Lehner-Telic / Lehner-Telic | Systemische Führung von interkulturell-virtuellen Teams | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 196 Seiten, E-Book

Reihe: Haufe Fachbuch

Lehner-Telic / Lehner-Telic Systemische Führung von interkulturell-virtuellen Teams

Der Gamechanger in der global-digitalen Arbeitswelt
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-648-17446-3
Verlag: Haufe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Der Gamechanger in der global-digitalen Arbeitswelt

E-Book, Deutsch, 196 Seiten, E-Book

Reihe: Haufe Fachbuch

ISBN: 978-3-648-17446-3
Verlag: Haufe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Das Führen von Teams auf Distanz ist für viele zur Normalität geworden. Doch wie funktioniert Führung, ohne immer alles zu wissen und sofort eingreifen zu können? Der systemische Ansatz bietet hier eine neue Chance und zeigt, wie ein intensiver, wechselseitiger und gleichberechtigter Austausch vor interkulturellem Hintergrund und räumlicher Distanz helfen kann, Produktivität UND Menschlichkeit zu fördern. Emanuel Lehner-Teli?  identifiziert mögliche Herausforderungen, beschreibt benötigte Fähigkeiten der handelnden (Führungs-)Personen und erläutert die Prinzipien einer idealen systemischen Führung im interkulturellen Kontext. Zahlreiche Praxisbeispiele zeigen, wie Führung unter Berücksichtigung der aktuellen Rahmenbedingungen gelingen kann.  Inhalte: - Begriffsklärung 'System', 'systemisch' und 'Systemtheorie«' - Führung auf Diszanz: Typologie und Erfolgskriterien - Anforderungen an eine Führungskraft auf Distanz - Kompetenzen und Eigenschaften systemischer Führungskräfte - Interkulturelle Kommunikation: Herausforderungen und Erfolgskriterien - Zusammenspiel von systemischer Führung, Führung auf Distanz und InterkulturalitätDie digitale und kostenfreie Ergänzung zu Ihrem Buch auf myBook+: - E-Book direkt online lesen im Browser - Persönliche Fachbibliothek mit Ihren BüchernJetzt nutzen auf mybookplus.de.

Emanuel Lehner-Teli? ist seit über 20 Jahren als Führungskraft im interkulturellen Umfeld aktiv. Darüber hinaus ist er als Tourismus-Attaché an österreichischen Botschaften im Asien-Pazifik-Raum akkreditiert. In seiner aktuellen Position als 'Head of Markets Asia-Pacific' leitet der ursprüngliche Marketer ein internationales Team und begegnet dort täglich den Herausforderungen, welche interkulturelle sowie hybride Arbeitswelten mit sich bringen. In seiner Masterarbeit im Bereich Organisationsentwicklung beschäftigte er sich gezielt mit der Bedeutung systemischer Ansätze, um den Anforderungen verschiedenster Kulturen sowie räumlicher Distanz als Führungskraft gerecht zu werden.
Lehner-Telic / Lehner-Telic Systemische Führung von interkulturell-virtuellen Teams jetzt bestellen!

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1 Einleitung: Die Herausforderungen der Arbeitswelt


In den letzten Jahrzehnten beschleunigte sich das Leben der Menschen ungemein. Technische Erfindungen, technologische Innovationen, demografische Entwicklungen und geopolitische Verschiebungen stellen alte Gewissheiten infrage und verleihen den Lebens- und Arbeitswelten ein enormes Tempo. Sie eröffnen einerseits neue, ungeahnte Möglichkeiten, bringen zugleich aber Ungewissheiten und Fragen mit sich.

