Kufsteiner | Das Berghotel 175 - Heimatroman | E-Book | www.sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 175, 64 Seiten

Reihe: Das Berghotel

Kufsteiner Das Berghotel 175 - Heimatroman

Traumhochzeit in sieben Tagen
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-7325-6761-4
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Traumhochzeit in sieben Tagen

E-Book, Deutsch, Band 175, 64 Seiten

Reihe: Das Berghotel

ISBN: 978-3-7325-6761-4
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Traumhochzeit in sieben Tagen - Die Blitzhochzeit stellt Hedi Kastler vor eine große Herausforderung

Für die erste Solotänzerin des Wiener Staatsballetts Viola Kalenbach kann es nie ausgefallen genug sein. Sie ist eine echte Diva und erteilt ihrer Assistentin Lena die aberwitzigsten Aufträge. Ihr neuester lautet: eine Traumhochzeit in sieben Tagen mit Langzeitfreund und Tenor Leopold Moos organisieren.

Lena kann es nicht glauben und macht sich widerwillig auf die Suche nach einer Location, begleitet wird sie dabei von Violas Manager Max. Dass die beiden wie Hund und Katz sind, ist dem Ganzen nicht gerade förderlich.

Als Max das Berghotel entdeckt, ist er sofort Feuer und Flamme. Hier lässt sich die Traumhochzeit perfekt vermarkten. Mit seiner überaus charmanten Art gelingt es ihm, Hotelchefin Hedi zu überreden, die Hochzeit im Berghotel zu veranstalten. Aber die Organisation mit allerlei Extravaganz und Sonderwünschen stellt die Hotelchefin auf eine harte Probe. Mit vereinten Kräften jedoch schaffen sie das Unmögliche: Am Morgen der Hochzeit ist alles bereit. Doch dann erreicht sie die Horror-Nachricht ...

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»Nächsten Samstag? Ja bist du narrisch?«

Beinahe hätte Lena Mayringer vor Schreck einen Unfall gebaut. Zum Glück hatte sie ihr Handy auf Lautsprecher gestellt und in die Halterung am Armaturenbrett eingehakt, sodass sie beide Hände frei hatte, um das Lenkrad herumzureißen und das Auto wieder in die richtige Spur zu bringen.

»Das ist kaum mehr als eine Woche Zeit, um eine Hochzeit zu planen! Das geht doch net!«

»Dann mach’s halt möglich.«

Bei diesem Satz glaubte Lena, die gefeierte und mehrfach preisgekrönte erste Solotänzerin des Wiener Staatsballetts Viola Kalenbach, die am anderen Ende der Leitung war, sei endgültig verrückt geworden.

Als Violas persönliche Assistentin war Lena einiges gewohnt. Je bekannter Viola mit der Zeit geworden war, desto ausgefallener wurden auch die großen und kleinen »Wünsche«, die Lena ihr erfüllen musste. Jede Woche das gerahmte Porträt einer anderen, inspirierenden Persönlichkeit für ihren Schminktisch in der Garderobe. Eine ganz spezielle Fußcreme, die es nur in Salzburg zu kaufen gab, und zwar noch am gleichen Nachmittag. Hauchdünne Seide für ihr Proben-Outfit, die extra aus China eingeflogen werden musste. Die Liste der extravaganten Ansprüche war endlos, und vor allem in letzter Zeit war Viola immer unausstehlicher geworden, wenn Lena nicht widerspruchslos alle Forderungen erfüllte.

Aber das hier: Es war Freitagmorgen! Lena war gerade auf dem Weg in die Stadt, um frische Blumen für Violas geflochtene Hochsteckfrisur zu besorgen. Und da rief diese sie an und verkündete, dass sie nächsten Samstag, also in etwas über einer Woche, heiraten wollte? Das schlug dem Fass den Boden aus!

»Wie soll ich das schaffen? Wir haben noch net einmal einen Festsaal!«

Lena wurde es heiß und kalt. Und weil sie nicht noch einen weiteren Beinahe-Unfall riskieren wollte, fuhr sie bei der nächstbesten Parklücke rechts ran.

