Lear | Heiße Ware | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 240 Seiten

Lear Heiße Ware

Erotischer Roman
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-86787-800-5
Verlag: Bruno Books, Salzgeber Buchverlage GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)

Erotischer Roman

E-Book, Deutsch, 240 Seiten

ISBN: 978-3-86787-800-5
Verlag: Bruno Books, Salzgeber Buchverlage GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Nach zwölf Jahren im US Marine Corps hält sich Dan Stagg als Türsteher eines New Yorker Clubs gerade so über Wasser - bis er auch diesen Job verliert. Da taucht plötzlich ein geheimnisvoller Fremder mit einem mysteriösen Auftrag in seinem Apartment auf: Stagg soll den jungen Sekretär eines mächtigen Immobilienspekulanten unter höchster Geheimhaltung sicher von New York nach New Hampshire geleiten. Der zähe Ex-Marine ist zwar misstrauisch, lässt sich aber auf das Vorhaben ein. Eine Entscheidung, die ihn in ein Geflecht aus Intrigen, Sex und Verbrechen manövriert. Denn die zu schützende Ware ist heißer, als er dachte ...

James Lear ist Experte für knisternd erotische schwule Krimis und historische Romane. Mit 'Durch die Hintertür', 'Der geheime Tunnel' und 'Der letzte Akt' (Mitch-Mitchell-Krimireihe) begründete er seinen Erfolg als internationaler Bestsellerautor. James Lear lebt in London.

