Leigh | Make me Lose | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1, 247 Seiten

Reihe: Bayshore Serie

Leigh Make me Lose


1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-96797-304-4
Verlag: Aufbau Verlage GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 1, 247 Seiten

Reihe: Bayshore Serie

ISBN: 978-3-96797-304-4
Verlag: Aufbau Verlage GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Vor Jahren hat Grayson Daly das beschauliche Bayshore hinter sich gelassen und sich in die schillernde Welt New Yorks gestürzt. Jetzt ist er ein erfolgreicher Geschäftsmann, der als einer der begehrtesten Junggesellen der Stadt gilt. Doch als seine Großmutter stirbt, muss er widerwillig in die Kleinstadt zurückkehren, um ihr Haus zu verkaufen. Das Problem? Die einzige Maklerin vor Ort ist niemand anderes als Hazel Matheson, die er lieber meiden würde.

Hazel führt das perfekte Leben: Sie ist die Königin der Immobilien mit einem Zuhause und einer Garderobe, die direkt aus einem Pinterest-Board stammen könnten. Nur der Traummann fehlt noch an ihrer Seite. Als ihr ewiger Rivale Grayson Daly plötzlich wieder auftaucht, wird ihre heile Welt auf den Kopf gestellt.

Graysons Plan: das Haus verkaufen und schnellstens zurück ins aufregende Großstadtleben fliehen.

Hazels Plan? Möglichst weit weg von Grayson bleiben und ihre Suche nach dem perfekten Partner fortsetzen.

Doch je mehr sie versuchen, sich aus dem Weg zu gehen, desto mehr knistert es zwischen ihnen ...



Ember Leigh stammt aus dem nördlichen Ohio und lebt derzeit mit ihrem argentinischen Ehemann und zwei Kindern in der Nähe des Eriesees, wo sie einen argentinisch-amerikanischen Food Truck betreiben.

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Kapitel 1


HAZEL

»Ich sage ja bloß, dass du nicht mit deinem Dad hingehen kannst.«

Zu schade, dass meine beste Freundin London nicht sehen kann, wie ich die Augen verdrehe. Ich bin allein in meinem großen Büro mit Seeblick, es ist zehn Uhr morgens. Meinen ersten Kaffee habe ich längst getrunken und sehne mich schon nach dem nächsten.

»Ja. Hab ich verstanden. Und weißt du was?«, gebe ich zurück und greife nach meiner Kaffeetasse. Die gähnende Leere darin ist deprimierend, aber nicht deprimierend genug, um mich zu einem weiteren Ausflug zum Daily Grind, dem Coffeeshop um die Ecke, zu motivieren. »Ich hatte auch nie vor, mit meinem Vater auf den Ball zur Zweihundertjahrfreier zu gehen.«

London kann manchmal eine ziemlich blöde Kuh sein. Aber ich liebe sie, deswegen bin ich immer noch mit ihr befreundet. Außerdem kennt sie mich besser als jeder andere Mensch auf dieser Erde. Wir sind hier in Bayshore zusammen zur Highschool gegangen, obwohl wir damals noch nicht richtig miteinander befreundet waren. Das hat sich erst entwickelt, als wir beide an der Ohio State University studierten. Damals, bevor wir irgendeine Ahnung hatten, was wir taten. Bevor wir wussten, zu was für coolen Powerfrauen wir uns entwickeln würden.

Cool, aber leider chronisch Single.

»Hazel, ich weiß, du liebst deinen Dad«, sagt London. »Ich liebe deinen Dad auch. Aber du musst ein richtiges Date finden. Einen richtig heißen Typen. So heiß wie du.«

Ich seufze tief. London kommt für den Ball extra nach Hause und hat sich ein Zimmer in dem Boutique Hotel in der Nähe meines Büros gemietet, weil sie fest entschlossen ist, sich irgendeinen heißen Typ aus unserer gemeinsamen Vergangenheit zu schnappen, den wir bisher – aus welchen Gründen auch immer – übersehen haben.

