Laurens | Gespielin der Liebe | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2, 480 Seiten

Reihe: Frobisher

Laurens Gespielin der Liebe

Roman
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-641-20833-2
Verlag: Blanvalet
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Roman

E-Book, Deutsch, Band 2, 480 Seiten

Reihe: Frobisher

ISBN: 978-3-641-20833-2
Verlag: Blanvalet
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Eine temperamentvolle Lady und ein unwiderstehlicher Gentleman bringen die Seiten zum Glühen ...
England 1824. Nach mehr als einem Jahrzehnt als Seefahrer in der Dynastie seiner Familie sieht Kapitän Robert Frobisher den Zeitpunkt gekommen, nach einer geeigneten Ehefrau Ausschau zu halten. Eine unerwartete Reise nach Westafrika durchkreuzt diesen Plan - doch ausgerechnet dort lernt er die junge Aileen Hopkins kennen, die ihm sofort gefällt. Die attraktive Engländerin ist auf der Suche nach ihrem verschwundenen Bruder, und so begeben sich die beiden auf eine gemeinsame Mission. Und obwohl Aileen kein Interesse an Robert als zukünftigen Ehemann zu haben scheint, treibt sie die Gefahr, in die beide geraten, immer näher zusammen ...

Stephanie Laurens begann mit dem Schreiben, um etwas Farbe in ihren wissenschaftlichen Alltag zu bringen. Ihre Bücher wurden bald so beliebt, dass sie ihr Hobby zum Beruf machte. Stephanie Laurens gehört zu den meistgelesenen und populärsten Liebesromanautorinnen der Welt und lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Töchtern in einem Vorort von Melbourne, Australien.
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Kapitel 2

»Guten Morgen.«

Miss Aileen Hopkins richtete ihren freundlichen, aber entschlossenen Blick auf das Gesicht des gelangweilt wirkenden schlaksigen Angestellten. Der Mann war an den hölzernen Tresen getreten, der die Grenze zwischen der Öffentlichkeit und den Vorgängen innerhalb des Büros des Marineattachés bildete. Das Büro befand sich in der Nähe der Government Wharf im Hafen von Freetown. Für die Männer an Bord der Schiffe der Kompanie Westafrika war es die Hauptanlaufstelle und die dortigen Mitarbeiter die ersten Ansprechpartner bei Fragen. Die Kompanie hielt sich vor allem in den Gewässern westlich von Freetown auf und war damit beauftragt, das Verbot der Sklaverei, das die britische Regierung verhängt hatte, durchzusetzen.

»Ja bitte, Miss?« Trotz der Frage konnte man dem Angestellten ansehen, dass es ihn im Grunde genommen überhaupt nicht interessierte, was sein Gegenüber von ihm wollte. Seine Miene wirkte unpersönlich, ja sogar ein bisschen mürrisch.

Aileen war es gewohnt, mit bürokratischen Lakaien umzugehen und ließ sich von diesem Verhalten nicht abschrecken. »Ich würde mich gern nach meinem Bruder, Lieutenant William Hopkins, erkundigen.«

Sie stellte ihre schwarze Reisehandtasche auf dem Tresen ab, faltete die Hände und tat ihr Bestes, um dem Mann zu zeigen, dass sie sich nicht so einfach mit irgendeiner Ausrede abspeisen und wegschicken lassen würde.

Der Mann runzelte die Stirn. »Hopkins?« Er sah zu den beiden Kollegen, die an ihren Schreibtischen sitzen geblieben waren und so taten, als wären sie taub, auch wenn sie die Frage in diesem winzigen Büro einfach gehört haben mussten. »Edgar, hör mal her!«, sagte er zu einem von ihnen. Und als der Angesprochene zögerlich den Kopf hob, fragte er: »Hopkins … Ist das nicht der junge Mann, der Gott weiß wohin verschwunden ist?«

Der Kollege warf Aileen einen flüchtigen Blick zu und nickte. »Aye. Seit ungefähr drei Monaten.«

»Ich weiß sehr wohl, dass mein Bruder verschwunden ist.« Es gelang Aileen nicht zu verhindern, dass ihr Tonfall schärfer wurde. »Was ich wissen möchte, ist, warum er an Land war und nicht an Bord der H. M. S. Winchester.«

»Was das betrifft, Miss« – der Angestellte am Tresen klang nun etwas förmlicher –, »dürfen wir Ihnen keine Auskunft geben.«

