Buch, Italienisch, Deutsch, 130 Seiten, Format (B × H): 140 mm x 210 mm, Gewicht: 215 g
Reihe: Alphabeta
Buch, Italienisch, Deutsch, 130 Seiten, Format (B × H): 140 mm x 210 mm, Gewicht: 215 g
Reihe: Alphabeta
ISBN: 978-88-7223-393-1
Verlag: Alphabeta
Eine detaillierte Einleitung der beiden Su¨dtiroler Historiker Carlo Romeo und Leopold Steurer fu¨hrt in die Neuauflage der Verteidigungsschrift zum Fall Pircher ein, die Giambattista Lazagna Ende 1974 im Gefa¨ngnis von Fossano verfasste. Wa¨hrend des Zweiten Weltkriegs desertierte der Vinschger Hans Pircher von der Wehrmacht und u¨bernahm Kurierdienste fu¨r die in der Schweiz stationierten Alliierten und die Egarter-Gruppe im Burggrafenamt sowie die Partisanen des Passeiertals. Im widerspru¨chlichen Klima der unmittelbaren Nachkriegszeit wurden Letztere fu¨r Taten angeklagt, die unter die Amnestiegesetze – wie sie fu¨r den Befreiungskrieg vorgesehen waren – ha¨tten fallen mu¨ssen. Nach einem ersten Freispruch wurde Pircher im Berufungsverfahren (ohne sein Wissen und in seiner Abwesenheit) zu langja¨hriger Haft verurteilt. Nachdem er Jahre spa¨ter zufa¨llig festgenommen und von einem Gefa¨ngnis ins andere verlegt worden war, begegnete er einem außergewo¨hnlichen Mitha¨ftling, dem sogennannten „Anwalt der Armen“ Roberto Miroglio. Dieser wandte sich im Laufe der Nachforschungen zu Pirchers Fall an den ebenfalls inhaftierten Giambattista Lazagna. Er verfasste dann den vorliegenden Text, prangerte darin neben den technischen Aspekten der Verteidigung diesen Justizskandal auf historischer, politischer und ziviler Ebene an und initiierte eine breite Kampagne zur o¨ffentlichen Mobilisierung, die endlich zur Begnadigung und Freilassung Pirchers führte.