Im Gegensatz zu ihr lebe ich immer noch in Bayshore. Was bedeutet, dass ich mein eigenes gemütliches Bett in meiner eigenen ruhigen, von Bäumen gesäumten Straße habe und ganz genau weiß, wie viele heiße Typen es hier noch gibt – die Zahl ist ziemlich frustrierend.

So deprimierend, dass Tinder keine neuen Vorschläge mehr lädt.

»Ich glaube du hast vergessen, wie es hier aussieht«, erinnere ich sie, während ich mit einem Kugelschreiber auf meinen Schreibtisch trommle. Mein Blick wandert zu der Fensterfront an der Nordwand meines Büros. Einen Block entfernt glitzert die Briggs Bay türkisblau in der Sonne. Ein Motorboot schneidet durch die Wellen und hinterlässt eine schaumweiße Spur. Ich befinde mich zwar in einem angenehm klimatisierten Raum, doch allein der Blick auf den See lässt mich die schwüle Hitze des Morgens spüren.

Es ist ein Gefühl, das ich zu lieben gelernt habe.

Wie so ziemlich alles andere in Bayshore. Abgesehen natürlich von dem erschreckenden Mangel an alleinstehenden Männern in meinem Alter.

»Oh, doch«, sagt London, »ich erinnere mich.« Wie die meisten unserer ehemaligen Mitschüler und Mitschülerinnen kommt sie nicht oft zurück in die Stadt. Die paar, die geblieben sind, sehe ich regelmäßig, allein schon aus dem Grund, weil alle im Bezirk mit ihren Immobilienangelegenheiten zu mir kommen. Dadurch bin ich immer auf dem neusten Stand, weiß, wer geheiratet hat und wer in Bayshore auf dem absteigenden Ast ist.

Und da sich unser Jahrgang langsam, aber sicher der großen Dreißig nähert, gibt es einige, die nicht nur allmählich abgesunken, sondern wie auf einer geölten Rutsche ganz nach unten gesaust sind.

»Was ist denn mit den Daly-Brüdern?«, fragt London, was mir noch ein Seufzen entlockt.

Natürlich. Die Daly Brüder. Die immer attraktiven Junggesellen, die früher durch die Stadt stolziert sind wie eine Horde supermaskuliner Gänse: laut und angeberisch, während man immer Angst haben musste, dass sie einem im Park nachjagen und einem das Herz brechen. Nicht, dass Gänse oft Herzen brechen, aber darum geht es jetzt nicht.

Vermutlich bin ich einfach nur verbittert. Es ist erst zehn Jahre her, und ein Teil von mir hat Grayson Daly sein Gänserich-Gehabe immer noch nicht verziehen. Abgesehen von Grayson mag ich die Familie Daly aber sehr. Ich bin mit den Jungs aufgewachsen. Und auch wenn sich einer ihrer Söhne als Arschloch entpuppt hat, habe ich Graysons Mom wirklich sehr lieb. Es ist schließlich nicht ihre Schuld, dass Gray so ein arroganter Idiot ist. Na ja, genau genommen hat zumindest Graysons Dad wohl doch etwas damit zu tun, weil er Gray immer gnadenlos angetrieben hat, in allem der Beste zu sein. Die anderen vier Jungs sind alle nette Kerle, statistisch gesehen musste einer also ein Reinfall sein.

