Lange | Die Bastion des Wahnsinns | E-Book | www.sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 1, 329 Seiten

Reihe: Chroniken der Drachenreiterin

Lange Die Bastion des Wahnsinns

Dritter Teil des Drachenreiter Epos, spannende Fantasy
1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-384-20026-6
Verlag: tredition
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Dritter Teil des Drachenreiter Epos, spannende Fantasy

E-Book, Deutsch, Band 1, 329 Seiten

Reihe: Chroniken der Drachenreiterin

ISBN: 978-3-384-20026-6
Verlag: tredition
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Etwas Dunkles steckt in dir. Es dringt an die Oberfläche. Der Angriff auf Alberdon ist abgewehrt. Doch während des Kampfes um die Stadt verfolgt Sirala weiter ihren finsteren Plan. Der Preis, den die Gruppe von Abenteurer zahlen muss, um die Zauberin aufzuhalten, ist hoch und verlangt ihnen alles ab. Unterdessen macht sich Kommissar Derek auf, um Roslyn aus der Hand der Inquisition zu befreien. Denn nur sie ist vermutlich in der Lage, zu Rubilon durchzudringen, und damit Elias endlich einen Weg nach Hause aufzuzeigen. Im dritten Teil der Fantasy-Reihe lernen Elias und Jiana mehr über die Natur der Drachenkörper. Doch wird ihnen das, was sie erfahren, gefallen?

Matthias Lange wurde 1983 geboren. Er lebt mit seiner Frau und seinen Hunden in Schleswig-Holstein. Hauptberuflich ist er im sozialen Bereich tätig und unterstützt Menschen mit Behinderung in ihren Lebenslagen. Schon in seiner Jugend liebte er Fantasy, Horror und Science-Fiction. Seit geraumer Zeit widmet er sich dem Schreiben. Nach seinem ersten Roman "Die Ankunft des Drachen" folgen jetzt weitere, mit denen er die Leserinnen und Leser dazu einladen möchte, ihm in andere Welten zu begleiten.
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1

A

uf dem Platz vor der Kathedrale herrschte reges Treiben. Die Inquisition war dabei, die Überreste der Gestaltwandler abzutransportieren. Bürger weinten, lagen verletzt am Boden oder hatten sich in kleine Grüppchen zusammentreiben lassen. Die Kämpfer auf dem Feld beachteten sie augenscheinlich nicht weiter. In ihren Gesichtern war immer noch der Schrecken des vergangenen Kampfes abzulesen. Schmutzig und erschöpft verrichteten die Inquisitoren ihre zugewiesenen Aufgaben. Alles wirkte wie ein heilloses Durcheinander.

Jiana sah Roslyn hinterher. Sie kannte sie nicht gut, aber sie konnte sich in ihre Lage versetzen. Abtransportiert wie ein Stück Vieh, dachte die junge Drachenreiterin. Das hatte die Frau nicht verdient. Auch ihre Welt lag jetzt in Scherben. Dieser Derek und sie schienen sich nahezustehen. Roslyn war zumindest diesbezüglich nicht allein. Und auch Remstieg wollte sich für sie einsetzen. Aber Jiana selbst konnte momentan mit am wenigsten für die Inquisitorin tun. Sie sah zu ihrer Mutter. Ella entfernte sich von der Gruppe und ging in Richtung der Überreste des schwarzen Drachen. Dieser wurde bereits von Männern der Inquisition begutachtet.

Varrs, der Großmeister der Inquisition, hatte Roslyn nicht weiter begleitet, das hielt er allem Anschein nach nicht für nötig und gab einigen Soldaten auf dem Platz Instruktionen.

Was hatte ihre Mutter jetzt vor? Außerhalb des Kampfes hatte Jiana noch kein Wort mit ihr gewechselt. Die Beziehung zu ihrer Tochter und ihr plötzliches Verschwinden schienen momentan nicht ihr priorisiertes Thema zu sein, dachte Jiana. Sie überlegte kurz und horchte in sich hinein, welche Gefühle sie verspürte. Sie hatte lange mit ihrem Vater und Elias über ihre Mutter gesprochen und wie sie sich gefühlt hatte, als Ella einfach verschwunden war. Diese hatte Jiana und die anderen einfach alleingelassen. Auch ohne Ellas Hilfe hatten sie Jorick überwältigt und Sirala in die Flucht geschlagen. Doch mit ihrer Mutter wäre es wesentlich einfacher gewesen. Jiana und ihre Begleiter hätten dabei sterben können.

