Lehmann | Ein Hauch von Sommerglück | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 529 Seiten

Lehmann Ein Hauch von Sommerglück

überarbeitete Ausgabe
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-7427-9100-9
Verlag: neobooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

überarbeitete Ausgabe

E-Book, Deutsch, 529 Seiten

ISBN: 978-3-7427-9100-9
Verlag: neobooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Jasmins lang ersehnter Traumurlaub in der Türkei endet in einem Desaster. Nach einem heftigen Streit fliegen ihr Freund und sein Zwillingsbruder wutentbrannt ohne sie nach Deutschland zurück. Jasmin ist völlig am Boden zerstört und grenzenlos enttäuscht. Ein attraktiver türkischer Mann nimmt sich der vollkommen verzweifelten Jasmin an. Sie verbringt eine wundervolle und romantische Zeit mit ihm. Sie verlieben sich unsterblich ineinander. Doch ihr Urlaub währt nicht ewig und sie fliegt schweren Herzens nach Deutschland zurück. Er verspricht ihr nachzukommen, doch er bleibt nur für kurze Zeit. Dem nicht genug: Er verlangt von ihr, dass sie mit ihm in der Türkei leben soll. Um ihn nicht zu verlieren, gibt sie alles in ihrer Heimat auf und folgt ihm. Jasmin ist zwischen Hoffnung und Verzweiflung hin- und hergerissen und droht an den Problemen, die auf sie zukommen, zu zerbrechen. Werden sie die Hürden der unterschiedlichen Kulturen überwinden oder scheitert ihre Liebe endgültig daran?

Joana Lehmann (Pseudonym) wurde 1959 in Frankfurt am Main geboren. In Frankfurt verbrachte sie auch ihre Jugendzeit. Sie lernte in Frankfurt ihren Mann kennen und zog nach ihrer Heirat in den Main-Taunus Kreis. Nacht acht Jahren Ehe verstarb ihr Mann plötzlich und unerwartet. Einige Jahre später fand sie einen neuen Lebenspartner, heiratete ihn und lebt seitdem glücklich in der Nähe von Kaiserslautern.
Lehmann Ein Hauch von Sommerglück jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Kapitel 6


Pünktlich um achtzehn Uhr kam Mehmet mit dem Motorboot angebraust. Er sprang leichtfüßig auf den Steg, vertäute sein Boot und winkte ihnen fröhlich zu.

Jasmin ließ sich ihre Enttäuschung nicht anmerken, da sie dachte, Sefer würde sie persönlich abholen. Ihr Herz pochte immer noch wie verrückt.

»Na, da seid ihr ja! Wo sind eure Freunde geblieben, die wollten doch auch mitkommen?«, fragte Mehmet.

»Die beiden haben sich für heute etwas anderes vorgenommen!«, log Jasmin, um nicht gleich die peinliche Situation darlegen zu müssen, die sich auf der Kalmi abgespielt hatte.

»Das ist aber schade, denn Sefer hat sich so viel Mühe mit der Vorbereitung des Diners gegeben, jetzt haben wir aber reichlich zu essen, wenn eure Freunde nicht mitkommen! Ich hoffe, ihr habt etwas für die türkische Küche übrig?«, fragte Mehmet im holprigen Deutsch.

»Wir essen gerne türkisch und Appetit haben wir auch mitgebracht«, sagte Gunnar lachend.

»Dann steigt ein, aber seid vorsichtig, dass das Boot nicht kentert, denn der Wellengang hat sich seit dem Morgen erheblich verstärkt. Hoffentlich zieht kein Gewitter in den nächsten Stunden auf!«

Gunnar reichte Jasmin die Hand und war ihr behilflich ins Motorboot zu steigen. Hendrik folgte ihnen unsicher, wie immer, wenn etwas Neues auf ihn zukam. Ängstlich schaute er zum Himmel und hielt sich krampfhaft an Gunnars Arm fest, um nicht den Halt zu verlieren, als er in das Motorboot stieg.

Mehmet warf den Motor an, nachdem sie alle im Boot platzgenommen hatten, und fuhr auf das offene Meer hinaus. Das Boot schwankte bedenklich und Jasmin hielt sich ängstlich an Gunnar fest. Der Wind zerrte durch die hohe Geschwindigkeit des Motorbootes an ihren Haaren.

»Keine Angst, wir kentern schon nicht. Schau mal in diese Richtung, da kannst du bereits die Yacht sehen. In zehn Minuten hast du es geschafft,« sagte Mehmet beruhigend.

Jasmin kam es wie eine Ewigkeit vor, bis sie das Schiff erreichten.

Sefer stand bereits an der Reling und winkte ihnen zu. Sie atmete tief durch, als sie endlich festen Boden unter den Füßen verspürte. Ihr war es flau im Magen von der unruhigen Überfahrt und vor Freude ihn wiederzusehen.