Sie hielt inne, versuchte zu begreifen, was der Mann soeben gesagt hatte, und erwiderte dann: »Kann ich Ihren Worten entnehmen, dass Sie den Grund kennen, aus dem William, ich meine, Lieutenant Hopkins, an Land war? An Land, obwohl er auf hoher See hätte sein sollen?«

Der Mann straffte die Schultern. »Ich fürchte, Miss, dass wir hier nicht befugt sind, über Details der Aufenthaltsorte von Offizieren im Dienst zu sprechen.«

Aileen konnte ihre Ungläubigkeit nicht verhehlen, sie bemühte sich auch erst gar nicht darum. »Selbst wenn besagte Offiziere verschollen sind?«

Ohne sich umzudrehen sagte einer der Männer, die an ihren Schreibtischen saßen: »Alle Anfragen zu operativen Angelegenheiten sollten an das Marineamt gerichtet werden.«

Aileen verengte die Augen und starrte den Rücken des Mannes an, der gesprochen hatte. Als der Angestellte sich auch jetzt noch nicht umdrehte, erklärte sie in ungerührtem Tonfall: »Bei meinem letzten Besuch dort befand sich das Marineamt noch in London.«

»Korrekt, Miss.« Der Mann hinter dem Tresen erwiderte ihren Blick mit einem harten Ausdruck in den Augen. »Sie werden sich schon dort erkundigen müssen.«

Sie gab sich noch nicht geschlagen. »Ich würde gern mit Ihrem Vorgesetzten sprechen.«

Der Mann antwortete ihr, ohne mit der Wimper zu zucken. »Es tut mir leid, Miss. Er ist nicht im Hause.«

»Wann kommt er zurück?«

»Ich fürchte, das kann ich nicht sagen, Miss.«

»Dürfen Sie auch nicht über seinen Aufenthaltsort sprechen?«

»Das ist es nicht, Miss. Wir wissen es nur einfach nicht.« Nachdem er sie einen Moment lang angeblickt und sicher ihren wachsenden Zorn bemerkt hatte, schlug der Mann vor: »Er ist irgendwo in der Siedlung unterwegs, Miss. Wenn Sie die Augen offen halten, werden Sie ihm vielleicht zufällig begegnen.«

Einige Sekunden lang lag ihr auf der Zunge, was sie dem Mann nur allzu gern an den Kopf geworfen hätte – ihm, seinen Kollegen und auch dem Marineattaché. Sie sollte sich beim Marineamt erkundigen? Das Amt befand sich am anderen Ende der Welt!

Sich bei den Männern für ihre Hilfe zu bedanken, auch wenn es nur sarkastisch gemeint gewesen wäre, erschien Aileen nicht angebracht. Sie konnte die Worte schlicht nicht über die Lippen bringen.

Sie spürte die Wut, die sich mit echter Angst vermischt hatte, in ihrem Innersten hochkochen und warf dem Angestellten, der sie immer noch ansah, einen eisigen Blick zu. Dann nahm sie ihr Handtäschchen vom Tresen, machte auf dem Absatz kehrt und verließ das Büro.

Die Absätze ihrer halbhohen Stiefel klackerten auf den dicken, verwitterten Bohlen des Anlegers. Ihre Schritte trugen sie vom Anleger die Stufen zur staubigen Straße hinauf. Mit wehenden Röcken lief sie ins Gewühl der Water Street.

Kurz bevor sie die Straße erreichte, blieb sie stehen und zwang sich dazu, den Kopf zu heben und einmal tief durchzuatmen. Die Hitze machte das kaum möglich. Aileen spürte, wie ihr Kopf langsam anfing zu schmerzen.

Und jetzt?

Sie war den ganzen Weg von London hierhergekommen, um herauszufinden, wo Will steckte. Sie war fest entschlossen gewesen. Ganz offensichtlich würde die Marine vor Ort ihr nicht helfen … Doch der Angestellte hatte sich irgendwie seltsam verhalten, als sie ihre Vermutung geäußert hatte, dass es einen bestimmten Grund dafür gegeben haben müsse, warum Will an Land und nicht auf See gewesen sei.

Ihre älteren Brüder David und Henry waren ebenfalls bei der Marine. Und beide hatten, wie sie wusste, einige Male an Land gedient – sie waren von ihren Vorgesetzten entsandt worden, um geheime Missionen zu erledigen.

Nicht dass sie oder ihre Eltern damals etwas davon geahnt hätten.