In den Gesprächen mit ihrem Vater hatte Gustav um Verständnis für ihre Mutter gebeten. Doch das konnte Jiana nicht aufbringen. Ihr Leben lang hatte sich Ella liebevoll um sie und ihre Brüder gekümmert und just als sie ihr wahres Ich offenbart hatte, verhielt sie sich vollkommen anders. War alles nur ein Spiel für sie gewesen? Ein Zeitvertreib? Ella schien sehr viel älter zu sein als Jiana und alle anderen es geglaubt hatten. Vielleicht bedeutete ihr der kurze Lebensabschnitt, den sie mit Gustav, Jiana und ihren Brüdern verbracht hatte, nichts mehr.

Jiana atmete einmal tief durch und folgte ihrer Mutter. Balduin sah ihr nach, blieb jedoch bei Remstieg und Derek stehen.

»Hey! Hast du mir nichts zu sagen und gehst einfach als ob nichts gewesen wäre?«, rief Jiana ihrer Mutter hinterher.

Diese drehte sich kurz um, ging aber weiter. »Gleich Jiana, ich habe noch etwas zu erledigen.«

Jianas Miene verfinsterte sich. »Nein, wir reden jetzt! Ich bin kein kleines Kind mehr, das du einfach in eine Ecke stellen kannst, wenn dir gerade etwas nicht passt. Du hast mich im Stich gelassen, Mutter! Du bist einfach verschwunden, ohne ein Wort zu sagen. Und jetzt tauchst du plötzlich wieder auf, hilfst dabei, diesen schwarzen Drachen zu töten und gehst wieder, weil du etwas zu erledigen hast?«

»Ich habe dich nicht im Stich gelassen. Das heute war wohl der Beweis! Ich bin deinetwegen zurückgekommen. Aber es gibt nun einmal Dinge, die ich erledigen musste und die keinen Aufschub duldeten. Ich weiß, dass du das jetzt noch nicht verstehen kannst, aber irgendwann wirst du es vielleicht«, antwortete Ella.

Sie erreichten die Überreste des schwarzen Drachen. Als die Soldaten der Inquisition auf sie aufmerksam wurden, reagierten sie alarmiert. Varrs unterbrach sein Gespräch mit einem Mann und kam schnellen Schrittes näher. Ella begutachtete einige der Bruchstücke.

»Was machst du hier? Ich hatte mich doch klar ausgedrückt. Ich kann nicht gestatten, dass du dich den Überresten dieser Kreatur näherst. Es gab bereits die Anweisung, …«, sagte Varrs empört und wurde von Ella unterbrochen.

»Ja, Sie werden die Überreste zur Inquisition bringen, um sie weiter zu untersuchen. Ich brauche nicht lange.«

Varrs gab seinen Männern ein Zeichen und diese zogen ihre Waffen. Ella sah auf.

»Ist das Ihr Ernst? Glauben Sie wirklich, dass Ihre Männer auch nur blinzeln könnten, bevor ich sie in die nächstgelegene Wand teleportiert habe? Also lassen Sie den Unfug. Sie können die Überreste haben, nachdem ich ein Stück geborgen habe.«

Varrs hielt seine Männer zurück. »Was willst du damit? Was interessiert dich an dieser Kreatur? Du verschweigst uns etwas.«

»Ja, das tue ich. Die Inquisition hat kein Recht auf alle Informationen. Wenn ich es für nützlich halte, dann werde ich Ihnen Auskunft geben. Und wenn es Sie beruhigt, ich werde ein Stück der Masse aufbewahren. Sie hat einige seltene Eigenschaften, die es ermöglichen werden, Verwundungen bei den Drachen zu heilen. Das ist alles.«

Varrs schüttelte verwirrt den Kopf. »Was? Weshalb kann das nicht mit konventionellen Mitteln erfolgen?«

»Weil es Drachen sind, deshalb! Genügt das als Antwort, oder wollen Sie, dass ich diesbezüglich nähere Untersuchungen anstelle. Dafür benötige ich dann aber die kompletten Überreste des Schwarzen«, antwortete Ella spitz.

Sie griff in ihre Tasche und zog ein großes Glas heraus, dessen Deckel mit einem riesigen Korken verschlossen war.

»Wie hast du das gemacht? Das passt doch gar nicht in die Tasche!«, entfuhr es Varrs.

Ella sah zu ihm auf und grinste. »Großmeister, Sie sollten keine Fragen stellen, deren Antwort Sie nicht wissen wollen. Ich bin Zauberin, das muss reichen.«

Ella öffnete das Gefäß und füllte es mit einigen kleineren Stücken des schwarzen Drachen. Dann erhob sie sich wieder.

