Larsen | Füße in guten Händen | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 368 Seiten, Format (B × H): 170 mm x 240 mm

Reihe: Physiofachbuch

Larsen Füße in guten Händen

Spiraldynamik - programmierte Therapie für konkrete Resultate

E-Book, Deutsch, 368 Seiten, Format (B × H): 170 mm x 240 mm

Reihe: Physiofachbuch

ISBN: 978-3-13-244303-7
Verlag: Thieme
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Fußproblemen auf der Spur - nach dem Konzept der „Spiraldynamik“

„Füßiotherapie“ aus dem Hause Larsen – vierfarbig, mit hervorragenden Fotos.
Sie lernen das Untersuchen und Behandeln nach dem Konzept der „Spiraldynamik“ kennen. Ihre Patienten lernen – auch präventiv – das Schicksal Ihrer Füße in die eigenen Hände zu nehmen. Sie begreifen die Dreidimensionalität stabiler Füße, die geniale Gewölbearchitektur und die Wirkung auf die gesamte Beinstatik.

Dieses Buch überzeugt durch eine klare Systematik in allen Kapiteln:

- 3D-Anatomie und Pathomechanik

- Diagnostik, z.B. programmierte Untersuchung

- Therapiestrategien, z.B. der „Spiraldynamik“-Fußplaner

- Patienteninformationen

- zahlreiche Übungen, gezeigt in über 200 Fotos

- Prävention

Profitieren Sie außerdem von einem zusätzlichen Kapitel zur operativen Versorgung von orthopädischen Fußproblemen mit dem Schwerpunkt der postoperativen Therapie.

Damit die Füße Ihrer Patientinnen und Patienten wieder laufen lernen.
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Zielgruppe


