E-Book, Deutsch, 576 Seiten
Reihe: MIRA Taschenbuch
Kyle The Art of Seduction - Verboten sexy, verlockend frech
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7457-5250-2
Verlag: MIRA Taschenbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 576 Seiten
Reihe: MIRA Taschenbuch
ISBN: 978-3-7457-5250-2
Verlag: MIRA Taschenbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
In dieser 4-teiligen Miniserie von Regina Kyle werden vier Geschwister in unterschiedlichen Kunstszenen New Yorks - Broadway, Tattoo-Kunst, Ballett und Fotografie - nicht nur auf aufregende Weise verführt, sondern finden so auch ihre große Liebe.
VERFÜHRT IM ZWEITEN AKT
Die bildhübsche Theaterautorin Holly ist wie Feuer in Nicks Schauspielerblut. Ihre gemeinsamen Proben am Broadway verlangen ihm viel ab. Sehr viel länger kann er nicht mehr den Coolen spielen ...
DER ANWALT UND DAS SEXY TATTOO-GIRL
Smart gegen sexy! Für die Wahl zum Staatsanwalt fehlt Gabe Nelson das gewisse Etwas. Um sein Image aufzupeppen, soll die schillernde Devin ihn ab jetzt begleiten. Fatal, denn für sie steht er sofort in Flammen ... Aber wie passen verboten heiße Nächte mit dem Tattoo-Girl zu seinem Job?
IVY UND DER KALENDERBOY
Erotische Funken sprühen, als Traummann Cade Hardesty für ein sexy Kalenderfoto vor Ivys Kamera posiert. Aber kaum entbrennt tatsächlich die Leidenschaft zwischen ihnen, erklärt Cade plötzlich öffentlich, Ivy sei für ihn nur eine gute Freundin. Spielt er bloß mit ihr?
SO VERBOTEN, SO VERLOCKEND
Mit seinen sexy Tattoos, seinem teuflischen Grinsen und dem athletischen Körper bedeutet Baseballprofi Jace Monroe nichts als Ärger! Zumindest für Primaballerina Noelle. Denn sie muss sich eigentlich voll und ganz aufs Tanzen konzentrieren, nicht auf frivole nächtliche Spiele!
Weitere Infos & Material
1. KAPITEL
„Cade Alexander Hardesty! Schaff deinen halbnackten Arsch hier raus, sonst komm ich rein und zieh dich eigenhändig aus!“
Cade starrte auf das Outfit zwischen seinen Fingern – sofern man einen roten Satin-String als Outfit bezeichnen wollte. Glaubte Ivy wirklich, dass er das anziehen würde? Er hatte erwartet, dass sie ihn in seiner Feuerwehrmontur fotografierte, vielleicht mit nacktem Oberkörper und offener, tief auf der Hüfte sitzender Schutzhose. Immerhin war der „Kerle mit flammender Leidenschaft“-Kalender eine Institution in Stockton; die besten Feuerwehrmänner der Stadt präsentierten sich dort alljährlich in verschiedenen Stadien der Nacktheit, stets für einen guten Zweck. Diesmal ging der Erlös ans Tierheim, was er von ganzem Herzen befürwortete.
Aber ein String? Wofür hielt sie ihn? Er war doch kein Stripper.
„Halbnackt ist ja wohl untertrieben.“ Er ließ das winzige Teil an einem Schnürchen vom Finger baumeln und hielt es über den Rand des Paravents, hinter dem er sich um- oder besser gesagt ausziehen sollte.
„Ich mein’s todernst, Mr. Dezember, ich hab nicht den ganzen Tag Zeit. Rein in das Ding und dann raus.“
Cade stöhnte und streifte die Sneakers von den Füßen.
„Ich zähl bis drei, dann bist du hier. Eins …“
Er zog sich das Shirt über den Kopf. „Zwei …“
Hose und Boxershorts fielen zu Boden.
„Drei!“
So vorsichtig wie möglich zog er den String über. Mist. Der lächerliche Fetzen verdeckte so gut wie nichts. Erfolglos versuchte er, den Stoff möglichst effizient zu verteilen.
