Larsen | Dr. Karsten Fabian 210 - Arztroman | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 210, 64 Seiten

Reihe: Dr. Karsten Fabian

Larsen Dr. Karsten Fabian 210 - Arztroman

Das ganze Dorf soll unsere Liebe feiern!
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-7325-6371-5
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Das ganze Dorf soll unsere Liebe feiern!

E-Book, Deutsch, Band 210, 64 Seiten

Reihe: Dr. Karsten Fabian

ISBN: 978-3-7325-6371-5
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Seit Langem sind Piet Clasen und Marie Fuchsen ein Paar. Bis die junge Frau eines Tages anfängt, ihrem Verlobten mit ihrer Eifersucht die Hölle heiß zu machen. Sie behauptet, er hätte ein Verhältnis mit seiner bildhübschen Chefin. Was Marie nicht ahnt: Sie ist es, die Piet erst auf die andere aufmerksam macht ...

Und dann fällt Piet auch noch auf einer Baustelle ein Farbtopf auf den Kopf. Er glaubt, er habe sich nur eine Beule zugezogen, doch drei Tage später erreicht Dr. Fabian ein Notruf aus Piets Wohnung ...

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Piet Clasen fühlte sich müde und ausgelaugt, als er den Wagen verließ und sich dem Haus zuwandte, in dem er eine Wohnung gemietet hatte. Fast zwölf Stunden hatte der Ingenieur auf der Baustelle verbracht, und er freute sich auf einen Imbiss und ein kühles Bier zum Feierabend.

Er hatte die Gartenpforte erreicht, als es kurz hupte. Diesen Klang kannte er, und ein kleines Lächeln huschte über sein Gesicht, als er sich umwandte und nach dem Wagen seiner Verlobten Ausschau hielt.

Marie Fuchsen stieg aus, und wieder einmal gratulierte Piet sich zu seinem guten Geschmack. Marie sah zum Anbeißen hübsch aus. Über den eng anliegenden türkisen Jeans trug sie ein weißes Sweatshirt mit türkisen und blauen Stoffapplikationen, und das lange helle Haar wurde durch ein türkises Band zusammengehalten.

Piet ging ihr ein paar Schritte entgegen und legte die Hände um ihre Taille. Als er sie küssen wollte, wandte sie schnell den Kopf zur Seite.

»Nanu? Habe ich wieder etwas angestellt, von dem ich nichts weiß?«, fragte er und ließ sie abrupt los.

Er liebte Marie, doch seit einiger Zeit machte sie ihm mit ihrer unbegründeten Eifersucht das Leben zur Hölle.

»Ich wollte dich zu einer Pizza verführen«, sagte sie, als er sich umwandte.

»Heute nicht«, erwiderte er und schob die Gartenpforte auf.

»Ach? Hat der Herr schon gespeist?«, fragte sie spitz und folgte ihm auf den Fuß.

Piet blieb die Antwort schuldig. Er hatte sich vorgenommen, sich nicht mehr provozieren zu lassen. Höflich hielt er Marie die Tür auf und ließ ihr beim Treppenaufgang den Vortritt. Bis sie die Wohnung betraten, die im ersten Stock des Hauses lag, sprachen sie kein Wort.

Piet ging ins Wohnzimmer und ließ sich in einen Sessel fallen. Er war hundemüde. Zwölf Stunden auf dem Bau und dann noch die brüllende Hitze.

Marie blieb an der Tür und musterte Piet aus schmalen Augen. Sie glaubte zu wissen, warum Piet in letzter Zeit so viele Überstunden leistete. Die Arbeit war es sicher nicht, die ihn auf der Baustelle festhielt.

»Möchtest du mir nichts anbieten?«, fragte sie, schlenderte zu einem Sessel, setzte sich und schlug die langen schlanken Beine lässig übereinander.

Eine unwillige Bemerkung lag ihm auf der Zunge. Sie wusste doch, wo die Küche war, sie kannte sich in seiner Wohnung aus, als lebte sie bereits hier.

Piet stemmte sich aus dem Sessel.

»Und was darf ich dir bringen?«, fragte er bissig.