Medizinische Fachberufe

Weitere Infos & Material


1 Fußprobleme und Problemfüße
1.1 Füße leben gefährlich
1.1.1 Risikofaktoren
1.1.1.1 Risikofaktor Genetik: Evolution und Veranlagung Während Jahrmillionen lebte der Urmensch als Nomade – auf ewiger Wanderschaft. Erst nach der letzten Eiszeit – zirka 6000 Jahre vor Christus – finden sich die ersten Zeichen der Sesshaftigkeit. Der menschliche Fuß wurde für Dauerwanderungen konzipiert und erprobt. Der jahrmillionenlange Gebrauch prägte seine Struktur und Funktion bis zum heutigen Tag. Und so will er gebraucht werden, um ein Leben lang funktionsfähig zu bleiben. Zumindest ansatzweise muss selbst der moderne Mensch Rücksicht auf die evolutionären und traditionellen Lebensgewohnheiten der Füße nehmen. Familiäre Veranlagungen zu Spreizfüßen, Plattfüßen, Hallux valgus und anderen Fußproblemen sind häufig anzutreffen. Genaue Zahlen über die Durchschlagkraft der genetischen Veranlagung fehlen. Zudem variiert die genetische Penetranz von Krankheitsbild zu Krankheitsbild und von Familie zu Familie. Oftmals sind die Geschwister trotz familiär gleicher Konstellation völlig beschwerdefrei. Der Einfluss der Gene auf die Füße gilt nicht uneingeschränkt. Veranlagungen stellen in aller Regel Risikokonstellationen dar. Es ist eine Herausforderung, familiären Hypotheken frühzeitig durch einen gezielt präventiven Lebensstil zu begegnen. 1.1.1.2 Risikofaktor Versorgung: Zirkulation und Innervation Das Zusammenspiel von Bewegungsfunktion, Durchblutung, Innervation ist komplex und störanfällig. Statische Dauerbelastung, arterielle Gefäßversorgung, venöser Abfluss und Innervation stellen kritische Größen dar. Der Risikofaktor Lebensstil wird meist gewaltig unterschätzt. Die Mehrheit aller Fußprobleme hängt direkt damit zusammen. Übergewicht, Bewegungsmangel, unzweckmäßiges Schuhwerk, chronische Fehlbelastung, Nikotin, Ernährungsgewohnheiten usw. sind die wichtigsten Stressfaktoren für gesunde Füße – fast immer eine Frage des persönlichen Lebensstils. Hier die häufigsten Fußprobleme im Überblick: Knochen: statische Fuß- und Zehendeformitäten 40 % Venen: Varizen 30 %, tiefe Thrombosen 10 %, chronisch venöse Insuffizienz 5 % Arterien: peripher arterielle Verschlusskrankheit 10 % ZNS: Spastizität bei Hemiparese, Diplegie (z. B. Insult, Trauma, angeboren) Nerven peripher: Druckneuropathien, Diskopathien, Polyneuropathien (z. B. Diabetes). 1.1.1.3 Risikofaktor Missbildung: meist Spontankorrektur Die Häufigkeit angeborener Fußdeformitäten beträgt 3–4 %. Der natürliche Verlauf ist meist gutartig. Sichelfuß und Hackenfuß gehören in diese Kategorie. Diese Deformitäten korrigieren sich durch den funktionellen Gebrauch meist spontan und stellen keinen Risikofaktor für spätere Fußprobleme dar, was mittels funktioneller und instrumentierter Nachuntersuchungen sauber belegt wurde (Widhe 1994). Auf der anderen Seite gibt es schwere angeborene Missbildungen, wie Klumpfuß und Plattfuß, die einer intensiven und multidisziplinären Behandlung bedürfen. Sie stellen einen langfristigen Risikofaktor für sekundäre Fußprobleme dar. Poliomyelitis und schwere Verletzungen gehören zu den häufigen Ursachen erworbener Fußdeformitäten. Die Therapie ist komplex und ebenfalls fachübergreifend: operative Korrektur, orthetische Versorgung, physiotherapeutische Gangschulung u. a. 1.1.1.4 Risikofaktor Anatomie: Sand im Getriebe Es gibt eine Reihe anatomisch-funktioneller Normvarianten und Besonderheiten, die mit einem erhöhten Risiko für Fußprobleme assoziiert werden. Anatomische Besonderheiten können wie Sand im Getriebe wirken: zum Beispiel akzessorische Fußknöchelchen wie dorsal das Os trigonum, medial das Os tibiale externum oder lateral das Os peroneum. Bei extremer Dauerbelastung wie im klassischen Ballett kann es zu lokalen Problemen kommen. Anatomische Besonderheiten führen nicht zwangsläufig zu Problemen, meist handelt es sich um asymptomatische Zufallsbefunde. 1.1.1.5 Risikofaktor Schuhwerk: der unperfekte Schuh Kinderschuhe! Kinderfüße weisen ein Rekordwachstum von bis zu drei Schuhgrößen pro Jahr auf. Ein Drittel aller Kinder trägt zu kleine Schuhe. Oder die Schuhe sind zu groß und die Kinderfüße rutschen darin haltlos hin und her. Das Resultat ist dasselbe: Vorfuß und Zehen werden gestaucht, Deformitäten sind programmiert. Modeschuhe – Designerschuhe mit Plateausohlen und Stilettos – sind Hochrisikofaktoren für die Füße. Selbst Turnschuhe sind nicht mehr über alle Zweifel erhaben (Robbins 1997). Eine superweiche Stoßdämpfung beispielsweise provoziert genau das, was sie zu verhüten vorgibt: Füße in megagepolsterten Sportschuhen prallen reflektorisch härter auf dem Boden auf. Nur so erhält die Streckmuskulatur genügend sensomotorischen Input und weiß, wo der Boden ist. Mit zunehmender Dämpfung nimmt das Risiko für akute Verletzungen und chronische Überlastung zu statt ab. Das Fazit: Neben Schuh- und Materialtechnik steht die Lauftechnik im Brennpunkt des Interesses. Die funktionell richtige Belastung der Füße ist ein entscheidender und bisher weitgehend vernachlässigter Schutzfaktor. 1.1.1.6 Risikofaktor Verletzung: Teufelskreis Fußverletzungen sind – je nach Verletzungstyp und -schwere – Risikofaktoren für Früharthrosen, Instabilität, Deformität und Funktionseinbußen. Und umgekehrt: Deformität, Instabilität und Dysbalancen stellen ihrerseits Risikofaktoren für akute Verletzungen und chronische Überlastungen dar. Die wichtigsten intrinsischen Risikofaktoren für Verletzungen sind mangelnde Kraft und ungenügende Koordination. Die wichtigsten extrinsischen Faktoren sind falsche Schuhe, unebenes Gelände, zu weiche oder zu harte Böden. Hinzu kommen die klassischen, immer und immer wiederholten Trainingsfehler: Überlastung und Fehlbelastung führen zu Ermüdungsbrüchen, Misstritten, plantarer Faszitis, Sehnenproblemen, Muskelverspannungen u. a. Die Mehrzahl akuter Verletzungen und chronischer Überlastungsschäden ließe sich durch entsprechendes Know-how und Verhalten verhindern. Genau hier – an der Schnittstelle von Funktion, Verletzung und Überlastung – greifen therapeutisch-präventive Interventionen ein. 1.2 Der Trick mit der Spirale
1.2.1 Konstruktionsprinzip
1.2.1.1 Evolution: Am Anfang war der Fuß! Die „Vermenschlichung“ des Fußes fand nach heutigem Erkenntnisstand vor 4 Millionen Jahren statt (Schad 2000). Erst anschließend folgten die Verlängerung der Beine, der breite Beckenbau, die charakteristische S-Form der Wirbelsäule u. a. Menschliche Proportionen wurden erst viel später erreicht. Vor 1,5 Millionen Jahren setzte die Volumenzunahme des menschlichen Gehirnes ein. Mit anderen Worten: Die Menschwerdung begann mit den Füßen (? Abb. 1.1). Auf den zweiten Blick schon fast logisch: Um die Hände aus dem Dienste der Fortbewegung zu befreien, musste der Urmensch ja einigermaßen auf den Füßen stehen und gehen können. Mit der Aufrichtung vom Vierbeiner zum Homo erectus verkleinerte sich die...


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