„Ähm, Ivy? Es gibt da ein Problem.“
„Klar gibt es das: Ich bin längst bei ‚drei‘ und du versteckst dich noch immer, als müsstest du in dem Aufzug beim Schultheater auftreten.“
Trotz seiner misslichen Lage musste Cade kichern. Ivy hatte ihn schon immer zum Lachen bringen können. Als Kinder hatten sie eine Menge Unsinn angestellt; er, Ivy und sein bester Freund, Ivys Zwillingsbruder Gabe. Im Kindergarten hatten sie sich Buntstifte in die Nasenlöcher gesteckt. Auf der Highschool rauchten sie heimlich hinter der Turnhalle. Und ihrem Erzrivalen im Football hatten sie mal das Maskottchen geklaut: eine störrische Ziege, die sie im Baumhaus der Nelsons verstecken wollten – ohne Erfolg.
Okay, also die letzten zwei Aktionen gingen eigentlich auf Ivys und seine Kappe. Sie war furchtlos, stellte sich jeder Gefahr, solange sie nur mitmachen durfte.
„Also, du Held. Ob du nun fertig bist oder nicht, ich komm jetzt rein.“
„Bin schon fertig, bin fertig!“
Cade atmete einmal tief durch und erinnerte sich zum hundertsten Mal daran, dass er das alles für einen guten Zweck tat. Dann trat er hinter dem Wandschirm hervor.
„Warte, hab noch was vergessen.“ Er sah gerade noch, wie Ivys Apfelpo im Büroraum des Fotostudios verschwand. Dort war sie auch gewesen, als er ankam, und hatte ihm aus dem Kabuff zugerufen, dass er sich umziehen und auf sie warten solle.
Er runzelte die Stirn und sah sich um: Holzboden, kahle Wände, weiße Leinwand, ein paar Fotoleuchten. Im Zentrum stand ein Stativ, auf dem Ivys Kamera thronte, bereit zum Einsatz. Was brauchte sie denn noch? „Was fehlt denn?“
„Der letzte Schliff für dein Kostüm.“
„Ich darf also doch mehr anziehen als dieses Bändergewirr?“
„So würde ich das nicht sagen.“ Sie trat aus der Tür und hielt in der einen Hand eine Weihnachtsmannmütze und in der anderen eine grauweiße Katze. Aber weder Mütze noch Mieze zogen Cades Aufmerksamkeit auf sich. Sondern Ivy selbst.
Heiliger Feueralarm!
Es war zwölf Jahre her, seit Ivy Stockton verlassen hatte, und der letzte ihrer seltenen Besuche lag fast drei Jahre zurück. Die Zeit hatte es definitiv gut mit ihr gemeint.
„Was hast du denn für Klamotten an?“ Sein Herz schlug ein wenig schneller, als er sie genauer musterte und die knappen Shorts und das enge Shirt registrierte, das sich an ihre üppigen Kurven schmiegte. Quer über die Brust verliefen die Worte „I Like To Flash People“. Wo waren die schlabbrigen Jeans und übergroßen Sweatshirts geblieben?
„Ich trag jedenfalls mehr als du.“ Sie drückte ihm die Katze in den Arm und setzte ihm die Weihnachtsmannmütze schräg auf den Kopf.
„Ist nicht meine Schuld. Du hast das ausgesucht.“ Er zupfte am hauchdünnen Bund seines Strings, während sich in seiner anderen Hand die Katze wand und ihn mit ihrem weichen Fell kitzelte. Er drückte sie gegen die Schulter und sie schmiegte sich sofort an ihn.
„Eigentlich war es Hanks Idee.“ Ivy zog bei Erwähnung des Fotografen, der normalerweise und schon seit Ewigkeiten die Aufnahmen für den Kalender machte, besorgt die Brauen zusammen. Er hatte sich den Rücken verrenkt, und es war ein Glück, dass Ivy in der Stadt war und einspringen konnte. „Ich setz das nur für ihn um.“
„Die anderen mussten sich nicht wie Stripper anziehen.“
„Die anderen haben auch nicht deinen Body.“ Sie wandte sich ihrer Kamera zu, doch ihm entging nicht, wie sie zuvor einen schnellen Blick auf den quasi nicht existenten String warf. Interessant. Sie hatte in ihm doch immer einen zweiten Bruder gesehen. Oder etwa nicht?
„Ich hab gehört, dass sie dich schon seit Jahren überreden wollen, beim Kalender mitzumachen“, bemerkte Ivy und riss ihn aus seinen Gedanken. „Woher der plötzliche Sinneswandel?“
Cade zuckte die Achseln und stellte sich vor die weiße Leinwand. „Meine Mom fand die Vorstellung nicht so toll, dass mich ihr gesamter Gartenverein nackt an die Küchenwand pinnen kann, aber sie und Dad sind letztes Jahr in Rente gegangen und nach Chapel Hill gezogen, also …“
Ivy kicherte. „Was sie nicht weiß, macht sie nicht heiß?“
„So ungefähr. Und falls sie es rauskriegen sollte, sind die beiden immer noch tausend Meilen weit weg.“ Er war sich allerdings ziemlich sicher, dass seine Mutter ihn auch aus der Ferne mit Verachtung strafen würde.
