E-Book, Deutsch, Band 214, 400 Seiten
Reihe: Julia Best of
Lee Julia Best of Band 214
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-7337-1272-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 214, 400 Seiten
Reihe: Julia Best of
ISBN: 978-3-7337-1272-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Miranda Lee
Du schenkst mir neues Glück
Fünf Jahre Trauer sind genug: Sharni will endlich wieder leben und lieben! Als sie in Sydney dem smarten Adrian begegnet, scheint der ersehnte Moment gekommen. Doch liebt Sharni Adrian wirklich - oder ist sie geblendet von seiner Ähnlichkeit mit ihrem verstorbenen Mann?
Miranda Lee
Leidenschaft, die nie vergeht
Heißes Begehren - leidenschaftlicher Hass! Keine Frau hat je solch widersprüchliche Gefühle in dem berühmten Musikproduzenten Nicolas Dupre ausgelöst wie seine Ex Serina. Als er sie jetzt nach Jahren wiedersieht, will er nur noch eine allerletzte Liebesnacht mit ihr verbringen ...
Miranda Lee
Verführt von deinen Küssen
Natalie stiftet eine glückliche Ehe nach der anderen. Nur sie selbst hat ihren Traumprinzen noch nicht gefunden. Bis Mike Stone vor der Tür ihres Heiratsinstituts steht. Für einen Milliardendeal braucht der attraktive Unternehmer eine Ehefrau auf Zeit und macht Natalie ein verlockendes Angebot ...
Miranda Lee und ihre drei älteren Geschwister wuchsen in Port Macquarie auf, einem beliebten Badeort in New South Wales, Australien. Ihr Vater war Dorfschullehrer und ihre Mutter eine sehr talentierte Schneiderin. Als Miranda zehn war, zog die Familie nach Gosford, in die Nähe von Sydney. Miranda ging auf eine Klosterschule. Später entschied sie sich für eine Karriere als Informatikerin, die endete, als sie heiratete, drei Töchter bekam und die Familie ein großes Stück Land erwarb. Dort züchtete Miranda Windhunde, Pferde und Ziegen, aber all das genügte ihr nicht. Sie wollte kreativ sein und gleichzeitig Geld verdienen! Als ihre Schwester ihr vorschlug, doch mal eine Romance zu schreiben, wurde sie nachdenklich. Sie fand die Idee gut - es klang interessant, und sie konnte es von zu Hause aus machen. Aber es dauerte zehn lange Jahre, bis ihr erster Liebesroman tatsächlich veröffentlicht wurde. Mittlerweile waren Miranda, ihr Mann und die drei Töchter zurück an die Küste gezogen, wo sie bei Sonne, Sand und Meer ihr Leben genossen. Langsam stellten sich die ersten Erfolge ein, und ziemlich wagemutig machte Miranda die Zusage, eine Miniserie, die aus sechs Büchern bestand, innerhalb von neun Monaten abzuliefern. Sie wird es ihrem Mann nie vergessen, dass er seinen gut bezahlten Job als leitender Angestellter aufgab, um sie zu unterstützen und den Haushalt zu organisieren. Zahlreiche weitere Liebesromane folgten, sexy, leidenschaftlich, spannend und mit sehr lebendig geschilderten Hauptfiguren. Miranda Lee hat einen Grundsatz: Langweile niemals deine Leserinnen! Millionen Fans in aller Welt sind sich einig: Diesem Grundsatz bleibt Miranda Lee in allen Romances treu.
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3. KAPITEL
Sharni wusste nicht, was sie sagen sollte. Schließlich hatte ihre Weigerung, ihm Gesellschaft zu leisten, nichts damit zu tun, dass er ein Fremder war.
„Oh, ich verstehe“, meinte er und ließ seine Hand sinken. „Ich erinnere Sie zu sehr an Ihren Mann.“
„Ja“, stieß sie hervor. Und es lag nicht nur an seinem Aussehen. Sie dachte daran, wie er sich die Haare aus der Stirn gestrichen hatte. Ganz zu schweigen von seiner Art zu gehen und sich zu bewegen. Genau wie Ray.
„Ist das denn etwas Schlimmes?“, fragte er.
„Nun, nein, ich denke nicht …“
„Da Sie nun den ersten Schock über unsere Ähnlichkeit überwunden haben, bin ich sicher, Sie werden sehr viele Unterschiede feststellen.“
Ihre Art zu sprechen war auf jeden Fall verschieden. Ray hatte mit starkem, australischem Akzent gesprochen. Die Stimme von Adrian Palmer verriet die Erziehung in einer Privatschule. Sie klang kultiviert und gebildet.
Außerdem strahlte er ein Selbstvertrauen aus, das Ray niemals besessen hatte. Ihr Ehemann war ein ruhiger schüchterner Mann gewesen, dessen emotionale Bedürftigkeit Sharnis soziale Natur angesprochen hatte.
Was für eine Ironie des Schicksals, dass sein Doppelgänger Architekt geworden war, ein Beruf, den Ray sich immer gewünscht, aber nicht zugetraut hatte. Stattdessen hatte er als technischer Zeichner gearbeitet.
„Bitte, sagen Sie nicht Nein“, fuhr der Doppelgänger fort und lächelte ein Lächeln, das so ganz anders aussah als Rays Lächeln. Verführerisch, mit aufblitzenden weißen Zähnen und fast unwiderstehlich charmant.
Dass ihre Entschlossenheit tatsächlich ins Wanken geriet, überraschte Sharni. Denn plötzlich erinnerte er sie überhaupt nicht mehr an Ray.
„Es ist doch nur ein Lunch“, fügte er hinzu. Seine blauen Augen funkelten.
In Rays Augen hatte nur selten ein Funkeln gelegen. Sie waren eher wie ruhige Seen gewesen. Wohingegen ihr seine Augen wie das im Sonnenlicht glitzernde Meer vorkamen.
„Na gut“, stimmte sie zu, bevor sie es sich anders überlegte.
Ihr blieb kaum Zeit, um Luft zu holen, da stand er auch schon auf und holte die Sachen von ihrem Tisch. „Haben Sie eine kleine Shoppingtour gemacht?“, tippte er, als er die Tüten auf den freien Stuhl neben sie legte.
„Was? Oh ja. Heute Nachmittag folgt der zweite Teil.“
Als er sich setzte, strich er sich wieder auf die ihr so vertraute Weise die Haare aus der Stirn. Abermals war Sharni sprachlos.
Er lächelte. „Sie sollten sich auch vorstellen.“
„Wie bitte?“, haspelte sie verwirrt.
„Ihr Name. Oder möchten Sie die geheimnisvolle Frau bleiben?“
Sharni riss sich zusammen. „An mir gibt es nicht viel Geheimnisvolles“, erklärte sie mit einem kleinen Lachen. „Ich heiße Sharni. Sharni Johnson.“
„Sharni“, wiederholte er. „Was für ein ungewöhnlicher Name. Er passt zu Ihnen. Wissen Sie, was Sie bestellen möchten, Sharni? Oder wollen Sie das Risiko eingehen und mich etwas für Sie aussuchen lassen? So groß ist das Wagnis allerdings nicht. Ich habe schon etliche Mal hier gegessen, nicht wahr, Roland?“, wandte Adrian sich an den Kellner, der an ihren Tisch getreten war.
„In der Tat, das haben Sie, Mr. Palmer“, entgegnete Roland.
„In Ordnung“, willigte sie ein und dachte, dass Adrian Palmers Selbstvertrauen an Arroganz grenzte.
„Mögen Sie Fisch?“, fragte er, während er die Karte studierte.
„Ja.“
„Wie steht es mit Wein? Trinken Sie Weißwein?“
„Gern.“
„In diesem Fall nehmen wir die gedämpften Zanderfilets mit Salat und zum Nachtisch die Mandel-Pflaumentorte. Mit Sahne. Und bringen Sie uns bitte eine Flasche von dem Wein, den ich gestern bestellt habe. Sie wissen schon, den Sauvignon Blanc vom Margaret River.“
„Kommt sofort, Mr. Palmer.“
Seine Gewandtheit musste Sharni einfach bewundern. Es lag lange Zeit zurück, dass ein Mann mit solchem Elan ein Essen für sie bestellt hatte. Ray war dabei immer ziemlich unsicher gewesen. Entscheidungen zu treffen, war nicht seine Stärke. Das war ihre Spezialität.
Zumindest war sie das einmal gewesen. Kurz nachdem Sharni den Prozess um die Entschädigung gewonnen hatte, verschwand diese Fähigkeit auf einmal. Fast so, als wäre sie so lange stark geblieben, wie sie Gerechtigkeit gesucht hatte. Und kaum erhielt sie sie, wurde sie schwach.
Die drei Millionen Dollar erwiesen sich jedoch als leerer Sieg. Denn alles Geld der Welt konnte ihren geliebten Mann und das wunderschöne kleine Baby nicht ersetzen.
Trotzdem ging das Leben weiter, wie Janice nicht müde wurde zu betonen.
Ihre Schwester wäre stolz auf sie, weil sie in dieser Situation nicht wegrannte. Allerdings wäre sie misstrauisch, was Sharnis Motive, mit Rays Doppelgänger zu Mittag zu essen, anging. Möglicherweise würde sie befürchten, ihre Schwester könnte sich einreden, Ray wäre noch am Leben und nichts hätte sich geändert.
Doch das stimmte nicht. Auch wenn dieser Mann wie Ray aussah. Ihre Persönlichkeit war völlig verschieden. Nur solange er nicht sprach, konnte sie ihn für Ray halten.
„Haben Sie wirklich dieses Gebäude entworfen?“, fragte sie, nachdem der Kellner gegangen war.
„Ja. Gefällt es ihnen?“
„Um ehrlich zu sein, habe ich es mir noch gar nicht richtig angesehen. Ich bin vorbeigegangen, habe den Duft von leckerem Essen gerochen, festgestellt, dass es bereits Mittag ist und bin hineingegangen.“
„Nach dem Essen machen wir eine Besichtigungstour. Übrigens wohne ich in einem der oberen Stockwerke.“
Du meine Güte, dachte sie. Der geht aber schnell ans Werk!
„Nein, danke, Mr. Palmer“, lehnte sie ab.
„Adrian“, berichtigte er sie und schenkte ihr ein verführerisches Lächeln.
Seine Aufmerksamkeit schmeichelte ihr, das musste Sharni zugeben. Außerdem fand sie ihn ziemlich attraktiv. Was ja nur logisch war. Als Erstes war ihr an Ray sein Aussehen aufgefallen. Körperlich stach er aus der Menge hervor. Erst als sie ihn angesprochen hatte, bemerkte sie, wie schüchtern er war.
Damals hatte sie das als anziehend empfunden. Heute jedoch würde sie sich vielleicht eher in einen selbstbewussteren kontaktfreudigeren Mann verlieben.
Aber sie war noch nicht bereit, in die Welt der Verabredungen zurückzukehren, vor allem nicht mit dem Ebenbild ihres verstorbenen Ehemannes. Und ganz sicher nicht mit einem so versierten Casanova.
Sharni erkannte einen Schürzenjäger, wenn sie ihn sah.
„Danke, nein, Adrian“, wiederholte sie also kühl. „Etwas anderem als dem Mittagessen habe ich nicht zugestimmt.“
Er seufzte. Doch es klang nicht, als würde er sich geschlagen geben. Sharni vermutete, er plante bereits seinen nächsten Schachzug.
Mit dem Wein kehrte auch sein selbstbewusstes Lächeln zurück, was sie daran erinnerte, nicht zu viel zu trinken. Vor einem Jahr hatte sie eine Zeit lang viel zu viel getrunken. Mittlerweile achtete sie sehr darauf, Alkohol in Maßen zu genießen. Alkohol, das hatte die Therapeutin ihr klargemacht, verstärkte nur die Depressionen. Der Gedanke an das, was sie alles verloren hatte, war einfach zu viel gewesen. Erst ihren Ehemann, dann ihr Baby. Oh Gott …
„Einen Penny für Ihre Gedanken“, unterbrach er ihre Erinnerung leise.
Da biss Sharni die Zähne zusammen, schaute auf und griff nach dem Weinglas. Zum Teufel mit der Vernunft, dachte sie.
Adrian beobachtete, wie sie das Glas an die Lippen hob und einen großen Schluck trank.
„Die sind viel mehr wert als das“, entgegnete sie.
Irgendwie klang sie bitter, schoss es ihm durch den Kopf.
„Ich bin mir nicht sicher, was Sie damit meinen.“
Bevor sie antwortete, nahm sie noch einen Schluck Wein. „Ich habe an die Entschädigung gedacht, die mir die Eisenbahn gezahlt hat.“
„Ich hoffe, man hat Ihnen eine anständige Summe ausgezahlt.“
Jetzt war ihr Lachen definitiv bitter. „Anfangs nicht. Darum habe ich mir einen Anwalt genommen und die Gesellschaft verklagt.“
„Gut für Sie.“
„Ich hatte Glück. Meine Anwältin war brillant. Mein Fall hat sie so wütend gemacht, dass sie mich kostenlos vertreten hat.“
„Das passiert nicht oft.“
„Jordan war sehr freundlich zu mir.“
Überrascht zog Adrian eine Augenbraue hoch. „Jordan, wie in Jordan Gray von Stedley & Parkinsons?“
„Ja, warum? Kennen Sie Jordan?“
„Sie ist mit Gino Bortelli verheiratet. Das ist der italienische Geschäftsmann, der mich beauftragt hat, dieses Gebäude zu entwerfen. Deshalb heißt es Bortelli Tower.“
„Ach herrje! Wann ist denn das alles passiert? Als sie meinen Fall übernommen hat, war Jordan noch nicht verheiratet.“
„Vor ungefähr einem Jahr. Ich glaube, sie und Gino kannten einander schon länger und haben sich zufällig wiedergetroffen, als er geschäftlich in Sydney zu tun hatte. Gerade noch rechtzeitig, da Jordan kurz davor stand, sich mit einem anderen Mann zu verloben. Um eine lange Geschichte kurz zu machen: Die wahre Liebe hat gesiegt. Erst kürzlich sind sie von ihren ausgedehnten Flitterwochen in Italien zurückgekommen. Aber sie leben nicht in Sydney, sondern in Melbourne.“
„Schade! Ich hätte Jordan gerne wiedergesehen.“
„Wenn Sie möchten, gebe ich Ihnen ihre Telefonnummer.“
„Oh nein. Nein, ich möchte mich ihr auf keinen Fall...