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1 | Die Schlägerei New York City in einer schmutzig-warmen Sommernacht im Juli ist nicht gerade mein Lieblingsort. Ich wäre am liebsten woanders, irgendwo anders: am Strand in Connecticut oder in den Bergen von Vermont, oder auch in einem der anderen Länder, die ich bereist habe – die meisten davon Kriegsgebiete. Hauptsache, ich habe dort nicht das Gefühl, dass mir gerade jemand auf die Schuhe gekotzt hat. Aber ich bin nun mal in New York, und sollte nicht ein Wunder geschehen, dann bleibt das auch so. Die Temperaturen nähern sich der Dreißig-Grad-Marke (mit dementsprechender Schwüle), während ich allmählich auf die vierzig zugehe und mich frage, was eigentlich mit mir passiert ist. Vor ein paar Jahren noch hatte ich einen ordentlichen Beruf mit ordentlichem Gehalt, Ansehen und Respekt und ein Ziel vor Augen. Jetzt arbeite ich nachts für einen mickrigen Lohn in einem beschissenen Nachtclub im East Village. Ich verfüge nicht mal über eine Uniform; der Sicherheitsdienst, für den ich arbeite, ist derart knauserig, dass ich selbst für meine Arbeitskleidung aufkommen muss. Also trage ich schwarze Polyesterhosen, ein schwarzes T-Shirt und die schwarzen Schuhe meiner früheren Ausgehuniform, die ich immer noch auf Hochglanz poliere – alte Gewohnheiten lassen sich schwer ablegen. Ich sehe aus wie ein Einbrecher, mit dem Unterschied, dass man mein Gesicht sehen kann. Nur sieht mir niemand je ins Gesicht, wenn man mich nicht gerade anschreit oder an besonders lebhaften Abenden anspuckt. Heute ist einer dieser Abende. Unter der Woche ist es im ›Panther Club‹ in der East 9th Street alles in allem eigentlich ganz nett – es ist nicht so viel los, und die meisten Besucher sind junge Leute aus der Umgegend, die tagsüber im Büro arbeiten und abends Hipster spielen, trinken und sich DJs und Bands anhören, die drittklassigen Art-Rock auftischen und ihre 15 Minuten im Rampenlicht genießen. Die Wochentage sind nicht das Problem: Das Geld ist leicht verdient, und niemand flippt zu sehr aus – der nächste Tag ist ja schließlich ein Arbeitstag. Die Freitage und Samstage sind das Problem, wenn die ganzen Provinzler in die Stadt strömen, um am Wochenende mal so richtig den Freak raushängen zu lassen, und das geht natürlich nur, wenn man sturzbesoffen ist. Und gerade dann muss ich meine paar Kröten pro Stunde verdienen. Diese Freitagnacht fing eigentlich an wie alle anderen. Bis neun Uhr war es ruhig, nur die üblichen Deppen, die im Dunkeln Sonnenbrillen tragen, an der Bar rumstehen oder vor der Tür rauchen, bis der Rauch wie Nebel in der Luft hängt und sich unter der Markise sammelt, wo ich stehen muss – dort beißt er mir dann in den Augen und lässt meine Klamotten stinken. Ich hasse die Nichtraucherschutzgesetze. Warum gestattet man den Rauchern nicht einfach, sich im Club selbst langsam umzubringen? Dann könnten wir Türsteher stattdessen ein paar gesunde Autoabgase einatmen. Wie auf ein geheimes Signal hin traten dann zwei Minuten nach neun die Arschlöcher auf den Plan. Sie kamen in Zweier- und Dreiergruppen die Straße entlang; sie sind immer im Rudel unterwegs. Es waren vor allem Typen, mit ein paar Tussis im Schlepptau, und alle stolzierten sie herum wie auf dem Schulhof, als wären sie die Herrscher des Weltalls und Leute wie ich stünden auf einer Stufe mit Ratten und Kakerlaken. Um halb zehn war der Club voll, Drinks wurden verschüttet, die Atmosphäre wurde allmählich unangenehm. Auf der Straße bildete sich eine Schlange – es erstaunt mich immer wieder, dass Leute tatsächlich anstehen, um in ein mieses Loch wie den ›Panther Club‹ zu kommen –, und die Aggression lag in der Luft wie ein billiges Parfüm. Ich habe nichts gegen Aggression an sich. Nach zwölf Jahren im U.S. Marine Corps halte ich sie sogar für wichtig. Ich mag es, wenn ein junger Mann bestimmt auftritt, wenn er weiß, was er tut. Aber diese Typen waren einfach nur besoffen und sauer auf den Rest der Welt; sie suchten Zoff, um einen Kick am Freitagabend zu haben. Sollten sie unterwegs noch keine Schlägerei angezettelt haben, dann versuchten sie es eben mal mit dem Trottel in der Polyesterhose, der am Einlass stand. Ich weiß ja nicht, wo Security-Firmen der Meinung des durchschnittlichen Provinzlers nach ihre Mitarbeiter rekrutieren. Vielleicht glaubt er, wir seien ehemalige Schullehrer oder arbeitslose Bibliothekare. Tatsächlich aber waren die meisten von uns früher beim Militär, und das heißt, dass wir aller Wahrscheinlichkeit mehr Leute umgebracht haben, als er flachgelegt hat. Ich habe irgendwann aufgehört zu zählen, wie viele Leben ich beendet habe. Manche habe ich erschossen. Manche fielen von mir abgefeuerten Raketen zum Opfer. Ich habe aber auch einige – zwanzig, vielleicht mehr – mit bloßen Händen getötet. Ich weiß ganz genau, wie das geht. Ich kann ein Genick mit der Präzision eines Chiropraktikers brechen – einfach nur ein Ruck und ein Knacken, und die Sache ist erledigt. Also, wenn man freitagnachts im East Village nach Streit sucht, sollte man um den ›Panther Club‹ vielleicht einen Bogen machen. Und so fing es an: Es war fast elf, im Club war die Hölle los. Die Schlange reichte um den halben Block – es scheint heutzutage kaum noch anständige Clubs in New York City zu geben –, die Band sollte gleich auftreten, und die harten Jungs aus den Vorstädten wurden unruhig. Wegen der Brandschutzbestimmungen konnte ich immer nur eine bestimmte Anzahl von Leuten hereinlassen. Ginge es nach mir, könnten sie den Club gerne bis zum Dach vollstopfen und mit Benzin überschütten, ich würde dann liebend gern das Streichholz anzünden. Aber ich muss ja schließlich meine Miete zahlen. Ich stand vor der Tür, die Arme vor der Brust verschränkt und die Beine einen Meter weit gespreizt – in der Sprache der Türsteher heißt das so viel wie »Bleibt, wo ihr seid«. Ich sehe die Leute nicht feindselig an, weil das nichts bringt, aber ich wirke immer noch genug wie ein Marine, um allen außer den größten Trotteln einen gewissen Respekt einzuflößen. Und da war auch schon einer von der Sorte. 22 oder 23 Jahre alt. 1,80 Meter groß, um die 90 Kilo, kurzgeschorene blonde Haare, gebrochene Nase, in einer Jeans, die er schon zerfetzt gekauft hatte, einer billigen Lederjacke und – natürlich – einem Ramones-Shirt. Er war das Alphamännchen seines kleinen Rudels, und er wurde immer wütender. Seine Freundin knatschte Kaugummi und zog eine Schnute; sie mochte es nicht, in der Schlange zu stehen. Sie war der Meinung, ein echter Mann würde dem Türsteher etwas ins Ohr flüstern, und schon dürften sie rein. Also stand unser Blondschopf vor der Wahl: Entweder zog er eine Schau ab, oder er verlor das Gesicht. Er zog eine Schau ab. »Hey, Mann, lass uns schon rein.« »Keine Chance.« »Lass uns rein, verdammt noch mal.« Ich gab keine Antwort, sah ihm einfach nur in die Augen. Unter anderen Umständen hätte ich den kleinen Punk nur zu gern in die Knie gezwungen und sein hübsches Gesicht in meinen Polyester-Schritt gedrückt. Der Gedanke gefiel mir, und ich lächelte anscheinend. »Was ist denn so komisch, Arschloch?« Er war ein paar Zentimeter größer als ich, aber ich bewegte meinen Arm und ließ ihn meine Muskeln sehen. Ach Süßer, dachte ich, komm wieder runter und benimm dich. »Was ist dein Problem?« »Im Moment«, sagte ich, »sind Sie mein Problem.« »Hey!« Den Gangsterakzent hatte er sicher nicht von seiner Mama gelernt. »Mach mich nicht von der Seite an, du Scheißer.« Das Blut strömte ihm in Hals und Wangen. Er konnte wie ein harter Bursche reden, aber langsam wurde er nervös. »Ich mache Sie von jeder Seite an, die mir gefällt, Sir.« Ich sprach leise und kontrollierte meine Atmung. Nach dem Kosovo und dem Süden Afghanistans ist der ›Panther Club‹ keine allzu große Herausforderung mehr. »Ach ja?« Er sah sich nach Unterstützung um. Die Leute in der Warteschlange schauten gespannt zu; das hier war ebenso gut wie eine Vorgruppe. »Nur zu.« Er stand direkt vor mir und hüpfte von einem Fuß auf den anderen. Eine Bewegung nur – eine Hand, die zupackt wie eine Schlange, eine rasche Drehung, ein fürchterliches Knacken, und seine Freundin wäre noch vor der Hochzeit Witwe. »Sir«, sagte ich und klang dabei wie ein Roboter, »bitte reihen Sie sich wieder in der Schlange ein. Es geht gleich weiter mit dem Einlass.« »Ich mag deine Art nicht, Glatzkopf.« Die Pupillen waren erweitert, auf der Stirn zeichnete sich eine Ader ab. »Ich muss Sie bitten, jetzt zu gehen.« »Leck mich.« Passanten blieben stehen, um zuzuschauen. Ich machte einen Schritt nach vorn, kam ihm nahe genug, um die Hitze unter der billigen Lederjacke zu spüren. Es wäre eine Schande, ihn übel zuzurichten, aber er sollte sich auch nicht über den Haarausfall anderer Leute lustig machen. Mir gehen die Haare aus, seit ich Mitte zwanzig bin; mittlerweile ist nur noch ein dunkler Kranz hinten und an den Seiten übrig, den ich ganz kurz halte. »Hey, Freundchen«, sagte ich, »warum gehst du mit deinen Kumpels nicht irgendwo spazieren?« »Zwing mich doch dazu, Schwuchtel.« Ich spürte ein kleines Feuer in meiner Magengrube auflodern, ließ mir aber nichts anmerken. Ich behielt den Blickkontakt bei und sagte: »Für Sie immer noch Herr Schwuchtel, Sir.« Keine sonderlich originelle Antwort, aber offenbar eine wirkungsvolle. Ich erwischte den Blondschopf auf dem falschen Fuß und nahm ihm so die Gelegenheit zu einer...


James Lear ist Experte für knisternd erotische schwule Krimis und historische Romane. Mit "Durch die Hintertür", "Der geheime Tunnel" und "Der letzte Akt" (Mitch-Mitchell-Krimireihe) begründete er seinen Erfolg als internationaler Bestsellerautor. James Lear lebt in London.



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