Kurz | Wie eine leichte Brise | E-Book | www.sack.de
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E-Book, Deutsch, 160 Seiten

Kurz Wie eine leichte Brise

Lebenshilfe durch Selbsthypnose
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-95571-650-9
Verlag: Junfermannsche Verlagsbuchhandlung
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Lebenshilfe durch Selbsthypnose

E-Book, Deutsch, 160 Seiten

ISBN: 978-3-95571-650-9
Verlag: Junfermannsche Verlagsbuchhandlung
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Auf Entdeckungsreise im Land der Trance Selbsthypnose ist nicht nur ein faszinierendes Phänomen, das jeder von uns schon einmal im Alltag erlebt hat. Systematisch und gezielt eingesetzt ist sie vor allem äußerst effektiv. Sie kann zur Stärkung bei ernsthaften Krankheiten ebenso verwendet werden wie im Umgang mit kleineren 'Zipperlein': gegen schlechte Laune oder Konzentrationsstörungen, zur Steigerung der Kreativität, zur Unterstützung bei Erkältungen oder vor einem Zahnarzttermin. Leider wissen viel zu wenig Menschen, wie sie diese Methode für sich nutzen können. Dieses Buch bietet die ideale Einführung in die Technik der Selbsthypnose. Es eignet sich für Interessierte jeden Alters und zeigt, wie einfach eine heilsame Trance erfahren werden kann und was es zu beachten gilt, um den größtmöglichen Gewinn zu erzielen. Schritt-für-Schritt-Anleitungen und situationsspezifische Hypnosetexte finden Sie auf der CD, welche als Download in der Mediathek zu dem Titel bereitsteht.

Dr. Sigrun Kurz ist Psychologische Psychotherapeutin in eigener Praxis in Bremen. Ihr Arbeitsschwerpunkt ist die psychotherapeutische Behandlung von Menschen mit schweren körperlichen oder chronischen Erkrankungen, psychosomatischen Störungen, Schmerzen und Unfallfolgen.
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3. Wie Hypnose funktioniert


Egal ob angeleitet oder eigenständig durchgeführt, jeder Hypnoseablauf gliedert sich in drei Abschnitte. Zuerst geht es darum, gut in die Trance hineinzugelangen. Dann schließt sich die eigentliche hypnotische Aktivität an. Und im dritten Schritt erfolgt der Weg heraus aus der Trance, um wieder ganz verfügbar und voll da zu sein.

3.1 Hinein in die Trance


Auch wenn wir alle schon Trancephänomene erlebt haben, so wissen doch die meisten Menschen nicht auf Anhieb, wie der Weg dorthin funktioniert. Um in Trance zu gelangen, gibt es verschiedenste Wege, die sogenannten Induktionen (von lat. inducere = hineinführen). Einige dieser Induktionen, die sich besonders für die Selbsthypnose eignen, stelle ich Ihnen im Folgenden kurz vor. Im nächsten Kapitel finden Sie dann darauf aufbauend konkrete Übungen dazu, sodass Sie ausprobieren können, welche Möglichkeiten Ihnen am besten gefallen und am leichtesten gelingen.

Eine Induktionsmethode mit besonders langjähriger Tradition, die schon im Altertum in Ägypten genutzt wurde, ist die sogenannte Fixation. Mit den Augen wird konsequent auf einen bestimmten Punkt geschaut – wie auf die Pfeilspitze in unserem Beispiel, die der alte Schamane dem Wettläufer präsentierte. Die Wahrnehmung fokussiert sich und eine Art Leere kehrt ein. Nach kurzer Zeit besteht nur noch das Bedürfnis, die Augenlider zu schließen und die Trance sich weiter ausbreiten zu lassen.

In vielen therapeutisch angeleiteten Hypnosen wird heute noch diese Form der Induktion benutzt. Manche Menschen erwarten das geradezu, weil sie schon davon gehört haben. Also werden Kugelschreiberspitzen und Pendel gern zum Fixieren eingesetzt. In der Selbsthypnose erfordert diese Methode allerdings etwas Disziplin, denn ich muss darauf achtgeben, dass die Augen nicht vom Fixationspunkt abschweifen. Das ist Übungssache. Und wem das gelingt, der kann diese Möglichkeit auch gut in Eigenregie für sich nutzen. Viele Menschen denken bei Hypnose an einen schlafähnlichen Zustand. In der Praxis erlebe ich es oft, dass deshalb die Augen schon von vornherein geschlossen werden, um in Trance zu gelangen. Das ist natürlich sehr einfach – wenn es gelingt. Denn geschlossene Augen bedeuten noch nicht automatisch Trance. Entscheidend ist das innere Konzentrieren der Aufmerksamkeit. Das lässt sich durch verschiedene Entspannungstechniken gut unterstützen. Die einfachste Form ist entspanntes Atmen. Das bringt Ruhe und Versunkenheit. In meinen Tranceanleitungen benutze ich dieses Element daher gerne und häufig.