Die globale Leistung der Wirtschaft vervielfachte sich in einer atemberaubenden Geschwindigkeit. Während die Weltwirtschaft vom Mittelalter bis zur einsetzenden Industrialisierung Mitte des 19. Jahrhunderts sehr gemächlich wuchs und die Wachstumskurve in diesem Zeitraum eher eine nahezu horizontale Gerade beschreibt, geht es mit dem wirtschaftlichen Wachstum seit dem beginnenden 20. Jahrhundert steil nach oben, sodass die »Kurve« in den letzten Jahren eher einer Vertikalen gleicht. Seit den 50er-Jahren des 20. Jahrhunderts hat sich die weltweite Wirtschaftsleistung annähernd verhundertfacht, seit den Neunzigern verfünffacht, seit dem Jahr 2000 verdreifacht, und seit 2017 wuchs das weltweite BIP trotz der Corona-Pandemie immerhin um ca. 25?%. Das Volumen des Welthandels und somit die internationale wirtschaftliche Verflechtung hat sich innerhalb zweier Jahrzehnte vom Jahr 2000 bis 2021 auf mehr als 22 Billionen US-Dollar mehr als verdreifacht.1

Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989/90 zerfielen mehrere Staaten und es kam zu mehr als zwei Dutzend Staatsgründungen. Die Vereinten Nationen haben seit damals rund 30 neue Mitglieder aufgenommen. Die Weltbevölkerung legte im gleichen Zeitraum um gut 50?% auf 8 Milliarden Erdenbürger im Jahr 2023 zu. Die Bevölkerung des »globalen Westen« altert schnell, die des »globalen Süden« bringt jedes Jahr Millionen junger, neuer Arbeitskräfte hervor, die aus ländlichen Regionen in Städte ziehen, die sich wiederum zu neuen Megametropolen entwickeln. Die internationale Reisetätigkeit wuchs gleichzeitig um mehr als das Doppelte.2 Die Welt rückt verkehrstechnisch näher zusammen. Die weltweit zurückgelegten Flugkilometer verdreifachten3 sich, angefacht durch das Entstehen von »Billigfluglinien«, in weniger als drei Jahrzehnten und trugen zu einer nie dagewesenen Vernetzung der Welt, mehr Mobilität bzw. einer leichteren Erreichbarkeit aller Weltregionen bei. Gab es vor dem Fall des Eisernen Vorhangs noch die Gewissheit, dass mit »Ost«, »West« und vielleicht noch den »Blockfreien« drei »Global Player« mit von der geopolitischen Partie sind, so findet auch in diesem Bereich eine weltpolitische Neuaufstellung statt:

China ist heute die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt und bekundet seinen geopolitischen Führungsanspruch. Indien hat China als bevölkerungsreichstes Land der Welt abgelöst, wächst wirtschaftlich stark und sucht ebenso eine tragende Rolle in den internationalen Beziehungen. Die Länder Südostasiens bilden eine Region, in der ca. 10?% der Weltbevölkerung leben. Sie ist Wachstumsmotor, Rohstofflieferant und interessanter Absatzmarkt zugleich geworden. Nicht zu vergessen sind die Staaten der arabischen Halbinsel, die gegen Ende des Erdölbooms versuchen, ihren Wohlstand auf eine breitere Basis zu stellen und durch zukunftsorientierte Projekte und Investitionen abzusichern. Bis zur Mitte des 21. Jahrhunderts werden sich die demografischen und wirtschaftlichen Parameter weiter weg vom »globalen Westen« hin zu aufstrebenden Staaten Ost-, Südost- und Südasiens verschieben. Derzeit steigt in Europa die Befürchtung, im Vergleich zu den USA und China wirtschaftlich und in puncto Innovationen abgehängt zu werden. Zu Beginn des Jahrtausends lag die Wirtschaftsleistung der Europäischen Union in etwa gleichauf mit der der USA, China lag noch weit zurück. Mittlerweile sind die USA enteilt und China ist drauf und dran, die Europäische Union (hier das Vereinigte Königreich noch eingerechnet) bald von Platz 2 zu verdrängen.