Ivy blickte durch den Sucher und stellte auf weiß Gott was scharf, dann richtete sie sich auf und stützte die Hände in die Hüften. Die Bewegung betonte ihre ohnehin unübersehbaren Brüste noch zusätzlich. Verboten heiß. War sie schon immer so … wohlbestückt gewesen? Hatte sie das all die Jahre unter den weiten Klamotten verborgen?
Okay, ganz ruhig, Junge. Jetzt bloß nichts riskieren. Sie ist quasi deine Schwester. Allerdings bestand zwischen „quasi“ und „tatsächlich“ ein beträchtlicher Unterschied …
„Also.“ Sie stieß die Luft aus und strich sich einige lose Strähnen ihrer rotbraunen Locken aus der Stirn, die zu einem sexy Knoten gewunden waren. „Dann wollen wir mal.“
Cade streichelte das Kätzchen mit dem Finger. „Wo willst du uns hin haben?“
Ivy wedelte vage durch die Luft. „So ist es für den Anfang schon gut. Ich muss noch die Lichter ausrichten.“
Er trat von einem Fuß auf den anderen, kraulte die Katze und bemühte sich, nicht auf Ivys Knackarsch zu starren. „Wie heißt die Kleine?“
„Bilbo.“
„Da ist wohl einer Tolkien-Fan.“
„Der Tierheimleiter. Braucht ein neues Zuhause.“
„Wer, der Heimleiter?“ Cade grinste.
„Bilbo natürlich.“ Ivy unterbrach kurz ihre Arbeit und warf ihm einen vielsagenden Blick zu.
„Nein, danke. Ich bin mehr so der Hundetyp.“ Er strich Bilbo über das weiche Fell. „Hätte mir das Tierheim nicht einen Rottweiler zuteilen können? Oder von mir aus auch einen Chihuahua?“
„Nichts verkauft sich besser als ein großer, starker Kerl, der ein süßes Kätzchen knuddelt.“ Sie brachte die letzte Leuchte in Position und ging zurück zum Stativ. „Außerdem hat dein Chef den Rottweiler gekriegt.“
„Du findest also, dass ich groß und stark bin?“ Er konnte dem kleinen Flirt nicht widerstehen und spannte seinen Bizeps an.
„Ach bitte.“ Sie rollte die Augen. „Du hast die gesamte weibliche Bevölkerung von Stockton, um dein Ego zu streicheln. Da brauchst du mich nicht auch noch.“
Cade zog Bilbo zurück, der über seine Schulter gekrabbelt war und jetzt auf seinem Nacken herumturnte. „Du meinst Maude von der Imbissbude, die letzte Woche 85 geworden ist? Oder Mrs. Frazier, die Bibliothekarin? Sie kann ‚Bohemian Rhapsody‘ durch ihr Gebiss pfeifen.“
„Gabe hat erzählt, dass du dich im Moment mit der neuen Kassiererin von Gibson’s triffst. Die mit dem geilen …“
„Lächeln?“ Er zog eine Braue hoch. „Haarschnitt? Talent, dreistellige Summen im Kopf zu addieren?“
„Genau die.“ Sie ging auf einen Tisch hinten im Studio zu. „Setz Bilbo mal kurz ab und stell dich breitbeinig hin, Arme weg vom Körper.“
Er setzte den Kater auf den Boden und kreuzte die Arme vor der Brust. „Wozu?“
Sie schnappte sich eine Sprühflasche mit klarer Flüssigkeit und setzte ein harmloses Gesicht auf. Es schien fast, als wolle sie ihn durch ihr unschuldiges Verhalten in Sicherheit wiegen, wie eine Löwin, die sich an ihre Beute pirscht. War das irgendein komisches Körperöl? Sie würde doch nicht …
„Wozu wohl? Damit ich das hier auf dir verteilen kann. Jetzt mach schon.“
Mist.
Ivy Nelson bemühte sich um ein cooles, professionelles Auftreten, als sie sich Cade näherte. Die Flasche mit der Wasser-Glyzerin-Mischung hielt sie auf ihn gerichtet wie eine tödliche Waffe. Und es war gar nicht...