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Leigh | Make Me Fall | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2, 235 Seiten

Reihe: Bayshore Serie

Leigh Make Me Fall


1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-96797-305-1
Verlag: Aufbau Verlage GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 2, 235 Seiten

Reihe: Bayshore Serie

ISBN: 978-3-96797-305-1
Verlag: Aufbau Verlage GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Für sie galt immer nur eine Regel: Halte dich von den Daly-Brüdern fern

Connor und Kinsley wurden dazu erzogen, einander zu misstrauen, aber so richtig kann sich Kinsley nicht gegen seine Anziehungskraft wehren. Als sie in San Diego feststellt, dass die beiden in derselben Firma arbeiten, ist das Herzklopfen sofort zurück. Doch was sollte ausgerechnet Connor Daly - erfolgreich, durchtrainiert und wahnsinnig gutaussehend - an einer unscheinbaren Mittzwanzigerin in der Quarterlife-Crisis finden?

Eines Abends in der Bar kommt jedoch eines zum anderen, und er macht er ihr ein Angebot, was sie nicht ablehnen kann: Sie soll ihn nach Bayshore begleiten und sich dort vor seiner Familie als seine Freundin ausgeben. Klingt einfach, doch kann sie diesen blauen Augen wirklich widerstehen? Schnell verschwimmen die Grenzen zwischen dem, was echt und was fake ist ...



Ember Leigh stammt aus dem nördlichen Ohio und lebt derzeit mit ihrem argentinischen Ehemann und zwei Kindern in der Nähe des Eriesees, wo sie einen argentinisch-amerikanischen Food Truck betreiben.

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Weitere Infos & Material


Kapitel 1


KINSLEY

»Ist das dein Ernst? Ohne Ausweis keine Chance.«

Der warnend harsche Tonfall des Barkeepers lässt mich mit den Zähnen knirschen. Er tut gerade so, als wäre ich eine Sechzehnjährige, die sich in eine Bar schleicht, um reihenweise RumChata-Shots runterzukippen.

Aber da liegt er falsch. Ich bin eine Fünfundzwanzigjährige, die vollkommen legal auf der Suche nach ein paar Shots RumChata ist, weil ich mir das nach einer Arbeitswoche redlich verdient habe.

»Moment.« Ich greife nach meiner Tasche, die zugegebenermaßen auch aussieht wie etwas, das eine Sechzehnjährige sich kauft, um erwachsener zu wirken. Ich habe sie aus dem Secondhandladen bei mir um die Ecke, der sich auf vergessene Artefakte aus den Achtzigern spezialisiert hat. Der überdimensionierte Perlenverschluss schnappt auf und klappert auf den Tresen wie ein billiges Feuerwerk.

Ich werde oft nach meinem Ausweis gefragt, man sollte also meinen, ich wäre inzwischen daran gewöhnt, mein Alter zu beweisen. Aber nein. Heute habe ich echt die Nase voll davon.

Mein Ausweis weigert sich, aus der kleinen Plastikhülle an meinem Geldbeutel zu kommen, der zudem ein ganzes Fach nur für Schecks hat. Da ich nie Schecks mit mir rumtrage, habe ich das Fach mit interessanten Visitenkarten gefüllt. Eine davon flattert jetzt heraus – von einem witzigen Sex-Shop, den ich vor Kurzem entdeckt habe, Spankin’ Trails. Das macht keinen guten Eindruck, ist mir schon klar.

»Da.« Ich schiebe dem Barkeeper meinen ganzen Geldbeutel rüber, und er mustert ihn, als hätte er noch nie in seinem Leben einen Ausweis gesehen.

»Die Fälschungen heutzutage sind echt überzeugend«, murmelt er, bevor er den Geldbeutel zurückschiebt. »Du sieht keinen Tag älter aus als zwölf.«

Schnaubend verdrehe ich die Augen. »Komm schon. Ja, ich sehe jung aus, aber doch nicht vorpubertär, um Himmels willen. Gib mir endlich meinen RumChata, Alter.«

Während er davonstapft, um meinen Drink zuzubereiten, sieht er mich immer wieder aus dem Augenwinkel an, als wolle er herausfinden, was ich vorhabe. Aber das hier ist kein Spiel. Das ist einfach hundert Prozent Kinsley: tollpatschig, schlaksig, milchgesichtig.

Seufzend lasse ich mich auf dem hochlehnigen Barhocker zurücksinken. Ich bin aus einem einzigen Grund hierhergekommen – um meinen höllischen Job zu vergessen –, aber jetzt wurde ich wieder schmerzhaft daran erinnert, wie höllisch mein Leben außerhalb der Arbeit ist.

Ich lebe seit knapp acht Jahren an der Westküste. Seit ich Bayshore mit achtzehn verlassen habe, um an der UCLA zu studieren, habe ich die kalifornische Seite meiner Ohio-basierten DNA weiterentwickelt. Eigentlich hat alles ziemlich gut angefangen. Das Unileben war wild und hat Spaß gemacht. Ich habe meinen Abschluss geschafft und einen tollen Job gefunden. Aber dann … ist alles den Bach runtergegangen. Meine Miete ist explodiert, einfach weil #SanDiego. Und dann habe ich realisiert, dass der Rest meiner Generation in einem anderen Universum zu reifen scheint. Im Vergleich zu meinem schlichten, ungetuschten Gesicht aus dem mittleren Westen sehen meine perfekt geschminkten Altersgenossinnen aus wie wunderschöne Aliens. Ich habe keine Ahnung, wie ich mit ihnen mithalten soll, und bin mir auch gar nicht sicher, ob ich das überhaupt will. Zu allem Überfluss hat sich der einzige Mann, mit dem ich jemals ausgegangen bin, als nur unmerklich besser herausgestellt als all die Psychos in diesen True-Crime-Sendungen.