»Jasmin, du bist so blass um die Nase. Da hilft nur ein türkisches Hausmittel!«, sagte Sefer unbekümmert und in bester Laune.

Schon war er verschwunden und kam nach kurzer Zeit mit fünf Gläsern Raki zurück.

»Trink das bitte Jasmin, danach wirst du dich gleich besser fühlen!«

Er überreichte ihr das Glas und streifte wie zufällig ihre Hände. Seine braunen Augen musterten sie aufmerksam. Ein wohliger Schauer durchflutete Jasmins Körper. Der Raki konnte dieses warme Gefühl, das sie durchströmte, keinesfalls verursacht haben, denn sie hatte noch nichts getrunken. War sie jetzt total verrückt. Sicher, Sefer war ein Traum von einem Mann, muskulös, groß, schwarze Haare und braune Augen, da durfte das Innere schon einmal in Aufruhr geraten.

Sie kannte ihn doch kaum, wie konnte es dann sein, dass eine flüchtige Berührung, ein dermaßen heftiges Gefühlschaos bei ihr auslöste. Sie schob diese absurden Gedanken beiseite und trank in kleinen Schlucken den ihr gereichten Raki. Er rann warm ihre Kehle hinunter. Nach wenigen Minuten verschwand wahrhaftig ihre Übelkeit und sie fühlte sich bedeutend besser.

Nachdem alle die Gläser ausgetrunken hatten, bat sie Sefer zu Tisch. Jasmin war angenehm überrascht, was er ihnen an türkischen Köstlichkeiten anbot. Die Tafel war mehr als reichhaltig gedeckt mit aller Art Gemüse in Olivenöl eingelegt, Krabben, Muscheln, Tintenfischringe, Humus (pürierte Kichererbsen), Saisonsalate und Blätterteigpasteten. Dazu gab es Kebap und Köfte. Mehmet erklärte ihnen, dass Kebap das bekannteste türkische Gericht und Köfte ein Nationalgericht aus kleinen, gegrillten Hackfleischbällchen war. Dazu reichte er ihnen Fladenbrot.

Als Jasmin während des Essens aufschaute, bemerkte sie, dass die Blicke von Sefer auf ihr länger als notwendig verweilten. Sie errötete wie ein kleines Mädchen, und schaute, verlegen zur Seite. Irgendetwas an diesem Mann fesselte sie. Er sah nicht nur fantastisch aus, auch die Art, wie er sich bewegte, hatte es ihr angetan. Wäre er Grieche gewesen, würde Jasmin ihn als Adonis bezeichnen. Sie wandte sich erneut den köstlichen Speisen zu, um nicht noch mehr in Verlegenheit zu geraten.

Nach dem Essen servierte Sefer einen türkischen Mokka, den empfand Jasmin als zu stark und sehr bitter und löste bei ihr einen heftigen Hustenreiz aus. Der Kaffeesatz setzte sich am Boden der Tasse ab. Sie trank sofort ein Glas Wasser hinterher, um den bitteren Nachgeschmack des Mokkas zu neutralisieren. Das würde auf keinen Fall ihr Lieblingsgetränk werden. So ein starkes Gebräu war sie nicht gewohnt.

»Das Essen hat vorzüglich geschmeckt! So lecker bekommt man die türkischen Speisen in Deutschland nicht zubereitet!«, sagte sie anerkennend.

Gunnar und Hendrik stimmten ihr gerne zu.

Jasmin schreckte aus ihren Gedanken hoch, als Mehmet alle zu einer Schiffsbesichtigung einlud.

»Kommt mit, ich mache jetzt einen Rundgang mit euch!«

Sie folgten ihm und kamen aus dem Staunen nicht heraus. Die Yacht war sechsundfünfzig Meter lang und über drei Decks hoch. Mehmet erklärte ihnen, wenn die »Golden Lady« in See stach, sechzehn Mann zur Crew zählten – und damit mehr als zwanzig Gäste, die in den fünf holzvertäfelten Kabinen ihren komfortablen Platz fanden. An Bord herrschte eine persönliche Atmosphäre. Ungestört können die Passagiere in Bibliothek, Lounge und Sonnendeck auf diesem majestätischen Segler eine besondere Zeit verleben – fast wie auf der eigenen privaten Segelyacht.

Eine Kabine hatte die Größe von ihren drei Schlafstellen an Bord. Zudem waren sie alle mit Toilette und Dusche ausgestattet, davon träumten sie nur auf der Kalmi.

