La Chapelle-Robool / Rhoden / Wildhagen | Der Trotzkopf - Gesamtausgabe (Band 1 - 4): Der Trotzkopf, Trotzkopfs Brautzeit, Aus Trotzkopfs Ehe, Trotzkopf als Großmutter (Illustriert) | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 720 Seiten

La Chapelle-Robool / Rhoden / Wildhagen Der Trotzkopf - Gesamtausgabe (Band 1 - 4): Der Trotzkopf, Trotzkopfs Brautzeit, Aus Trotzkopfs Ehe, Trotzkopf als Großmutter (Illustriert)


1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-95690-490-5
Verlag: Sonne + Wind
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 720 Seiten

ISBN: 978-3-95690-490-5
Verlag: Sonne + Wind
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Der Trotzkopf – Gesamtausgabe – (Emmy von Rhoden: Der Trotzkopf, Else Wildhagen: Trotzkopfs Brautzeit & Aus Trotzkopfs Ehe, Suse La Chapelle-Robool: Trotzkopf als Großmutter)

DER Klassiker der deutschen Kinder- und Jugendliteratur – Illustrierte Gesamtausgabe (Band 1–4), perfekt an das eBook-Format angepasst

›Der Trotzkopf‹, das ist die 15-jährige Ilse Macket, die gemeinsam mit ihrem Vater und der Stiefmutter Anne auf dem Gut Moosdorf in Pommern lebt. Ilses Mutter ist kurz nach ihrer Geburt gestorben. Ilse wächst wild und ohne jede Erziehung auf, benimmt sich jungenhaft und tyrannisiert ihre Gouvernanten, bis die Stiefmutter das Haus betritt. »Frau Anne« und der Pfarrer Wollert wollen Ilse zur ›standesgemäßen Dame‹ erziehen, doch das Mädchen widersetzt sich beiden. Gemeinsam überzeugen sie den Oberamtmann Macket, das Mädchen in ein Pensionat zu geben (nach Wikipedia).

Vorbild für die Hauptfigur Ilse Macket war Emmy von Rhodens eigene Tochter, die in einem Mädchen-Pensionat aufwuchs. Der Roman entstand teilweise nach ihren Tagebuchaufzeichnungen.

Die folgenden Bände – zwei davon von von Rhodens Tochter Else Wildhagen verfasst – erzählen das weitere Leben der Ilse Macket. – ›Der Trotzkopf‹ ist eines der erfolgreichsten deutschen Kinderbücher aller Zeiten, erschienen in vielen Dutzenden Auflagen, und bis heute beliebt.

