionen Dollar an Eigenkapital eine Rendite von rund 60 Prozent abwarfen. Die von der Gründerfamilie See über ein halbes Jahrhundert mühevoll aufgebaute Marke zahlte sich eindeutig aus. Die Kunden waren bereit, für die von See’s Candies gebotene einzigartige Erfahrung tiefer in die Tasche zu greifen. Das Unternehmen war eindeutig außergewöhnlich. Trotz seiner Zweifel gab Buffett Munger schließlich nach und stimmte der Übernahme zu – wohlgemerkt erst, nachdem der notorische Schnäppchenjäger den Kaufpreis noch um 5 Millionen Dollar heruntergehandelt hatte. Dazu sagte Munger später: »Hätte See’s 100.000 Dollar mehr gefordert, hätten Warren und ich die Transaktion abgeblasen – so dumm waren wir damals.« See’s Candies war keine Enttäuschung. Der bei der Übernahme gezahlte Aufpreis war schnell wieder hereingeholt. Wie Buffett 2019 auf der Jahresversammlung von Berkshire Hathaway feststellte, hatte der Pralinenhersteller im Laufe der Jahre überdies rund 2 Milliarden Dollar an Betriebsgewinn eingebracht – ein Mehrfaches der ursprünglich für das Unternehmen gezahlten 25 Millionen Dollar. Der Erfolg dieser Investition bestätigte Mungers Theorie, dass es sich lohnen kann, für Qualität mehr zu bezahlen. Seit dem Kauf von See’s Candies berücksichtigt auch Buffett Faktoren wie die Stärke einer Marke, das geistige Eigentum und den Kundenstamm, statt ausschließlich auf den zugrunde liegenden materiellen Wert eines Unternehmens zu schauen. Auch er war anschließend bereit, für diese Aspekte einen deutlichen Aufschlag auf den Buchwert zu zahlen. Buffetts veränderte Haltung läutete bei Berkshire Hathaway eine neue Epoche ein. Hätte er an seiner Überzeugung festgehalten, wäre es nie zu späteren Beteiligungen wie an Coca-Cola gekommen. Und dass die 1988 erfolgte Investition in Coca-Cola ein voller Erfolg war, ist allgemein bekannt. Die Übernahme von See’s Candies hatte Buffett eindeutig beeinflusst und stellte einen Wendepunkt in seiner Karriere dar. Buffetts Wiedergeburt bedeutete, dass er nicht mehr nur Value-Investor war, sondern mittlerweile auch ein sogenannter Quality-Investor. Quality Investing ist eine Strategie, die in erster Linie auf herausragende Unternehmen abzielt. Erst im Anschluss kommt der Preis ins Spiel. Dieser Ansatz bildet das Rückgrat dieses Buches. Die Investmentphilosophie geht aber noch weiter zurück als bis 1972 zur Übernahme von See’s Candies. Benjamin Graham, der Vater des Value Investing, sprach bereits in den 1930er-Jahren über Unternehmen von hoher und minderer Qualität. Für mich ist die Geschichte von Buffett und Munger, die sich zeitlich später ereignet hat, aber ein Paradebeispiel dafür, wie eingefleischte Value-Investoren zu der Erkenntnis gelangen, dass Qualität zusätzlichen Wert verspricht. Nach und nach gewann Quality Investing an Popularität – verstärkt seit dem Platzen der Internetblase vor über 20 Jahren. Nach diesem Debakel der frühen Nullerjahre achteten Anleger vermehrt auf tatsächliche Gewinne, einen soliden Cashflow und eine robuste Bilanz, alles entscheidende Aspekte des Quality Investing. Erfolgreiche Fondsmanager wie Terry Smith, Nick Train und der inzwischen pensionierte Chuck Akre erzielten herausragende Ergebnisse, indem sie sich ganz und gar auf Spitzenqualität fokussierten – ein Aushängeschild für diese Methode. In diesem ersten Kapitel gehe ich kurz darauf ein, was unter Quality Investing zu verstehen ist und wie es sich von verbreiteteren Strategien wie Value- oder Growth-Investing unterscheidet. Außerdem erläutere ich, was den Reiz dieser Anlagephilosophie ausmacht, wo potenzielle Fallstricke bestehen und wie sich Merkmale unterschiedlicher Strategien letztlich zu einem gewinnbringenden Gesamtpaket zusammenschnüren lassen. Quality Investing Die Strategie des Quality Investing ist darauf ausgerichtet, anhand klar definierter Kriterien Unternehmen mit herausragenden Merkmalen ausfindig zu machen. Qualität als Konzept ist allerdings sehr weit gefasst und subjektiv, sodass sich die Strategie nur schwer mit einer klaren Definition fassen lässt. Die bereits erwähnten Anleger ziehen vermutlich gewisse gemeinsame Grundkriterien heran, setzen bei der Mischung aber eigene Akzente. Bestimmte Eigenschaften verlangt aber fast jeder qualitätsorientierte Investor grundsätzlich von den Unternehmen, die er für sein Portfolio in Betracht zieht. Man könnte sie als Grundlage für diesen Anlageansatz bezeichnen. Denken Sie dabei an quantitative Kriterien wie eine mehrjährige Erfolgsbilanz bei der Umsatz- und Ertragssteigerung, die mit hohen Renditen auf das eingesetzte Kapital einhergeht. Hohe und stabile Gewinnmargen, ein robuster Cashflow und eine solide Bilanz mit überschaubarer Verschuldung sind ebenfalls charakteristisch für die Strategie. Doch quantitative Kriterien allein reichen nicht, um eine geeignete Auswahl zu treffen. Dabei werden auch qualitative Kriterien berücksichtigt, die ihrem Wesen nach deskriptiv sind. Hierbei sind genaue Schätzungen von grundlegender Bedeutung. Zu den wichtigen qualitativen Kriterien zählen ein eindeutiges strukturelles Wachstumspotenzial, eine führende Marktstellung und nachhaltige Wettbewerbsvorteile. Kompetente, ehrliche Unternehmenslenker, eine gewisse Preissetzungsmacht und Widerstandsfähigkeit gegen Konjunkturschwächen sind ebenfalls Merkmale qualitativ hochwertiger Unternehmen. Bevor Sie nun Ihren Laptop aufklappen und eifrig nach Unternehmen suchen, die diese Kriterien erfüllen, empfehle ich Ihnen weiterzulesen. Denn wenn etwas zu schön ist, um wahr zu sein, dann ist es gewöhnlich nicht wahr. Das gilt ganz besonders auf den Finanzmärkten, auf denen sich ausgebuffte Akteure tummeln, die ihnen skrupellos jede Chance vor der Nase wegschnappen. Wenn es so einfach ist, die besten Unternehmen der Welt zu kaufen, warum machen das dann nicht alle? Dafür gibt es eine einfache Erklärung: ihre Bewertung. Der Markt honoriert Spitzenqualität. Folglich werden hochwertige Aktien zu höheren Kennzahlen gehandelt als sonst auf dem Markt üblich. Häufig erreichen diese Kennzahlen sogar astronomische Höhen – ganz besonders in den letzten Jahren. Das stellt viele Anleger vor Herausforderungen, da sie möglicherweise auf die eine...


Luc Kroeze ist seit 2008 an der Börse aktiv. Seit 2014 ist er hauptberuflicher Investor, Immobilieninvestor und Finanzblogger.



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.