»Den wirst du schon finden. Ich hab mir gedenkt, wir sollten das Ganze in Tirol steigen lassen. Ein bisserl Heimat-Verbundenheit demonstrieren, statt wie andere in New York oder Paris zu feiern. Ist sicher gut für die Publicity.«

»Die Publicity!« Lena schnaubte. »Das hat dir doch sicher dein neuer Manager eingeredet.« Sofort hatte sie Maximilian Stögerers Bild vor Augen, und ihr gefiel nicht, was sie sah: ein karrierebewusster, hipper Wiener Großstadt-Schnösel, der aus allem seinen Nutzen zu ziehen wusste. Vor kaum mehr als vier Wochen hatte Viola sich von ihrem alten Manager getrennt und Maximilian engagiert. Dieser hatte die kurze Zeit genutzt und Viola die ärgsten Flöhe ins Ohr gesetzt. Lena konnte dann schauen, wie sie Viola wieder auf den Boden der Tatsachen holte.

»Sicher hab ich mit dem Maxl drüber gesprochen. Aber das mit der Publicity hab ich mir schon selber zusammengereimt. Also lenk net ab, sondern mach dich lieber auf den Weg nach Tirol, um alles in die Wege zu leiten. Sieben Tage sind net viel Zeit. Je schneller du einen Saal für die Feier findest, desto besser.«

Lena fasste sich an die Stirn. Fieberte sie etwa? Vielleicht war dieses ganze Gespräch nur ein seltsamer Traum?

»Das kannst doch net ernst meinen. Wieso kannst net in einem halben Jahr heiraten und alles in Ruhe vorbereiten wie jeder normale Mensch auch?«

Sie hörte Viola leise lachen. »Na, weil der Leo und ich nun einmal keine ›normalen Menschen‹ sind, gell? Leo geht demnächst auf Welttournee, und davor hat er eben nur noch diesen einen Termin frei. Ich bin froh, dass er mich nächsten Samstag in seinen Kalender quetschen konnte.« Wieder lachte sie, dieses Mal lauter und für Lenas Ohren ein wenig bemüht.

Leopold Moos, Violas Zukünftiger, war ein ebenso gefeierter Tenor, wie seine Verlobte eine berühmte Primaballerina. Die Beziehung der beiden Stars der österreichischen Klassik-Szene war Lena schon länger ein Rätsel, denn Leopold und Viola bekamen sich aufgrund der vielen Auftritte in verschiedenen Städten kaum je zu Gesicht. Und wenn sie sich einmal trafen, was selten genug der Fall war, schienen bei ihnen meistens die Fetzen zu fliegen.

Trotzdem schwor Viola in aller Öffentlichkeit und nachdrücklich, dass Leopold die große Liebe ihres Lebens sei und dass die beiden glücklicher seien als jedes andere Paar in der ganzen Weltgeschichte. Oder so ähnlich. Wie jede wahrhaftige Künstlerseele hatte Viola die Übertreibung seit jeher für sich gepachtet, und Lena musste sich oft genug auf die Zunge beißen, während sie lächelnd hinter Viola stand und so tat, als würde sie ihrem Geplapper aufmerksam folgen.

Aber vielleicht dachte sie auch nur gerade so negativ über Viola, weil sie im Stress war. Es war noch so viel zu erledigen heute. Bald stand eine wichtige Premiere an, Viola schien die Proben nur halbherzig anzugehen, und Lena musste neben ihren Terminen auch noch die Auswahl der Garderobe für die Premierenfeier organisieren.

Abermals strich sie sich mit der Hand über die Stirn.

Dann atmete sie tief durch und fragte so neutral wie möglich: »Könnte man die Hochzeitsplanung nicht in Ruhe angehen, sobald der Leopold wieder daheim ist?«

Daraufhin kam aus der Leitung ein ungeduldiges Schnauben.

»Lena! Wo denkst du hin? Der Leo wird monatelang auf Reisen sein! Vielleicht ein Jahr! So lang kann eine liebende Frau doch net warten!«

Eine liebende Frau, die schon seit Jahren verlobt war und sich dennoch nie gegrämt hatte, dachte Lena nüchtern.

»Nein, es muss nächsten Samstag sein! Nächsten Samstag oder nie!«, bestimmte die erste Solotänzerin, und damit wusste Lena, dass sie sich jetzt auf den Kopf stellen konnte und Viola doch nicht mehr umstimmen würde. Wenn Viola sich etwas vorgenommen hatte, dann musste Lena es durchziehen.