Eine weitere, vergleichsweise einfache und im Gebrauch sehr sichere Methode ist das Hineinzählen in die Trance. Zählen kann jeder. Also ist das etwas sehr Vertrautes. Dazu wird in langsamen Zählschritten der Weg in die Trance vorgenommen. Dieses Hineinzählen in die Trance wird gern von Menschen genutzt, die sich viel mit Technik beschäftigen. Ihnen ist die Welt der Zahlen vertraut. Auch wenn man noch unsicher ist, eignet sich die Methode hervorragend. Sie gibt eine klare Struktur und gewährt Halt.

Eine Variante der Zähltechnik ist die Schritttechnik. Hier werden nicht einfach nur Zahlen benutzt, sondern der Weg in die Trance hinein wird in einem Gleichnis, einer sogenannten Metapher vollzogen. So kann der Weg über eine Brücke führen, über Treppenstufen oder über die Etagen eines Fahrstuhls im Hochhaus.

Der Weg in die Trance lässt sich auch gut durch Fantasien fördern. So kann eine bildhafte Vorstellung, eine sogenannte Imagination, eingesetzt werden, um den Weg hinein in die Trance zu erleichtern. Besonders geeignet sind bildhafte Vorstellungen von Situationen oder Abläufen, die wir tatsächlich schon erlebt haben. Dann kann unser Inneres an Körpererinnerungen anknüpfen und sich besser hineinversetzen. Andere Metaphern auf dem Weg hinein in die Trance lösen sich davon und lassen die Fantasie noch stärker tätig werden: Vorstellungen wie ein Eintauchen, ein Dahinfließen oder auch ein Davonschweben sind solche Trancebilder. Sie gelingen immer dann besonders gut, wenn jemand ohnehin sehr fantasiebetont ist.

Eine ganz besondere Technik, um die Trance einzuleiten und zu vertiefen, ist die sogenannte Handlevitation (von lat. levitas = Leichtigkeit). Hier geht es darum, eine Hand und den dazugehörigen Unterarm sozusagen in Körpertrance zu versetzen. Wir lassen sie mithilfe der Vorstellungskraft ganz leicht werden, bis sie langsam aus dem Ellbogengelenk heraus wie von einem unsichtbaren Faden nach oben gezogen wird und zu schweben beginnt. Das klingt für Sie wahrscheinlich erst einmal etwas exotisch. Aber wenn Sie es ausprobieren, werden Sie vielleicht entdecken, dass diese Form auch für Sie durchaus hilfreich sein kann. (Sie finden übrigens auch auf Youtube einige schöne Videos, die Ihnen das Prinzip veranschaulichen.)

Einfacher und deshalb ganz besonders geeignet ist die umgekehrte Handlevitation. Sie wird in der Fachliteratur eher selten beschrieben. Das ist schade, denn sie ist meiner Erfahrung nach äußerst hilfreich. Und sie gelingt leicht. Dafür wird zu Beginn der Trance ein Unterarm im Ellbogen aufgestützt, um dann im Laufe der Induktion immer weiter abwärts zu sinken, bis Unterarm und Hand wieder auf der Unterlage angekommen sind.

Wenn Ihnen eine dieser Methoden nicht zusagt oder zu schwierig erscheint – macht nichts! Dann benutzen Sie eine der anderen Techniken. Mit zunehmender Übung werden Sie wahrscheinlich bald eine Lieblingsform entdecken. Gut! Dann benutzen Sie Ihren Favoriten. Wichtig ist, dass Ihnen der Weg in die Trance möglichst leicht und reibungslos gelingt. Sie kennen doch das Sprichwort: Viele Wege führen nach Rom. Und das gilt auch hier: Viele Wege führen in die Trance.

3.2 Mittendrin: die eigentliche Selbsthypnose


Sobald eine brauchbare Trancetiefe erreicht ist, beginnt die eigentliche hypnotische Aktivität. Die Türen zur Innenwelt sind geöffnet, und wir können mit dem Unbewussten in Kontakt treten. Nun lassen sich Botschaften, Mitteilungen oder Anregungen an das Innere vermitteln.