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Trotzkopfs Brautzeit   Ilse und Leo saßen lustig plaudernd auf der Veranda vor dem Macketschen Hause. Der warme Mittagssonnenschein eines heiteren Oktobertages stahl sich durch das dichte Blättergewirr des herbstlich gefärbten Weinlaubes zu ihnen herein. Leo Gontrau erzählte soeben von seinem Leben in der kleinen Stadt, in welcher er als Assessor angestellt war, und nach der er Ilse im kommenden Frühjahr als seine Frau heimführen wollte. Sie unterhielt sich köstlich über seine ebenso drastischen wie komischen Erzählungen und sah im Geiste die geschilderten Personen leibhaftig vor sich. Natürlich war sie schon jetzt der Gegenstand des lebhaftesten Interesses in dem kleinen Ort und Leo konnte nicht genug berichten, wie neugierig man sich nach ihr erkundigte. »Und mit all den langweiligen Tanten soll ich verkehren?« rief sie endlich, »mit ihnen Kaffee trinken, klatschen, womöglich grauwollene Strümpfe dabei stricken?« Sie warf sich in den Stuhl zurück und brach in ein unbändiges Gelächter aus. »Na – es wird so schlimm nicht werden, Kind, und mir zuliebe mußt du es eben auch mal über das Herz bringen, mit alten Tanten Kaffee zu trinken.« Das heitere Lächeln verschwand von ihrem Gesicht, und sie sah ihn erstaunt an. »Du meinst doch nicht im Ernst, Leo, daß ich mit allen diesen Damen verkehren muß?« »Ja, Schatz,« gab er ihr zur Antwort, »das müssen wir, ich bin Beamter und habe Rücksichten zu nehmen, das ist nun einmal nicht anders und da wird sich denn meine kleine Frau auch fügen müssen.« »Fügen,« rief sie sich aufrichtend, »nein, Leo, fügen werde ich mich nicht, besonders nicht, diese Besuche zu machen.« »Wie kannst du dich nur so ereifern, Ilse,« sagte er lächelnd und schüttelte den Kopf. »Übrigens findest du in B.... auch einige sehr nette junge Frauen, welche dir gewiß gefallen werden.« Sie unterbrach ihn spöttisch. »Du bist ja sehr entzückt von unsrem künftigen Bekanntenkreis; ich muß gestehen, mich verlangt es nicht nach Bekanntschaften, wenn wir erst verheiratet sind. Nur dir will ich leben, weiter niemand; du aber zählst mir jetzt schon vor, mit wem ich verkehren soll – dir liegt also nichts, gar nichts daran, mit mir allein zu sein.« Sie sah hübsch aus in ihrer Erregung; Leo mochte sie gern so sehen, mit funkelnden Augen und geröteten Wangen. Zärtlich zog er sie zu sich heran und strich liebkosend über ihr Haar. »Kleiner Brausekopf,« sagte er, »kannst du denn nicht ruhig denken, nicht ruhig mit mir über unsre Zukunft sprechen?« Sein etwas überlegenes Lächeln bei diesen Worten brachte sie noch mehr aus der Fassung. »Ja, du natürlich fügst dich willig in alles, aber das kann und tue ich nicht! Denke nicht, daß ich eine unterwürfige Frau werde, so eine ‚Magd‘, wie sie Chamisso besingt.« Trotzig warf sie die Lippen auf und zerzupfte mit solchem Eifer eine schöne dunkle Rose, als wäre die unschuldige Blume die Urheberin ihres Ärgers. »Nein, nein,« lachte er, »ich weiß, ich bekomme ein widerspenstiges Käthchen, kein sanftes Gretchen zur Frau. Aber du weißt doch auch, Lieb, wie Petruchio sein Käthchen bezwang, daß sie zuletzt ganz gefügig ward und, wenn er es wünschte, die Sonne für den Mond ansah?« Sie hörte nicht auf seine scherzenden Worte, ihre lebhafte Fantasie war mit ihr weit fort geeilt. Sie sah sich im Geiste als junge Frau, brav und ehrbar wie die andern Frauen, von denen ihr Leo erzählt hatte; da durfte sie gewiß nicht scherzen, lachen und sagen, was sie wollte, mußte gute Lehren anhören, wurde gefragt und ausgeforscht. Das würde sie aber nicht ertragen, das ging nicht, und sie wollte sich von Leo das feste Versprechen geben lassen, daß er sie nicht zwingen würde, diese schrecklichen Besuche mit ihm zu machen. Schweigend hatte der junge Mann seine Braut beobachtet und an ihrem wechselnden Mienenspiel bemerkt, wie aufgeregt sie in ihrem Innern war. Jetzt trat sie zu ihm heran und legte ihre Hand an seine Schulter. »Leo, lieber Leo,« sagte sie fast flehend, »versprich mir eins, wenn du mich wahrhaft liebst! Laß uns, wenn wir erst verheiratet sind, ganz für uns leben; niemand soll unser Heim sehen, niemand wollen wir besuchen, das denke ich mir reizend; nicht wahr, Schatz, du versprichst mir das? Gib mir die rechte Hand darauf.« Unwillig wandte er sich ab. »Nun kommst du wieder auf das alte Thema zurück; ich muß gestehen, du stellst ein unvernünftiges Verlangen an mich, und ich kann dir deine Bitte nicht erfüllen. Du mußt doch einsehen, daß es zu meiner Stellung nicht paßt, wenn ich alle gesellschaftlichen Pflichten unbeachtet lasse! Ich hoffe auch noch immer, du machst nur Scherz.« »Scherz?« brauste sie auf. »Du mußt nicht glauben, daß ich noch ein dummes Kind bin, Leo. Ich weiß genau, was ich will, und ich sage dir vorher, ich mache deine langweiligen Besuche nicht mit.