Wie ist es möglich, dass ich mit fünfundzwanzig schon so verloren bin wie ein Achtzigjähriger mit einem iPhone? Diese ganzen inspirierenden Posts mit Sprüchen wie Lebe dein Leben aufrichtig und Sei dein authentisches Selbst gehen mir einfach nur auf die Nerven. Wie kann ich aufrichtig und authentisch sein und gleichzeitig genug verdienen, um meine Miete zu bezahlen?

Tja, das nennt man wohl eine Quarter-Life-Crisis.

Großartig.

Um mich herum surren leise Stimmen. Diese Bar ist die erste, die man von meinem Arbeitsplatz aus erreicht, deswegen war ich schon ein paarmal hier. Diesen Muskelprotz von Barkeeper habe ich allerdings noch nie gesehen. Er muss neu sein. Der Laden ist schick, mit edlen Holzböden und Spiegeln an den Wänden. Damit alle sehen können, wie reich und mächtig sie sind, während sie den süßen Nektar schlürfen, der sie – uns – von ihren furchtbaren Jobs ablenkt.

Wenn das mal nicht die Definition von #adulting ist.

Endlich kommt Muskelprotz mit meinem RumChata zurück – vielen Dank auch. Ich nippe schweigend daran, während sich meine Schultern allmählich etwas entspannen. Ach ja, was für ein Leben. Ich bringe mich dazu, meinen erdrückenden Job zu vergessen, bevor ich nach Hause gehe, allein, in mein überteuertes Apartment und mein nicht existentes Sozialleben.

Mit einem Ausbruch von Floskeln und Schulterklopfen löst sich eine Runde an einem Tisch in der Nähe auf, alles Geschäftsmänner. Die waren schon hier, als ich ankam, doch als sie jetzt aufstehen, fällt mir einer der Bürohaie ins Auge.

Er hat breite Schultern, und nicht einmal sein graues Hemd kann verbergen, wie trainiert er ist. Als er sich in meine Richtung dreht, mit Lachgrübchen im Gesicht, stockt mir der Atem.

Ich kenne ihn.

Das ist Connor Daly! Diese blonde, durchtrainierte Sahneschnitte von Mann, der bei derselben Firma arbeitet wie ich. Einer der berüchtigten Daly-Brüder von zu Hause. Der Mann, der die Sechzehnjährige in mir verzückt aufkreischen lässt.

Statt mit dem Rest seiner Gruppe zu gehen, kommt Connor auf die Bartheke zu. Das Lächeln verschwindet aus seinem markanten Gesicht, und etwas Raues, Wundes nimmt seinen Platz ein. Vermutlich hat er meinen Blick noch nicht bemerkt. Ich verschmelze perfekt mit jedem Achtzigerjahre-Hintergrund und den meisten Bars. Er lässt sich auf einem Hocker etwa fünf Plätze von mir entfernt nieder, und ich kann meinen Blick immer noch nicht von ihm losreißen. Der Barkeeper bedient ihn sofort, natürlich ohne nach einem Ausweis zu fragen, und kurz darauf stehen drei Shotgläser vor Connor.

Jetzt bin ich wirklich neugierig. Connor war immer der Sonnyboy, schon damals in der Schule. Auch wenn wir nicht allzu viel Kontakt hatten, weil er ein Jahr über mir war, kann ich sehen, dass sich daran nichts geändert hat. Damals habe ich für ihn geschwärmt, weil er gutmütige Reden darüber gehalten hat, dass man nicht betrunken Auto fahren sollte. Heute schmachte ich ihn an, weil er einer der erfolgreichsten Entwickler unserer Firma ist.

Er ext einen Shot. Dann noch einen. Nachdem er auch den dritten runtergekippt hat, kann ich meiner Neugier nicht länger widerstehen. Ich schnappe mir meine Tasche und gehe auf ihn zu.

Er scheint mich immer nicht zu bemerken. Das ist nichts Neues. Niemand bemerkt mich. Schon seit der Uni nicht mehr. Das Motto meines erwachsenen Lebens: kein Mädchen mehr, aber auch keine Frau. Ich habe keine Ahnung, was für einen geheimen Code all die anderen Frauen bekommen haben, aber mein Paket ist nie angekommen, obwohl ich es mit Expresslieferung bestellt habe.

Ich räuspere mich, als ich wieder Platz nehme, und winke dem Barkeeper zu. Einen Moment später steht er vor mir.

»Noch einen RumChata, bitte.« Ich halte kurz inne, werfe Connor einen Blick zu. »Und noch zwei von was auch immer er hatte.«

Schnaubend richtet Connor seinen unfokussierten Blick auf mich. Er hat die gleichen strahlend blauen Augen wie seine Brüder, die Art Blau, die den meisten Leuten hier einen Job als Model einbringen würde. Es tut beinahe weh, seinem Blick zu begegnen. Sein gutes Aussehen ist unheilvoll. Als würde er mir das Herz brechen, auch wenn das unmöglich ist. Denn Connor könnte niemals mit jemandem wie mir zusammen sein.

Woher ich das weiß? Weil er mit meiner Chefin liiert ist. Und diese fiese Hexe ist das genaue Gegenteil von mir. Die wissenschaftliche Schlussfolgerung ist also, dass er nicht an jemandem wie mir interessiert sein kann.

»Lädst du mich etwa auf einen Drink ein?«, fragt er, und der Geruch von Rum dringt an meine Nase.

Ich zucke mit den Schultern. »Sieht so aus, als würdest du wegen irgendetwas Trübsal ...



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