Landweer / Bernhardt | Recht und Emotion II | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 28, 377 Seiten

Reihe: Neue Phänomenologie

Landweer / Bernhardt Recht und Emotion II

Sphären der Verletzlichkeit

E-Book, Deutsch, Band 28, 377 Seiten

Reihe: Neue Phänomenologie

ISBN: 978-3-495-81372-0
Verlag: Verlag Karl Alber
Format: PDF
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Dieser Band setzt das in Recht und Emotion I. Verkannte Zusammenhänge (2016) begonnene Vorhaben fort. Dieses impliziert zugleich eine Abkehr von der lange Zeit vorherrschenden Auffassung, dass die Sphäre des Rechts einen affektfreien Raum bildet oder vielmehr bilden sollte. Vielmehr gilt es zu untersuchen, welche Emotionen in welcher Weise für das Recht wichtig, sogar nötig sind und wie umgekehrt rechtliche Prozesse auf Emotionen einwirken. Hierzu versammelt der vorliegende Band Beiträge aus der Philosophie, der Rechtswissenschaft und der Literaturwissenschaft. Behandelt werden unter anderem rechtsrelevante Emotionen wie Scham, Zorn und Empörung, die Frage des Verzeihens, aktuelle Phänomene wie das Coaching von Richter*innen, das sogenannte Recht auf Wahrheit, die neuerdings zu beobachtende Renaissance von Schamstrafen sowie der Einfluss, den Emotionen auf die Theorie und Praxis des Rechts im Allgemeinen ausüben. Einen gemeinsamen Bezugspunkt bildet dabei der Gedanke, dass das entscheidende Relais zwischen Recht und Emotion in der Erfahrung der Verletzlichkeit zu suchen ist. Dem Unrecht, das begangen wird, entspricht das Unrecht, das jemand erleidet. Dieses Erleiden aber ist seinerseits konstitutiv an die Verletzlichkeit Gebunden. Sowohl das Recht als auch das Feld der Emotionen lassen sich als Sphären auffassen, die auf jeweils spezifische Weise auf Erfahrungen der Verletzlichkeit antworten. Der Sinn für Gerechtigkeit erweist sich damit auch als ein Sinn für Verletzlichkeit.
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Weitere Infos & Material