« Ihr alter leidenschaftlicher Trotz sprach bei diesen Worten aus ihren Blicken, und gerade ihn, den sie so innig liebte, mußte sie damit kränken. »Wenn du erst meine Frau bist, liebe Ilse, so wirst du dich auch nach meinen Wünschen zu richten haben,« gab er ihr bestimmt zur Antwort, und sein ernster Blick richtete sich fest auf sie. Aber schon gereute ihn seine Entschiedenheit wieder, denn er liebte seine Braut über alles, und gerade ihr oft sprödes Wesen hatte ihn stets entzückt. Sie war ja noch ein halbes Kind, bald wurde sie seine Frau und dann würde alles anders sein; er kannte ja den lieben Trotzkopf. Sie stand an die Brüstung der Veranda gelehnt und hielt die entblätterte Rose noch immer in ihren Händen. Die braunen Locken waren ihr wirr in die heiße Stirn gefallen, und die langen Wimpern lagen auf den tief geröteten Wangen. Leo konnte den Blick nicht von ihr wenden, er sah nur das liebreizende Bild vor sich, und aller Unmut war verraucht. Er sprang auf und eilte zu ihr, seinen Arm zärtlich um ihren Nacken schlingend. »Komm her, Lieb, setze dich wieder zu mir. Wollen wir uns um solche Nichtigkeiten streiten, während uns eine selige, rosige Zukunft winkt? Wenn du erst mein kleines Weib bist, dann sprechen wir wieder über diese Sache und dann – ich weiß es – dann denkst du ganz anders darüber.« Aus seinen schönen Augen sprach die innigste Liebe, aber Ilse war in diesem Augenblick mit Blindheit geschlagen, sie empfand nur das Eine, – er gab diesmal nicht nach. Unwillig machte sie sich aus seinem Arm los und trat zurück. »Das also ist deine Liebe,« fuhr sie auf, »nicht den kleinsten Wunsch erfüllst du mir. Aber ich wiederhole noch einmal, ich will mich nicht fügen, jetzt nicht und wenn ich deine Frau bin, erst recht nicht. Nein – ich will dich auch nicht heiraten, denn ich sehe ein, du liebst mich nicht mehr.« Hier brach sie in Tränen aus, in kindische, zornige Tränen. Wollte sie ihn dadurch zwingen, ihr nachzugeben? Dieser Gedanke stieg plötzlich in Leo auf; aber das durfte nicht, das sollte nicht sein. Mit der wärmsten, zärtlichsten Liebe hatte er sie zu beruhigen gesucht, und immer wieder war er auf Trotz und Widerstand gestoßen. Er war ärgerlich, sehr ärgerlich, und sein Stolz bäumte sich in ihm auf. »Schäme dich, Ilse,« stieß er hervor, »du beträgst dich wie ein ungezogenes Kind.« In der Erregung klang seine Stimme vielleicht härter, als er beabsichtigte, denn Ilse fuhr fast entsetzt zurück bei seinen Worten. »Schämen!« wiederholte sie und sah ihn ganz erstarrt an. »Leo – Leo,« rief sie mit zitternder Stimme, »nimm zurück, was du eben sagtest.« »Ich kann meine Worte nicht zurücknehmen, Ilse,« gab er ruhig zur Antwort, »denn du beträgst dich wirklich wie ein recht ungezogenes kleines Mädchen.« Das war zu viel! Ihr Atem flog, und sie war nicht fähig, ein Wort zu erwidern. Ohne Leo noch eines Blickes zu würdigen, lief sie in das Haus und stieß in der Türe fast mit ihrem Vater zusammen, der eben auf die Veranda kommen wollte. »Was hast du denn, Kind?« fragte er, als sie so hastig an ihm vorbeistürmte und er ihre verweinten Augen sah. Doch sie gab ihm keine Antwort; wie ein gescheuchtes Reh lief sie die Treppen hinauf in ihr Zimmer und riegelte die Türe fest hinter sich zu. Sie warf sich in einen Stuhl und brach in leidenschaftliches Schluchzen aus, als wäre ihr das größte Unglück geschehen. »Schämen« hatte er gesagt, und sie ein »ungezogenes Kind« genannt. Wie demütigend klangen diese Worte; glaubte er denn ein Schulkind vor sich zu haben, das er nach Belieben ausschelten konnte? – Sie richtete sich auf und preßte die Lippen fest aufeinander. Sie war kein Kind mehr, das wollte sie ihm zeigen! Wie konnte er nur so zu ihr sprechen – fühlte er nicht, wie furchtbar er sie kränkte? Ein neuer Tränenstrom brach aus ihren Augen, sie legte die Hände vor das Gesicht und schluchzte bitterlich. Immerfort tönten in ihrem Ohr die Worte: »Schäme dich, du beträgst dich wie ein ungezogenes Kind,« und »nein, nein, er liebt mich nicht mehr,« antworteten ihre Gedanken. Daß sie ihn durch fortwährenden Widerspruch erst zu dieser Äußerung gereizt hatte, das kam ihr nicht in den Sinn, das gestand sie sich nicht ein. Er hatte ihr großes Unrecht zugefügt, nur das empfand sie in ihrer aufs höchste gesteigerten Aufregung. – Was sollte sie tun, was beginnen? Wenn sie der Mama ihr Herz ausschüttete? Sie fühlte wohl, daß diese ihr nicht recht geben würde. Wenn sie zum Papa ginge? Ja, der würde seinen verzogenen Schützling gewiß in Schutz nehmen, aber lachend und scherzend wie immer – und das ging nicht, dazu war die Sache zu ernst. – Nein, es war auch am besten, wenn kein Mensch von dieser Kränkung erfuhr. Niemand wollte sie ihr Leid klagen. Ja, wäre...



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