»Wo bist du denn gerade, Lena?«

»Auf dem Weg in die Stadt. Blumen für deine Frisur kaufen.«

Viola lachte. »Lass die Blümerl, Spatzl. Kehr um und pack deinen Koffer. Der Maxl holt dich in einer halben Stund ab. Ihr macht’s einen Ausflug ins Grüne.«

Lena konnte ein Stöhnen nicht unterdrücken.

»Maximilian und ich sollen gemeinsam nach einem Festsaal für deine Hochzeit suchen?«

»Freilich! Der Maxl ist doch mein Manager. Der weiß am besten, wie man diese Ehe in Szene setzt.«

In Szene setzen …, dachte Lena und seufzte. Nur darum ging es hier wahrscheinlich. Aber sie durfte sich nicht beklagen. Allein Violas Talent, sich »in Szene« zu setzen, hatte sie ihren Job als persönliche Assistentin zu verdanken.

Also beendete sie das Gespräch so freundlich wie möglich und ließ erneut ihren Motor an. Mit einer waghalsigen Wende auf der dicht befahrenen Straße, die ihr einiges erbostes Hupen einbrachte, machte sie sich auf den Rückweg zu ihrer kleinen Wohnung am Wiener Stadtrand, um schnell das Nötigste einzupacken, bevor Violas neuer Manager sie abholte.

***

Schon kurze Zeit später saß Lena auf dem Beifahrersitz von Maximilians knallrotem Angeberschlitten und musste sich davon abhalten, bei allem, was er sagte, die Augen zu verdrehen.

Bald hatten sie das unkontrollierbare Verkehrschaos der Großstadt hinter sich gebracht, doch Maximilians Bemühungen, Smalltalk zu betreiben, fielen bei Lena auf vollkommen fruchtlosen Boden. Was interessierten sie das traumhafte Septemberwetter und die wunderschöne Landschaft? Sie wäre viel lieber in Wien geblieben und hätte sich um vernünftige Dinge gekümmert, anstatt einen Festsaal für Violas aberwitzige Blitzhochzeit zu suchen.

»Ich könnt mir vorstellen, dass es ganz zauberhaft wird mit uns zweien, wenn wir erst in Tirol sind«, witzelte Maximilian, als sie nach einer Stunde Autofahrt immer noch hartnäckig schwieg.

Missmutig sah sie ihn von der Seite an. Für seine achtundzwanzig Jahre war Maximilian in der Branche weit gekommen. Er war der Manager vieler bekannter Größen der Klassik-Szene, und Lena hatte schon von seinen unkonventionellen, aber auch genialen Einfällen gehört, bevor sie ihm persönlich begegnet war. Sie selbst mochte es nicht so gerne unkonventionell. Im Grunde ihres Herzens, merkte Lena immer wieder, war sie eine traditionelle Seele, die es gern ein wenig althergebracht hatte.

»Ich wär halt lieber in der Stadt geblieben, Maximilian«, brummelte sie, als sie merkte, dass er noch immer auf eine Antwort wartete.

Er lachte, und selbst sein Lachen war ihr zuwider. Hielt er sich etwa für spitzbübisch? Das passte zu ihm! Ständig trug er die neueste Mode und die neuesten Haarschnitte. Gut, die Frisur betonte seine schönen dunklen Augen, aber das war auch schon alles.

Ach, und was sollten überhaupt diese Hosenträger mit schwarzen und weißen Streifen, die er zu allem kombinierte? Konnte er nicht wie gewöhnliche Menschen einen Gürtel tragen? Oder musste er damit alle zwingen, seine durchtrainierte Brust zu bewundern?

Nein, Maximilian Stögerer war definitiv nicht Lenas Fall.

»Kannst du mich net endlich Maxl nennen wie die Viola auch? Oder wenigstens Max? Maximilian ruft mich sonst nur mein Vater.«

Wieder rollte sie mit den Augen, aber sie drehte den Kopf zum Fenster, sodass er es nicht sehen konnte. Jetzt war ihm selbst sein herkömmlicher Name noch zu schnöde!

»Max wie die Abkürzung zu Maximilian? Oder muss es gar ein Mäx sein, um möglichst amerikanisch zu klingen?«

Dass er in sich hinein gluckste, machte sie rasend.

»Nein, ein stinknormaler Max reicht mir vollkommen. Ich komm gebürtig aus Graz, net aus New York.«

»Na immerhin«, murmelte...



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