Aber das war noch lange nicht alles, was die »Golden Lady« zu bieten hatte. Auf verschiedenen Decks verteilt, befanden sich Fitnessraum, der Spabereich, ein Shoppingladen, der von Kleidung bis hin zu Lebensmitteln alles führte. Selbstverständlich gab es auch ein Souvenir-, Schmuck- und Teppichladen an Bord. Ein Friseur und ein Kindergarten standen ebenfalls während des Aufenthaltes zur Verfügung, der den Eltern mehr Freiraum für Landausflüge und anderen Aktivitäten ermöglichte. Ein großer Speisesaal befand sich auf dem Mitteldeck. Für die Galaabende oder das Kapitänsdiner am Ende der Reise stand ein separater Raum zur Verfügung, der je nach Motto genutzt werden konnte. Während der gesamten Reise stand ein Animationsteam den Gästen zur Verfügung. Die »Golden Lady« hatte so einiges zu bieten!

»Vielleicht dürfen wir dich auch einmal als Gast begrüßen«, sagte Mehmet augenzwinkernd.

»Mir gefällt die »Golden Lady« ausgesprochen gut, aber für dieses Jahr ist mein Urlaub bis auf ein paar Tage aufgebraucht. Sag mal Sefer, wer kümmert sich eigentlich um die Yacht, wenn sie hier vor Anker liegt?«, fragte Jasmin interessiert.

»Ich! Das ist seit Jahren mein Job. Die Arbeit reißt nicht ab bis zum nächsten Auslauftermin. Alle Decks müssen in Ordnung gehalten und die Pools und die Außenanlagen gereinigt werden. Ich bin hier in gewisser Weise das Mädchen für alles. Um die Kabinen der Gäste kümmert ein sich gesondertes Personal, damit habe ich nichts zu tun.

Derzeit befindet sich die Golden Lady in meiner Obhut. Ich erledige alle anfallenden Arbeiten an Bord, die während der Kreuzfahrten liegen geblieben sind. Außerdem habe ich dafür Sorge zu tragen, dass keine blinden Passagiere an Bord gelangen, deshalb tätige ich Kontrollgänge in regelmäßigen Abständen rund um die Uhr, um sicherzustellen, dass alles an Bord in Ordnung ist.

Solange ich noch Single bin, verrichte ich gerne die Arbeiten an Bord. Sollte ich später einmal familiäre Verpflichtungen haben, wird mein Chef einen Wachdienst einstellen und ich kann dann meine Freizeit zwischen den einzelnen Kreuzfahrten so gestalten, wie ich es möchte. Derzeit ist dieser Job ein willkommener Nebenverdienst, den ich in den vergangenen Jahren gut gebrauchen konnte. Zudem war es auch ein Zubrot für mich, wenn die Golden Lady pausierte. Im Prinzip brauche ich den Verdienst gar nicht, da mein Gehalt ausreichend ist. Aber warum soll ich Zuhause herumsitzen, wenn ich mir dadurch noch ein wenig Geld auf die Seite legen kann. Außerdem bereitet mir die Arbeit an Bord große Freude. Solange ich keine feste Bindung eingehe, werde ich hier weiterhin tätig sein!«, sagte Sefer.

Er schaute sie mit einem durchdringenden Blick an und drückte leicht ihre Hand, ließ sie jedoch sofort wieder los.

Jasmin errötete und wusste seine Anspielung nicht so recht einzuschätzen. Rasch wechselte sie das Thema, um ihre Verlegenheit zu verbergen.

»So eine traumhaft schöne Yacht habe ich noch nie zuvor gesehen!«, sagte Jasmin begeistert, um vom Thema abzulenken.

»Freut mich, wenn dir die Yacht gefällt!«

Wie lange liegt das Schiff vor Anker, bevor ihr wieder auslaufen werdet?«, fragte sie wissbegierig.

»In vierzehn Tagen kommt das Reinigungspersonal und bringt alle Kabinen und was dazugehört in Ordnung und eine Woche später laufen wir für zwei Wochen aus, dann hat die »Golden Lady« eine Ruhepause von acht Tagen bis zur nächsten Tour. Dazwischen wird das Schiff gesäubert und mit neuem Proviant versorgt.«

»Das muss doch ein wundervolles Leben sein, immer auf offener See zu sein und ständig andere Orte zu sehen!«, sagte sie.

»Leider ist es bei Weitem nicht so interessant, wie du denkst, da wir nur drei verschiedene Reiserouten...


Lehmann, Joana
Joana Lehmann (Pseudonym) wurde 1959 in Frankfurt am Main geboren. In Frankfurt verbrachte sie auch ihre Jugendzeit. Sie lernte in Frankfurt ihren Mann kennen und zog nach ihrer Heirat in den Main-Taunus Kreis. Nacht acht Jahren Ehe verstarb ihr Mann plötzlich und unerwartet. Einige Jahre später fand sie einen neuen Lebenspartner, heiratete ihn und lebt seitdem glücklich in der Nähe von Kaiserslautern.



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.