»Zwei von denen wohnen nicht mal mehr in Ohio«, sage ich, während ich stirnrunzelnd versuche, meinen Computer wieder zum Leben zu erwecken. Draußen auf der Water Street schlendern ein paar Leute an meinen deckenhohen Fenstern vorbei. Sie haben Stadtpläne in der Hand, was sie sofort als eine der Touristengruppen ausweist, die während der Hochsaison zu Tausenden unsere Stadt bevölkern. »Dominic lebt irgendwo bei Cleveland, soweit ich weiß. Die beiden Jüngsten sind noch hier. Maverick sehe ich ab und zu. Er ist meistens high.«

London schnaubte. »Die beiden sind sowieso etwas zu jung für meinen Geschmack.«

Ich ziehe die Brauen zusammen. Ich rede nicht gern über Geschmack, wenn es um die Daly-Brüder geht. Es gab da diese kurze, psychotische Phase in meiner Jugend, als ich in Grayson Daly verliebt war. Doch er hat mein Vertrauen durch den Dreck gezogen. Nach ein paar weiteren charakterbildenden Erlebnissen bin ich nun hier: die erfolgreichste Immobilienmaklerin in ganz Ohio und jeden Tag in einem Hammeroutfit.

»Ich gehe online«, sage ich. »Stelle eine Anzeige auf Craigslist. Suche superheißes Date für den zweihundertsten Geburtstag von Bayshore. Muss bereit sein, für endlose Fotos zu posieren, mir jede Menge Champagner zu kaufen und als liebender Partner in meinem Instagramfeed zu erscheinen.«

»Klingt nach einem Plan«, meint London.

»Großartig. Du hast gerade meiner Idee zugestimmt, ein Date auf Craigslist zu suchen. Das bedeutet, ich bin echt ganz unten angekommen.« Ich grinse, die letzten Momente meiner zehnminütigen Pause auskostend. Diese regelmäßigen Unterbrechungen in meinem Arbeitstag, um Freunde und Familie anzurufen, helfen mir, in der stressigen Immobilienwelt zu überleben. Meistens arbeite ich knappe achtzig Stunden die Woche. Aber ich liebe meinen Job. Ich sehe ihn nicht als Belastung, sondern lebe meinen Traum. In meiner Heimatstadt, in meinem gemütlichen Haus nur zwei Straßen entfernt von Briggs Bay und dem weiten, rauen Ufer des Lake Erie.

»Ganz so hart würde ich es nicht ausdrücken«, sagt London. »Dein Liebesleben ist nur etwas … erbärmlich.«

Ich schnaube. Das klingt natürlich gleich viel besser. Aber sie hat nicht unrecht.

Das kleine Glöckchen an meiner Bürotür kündigt einen Besucher an. Schnell nehme ich die Füße, die in zehn Zentimeter hohen schwarzen Lackpumps stecken, vom Tisch und ziehe meinen Bleistiftrock zurecht, der etwas zu weit hoch gerutscht ist. Dann richte ich mich gerade auf und sehe dem Neuankömmling entgegen.

Er muss knappe eins neunzig groß sein. Mit breiten Schultern und einer Statur irgendwo zwischen Fußball- und Footballprofi. Seine sturmblauen Augen brennen sich quer durch die Galerie in meine.

Sofort ist meine Kehle wie zugeschnürt. Hastig wende ich den Blick ab, bevor dieser Mann realisiert, dass ich weiß, wer er ist.

Der Mann, über den ich eben noch nachdachte. Als hätte ich ihn damit aus den Tiefen der Hölle heraufbeschworen.

Grayson Daly.

»Bist du noch dran?«, fragt London.

Ich halte den Blick stur auf meinen Computerbildschirm gerichtet, als wäre ich die beschäftigste, wichtigste, unbekümmertste Person der Welt. Um einen natürlichen Tonfall bemüht sage ich: »Vielen Dank für Ihren Anruf. Ich bin überzeugt, dass unsere Zusammenarbeit sehr erfolgreich wird. Vielen Dank für Ihr Interesse an Hazel Homes, George Clooney.« Mit wild pochendem Herzen knalle ich den Hörer zurück auf die Station.

Das ist die andere Sache bei Grayson.

Seit dem Tag unserer Geburt waren wir Konkurrenten. Ich hatte immer den Drang, besser zu sein als er.

Und anscheinend ist...



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