»Ein Martini wäre nicht schlecht.«

»Du musst doch noch fahren«, gab er zu bedenken.

»Ach, einen Martini verkrafte ich schon. Außerdem wird hier sowieso kaum kontrolliert.« Sie lächelte überheblich. »Ich weiß schon, was ich tue.«

Schulterzuckend wandte er sich ab und ging in die Küche, um den Martini aus dem Kühlschrank zu holen. Wenig später, Marie nippte an ihrem Drink, lehnte Piet wieder im Sessel und hielt die Augen geschlossen. Allmählich entspannte er sich, und er freute sich schon auf die Dusche.

»Und? War sie auch auf dem Bau?«, fragte Marie mit leisem Beben in der Stimme, und ein böses Glitzern lag in ihren braunen Augen.

»Von was sprichst du?«, entgegnete er ärgerlich, obwohl er genau wusste, dass sie wieder einmal auf Katrin Gutenberg anspielte, auf die Tochter des Bauunternehmers Gutenberg, die seit der Erkrankung ihres Vaters die Leitung der Firma übernommen hatte.

»Von was?«, höhnte sie. »Tu doch nicht so scheinheilig! Für wie dumm hältst du mich eigentlich? Seit dieses Weibsstück auf der Baustelle ist, machst du penetrant Überstunden. Eins und eins kann ich auch noch zusammenzählen. Ich kann mir schon vorstellen, dass du ein Auge auf sie geworfen hast. Mit den Gutenbergs kann ich natürlich nicht mithalten, aber für dich wäre es doch fantastisch, in so einen Betrieb einzuheiraten. Dann wärst du nicht mehr der Ingenieur Clasen, sondern der Chef.«

»Du bist verrückt«, sagte er, stand auf und ging ins Badezimmer hinüber.

Marie hörte das Wasser rauschen, erhob sich und eilte hastig in die Diele. Sie durchsuchte Piets Jackentaschen, in der Hoffnung, ein Indiz für seine Untreue zu finden.

Enttäuscht schlenderte sie ins Wohnzimmer zurück, und als sie auf dem Sideboard Piets Taschenkalender entdeckte, blätterte sie darin. Vielleicht entdeckte sie ja eine Notiz, die auf ein Rendezvous hindeutete?

»K. G., Baustelle Uferweg, siebzehn Uhr«, las sie halblaut, und das Blut schoss ihr in die Wangen.

K. G. bedeutete nichts anderes als Katrin Gutenberg, daran zweifelte Marie nicht einen Augenblick, und wenn Piet sich diesen Termin notiert hatte, musste er ihm wichtig sein.

Hastig legte sie den Kalender zurück, als das Wasserrauschen aufhörte. Marie eilte zum Sessel, setzte sich und griff zum Martiniglas.

Piet kam wieder ins Wohnzimmer.

»Übrigens, du weißt hoffentlich, dass deine Katrin schon in festen Händen ist, oder?«, bemerkte sie spöttisch.

»Ich weiß kaum etwas über ihr Privatleben«, antwortete er mürrisch und holte sich ein Bier aus der Küche. Als er sich wieder zu ihr setzte, fuhr er fort: »Und ich möchte dich bitten, deine Attacken zu unterlassen. Ich bin müde und habe mir den Feierabend redlich verdient. Also bitte, lass das Thema.«

»Ich denke nicht daran!«, schrillte ihre Stimme durch den Raum. »Ich will, dass du dir einen anderen Job suchst. Ich werde nicht zusehen, wie du«

»Hör endlich auf!«, schrie er sie so unvermittelt an, dass sie erschrocken zusammenfuhr.

»Schrei mich gefälligst nicht an!«

»Entschuldige.« Müde strich er sich über die Stirn. »Marie, sei doch vernünftig. Frau Gutenberg ist meine Chefin, und ich muss zwangsläufig mit ihr zusammenarbeiten. Und ich denke gar nicht daran, meinen Job aufzugeben. Ich arbeite gern bei Gutenberg. Dort habe ich freie Hand, und die Arbeit macht mir Spaß.«

»Das kann ich mir lebhaft vorstellen«, entgegnete sie hintergründig. »Du kannst jeden Tag mit ihr zusammen sein, und wahrscheinlich genießt du jede Stunde. Überlege dir gut, was dir diese Anstellung wert ist.«

Nun war sie fast den Tränen nahe, und Piet ging rasch zu ihr, zog sie aus dem Sessel und legte die Arme um sie.

