Lafranque | Hüterin des Mondes | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 192 Seiten

Lafranque Hüterin des Mondes

Mit dem Mond-Zyklus die weibliche Kraft und Intuition stärken
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-641-25755-2
Verlag: Kailash
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Mit dem Mond-Zyklus die weibliche Kraft und Intuition stärken

E-Book, Deutsch, 192 Seiten

ISBN: 978-3-641-25755-2
Verlag: Kailash
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Seit jeher wird der Mond mit der Weiblichkeit assoziiert, entsprechen doch die Mondphasen den vier Phasen des Menstruationszyklus‘. Als Frauen tragen wir diese zyklische Essenz in uns, die uns mit den Bewegungen des Lebens verbindet. Stéphanie Lafranque zeigt, wie wir diese verschüttete Weisheit in uns wieder aktivieren können. Wenn wir die lunaren Energien richtig nutzen, finden wir den richtigen Zeitpunkt für wichtige Projekte, lernen auf unser eigenes Tempo zu hören und öffnen uns für Selbsterkenntnis und Intuition. Schließlich kehren wir zu unserer wahren Natur als freie, kreative und wilde Frauen zurück.

Mit zahlreichen Kräuterrezepten, Anleitungen für Zeremonien und inspirierenden Porträts mythischer Frauenfiguren, und kraftvoll illustriert von der französisch-mexikanischen Künstlerin Vic Oh.

Stéphanie Lafranque widmet sich mit großer Leidenschaft allem, was die Natur uns lehrt, insbesondere dem Wissen um die Mondzyklen. Sie schreibt häufig für Fachzeitschriften und teilt ihr Wissen und ihre Leidenschaft auf ihrem Instagram-Account. In Paris, wo sie lebt und arbeitet, bietet sie unter anderem Reiki-Kurse an.

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Es war einmal der Mond

Aufgrund seiner zyklischen Bestimmtheit verändert sich der Mond im Laufe der Nächte. So wie wir ist er immer da und zugleich nie derselbe – so scheint er unser einsames Menschendasein im Kosmos zu spiegeln. Dank seiner stillen Anwesenheit fühlen wir uns weniger verloren. Ich lade jede meiner Leserinnen ein, ihre eigene lunare Geschichte zu entwickeln. Geben wir der Sehnsucht nach, Teil der alten Weisheit zu sein. Der Mond ist doch seit Ewigkeiten unser Begleiter – schon lange bevor das geschriebene Wort davon Zeugnis ablegen konnte, standen die Menschen in Beziehung zu ihm. Jede Kultur hat instinktiv eine Sprache hervorgebracht, um mit ihm zu kommunizieren. In den Tiefen der Höhlen, in antiken Tempeln, in den Wäldern der vorchristlichen Zeit haben wir den Bund mit dem Mond gehalten. Heute leuchtet er immer noch über unseren Köpfen, doch unsere westlichen Gesellschaften haben vergessen, dass er unser Leitgestirn ist. In klaren Nächten wacht er am Himmel und wartet darauf, dass wir erneut Kontakt mit ihm aufnehmen.

O Primitive Gesellschaften


Stellen wir uns vor, wir stünden barfuß unter dem Nachthimmel: Tierschreie durchbrechen die eisige Stille, wir richten den Blick nach oben, der Mond ist rund und voll, er ist unser einziges Licht. Auf diesen Moment haben wir gewartet … Vielleicht haben die Steinzeitfrauen jeden Monat so dagestanden, vielleicht haben sie ihre Höhle verlassen, um das leuchtende Gestirn zu bewundern. Diese Frauen waren die Ersten, die eine Ahnung von der Gleichzeitigkeit unserer Zyklen hatten: Der Mondzyklus hat 29 Tage und beginnt mit dem Neumond, der Menstruationszyklus dauert durchschnittlich 28 bis 30 Tage. Der Mond war damit der erste Bezugspunkt für eine Zeitmessung. Seine vier Bewegungen entsprechen den Lebensphasen des Menschen – dieser Zusammenhang wird schon auf jungsteinzeitlichen Keramiken dargestellt. In Europa tauchten die ersten Mondkalender in der Altsteinzeit auf: Knochen mit Einkerbungen entsprechend den Mondphasen, wobei der Neumond den Beginn eines neuen Zyklus markierte. Auf diesen Artefakten finden sich auch Hinweise auf Menstruation und Schwangerschaft. Vielleicht ist den Menschen hier zum ersten Mal klar geworden, dass die Frau wie der Mond jeden Monat stirbt und neu geboren wird. Die Epoche von 25 000 – 3000 v. Chr. kannte die Anbetung einer Muttergöttin oder »Großen Mutter« – ein Kult, der in ganz Europa herrschte. Verbildlicht wurde die Muttergöttin auf ganz verschiedene Weise: Auf einer jahrtausendealten Höhlenmalerei bei Pech Merle in Frankreich ist sie als Vogelgöttin zu sehen, sie steht aber auch hinter den M- und V-förmigen Zackenornamenten auf Vasen oder Figuren, die Fruchtbarkeit symbolisierten und das Element Wasser mit der Frau und dem Mond in Verbindung brachten. Die Große Mutter erscheint in der berühmten Venus von Laussel (ein in Kalkstein gemeißeltes Halbrelief aus der Dordogne), aber auch in Skulpturen wie der Venus von Lespugue aus den Pyrenäen, der Venus von Willendorf oder der Venus von Brassempouy. Die Darstellungen zeigen starke Frauen – Schlangenfrauen, Vogelfrauen – mit Attributen, die dem Mondzyklus zugeschrieben werden. Dazu gehören Sichel, Kreis, ein Horn mit Einkerbungen für die dreizehn Monde und Vulva-Zeichen. Diese Symbole des Lebens priesen Fruchtbarkeit, Magie und Tod.

O Kosmogonien


In vorchristlicher Zeit war die Anbetung des Mondes in griechischen, römischen, mesopotamischen und anderen Kulturen weit verbreitet. Der Himmelskörper wurde als Gottheit dargestellt, wobei ihm die Entstehungsmythen sowohl weibliche als auch männliche Züge gaben. Der Mond stand für eine Urgewalt, er war schöpferische Kraft und Ursprung für die Entstehung von Sonne und Universum.

Mit der Verbreitung des Schrifttums ab 3000 v. Chr., als das Matriarchat durch das Patriarchat verdrängt wurde, galt die Verehrung immer mehr der Sonne. Trotz dieses radikalen Wandels wurde die enge Verbindung des Mondes zur inneren weiblichen Kraft bewahrt, der Mond büßte nie gänzlich an spirituellem Einfluss ein.

Die Mythen der Inuit, Ägypter, Sumerer, Azteken und Kelten zeugen von der Anbetung von Sonne und Mond, die oft als Paar und manchmal im Bund mit der Erde als Triade dargestellt werden. Dabei ist der Mond oft mit einem Makel behaftet, der ihn weniger hell leuchten lässt als seine Gefährtin, die Sonne. Aus Scham und dem Bedürfnis, sich verstecken zu müssen, kann er sich nur bei Nacht zeigen. Es ist doch bemerkenswert, dass der Mond als das Gestirn, das in Verbindung mit der Frau und ihrem Zyklus steht, seit dem Aufstieg patriarchaler Gesellschaften mit einem Mangel, einem Fehler oder einer Schuld assoziiert wird. In der sumerischen Kosmogonie, die zu einer der ältesten der Menschheitsgeschichte gehört, wird die Erde, die einst eine Einheit bildete, durch den Wind in zwei Ebenen zerteilt. Oben ist der männlich dominierte Himmel, unten die weiblich geprägte Erde. Der Windgott Enlil zeugte den Mond als männliche Gottheit namens Sin oder Nanna, der wiederum das Licht in die Welt brachte, indem er die Sonne und die Venus zeugte. Der Mond gehörte damit zu den herausragenden Gottheiten, er war Wohltäter der Menschen und stand für Schutz und Fruchtbarkeit, für Licht inmitten der Dunkelheit.

Im Anschluss tauchten zahlreiche Mondgöttinnen nach dem Vorbild von Hekate, Selene, Artemis und Ischtar auf. Als Priesterinnen des Mondkults waren diese Frauen »jungfräulich«, also frei von jeder ehelichen Verpflichtung – in Feuer und Wasser einschließenden Nacktritualen beteten sie ihr Leitgestirn an.

O Schamanen


Seit der Nacht der Nächte gibt es eine Reihe von schamanischen Praktiken, die den Menschen eng mit dem Kosmos, den natürlichen Zyklen und damit dem Mond verbinden. Sie wurden von Kulturen geprägt, die spirituelle Riten und Techniken mit den Urmythen ihrer Völker verbanden. Die Kraft des Schamanismus besteht darin, zwei Welten zu vereinen: auf der einen Seite die physische Welt, in der wir uns bewegen und handeln, auf der anderen Seite die uns umgebenden subtilen Universen. Alle Zivilisationen haben diesen Zusammenhang an dem einen oder anderen Punkt bezeugt, manche haben ihn als Grundlage für ihr Miteinander aufgegriffen, andere haben ihn durch religiöse, dogmatischere Handlungen ersetzt. Von den sibirischen Wäldern, aus denen der Schamanismus stammt, bis hin zu den entlegensten afrikanischen oder amerikanischen Gegenden eröffnet der Schamane nach wie vor den Zugang zum Nicht-Sichtbaren, er bildet den Kanal zwischen terrestrischen und kosmischen Kräften. Durch seine spirituellen Reisen und Trancen heilt er Seelen und Körper. In der westlichen Welt finden wir diese spirituelle Verbindung mit der Natur in Gestalt von Druiden und Druidinnen, die einen festen Platz in keltischen Kulturen haben.

Seit der archaischen Zeit hat der Schamanismus verschiedene Färbungen angenommen. Doch es bleiben gemeinsame Elemente wie etwa der Weltenbaum oder Urberg, der eine Verbindung zwischen oberer und unterer Welt herstellt. Hier spielt die Stellung der Sterne und Planeten – vor allem die des Großen Bären und natürlich die des Mondes – eine große Rolle. Die axis mundi oder Weltenachse ist ein universelles Konzept, das die Energieflüsse des Mondzyklus, also die Zunahme und Abnahme der Kräfte zwischen Vollmond und Neumond, aufnimmt. Besonders sibirische Darstellungen des Weltenbaums weisen eine Mondsymbolik auf, da der Baum wie der Mond für Fruchtbarkeit, Erleuchtung und den Kreislauf von Leben und Tod steht. In Assyrien ist ein mit einem Halbmond geschmückter Baumstamm ein Erkennungsmerkmal für den Mondgott. Mit dem Weltenbaum werden also Mondkulte und Allegorien der Mondgötter wiederaufgenommen.

Der runde Mond ist außerdem im indianischen Medizinrad präsent, das als Grundlage für schamanische Praktiken dient und sich über den Mondzyklus gelegt hat. Das Rad ist kreisrund wie der Vollmond, es ist in Phasen aufgeteilt und nimmt die vier Himmelsrichtungen auf: Norden für Neumond, Süden für Vollmond, Westen für das letzte Viertel und Osten für das erste Viertel. Es stellt die vier Elemente, die vier Lebensalter, die vier Jahreszeiten und die ewige Wiedergeburt dar – Themen also, die der Mondzyklus bereits enthält.

Die wie ein Herz schlagende Trommel bringt magische Kräfte in Schwingung, die uns den unendlichen Plan nahebringen. Sie ist das Instrument der schamanischen Reisen und Riten. Sie besteht aus Holz, dem Symbol für den Weltenbaum, und das weiße Rund aus gespannter Haut deutet unmissverständlich auf den silbernen Himmelskörper hin. In einigen Gemeinschaften, etwa bei den Samen, sind die Trommeln zudem mit Mond- oder Sonnensymbolen verziert.

Heute hat der Schamanismus auch in die westliche Welt gefunden, und viele Menschen, insbesondere Frauen, beschäftigen sich auf diese Weise mit ihrer zyklischen Prägung und ihrer Verbindung zur Natur. Die amerikanische Weisheitslehrerin und Schamanin Vicki Noble nennt die Regelblutung der Frau eine »schamanische Heilung«, die von Vergangenem befreit. Diese Reinigung ist ein notwendiger Tod, eine Art Häutung, zu der nur die weibliche Periode und der Mondzyklus fähig sind. Wir spüren, dass unserem Blut eine verborgene Dimension eigen ist, die »Monde« rufen eine heilige Verwandlung in uns hervor. In schamanischen Zirkeln, die zu den großen Mondphasen Neumond und Vollmond zusammenkommen, werden auch bei uns Heilungsriten vollzogen. Wenn der Ruf des Mondes in uns klingt, sollten wir ihm folgen. Mithilfe von Ritualen in den entscheidenden Momenten können wir einen...


Oh, Vic
Vic Oh ist bildende Künstlerin. Ihre Werke sind durch ihre peruanisch-mexikanische Herkunft von der lateinamerikanischen Tradition geprägt. Heute lebt sie in Paris und zeigt in ihren Bildern die Stärke des wilden Weiblichen und des mystischen Universums.

Lafranque, Stéphanie
Stéphanie Lafranque widmet sich mit großer Leidenschaft allem, was die Natur uns lehrt, insbesondere dem Wissen um die Mondzyklen. Sie schreibt häufig für Fachzeitschriften und teilt ihr Wissen und ihre Leidenschaft auf ihrem Instagram-Account. In Paris, wo sie lebt und arbeitet, bietet sie unter anderem Reiki-Kurse an.

Held, Ursula
Ursula Held, geboren 1972, studierte Literaturübersetzung in Düsseldorf und Nantes. Heute lebt sie mit ihrer Familie in Berlin. Seit vielen Jahren übersetzt sie Sachbücher und Literatur für Jugendlich aus dem Englischen und Französischen.



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