Technologischer Fortschritt

Die Treiber dieses enormen Wachstums waren neben der demografischen Entwicklung, der Öffnung und Etablierung neuer Märkte sowie der zunehmenden Mobilität mit Sicherheit technologische Entwicklungen und Innovationen, die vor einer Generation noch unvorstellbar oder höchstens »Zukunftsmusik« waren. Viele Leserinnen und Leser dieses Buches werden wohl ihre gesamte schulische und universitäre Laufbahn noch ohne die Recherche- und Suchmöglichkeiten des Internets absolviert haben. Das ist aus heutiger Sicht beinahe unvorstellbar. Erst Ende der 90er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts fanden der E-Mail-Verkehr und das Internet Eingang in die Lebens- und Arbeitswelt der Menschen in Europa. Seit damals blieb kaum Zeit zum Durchatmen. Innovationen, v. a. die Digitalisierung, ändern und beschleunigen das Leben der Menschen am laufenden Band. Kommunikation und ihre Inhalte haben sich durch E-Mail, Mobil- und Videotelefonie, Kurznachrichtendienste, soziale Medien usw. auf unzählige Kanäle verteilt, stark an Fülle gewonnen und die Übermittlung massiv an Geschwindigkeit zugelegt. Künstliche Intelligenz (KI oder englisch AI – Artificial Intelligence) durchdringt mehr und mehr alle Lebensbereiche, von Medizin über Mobilität bis hin zu Anwendungen für jedermann wie zum Beispiel ChatGPT. Das »Internet of Things« erleichtert den Alltag und lässt uns zum Beispiel Haushaltsgeräte aus der Ferne steuern. Wer heute kein Online-Banking betreibt, muss »Strafgebühren« für Überweisungen mittels Zahlschein entrichten. Das Smartphone ersetzt mit Bezahl- und Ausweisfunktionen zunehmend das Portemonnaie.

Bela Mutschler, Professor für Wirtschaftsinformatik an der Hochschule Ravensburg-Weingarten, schreibt in seinem Blog4, dass die Geschwindigkeit des technologischen Fortschritts für die Menschen heutzutage kaum mehr greifbar sei, da der Fortschritt nicht linear, sondern exponentiell verlaufe: Das bedeutet, dass das Bestehende nicht wie bei einem linearen Wachstum immer um die gleiche Menge zunimmt, sondern immer um den gleichen prozentuellen Anteil. Dadurch gewinnt es enorm an Geschwindigkeit.

Die Geschichte vom Schachbrett

Illustrieren lässt sich exponentielles Wachstum sehr gut am Beispiel der alten Legende vom Erfinder des Schachspiels und seinem vom Schachspiel begeisterten Kaiser. Dieser fragte den Erfinder, was er sich als Belohnung für die Erfindung des Spiels wünsche: Der Bauer äußerte einen vordergründig bescheidenen Wunsch: ein Reiskorn für das erste Schachfeld und für jedes weitere Feld doppelt so viele Reiskörner, also 2 für das zweite, 4 für das dritte, 8 für das vierte, 16, 32, 64, 128, 256 usw. Schließlich kam dabei heraus, dass der Kaiser für die Erfüllung des Wunsches und die Verdoppelung der Reiskörner auf den 63 verbleibenden Schachfeldern 18.446.744.039.484.029.952 oder 18 Trillionen 446 Billiarden 744 Billionen 39 Milliarden 484 Millionen neunundzwanzigtausendneunhundertzweiundfünfzig Reiskörner brauchen würde. Unmöglich! Alle Reiskörner zusammen hätten bei der Annahme, dass ein Korn 0,03 Gramm wiege, über fünf Milliarden Tonnen gewogen. Davon könnten alle Menschen der Erde über mehrere Jahrzehnte – zwar etwas eintönig, aber immerhin – ernährt werden. Es handelt sich dabei also um eine Menge, die durch ihr exponentielles Anwachsen so groß wurde, dass sie schlicht nicht verfügbar ist bzw. existent sein kann!

Mutschler erklärt exponentiellen Fortschritt damit, dass es in immer kürzerer Zeit immer mehr technologischen Fortschritt gibt.5 Ray Kurzweil, Autor und Leiter der technischen Entwicklung bei Google, beschrieb bereits 2001 in seinem Aufsatz »The Law of Accelerating Returns«6 die These, dass der gesamte technologische Fortschritt des 21. Jahrhunderts so groß wie der der 20.000 Jahre zuvor wäre: ein Jahrhundert versus 20.000 Jahre – oder anders gesagt: In weniger als 100 Jahren passierte so viel wie zuvor in 20.000 Jahren.