1;Cover;1
2;Inhalt;8
3;Einleitung;12
4;Fabian Bernhardt / Hilge Landweer: Sphären der Verletzlichkeit. Recht und Emotion;14
4.1;1. Recht und Emotion;14
4.2;2. Forschungsdesiderata;20
4.2.1;Zu 1. Rationalität: Selbstaufklärung und Begriffsarbeit;22
4.2.2;Zu 2. Erweiterung des Rechtsbegriffs;24
4.2.3;Zu 3. Kritik an individualistischen Auffassungen des Gefühls;27
4.3;3. Unrecht und Verletzlichkeit;30
4.4;4. Über diesen Band;34
4.5;Literatur;42
5;I. Moralische Gefühle und ihre rechtliche Bedeutung;46
6;Philipp Wüschner: Scham – Schuld – Strafe. Zur Frage nach der Legitimität von Schamstrafen;48
6.1;1. Einleitung;48
6.2;2. Intentionalität von Gefühlen und Gefühlsdispositive;50
6.3;3. Scham und Schuld als Komplex;53
6.4;4. Aidôs und Dikê: Scham und Schuld als Dispositive;58
6.4.1;4.1. Aidôs;59
6.4.2;4.2. Dikê;63
6.5;5. Scham ohne Schuld? Schuld ohne Scham?;66
6.6;6. Strafe und Sanktionen: Zur Debatte um die Legitimität von Schamstrafen;70
6.7;7. Demütigung als affektives Arrangement zur Erzeugung von Scham?;74
6.8;Literatur;77
7;Bastian Ronge: Sympathetisches Recht. Zur Rechtsphilosophie von Adam Smith;80
7.1;1. Einleitung;80
7.2;2. Smiths Theorie der sympathy in seiner Theory of Moral Sentiments;83
7.3;3. Der Ursprung allen Rechts: Das sympathetische Gefühl der Mit-Rache;92
7.4;4. Smiths Kritik der bestehenden Rechtsordnung;94
7.5;5. Ausblick;98
7.6;Literatur;99
8;Dina Emundts: Zur Rolle von Dankbarkeit in Moral und Recht;100
8.1;1. Dankbarkeit ist ein Gefühl;102
8.2;2. Was ist Dankbarkeit und warum liegt uns an ihr?;106
8.3;3. Ist es lobenswert, dankbar zu sein?;114
8.4;4. Können wir zu Dankbarkeit verpflichtet sein?;120
8.5;5. Ist Dankbarkeit ein rechtsrelevantes Gefühl?;133
8.6;Literatur;141
9;II. Zorn und Empörung;144
10;Charles L. Griswold: The Nature and Ethics of Vengeful Anger;146
10.1;1. The Phenomenology of Vengeful Anger;154
10.2;2. Self-Esteem and Vengefulness;168
10.3;3. Aristotle and Seneca;173
10.3.1;Aristotle;174
10.3.2;Seneca;181
10.4;4. The Conditions of Ethical Vengeful Anger;185
10.5;5. Taking Revenge;194
11;Carina Pape: The Phenomenon of Indignation and its Relation to Moral Law, Legal Law, and Emotion;197
11.1;1. Indignation and Moral Norms;200
11.2;2. Indignation and the Law;203
11.3;3. Indignation and Emotions;206
11.4;4. Body Modification and the Phenomenon of Indignation;210
11.4.1;The Phenomenon of Indignation and its Reactive Nature;213
11.4.2;The Phenomenon of Indignation and Legal, Moral, and Emotional Authorities;214
11.5;5. Indignation: A Web of Reasons and Emotions;216
11.6;References;219
12;Anne Reichold: Reaktive Haltungen und Regeln. Zum transformierenden Potenzial von Empörung;221
12.1;1. Einleitung;221
12.2;2. Regeln und Haltungen im Kontext der Oxford Philosophy;225
12.2.1;2.1 Strawsons antiskeptische Strategie im Kontext der Oxford Philosophy;226
12.2.2;2.2 Attitudes, Demands und Rules in Freedom and Resentment und Social Morality;228
12.2.3;2.3 Regeln und Haltungen in Harts The Concept of Law;231
12.2.4;2.4 Reaktive Haltungen als Ausdruck akzeptierter praktischer Schlüsse;232
12.3;3. Politische Dimensionen reaktiver Haltungen;235
12.3.1;3.1 Empörung in sozialen und politischen Kontexten;236
12.3.2;3.2 Zukunftsorientierte und transformierende Dimensionen von Empörung;238
12.3.2.1;3.2.1 Zukunftsorientierter Charakter von Regeln;239
12.3.2.2;3.2.2 Empörung und gesellschaftliche Transformation;240
12.4;Literatur;243
13;III. Emotionen in Gesetzgebung und Rechtsprechung;246
14;James E. Fleming: The Unnecessary and Unfortunate Focus on »Animus,« »Bare Desire to Harm,« and »Bigotry« in Analyzing Opposition to Gay and Lesbian Rights: From Forbidding Illegitimate Emotions to Rejecting Inadequate Reasons;248
14.1;1. Opposition to Gay and Lesbian Rights: What’s Emotion Got To Do With It?;248
14.2;2. Emotion in the Denials of Gay and Lesbian Rights;249
14.3;3. Romer: »Animus« against and a »Bare Desire to Harm a Politically Unpopular Group« Denies Equal Protection of the Laws to Gays and Lesbians;253
14.4;4. Lawrence: Demeaning the Existence of Gays and Lesbians is an Inadequate Reason for Denying Basic Liberties to Them;260
14.5;5. Obergefell: The State May Not Deny Equal Dignity or the Status and Benefits of Equal Citizenship to Gays and Lesbians;262
14.6;6. Conclusion;265
15;Klaus Hoffmann-Holland / Johannes Koranyi: Coaching von Richterinnen und Richtern: Besorgnis der Befangenheit?;267
15.1;1. Einführung;267
15.2;2. Grundlagen der Ablehnung wegen Besorgnis der Befangenheit;270
15.3;3. Coaching für Richterinnen und Richter;278
15.3.1;3.1 Anwendungsbereiche;278
15.3.2;3.2 Praktischer Ablauf der Coaching-Programme;283
15.4;4. Besorgnis der Befangenheit durch Inanspruchnahme von Coaching?;286
15.5;5. Fazit;288
15.6;Literatur;289
16;IV. Mit dem Unrecht ›fertig‹ werden;292
17;Susan A. Bandes: Victims, ›Closure,‹ and the Sociology of Emotion;294
17.1;1. Introduction;294
17.2;2. The Sociology of Emotion;298
17.3;3. The Reciprocal Relationship between Emotion and Social Structure;304
17.4;4. Victim Impact Statements and the Public Expression of Grief;306
17.5;5. The Role of the Survivor in the Capital System;311
17.6;6. Closure and the Culture of the Capital Trial;316
17.7;7. Survivor Evidence in Mass Killing Cases;323
17.8;8. Conclusion: The Feedback Loop;329
18;Sibylle Schmidt: Recht, Wahrheit, Emotion: Überlegungen zum »Recht auf Wahrheit«;332
18.1;1.;332
18.2;2.;335
18.3;3.;338
18.4;4.;342
18.5;5.;346
18.6;Literatur;352
19;Svenja Flaßpöhler: Entbindung von Schuld: Die Herausforderung des Verzeihens;354
19.1;Der liebende Blick;355
19.2;Emotionaler Kredit: Verzeihen als Vertrauensvorschuss;357
19.3;Bedingungsloser Schuldenschnitt: Die »Andere Ökonomie«;358
19.4;Der göttliche Ruf von oben;363
19.5;Unproduktive Verausgabung: Die Verrücktheit des Verzeihens;364
19.6;Literatur;366
20;Zu den Autorinnen und Autoren;367
21;Textnachweise;372
22;Neue Phänomenologie;373


Die Herausgeber:
Hilge Landweer ist Professorin für Philosophie an der Freien Universität Berlin.
Fabian Bernhardt ist Doktorand der Philosophie an der Freien Universität Berlin.


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