E-Book, Deutsch, Band 169, 384 Seiten
Reihe: Julia Collection
Lennox Julia Collection Band 169
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-7515-1179-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Texas Justice - Rache ist blond
E-Book, Deutsch, Band 169, 384 Seiten
Reihe: Julia Collection
ISBN: 978-3-7515-1179-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Ein Heiratsschwindler hat Sonya, Brenna und Cindy um all ihr Erspartes gebracht. Gemeinsam wollen die drei Frauen dem Schuft das Handwerk legen. Auf der Jagd bekommen sie jede Menge Hilfe ... und auch die Chance auf eine neue Liebe?
MINISERIE VON KARA LENNOX
HEISSE LIPPEN - STARKE HÄNDE
Ein Schwindler hat Cindy um ihr Vermögen gebracht! Sheriff Luke Rheems verspricht zu helfen. Schon einmal hatte sie mit dem sexy Gesetzeshüter eine heiße Affäre. Nutzt er jetzt die Chance, Cindy für immer zu erobern?
BEZAUBERNDE BETRÜGERIN
Verzweifelt versucht FBI-Agent Heath Packer sich gegen seine leidenschaftlichen Gefühle für Brenna zu wehren. Denn die verführerisch schöne Frau ahnt nicht, dass er den Auftrag hat, sie als Betrügerin zu entlarven ...
AM LIEBSTEN FÜR IMMER!
Diese Chance will Sonya nutzen: Nach einem Unwetter sucht sie bei John-Michael Unterschlupf! Sie liebt ihren gut aussehenden Bodyguard schon so lange - und heute will sie ihn erobern. Wenigstens für eine Nacht. Aber am liebsten für immer!
Kara Lennox hat mit großem Erfolg mehr als 50 Liebesromanen für Harlequin/Silhouette und andere Verlage geschrieben. Vor ihrer Karriere als Liebesromanautorin verfasste sie freiberuflich Hunderte Zeitschriftenartikel, Broschüren, Pressemitteilungen und Werbetexte. Sogar Drehbücher hat sie geschrieben, die das Interesse von Produzenten in Hollywood, New York und Europa weckten. Wegen ihrer bahnbrechenden, sehr eigenen und ausgefallenen Themen werden Karas Bücher häufig hervorgehoben. Sie hat über Straußenfarmen, Maya Archäologie, Gehirntumore, Kindesaussetzungen, Kopfgeldjäger, Betrüger und Hexerei geschrieben. Ihre Romane wurden für zahlreiche Auszeichnungen nominiert. Gewonnen hat sie den Kritikerpreis der Romantic Times. Kara ist Mitglied der Romance Writers of America und der Romance Writers von Dallas. Sie leitet häufig Schreibworkshops und tritt als Rednerin auf Konferenzen im ganzen Land auf. Wenn sie nicht gerade an einem neuen Buch arbeitet, genießt sie es, zu reisen oder querfeldein mit dem Rad zu fahren.
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1. KAPITEL
„Jetzt muss ich nur noch zwölftausend Brötchen backen“, bemerkte Cindy Lefler fröhlich, als sie das Backblech in den Industriebackofen des Miracle Cafés schob. Obwohl sie den Duft von frischen Brötchen liebte, war sie das Backen leid.
„Hör endlich auf zu zählen“, murrte Tonya Dewhurst, die Bestecke in Papierservietten wickelte. „Du bist die Einzige, die sich freut, dass du aufhörst.“
„Ich komme immer mal zu Besuch.“
„Du wirst viel zu sehr damit beschäftigt sein, Mrs. Shalimar zu sein, eine Dame der Gesellschaft“, sagte Tonya verträumt. „Du hast wirklich ein Händchen dafür, dir die richtigen Männer auszusuchen.“ Hastig fügte sie hinzu: „Oh, entschuldige, das war nicht so gemeint.“
Cindy schlug Tonya auf die Schulter. „Schon gut. Ich weiß, was du meinst.“
Erst vor einem Jahr hatte Cindy ihren Mann durch einen Verkehrsunfall verloren. Jim war ein guter Ehemann gewesen. Genauso viel Glück hatte sie jetzt mit Dex Shalimar, den sie demnächst heiraten würde.
„Es ist fast sechs Uhr“, sagte Cindy. „Könntest du bitte das Café aufschließen?“ Die beiden anderen Kellnerinnen, Iris und Kate, waren auch gekommen und erledigten ihre Aufgaben. Iris arbeitete schon seit mehr als zwanzig Jahren in dem Café, Kate fast ebenso lange.
Tonya lächelte. „Klar. Hast du eigentlich schon einen Käufer für das Café?“
„Dex hat zwei ernsthafte Interessenten.“
„Ich hoffe nur, dass der neue Besitzer nichts dagegen hat, wenn ich Micton zur Arbeit mitbringe.“
Cindy zuckte jedes Mal innerlich zusammen, wenn sie diesen Namen hörte. Tonya fand es damals einfach süß, ihrem Baby einen Namen zu geben, der sich aus ihrem und dem ihres Mannes zusammensetzte. Mick und Tonya. Micton. