E-Book, Deutsch, 399 Seiten
Reihe: Julia Bestseller
Lee Julia Bestseller - Miranda Lee 1
1. Auflage 2009
ISBN: 978-3-86295-481-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Siehst du nicht, wie schön du bist? / Mit dir ins Paradies / Schicksalhafte Begegnung
E-Book, Deutsch, 399 Seiten
Reihe: Julia Bestseller
ISBN: 978-3-86295-481-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
SIEHST DU NICHT, WIE SCHÖN DU BIST? von LEE, MIRANDA
Vom hässlichen Entlein zum stolzen Schwan! Diese Wandlung gelingt Molly so perfekt, dass selbst der weltgewandte Playboy Liam, sie plötzlich mit ganz anderen Augen sieht. Und genau das war auch Mollys Ziel. Aber das sollte Liam wohl besser nie er fahren ...
MIT DIR INS PARADIES von LEE, MIRANDA
Dreierlei hat Tante Lucy der hübschen Hotelmanagerin Jessica hinterlassen: ihr Vermögen, ihr Haus auf Nordfolk Island und ihren Freund Sebastian. Um das Erbe antreten zu können, muss Jessica nun vier Wochen mit diesem attraktiven Fremden auf einer einsamen Insel verbringen ...
SCHICKSALHAFTE BEGEGNUNG von LEE, MIRANDA
Irgendwie hatte sich Tina den erfolgreichen Unternehmer Dennis Hatten ganz anders vorgestellt: Abgebrüht und eiskalt. Immerhin hat er ihre verstorbene Freundin mitsamt Kind im Stich gelassen. Doch der Mann, dem sie jetzt gegenüber steht, ist aufregend anders ...
Miranda Lee und ihre drei älteren Geschwister wuchsen in Port Macquarie auf, einem beliebten Badeort in New South Wales, Australien. Ihr Vater war Dorfschullehrer und ihre Mutter eine sehr talentierte Schneiderin. Als Miranda zehn war, zog die Familie nach Gosford, in die Nähe von Sydney. Miranda ging auf eine Klosterschule. Später entschied sie sich für eine Karriere als Informatikerin, die endete, als sie heiratete, drei Töchter bekam und die Familie ein großes Stück Land erwarb. Dort züchtete Miranda Windhunde, Pferde und Ziegen, aber all das genügte ihr nicht. Sie wollte kreativ sein und gleichzeitig Geld verdienen! Als ihre Schwester ihr vorschlug, doch mal eine Romance zu schreiben, wurde sie nachdenklich. Sie fand die Idee gut - es klang interessant, und sie konnte es von zu Hause aus machen. Aber es dauerte zehn lange Jahre, bis ihr erster Liebesroman tatsächlich veröffentlicht wurde. Mittlerweile waren Miranda, ihr Mann und die drei Töchter zurück an die Küste gezogen, wo sie bei Sonne, Sand und Meer ihr Leben genossen. Langsam stellten sich die ersten Erfolge ein, und ziemlich wagemutig machte Miranda die Zusage, eine Miniserie, die aus sechs Büchern bestand, innerhalb von neun Monaten abzuliefern. Sie wird es ihrem Mann nie vergessen, dass er seinen gut bezahlten Job als leitender Angestellter aufgab, um sie zu unterstützen und den Haushalt zu organisieren. Zahlreiche weitere Liebesromane folgten, sexy, leidenschaftlich, spannend und mit sehr lebendig geschilderten Hauptfiguren. Miranda Lee hat einen Grundsatz: Langweile niemals deine Leserinnen! Millionen Fans in aller Welt sind sich einig: Diesem Grundsatz bleibt Miranda Lee in allen Romances treu.
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1. KAPITEL
Tina blickte zu dem riesigen Gebäude hinauf, in dem sich die Büros von Hatten Associates befanden. Dann sah sie wieder auf das Baby vor ihr im Kinderwagen hinab.
„So, da wären wir, mein Schatz“, erklärte Tina dem kleinen Mädchen in dem rosafarbenen Strampelanzug lächelnd. „Hier arbeitet dein Daddy. Da er allerdings, wie seine Sekretärin sagte, gerade in einer Sitzung ist, hat er leider keine Zeit für uns. Aber weißt du was? Das ist einzig und allein sein Problem. Er wird uns nämlich trotzdem empfangen, ob ihm das passt oder nicht.“
Tina schob den Buggy entschlossen durch die gläserne Drehtür zu einem großen Schild an der Wand.
„Hatten & Associates“ stand dort in großen Lettern – im neunzehnten und zwanzigsten Stockwerk. Tina fiel auf, dass zwar der Name des Unternehmens auf dem Schild stand, jedoch nicht, in welcher Branche diese Firma überhaupt tätig war. Offensichtlich setzte der Chef Dennis Hatten es als selbstverständlich voraus, dass alle Welt wusste, dass seine Firma eines von Sydneys erfolgreichsten Investmentunternehmen war.
Der arrogante Kerl rechnet bestimmt nicht damit, dass die Affäre, die er letztes Jahr mit seiner Sekretärin hatte, ein Nachspiel für ihn hat, dachte Tina spöttisch. Doch da hatte Dennis Hatten sich getäuscht. Sarah mochte vielleicht leichtgläubig und naiv gewesen sein, aber sie, Tina, war es nicht. Sie würde dafür sorgen, dass Sarahs Tochter Bonnie alles von ihrem Vater bekam, was ihr zustand. Tina würde Dennis Hatten auffordern, seinen Verpflichtungen nachzukommen, und wenn er es nicht freiwillig tat, würde sie ihn dazu zwingen.
Dennis stöhnte entnervt und legte den Hörer auf. Diese Frauen machten ihn noch wahnsinnig! Er wurde mit den schwierigsten Problemen und größten Herausforderungen auf dem Finanzmarkt fertig, aber Frauen würde er nie verstehen!
Weshalb waren sie nur so sehr darauf versessen, zu heiraten und Kinder zu bekommen? Sahen sie denn nicht ein, dass es heutzutage viel besser wäre, wenn es weniger von beidem gäbe? Das würde weniger Scheidungen und noch viel weniger unglückliche und vernachlässigte Kinder mit sich bringen.
Aber nein, so viel gesunden Menschenverstand konnte man von dieser Gattung Mensch wohl nicht erwarten! Frauen hielten an ihren romantischen Vorstellungen fest, als wären Ehe und Babys ein Garant für ein glückliches Leben.
Die gleiche Einstellung hatten Frauen auch in Bezug auf Liebe, und genau das konnte Dennis nicht verstehen. Wann hatte die sogenannte große Liebe Männern oder Frauen jemals dauerhaftes Glück gebracht? Er jedenfalls hatte da ganz andere Erfahrungen gemacht. Er war in einer Familie groß geworden, in der diese Art von Liebe nur Leid und Schmerz verursacht hatte.
Nein, er wollte eine solche Liebe nicht. Keine Liebe, keine Ehe und auch keine Babys. In dieser Einstellung war er vor Jahren sogar noch bestärkt worden, als seine damalige Freundin versucht hatte, ihn mit einer vorgetäuschten Schwangerschaft an sich zu ketten.
Der Gedanke an eine ungewollte Vaterschaft versetzte Dennis regelrecht in Panik. Immer musste er an seinen eigenen Vater denken, der alles andere als ein guter Vater und treuer Ehemann gewesen war. Dennis hatte sich geschworen, niemals so zu werden wie sein Vater. Und damit es gar nicht erst so weit kommen konnte, würde er, Dennis, nie heiraten und Kinder zeugen.
Natürlich war er damals sehr erleichtert gewesen, als sich herausgestellt hatte, dass die Schwangerschaft seiner Freundin nur vorgetäuscht gewesen war. Der Vorfall hatte ihm jedoch gezeigt, wie weit eine Frau auf ihrer Suche nach dem trauten Familienglück zu gehen bereit war.
Seit diesem ernüchternden Erlebnis sorgte Dennis immer selbst für sicheren Schutz, wenn er mit einer Frau schlief.
Niemals ließ er sich durch Beteuerungen seiner Partnerin, sie würde die Pille nehmen oder es könne im Moment ohnehin nichts passieren, davon abhalten, die Verhütung selbst in die Hand zu nehmen. Und dass er mit Ehe und Babys nichts im Sinn hatte, das schärfte er jeder Frau schon zu Beginn einer Freundschaft ein.
Dennis’ Mutter Ida konnte die Einstellung ihres Sohnes überhaupt nicht verstehen, und sie war sicher, dass er seine Meinung eines Tages ändern würde. „Warte nur, bis du dich richtig verliebst, dann wirst du anders denken“, hatte sie schon oft zu ihm gesagt.
Doch Dennis dachte nicht daran, sich zu verlieben. Tatsächlich war ihm das in seinem ganzen Leben noch nie passiert, und so sollte es auch bleiben. Verliebt zu sein bedeutete, die Kontrolle über sich und seine Gefühle zu verlieren, und das führte bekanntlich von einer katastrophalen Entscheidung zur nächsten.
Bis vor Kurzem hatte seine Mutter ihre Hoffnungen auf ein Enkelkind in seinen jüngeren Bruder Mark gesetzt, der vor einigen Jahren geheiratet hatte. Wie schockiert war sie gewesen, als Marc ihr vor wenigen Monaten eröffnet hatte, er würde seine Frau verlassen, um mit buddhistischen Mönchen in Tibet zu leben! Er hatte sein Vorhaben tatsächlich wahr gemacht, und von da an hatte seine Mutter ihre Hoffnungen auf das ersehnte Enkelkind wieder auf Dennis gesetzt.
Dass seine Mutter nun ständig versuchte, ihn mit irgendwelchen Frauen zu verkuppeln, machte Dennis noch wahnsinnig. Für heute Abend hatte sie schon wieder eine eingeladen, und zwar Joanna Parsons. Gerade eben hatte sie angerufen, um Dennis daran zu erinnern, bloß nicht zu spät zum Dinner zu kommen.
„Das arme Ding ist ja so einsam, seit Damien gestorben ist“, hatte Ida bedauernd gemeint.
Einsam – dass ich nicht lache!, dachte Dennis grimmig. Joanna Parsons war alles andere als ein Kind von Traurigkeit und hatte schon vor Damiens Unfalltod vor sechs Monaten reihenweise Männer vernascht. Auch ihn, Dennis, hatte sie schon zu verführen versucht.
Natürlich mochte er Sex – aber ohne jegliche Verpflichtung und nur mit Frauen, die genauso dachten wie er selbst. Seine derzeitige Freundin war eine Werbefachfrau, deren Ehe zerbrochen war, weil ihr der Job wichtiger gewesen war als die Beziehung. Dennis traf sich mit Shani zwei bis drei Mal die Woche entweder in ihrem Apartment oder in einem Hotelzimmer während Dennis’ Mittagspause. Und mit diesem Arrangement waren beide sehr zufrieden.
Shani war eine attraktive Brünette Anfang dreißig. Sie besaß eine makellose Figur, die sie mit regelmäßigem Training im Fitnessstudio in Form hielt. Shani legte keinen Wert auf endlos lange Vorspiele oder sentimentale Gespräche nach dem Sex, und auch das Wort „Liebe“ war ihr noch nie über die Lippen gekommen. Verhütung beim Sex war für Shani dabei ebenso wichtig wie für Dennis.
Trotzdem traute er in dieser Beziehung keiner Frau einhundertprozentig. Irgendwann meldete sich bei jeder der Instinkt, und zwar spätestens dann, wenn ihre biologische Uhr zu ticken begann. Zum Beispiel Melinda, Dennis’ persönliche Assistentin und langjährige Mitarbeiterin, die voriges Jahr aus seinem Unternehmen ausgeschieden war. Melinda hatte immer behauptet, sie wolle niemals Mutter und Hausfrau werden, um ganz in ihrem Beruf aufzugehen. Und was war passiert? Kaum war sie dreißig geworden, hatte sie geheiratet und war kurz darauf schwanger geworden.
Dennis hatte eine Aushilfskraft für Melinda engagieren müssen, nämlich Sarah, und die Folgen waren nicht gerade positiv gewesen. Nachdem Sarah sein Unternehmen verlassen hatte, hatte Dennis sich geschworen, nie wieder ein hübsches, ungebundenes Mädchen einzustellen.
An Sarahs letztem Arbeitstag hatte Dennis sie zum Dank für ihre Hilfe zum Essen eingeladen und sie, da er etwas zu viel Wein getrunken hatte, im Taxi nach Hause begleitet. Vor ihrer Haustür hatte Sarah plötzlich angefangen zu weinen und Dennis erzählt, ihr Freund hätte sie am Tag zuvor wegen einer anderen Frau verlassen.
Dennis hatte Sarah nur trösten wollen, doch da er nicht mehr ganz nüchtern gewesen war, waren sie schließlich zusammen im Bett gelandet. Am nächsten Morgen hatten es beide bereut und sich darauf geeinigt, den Vorfall zu vergessen. Sarah hatte ihren eigentlichen Job als Sekretärin einer anderen Firma, die sich ein Stockwerk unter dem von Hatten & Associates befand, wieder aufgenommen, und Dennis hatte gleich am darauf folgenden Wochenende bei einer Dinnerparty Shani kennengelernt. Am Montagmorgen hatte seine neue Assistentin Doris begonnen, bei ihm zu arbeiten.
Ein Glück, dass er Doris eingestellt hatte! Sie war vierundfünfzig, glücklich verheiratet und hatte zwei erwachsene Kinder, die nicht mehr zu Hause wohnten. Sie konnte jederzeit Überstunden machen, hatte nichts dagegen, Kaffee zu kochen, und räumte ohne Murren das Chaos auf, das Dennis täglich auf seinem Schreibtisch produzierte. Doris war genau die richtige Sekretärin für ihn – eine Frau mit viel Taktgefühl und gesundem Menschenverstand, die keine Probleme machte.
Die Gegensprechanlage summte, und Dennis drückte auf den Knopf. „Ja?“
„Die anderen warten schon im Sitzungssaal auf Sie, Mr. Hatten“, verkündete Doris.
Auch das schätzte Dennis sehr an Doris: Sie sprach ihn stets mit Nachnamen an, wodurch er sich mit seinen dreiunddreißig Jahren reif und respektiert fühlte.
„Danke, Doris. Sagen Sie ihnen bitte, ich komme sofort. Und wimmeln Sie für die nächsten drei Stunden alle Anrufer ab. Wir haben viel zu tun und möchten nicht gestört werden.“
Die Lifttüren öffneten sich, und Tina schob den Buggy mit dem inzwischen schlafenden Baby in die zwanzigste Etage. Auf einer Glaswand stand in großen Lettern „Hatten & Associates –...