Kufsteiner | Der Bergdoktor 2279 | E-Book | www.sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 2279, 64 Seiten

Reihe: Der Bergdoktor

Kufsteiner Der Bergdoktor 2279

Die Macht des Schweigens
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-7517-7909-8
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Die Macht des Schweigens

E-Book, Deutsch, Band 2279, 64 Seiten

Reihe: Der Bergdoktor

ISBN: 978-3-7517-7909-8
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Verbotene Stunden voller Zärtlichkeit und heimlicher Liebe: Für Quirin Buchstetter und Anna darf es nicht mehr geben. Denn sie sind beide nicht frei. Als Quirin in dieser Nacht von seiner Geliebten heimkehrt, findet er seine Frau Theresa leblos in ihrer Kammer - ein Schock, der sein Leben aus den Angeln hebt. Schnell verbreiten sich Gerüchte im idyllischen Bergdorf St. Christoph. Von einem natürlichen Tod will niemand mehr sprechen, und als der Bergdoktor eine beunruhigende Entdeckung an der Toten macht, rücken die Ermittler an. Bald schon führt man Quirin in Handfesseln ab - ein Mann, den alle für rechtschaffen hielten. Sein Sohn Gabriel ist überzeugt: Sein Vater ist kein Mörder! Doch wie soll er das beweisen? Während Gabriel zwischen Verzweiflung und Hoffnung schwankt, enthüllen sich Abgründe einer Ehe, die dunkler war, als irgendjemand ahnte ...

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Die Macht des Schweigens

Packender Roman um einen schweren Verdacht

Von Andreas Kufsteiner

Verbotene Stunden voller Zärtlichkeit und heimlicher Liebe: Für Quirin Buchstetter und Anna darf es nicht mehr geben. Denn sie sind beide nicht frei. Als Quirin in dieser Nacht von seiner Geliebten heimkehrt, findet er seine Frau Theresa leblos in ihrer Kammer – ein Schock, der sein Leben aus den Angeln hebt.

Schnell verbreiten sich Gerüchte im idyllischen Bergdorf St. Christoph. Von einem natürlichen Tod will niemand mehr sprechen, und als der Bergdoktor eine beunruhigende Entdeckung an der Toten macht, rücken die Ermittler an. Bald schon führt man Quirin in Handfesseln ab – ein Mann, den alle für rechtschaffen hielten.

Sein Sohn Gabriel ist überzeugt: Sein Vater ist kein Mörder! Doch wie soll er das beweisen? Während Gabriel zwischen Verzweiflung und Hoffnung schwankt, enthüllen sich Abgründe einer Ehe, die dunkler war, als irgendjemand ahnte ...

»Mir geht es halt alleweil immer schlechter«, klagte Theresa Buchstetter, kaum, dass sie das Sprechzimmer des Bergdoktors betreten hatte.

»Jetzt setz dich erst einmal hin, dann können wir alles ganz in Ruhe besprechen«, sagte Dr. Burger.

Theresa nahm umständlich Platz, ihre Hände umkrampften das Tascherl, ohne das sie nie unterwegs war.

»Was für Beschwerden hast du genau, Theresa?«

»Nachts kann ich halt net schlafen und wandere unruhig durchs Haus. Erst am Morgen find' ich ein Stünderl oder zwei Ruhe, und den Rest des Tages fühl' ich mich ganz zerschlagen und bin zu nichts mehr imstande.«

»Willst du nicht doch ein Naturmittel nehmen? Das ist völlig unschädlich und schenkt dir endlich die Nachtruhe, die du so dringend brauchst«, schlug der Bergdoktor ihr zum wiederholten Mal vor.

Theresa schüttelte so heftig den Kopf, dass sich der Knoten, den sie am Hinterkopf trug, beinahe auflöste.

»Auch gegen Naturmittel kann man allergisch sein und qualvoll sterben. Aber ich hab noch net mit dem Leben abgeschlossen.«

»Du bist ja auch erst Mitte vierzig«, fiel Dr. Burger ihr ins Wort. »Manche Menschen blühen dann erst richtig auf.«

»Mag sein. Aber etwas hat sich schon verändert ...« Sie verstummte und senkte den Blick.