»Kleines, ich liebe dich«, sagte er beschwörend. »Glaube mir doch: Katrin Gutenberg interessiert mich nicht. Außerdem hast du doch selbst gesagt, dass sie in festen Händen ist. Bitte, Marie, lass uns nicht schon wieder streiten.«

Er nahm ihr Gesicht in die Hände und wollte sie küssen. Mit einem harten Ruck befreite sie sich aus seiner Umarmung und trat einen Schritt zurück.

»Wenn dir wirklich an mir was gelegen wäre, würdest du dir eine andere Stelle suchen!«, rief sie, und ihre Stimme überschlug sich leicht. »Aber du willst auf zwei Hochzeiten tanzen, und wenn du merkst, dass du bei deiner Katrin nicht ankommst, bin ich dir wieder gut genug! Aber das mache ich nicht mit. Du musst dich schon entscheiden: entweder ich oder die Gutenberg.«

Er presste die Lippen fest aufeinander, finster musterte er sie. »Ich lasse mich nicht erpressen, Marie«, entschied er hart.

»Und ich lasse mich nicht für dumm verkaufen!« Abrupt wandte sie sich um und lief zur Tür.

»Marie, sei doch vernünftig!«, rief er ihr nach.

Mit lautem Knall fiel die Wohnungstür ins Schloss. Piet ging zum Fenster und beobachtete, wie seine Verlobte zum Wagen eilte. Sie blieb nicht einmal stehen und sah zu seiner Wohnung hinauf.

Piet warf sich rücklings auf die Couch, schob die Hände hinter den Kopf und starrte zur Zimmerdecke. Er war traurig und zornig zugleich, und er rief sich die vielen schönen Stunden, die er mit Marie verbracht hatte, in Erinnerung. War er früher blind gewesen, oder hatte sich ihre Eifersucht erst in den letzten Monaten verstärkt?

Er schloss die Augen, und seine Gedanken gingen zu Katrin Gutenberg. Ein kleines Lächeln stahl sich über sein Gesicht. Oh ja, Katrin war eine ausgesprochen attraktive Frau, so ganz anders als Marie, ernsthafter vielleicht, auch nachdenklicher.

Piet seufzte. Das alles war in seinen Augen kein Grund, sich in eine Frau zu verlieben. Katrin war die Chefin, nicht mehr und nicht weniger.

***

Hinter dem kleinen Birkenwald breiteten sich Rasenflächen aus, die sternförmig von hellen Sandwegen durchzogen wurden, die auf das reetgedeckte Landhaus des Bauunternehmers Olaf Gutenberg zuführten.

Obwohl Dr. Karsten Fabian fast jeden Tag zu diesem Anwesen kam, bewunderte er die herrliche Parkanlage immer noch. Insbesondere die Heidekrautflecken, die sich inmitten der hellen Grünflächen abhoben, waren eine Augenweide.

Dr. Fabian wusste, wie sehr Olaf Gutenberg mit dem Land verbunden war, wie sehr er die Heide liebte und dass er ein kleines Vermögen ausgegeben hatte, um das Heidekraut auf seinem Besitz anzusiedeln, und Olaf Gutenberg war darauf bedacht, der lichthungrigen Pflanze die besten Bedingungen zu schaffen. Wacholder, Eiben und Birken standen stets in kleinen Gruppen zusammen, während sich das Heidekraut auf den freien Flächen in seiner ganzen Blütenpracht entfalten konnte.

Langsam ließ Dr. Fabian den Wagen aufs Landhaus zurollen.

Das Landhaus, zum großen Teil mit Wildem Wein bewachsen, war für den Bauunternehmer und seine Tochter viel zu groß, und schon oft hatte Olaf sich darüber beklagt, dass er noch keine Enkelkinder hatte, die das Haus mit frohem Lärm erfüllten.

Lotte Schnack, die Haushälterin, öffnete,...



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