Diese Suggestionen können sehr direkt sein wie beispielsweise beim Fußball: „… und ich treffe das Tor in der rechten Ecke“, oder aber indirekt. Dann sind sie in symbolische Geschichten und Gleichnisse, in Metaphern also, verpackt. So suggeriert der Schamane in unserem Beispiel vom Wettläufer: „Du bist der Pfeil!“ Zu diesen indirekten Suggestionen können eigene Erfahrungen, persönliche Erlebnisse und Stärken aus der eigenen Lebensgeschichte gehören. Oder es wird an Märchen, Bilder, Geschichten angeknüpft. Unser Unbewusstes kann mit dem verstandesmäßigen Denken wenig anfangen und versteht die bildhafte Kommunikation sehr viel besser.

Die suggestive Wirkung soll natürlich möglichst intensiv sein. Dafür müssen die Formulierungen glaubhaft sein und Wahrheiten beinhalten. Das Unbewusste lässt sich nicht belügen. Wenn ich den Prüfungsstoff nicht gelernt habe, kann ich mir vor der Klausur tausendmal suggerieren, dass mein Wissen ausreicht und ich deshalb ganz gelassen sein kann. Mein Inneres weiß es besser und sagt: „Nein, du hast nicht gelernt!“ Folglich wird diese Suggestion zerplatzen wie eine Seifenblase.

Es ist also entscheidend, ein inneres Ja zu produzieren. Besonders wirkungsvoll ist der Aufbau einer sogenannten Ja-Reihe. Dazu werden mehrere einfache Aussagen getroffen, die den Tatsachen entsprechen. Folglich wird das Unbewusste zustimmen und Ja sagen können. Wenn diese Reihe aufgebaut ist, wird die darauf folgende Suggestion mit großer Wahrscheinlichkeit auch innerlich bejaht: „Ich sitze in meinem Sessel … (Tatsache: ja) … meine Augen sind geschlossen … (Tatsache: ja) … ich spüre die Lehne im Rücken … (Tatsache: ja) … mein Kopf ist angelehnt … (Tatsache: ja) … ich atme ruhig ein und aus … (Tatsache: ja) … ganz entfernt höre ich die Geräusche vom Straßenverkehr … (Tatsache: ja) … ich bin ruhig und gelassen … (Tatsache: ja) … und wenn ich an die Prüfung denke, wird diese innere Gelassenheit noch stärker … (Suggestion [!]: ja) … und ich erinnere mich an den Moment, als ich schon einmal eine Klausur ganz erfolgreich bewältigt habe … (Tatsache: ja) … damals ging es um X … (Tatsache: ja) … und ich war gut vorbereitet … (Tatsache: ja) … genauso wie heute … (Tatsache: ja) … und ich erinnere mich daran, wie es war, als ich die Aufgaben bekam und wusste „Das kann ich!“ … (Tatsache: ja) … und das Stückchen Aufregung, das auch vorhanden war … (Tatsache: ja) … gab mir den richtigen Kick, um die volle Leistung zu bringen, um über mich hinauszuwachsen … (Tatsache: ja) … und genau so wird es auch dieses Mal sein … (Suggestion [!]: ja) … denn ich bin gut vorbereitet (Tatsache: ja) … ich habe gut gelernt … (Tatsache: ja) … jetzt werde ich allen zeigen, was ich so draufhabe … (Suggestion [!]: ja) …“

Zur Unterstützung können die verschiedenen Sinneseindrücke benannt werden, die zu dem jeweiligen inneren Erleben dazugehören. Was kann ich sehen? Wie fühlt es sich an? Was ist zu hören? Wonach riecht es? Und welcher Geschmack gehört dazu? Dadurch wird das...


Kurz, Sigrun
Sigrun Kurz, Dr., Diplom-Psychologin und Psychologische Psychotherapeutin, arbeitet in eigener Praxis in Bremen. Ihr Arbeitsschwerpunkt ist die psychotherapeutische Behandlung von Menschen mit schweren körperlichen oder chronischen Erkrankungen, psychosomatischen Störungen und Unfallfolgen.

Dr. Sigrun Kurz ist Psychologische Psychotherapeutin in eigener Praxis in Bremen. Ihr Arbeitsschwerpunkt ist die psychotherapeutische Behandlung von Menschen mit schweren körperlichen oder chronischen Erkrankungen, psychosomatischen Störungen, Schmerzen und Unfallfolgen.



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