Demografischer und gesellschaftlicher Wandel

Der europäische Arbeitsmarkt kämpft mittlerweile mit einem Arbeitskräfte- bzw. Fachkräftemangel, der einerseits mit dem demografischen Wandel in den hiesigen Gesellschaften zu tun hat und andererseits durch die Corona-Pandemie beschleunigt wurde. Die Babyboomer-Generation erreicht in diesen Jahren das Renteneintrittsalter und hinterlässt aufgrund der folgenden geburtenschwachen Jahrgänge eine Lücke im Arbeitsmarkt. Diese lässt sich aktuell nur durch Migration, die Rückholung von Rentnerinnen und Rentnern in das Berufsleben oder durch vermehrte Anwendung von künstlicher Intelligenz schließen. Die Bundesagentur für Arbeit rechnet bis 2040 mit einem Mangel von fast 9 Millionen Fachkräften!7 Die Corona-Zeit hat diesen Trend noch verstärkt: Zahlreiche Menschen haben in den Jahren von 2020 bis 2023 ihre Branche verlassen und neue Jobs in anderen Bereichen angenommen. Betroffen davon sind in vielen Fällen Dienstleistungsberufe wie Tourismus (Hotellerie, Gastgewerbe), Handwerksberufe oder der Pflegebereich. Auch akademische Berufsgruppen v. a. aus den technischen Bereichen, der Medizin oder dem Ausbildungsbereich leiden unter akutem Nachwuchsmangel. Der Arbeitsmarkt hat sich in den...


Lehner-Telic, Emanuel
Emanuel Lehner-Telic ist seit über 20 Jahren als Führungskraft im interkulturellen Umfeld aktiv. Darüber hinaus ist er als Tourismus-Attaché an österreichischen Botschaften im Asien-Pazifik-Raum akkreditiert. In seiner aktuellen Position als „Head of Markets Asia-Pacific“ leitet der ursprüngliche Marketer ein internationales Team und begegnet dort täglich den Herausforderungen, welche interkulturelle sowie hybride Arbeitswelten mit sich bringen. In seiner Masterarbeit im Bereich Organisationsentwicklung beschäftigte er sich gezielt mit der Bedeutung systemischer Ansätze, um den Anforderungen verschiedenster Kulturen sowie räumlicher Distanz als Führungskraft gerecht zu werden.

Lehner-Telic, Emanuel
Emanuel Lehner-Telic ist seit über 20 Jahren als Führungskraft im interkulturellen Umfeld aktiv. Darüber hinaus ist er als Tourismus-Attaché an österreichischen Botschaften im Asien-Pazifik-Raum akkreditiert. In seiner aktuellen Position als „Head of Markets Asia-Pacific“ leitet der ursprüngliche Marketer ein internationales Team und begegnet dort täglich den Herausforderungen, welche interkulturelle sowie hybride Arbeitswelten mit sich bringen. In seiner Masterarbeit im Bereich Organisationsentwicklung beschäftigte er sich gezielt mit der Bedeutung systemischer Ansätze, um den Anforderungen verschiedenster Kulturen sowie räumlicher Distanz als Führungskraft gerecht zu werden.

Emanuel Lehner-Telic

Emanuel Lehner-Telic ist seit über 20 Jahren als Führungskraft im interkulturellen Umfeld aktiv. Darüber hinaus ist er als Tourismus-Attaché an österreichischen Botschaften im Asien-Pazifik-Raum akkreditiert. In seiner aktuellen Position als "Head of Markets Asia-Pacific" leitet der ursprüngliche Marketer ein internationales Team und begegnet dort täglich den Herausforderungen, welche interkulturelle sowie hybride Arbeitswelten mit sich bringen. In seiner Masterarbeit im Bereich Organisationsentwicklung beschäftigte er sich gezielt mit der Bedeutung systemischer Ansätze, um den Anforderungen verschiedenster Kulturen sowie räumlicher Distanz als Führungskraft gerecht zu werden.



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