»Was meinst du damit, Theresa?«, fragte der Bergdoktor nach.

»Ich mag net drüber reden.«

»Du kannst über alles mit mir reden, Theresa. Denn mir kommt es so vor, als ob du etwas ganz anderes auf dem Herzen hättest als deine Schlaflosigkeit. Ich täusche mich doch nicht, oder?«, fragte Dr. Burger eindringlich.

Theresa nickte, mied aber seinen Blick.

»Nun?«

»Mir ist oft übel, und mein Magen krampft sich zusammen. So, als ob ich etwas Schlechtes gegessen hätte«, sagte sie stockend.

»Wie häufig treten diese Beschwerden auf? Hin und wieder oder ist es ein Dauerzustand?«, wollte der Bergdoktor wissen.

Theresa runzelte die Stirn und dachte angestrengt nach.

»Eher hin und wieder. Oft hab ich nur leichte Schmerzen, aber dann auch wieder heftige Krämpfe«, beschrieb sie schließlich ihren Zustand.

»Dem müssen wir auf den Grund gehen. Eine Blutuntersuchung ...«

Ein Schauder überlief die Bäuerin.

»Nein, nein. Es sind sicher nur die Nerven, weil ich net genug Schlaf hab. Und Angst hab ich jetzt auch immer.«

»Wovor hast du Angst, Theresa?«

»Vor ...« Sie wollte etwas sagen, doch dann biss sie sich auf die Lippen.

»Vor was hast du Angst?«, wiederholte der Bergdoktor nachdrücklich.

»Nun, dass es halt kein gutes Ende nimmt mit mir.«

Ihre Stimme war zu einem Flüstern herabgesunken. Dann verstummte sie ganz und starrte blicklos vor sich hin.

Ein großes Unbehagen ergriff den Bergdoktor. Es war, als hätte ein kalter Hauch ihn gestreift, und er hatte Mühe, wieder zu einem freundlichen Umgangston zurückzufinden.

Nachdenklich betrachtete er Theresa, und tiefes Bedauern ergriff ihn. Einst war Theresa eine schöne junge Frau gewesen, deren heitere Wesensart sie allseits beliebt gemacht hatte. Sie schien ganz dafür geschaffen, ein glückliches, erfülltes Leben zu führen, vor allem, nachdem sie ihre große Liebe, den Buchstetter-Quirin, geheiratet hatte. Noch jetzt erinnerte sich jeder in St. Christoph an das rauschende Hochzeitsfest ...

Doch davon war nichts mehr geblieben. Aus Theresa war eine früh gealterte, kränkelnde Frau geworden, die ein seltsames Eigenleben führte, über das es die widersprüchlichsten Gerüchte gab. Angeblich sollte sie in Vollmondnächten sogar draußen umherwandeln und klagende Rufe ausstoßen.

Aber das entsprach natürlich nicht der Wahrheit. Theresa hatte sich völlig zurückgezogen und hielt sich meistens in ihrer Kammer auf, geschweige denn, dass sie das Haus in Vollmondnächten verließ.

»Ich geh' dann besser wieder«, sagte Theresa unvermittelt und stand auf.

Auch der Bergdoktor hatte sich erhoben.

»Bleib doch hier, Theresa. Ich will dir helfen«, bat er sie.

»Es hat mir schon geholfen, dass ich mit Ihnen gesprochen hab«, versicherte sie und öffnete die Tür.

Durch das Fenster konnte der Bergdoktor beobachten, dass Quirin Buchstetter ihr auf den Beifahrersitz seines Geländewagens helfen wollte, doch sie stieß ihn grob zurück und schlug ihm ins Gesicht.

Er reagierte nicht darauf, sondern umrundete das Gefährt, setzte sich hinters Steuer und ließ den Motor an. Seine Miene war so gleichmütig, als wäre nichts vorgefallen.

Die drei Witwen Walburga, Serafina und Hildegund, die sich gerade in der Roswitha-Apotheke befanden, um lindernde Mittel für ihre verschiedenartigen Leiden zu erstehen, wurden Zeuginnen dieses Zwischenfalls.

»Die Theresa geht aber herb mit ihrem Mandl um«, meinte Hildegund und schüttelte aufgebracht den Kopf.

»Wenn ich dran denke, wie verliebt die beiden ineinander waren bei ihrer Hochzeit. Kaum, dass sie voneinander lassen konnten«, erinnerte sich Walburga.

»Ja, nach einem Vierteljahrhundert ist die große Liebe meistens schon aus dem Fenster hinausgeflogen. Auch Frauen brauchen halt Abwechslung«, fügte Serafina hinzu und lachte girrend.

»Aber das heißt doch noch lang net, dass man dann seinen Mann schlagen darf«, empörte sich Hildegund.

»Wer weiß! Vielleicht weckt das seine Lebensgeister. Es soll Männer geben, die dann in wilde Leidenschaft ausbrechen ...«

»Das wollen wir net hören, Serafina«, erklärte Walburga streng. »Nimm jetzt dein Packerl mit den Medikamenten, hoffentlich hast du net wieder dein Rheumamittel vergessen.«

»Immer wenn du so daherredest, Walburga, fühl' ich mich gleich zwanzig Jahre älter«, klagte Serafina vorwurfsvoll.

»Ach was! Du bist ja noch net mal erwachsen«, gab Walburga zurück, und kichernd verließen die drei Witwen die Apotheke.

Der Apotheker schüttelte den Kopf.

»Ich weiß auch net«, murmelte er vor sich hin. »Früher waren die Frauen in dem Alter wie die drei Witwen würdige Matronen jenseits von Gut und Böse. Aber wenn ich mir die Serafina so anschaue – vor der muss man sich ja jetzt noch in Acht nehmen.«

Die drei Witwen strebten inzwischen dem Gemischtwarenladen der Jeggl-Alma zu, wo sie die Leitnerin, die Altbäuerin vom Mühlenhof und eine Jungbäuerin antrafen. Und sie diskutierten über das Verhalten der Buchstetter-Theresa so ausufernd, dass sie den Laden bis weit über die Öffnungszeit in Beschlag nahmen.

***

Auch im Doktorhaus sorgte dieser Vorfall für reichlich Gesprächsstoff. Wie jeden Abend, sobald die drei Kinder zu Bett gebracht worden waren, fand man sich im Wohnzimmer zu einem Glaserl Wein zusammen und unterhielt sich eingehend darüber, was der Tag so alles mit sich gebracht hatte.

Sabine Burger goss ihrem etwas erschöpft wirkenden Mann ein Glas Blauburgunder ein, sein Vater Pankraz Burger hatte sich gerade ihnen gegenüber auf seinen Lieblingssessel fallen lassen. Auch er erhielt ein Glaserl Wein, den ersten Schluck nahm er mit halb geschlossenen Augen zu sich.

»Zenzi, komm doch rüber zu uns. Das bisserl Geschirr kannst du bis morgen stehen lassen«, rief Sabine in Richtung Küche.

Zenzi Bachhuber, der gute Geist des Doktorhauses, folgte dieser Aufforderung und ließ sich neben Pankraz nieder, nachdem sie den Sitz ihres Haarknotens, der an ihrem Hinterkopf festgesteckt war, überprüft hatte. Ihr Wort galt etwas im Doktorhaus, denn sie hatte Martin, der früh seine Mutter verloren hatte, aufgezogen und gehörte so untrennbar zu der Familie.

Nachdem Martin ausführlich Theresas Buchstetters Verhalten gegenüber ihrem Ehemann geschildert hatte, ergriff Dr. Pankraz Burger das Wort. Er hatte ihr einst bei der Geburt ihres Sohnes beigestanden und sie danach noch weiterbetreut.

»Die Theresa ist ein sehr unglücklicher Mensch«, begann er.

»Warum trennt sie sich denn nicht von ihrem Mann, wenn sie ihn nicht mehr...



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