»Ich bin hier fertig. Wenn Sie wollen, können Sie den Rest behalten«, erklärte sie dem Großmeister zum Abschied und ging.

Jiana folgte ihr. »Ich dachte, dass Frasla auf normalem Wege geheilt werden könnte. Ist das nicht so?«

Ihre Mutter sah zu ihr. »Ja, das kann sie. Aber hätte ich nur von Elias gesprochen, dann hätte Varrs noch mehr Fragen gestellt.«

Jiana verstand und nickte. Sie gingen über den Platz und näherten sich Elias und Frasla, die ein wenig verloren wirkten und aufmerksam dem Treiben der Menschen zusahen. Die Soldaten der Inquisition hatten begonnen, die Überreste der Gestaltwandler zu bergen. Leichen der Bürger ließen sie unbeachtet. Das war merkwürdig, dachte Jiana. Als sie zu den Straßen sah, die vom Platz führten, waren diese immer noch von der Inquisition abgeriegelt.

»Was ist mit Roslyn? Sie wurde von den Soldaten abgeführt«, fragte Elias und wandte sich Ella und Jiana zu.

»Meine Befürchtung hat sich bestätigt. Sie ist ein Gestaltwandler«, antwortete Ella.

Elias und Frasla sahen sie erschrocken an. Ella winkte ab. »Na ja, kein klassischer Gestaltwandler, gegen die wir gekämpft haben. Roslyn erzählte doch, dass sie spezielle Fähigkeiten hätte.« Ella sah zu Jiana und sprach weiter. »Sie erzählte uns, dass sie in den Geist von Menschen eindringen und Informationen extrahieren könnte. Das schien sie sehr wertvoll für die Inquisition zu machen. Ich kenne solche Mutationen.«

»Ist das eine Art Zauber?«, fragte Jiana.

»Nein, es ist eine Gabe. Sie wird dafür keine Magie aus dem Äther nutzen müssen, so wie ich. Deswegen ist das auch sehr gefährlich. Sie kann mit relativ wenig Aufwand tief in ein Wesen blicken«, erklärte Ella.

»Du hast das doch auch gemacht. Bei Elias«, stellte Jiana fest.

»Ja, das ist ein Zauber, den ich verinnerlicht habe. Aber das ist kaum zu vergleichen. Um Roslyns Fähigkeitspotenzial zu erreichen, müsste mein Zauber zehnmal stärker sein, mindestens. Deshalb vermute ich, dass sie während des Angriffs des Gestaltwandlers, von dem sie erzählte, ihre Fähigkeiten unbewusst eingesetzt hat. Sie lag anscheinend im Sterben. Solch ein Zustand kann die Beschränkungen dieser Fähigkeiten ausdehnen, da der Geist nur noch instinktiv handelt. Roslyn muss sich selbst in eines dieser Wesen übertragen haben. Diese Vermutung wird dadurch gestützt, dass ich in ihrem Geist Erfahrungen und Erinnerungen gesehen habe, die eine menschliche Signatur aufwiesen. Da sie jedoch offensichtlich einen drakuiden Körper hat, müssten diese auch in dieser Form gespeichert worden sein«, erklärte Ella weiter.

»Du erinnerst dich, Elias, als du mir von den Unterschieden deiner Erinnerungen als Mensch und als Drache erzählt hast«, sagte Frasla.

»Ja. Meine Erinnerungen aus meiner Zeit als Mensch sind ungenauer.«

»Genau. Das nennt man Signatur. Man kann sie mit viel Übung erkennen, wenn man in den Geist eines Wesens blickt. Meine Kenntnisse mögen für eure Ohren sehr komplex erscheinen, aber Rubilon war in dieser Sache der Experte. Er ist dazu in der Lage, wesentlich tiefer ins Detail zu gehen. Und da sind wir auch wieder beim Anfang dieser ganzen Geschichte. Ihr hattet eigentlich vor, Rubilon ausfindig zu machen.«

»Ja. Roslyn erzählte, dass er in einem Gefängnis einsitzt. Er soll verrückt geworden sein. Was auch immer das bedeutet. Aber da du anscheinend keinen sehr guten Eindruck bei der Inquisition hinterlassen hast, würde es mich wundern, wenn sie uns Zugang zu ihm gewähren würden«, sagte Jiana.

Ella sah sie an und hob eine Braue. »Sie sind anmaßend und wichtigtuerisch, haben aber noch...



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