War Will ebenfalls auf eine geheime Mission geschickt worden? War das der Grund dafür, dass er an Land gewesen war?

Und zwar lange genug, um gefangen und vom Feind entführt zu werden?

Aileen runzelte die Stirn. Im nächsten Moment packte sie ihre Röcke und ging weiter. Die Water Street war die Hauptverkehrsstraße von Freetown. Sie musste noch einiges in den Geschäften erledigen, bevor sie sich eine Kutsche nehmen würde, die sie den Tower Hill hinauf und zurück zu ihrer Unterkunft bringen würde.

Während sie einkaufte, gingen ihr unzählige Fragen durch den Kopf.

Wer um alles in der Welt war hier der Feind?

Und wie konnte sie das herausfinden?

»Guten Morgen, Miss Hopkins – Sie waren aber schon früh unterwegs!«

Aileen, die gerade die Haustür zu Mrs. Hoyt’s Gasthaus, einer Unterkunft für vornehme Damen, geschlossen hatte, wandte sich zur Wirtin des Hauses um.

Mrs. Hoyt war eine rundliche, freundliche Witwe und eine schreckliche Klatschbase, die enormen Anteil am Leben ihrer Pensionsgäste nahm. Sie hielt einen Stapel frisch gewaschener Bettwäsche in den Armen und strahlte Aileen an. Mit ihren krausen roten Haaren und ihrem runden Gesicht stand sie im Durchgang zu den Zimmern zur Linken der Eingangshalle, dem gemeinschaftlich genutzten Salon gegenüber.

Aileen konnte Mrs. Hoyt schon recht gut einschätzen und hielt nun ein in braunes Papier eingeschlagenes Päckchen in die Höhe. »Ich musste nur etwas Briefpapier kaufen, um nach Hause zu schreiben.«

Mrs. Hoyt nickte zustimmend. »Gewiss, meine Liebe. Wenn Sie einen Jungen brauchen, der Ihre Briefe zum Postamt bringt, sagen Sie einfach Bescheid.«

»Danke.« Mit einem unverbindlichen Kopfnicken ging Aileen weiter und stieg die Treppe hinauf.

Ihr Zimmer befand sich im ersten Stock. Es war ein reizendes Eckzimmer, das zur Straße hinausging. Spitzengardinen hingen am Fenster und verliehen dem Raum ein bisschen Privatsphäre. Vor dem Fenster stand ein schlichter kleiner Sekretär mit einem Stuhl. Aileen legte ihre Einkäufe und ihr Handtäschchen darauf, zog sich dann die Handschuhe aus, knöpfte ihre Jacke auf und streifte sie ab. Obwohl das Fenster geöffnet war, wehte kaum ein Lüftchen.

Sie zog den Stuhl heran und setzte sich an den Sekretär, packte Papier und Tinte aus und steckte eine Schreibfeder in den Federhalter. Dann machte sie sich direkt an die Arbeit. Sie informierte ihre Eltern, die in Bedfordshire lebten, darüber, wo sie sich aufhielt, und erklärte ihnen, warum sie in Freetown war.

Sie hatte in London eine alte Freundin besucht und einfach die Zeit genossen, als sie eines Tages einen Brief von ihren Eltern erhalten hatte – mit einem offiziellen Schreiben vom Marineamt. In dem Brief hatte gestanden, dass ihr Sohn Lieutenant William Hopkins verschwunden sei und dass man annehme, er sei freiwillig fortgegangen, um im Dschungel nach seinem Glück zu suchen und reich zu werden.

Ihre Eltern waren nach dieser Nachricht verständlicherweise erschüttert gewesen. Aileen selbst hatte die Mitteilung für grotesk gehalten. Zu behaupten, dass ein Hopkins sich heimlich aus dem Staub gemacht hätte, ohne irgendjemandem Bescheid zu geben, war einfach lächerlich! Seit vier Generationen gehörten die männlichen Mitglieder der Familie der Marine an – und zwar mit Leib und Seele. Sie waren Offiziere, und sie betrachteten die Verantwortung,...


Laurens, Stephanie
Stephanie Laurens begann mit dem Schreiben, um etwas Farbe in ihren wissenschaftlichen Alltag zu bringen. Ihre Bücher wurden bald so beliebt, dass sie ihr Hobby zum Beruf machte. Stephanie Laurens gehört zu den meistgelesenen und populärsten Liebesromanautorinnen der Welt und lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Töchtern in einem Vorort von Melbourne, Australien.



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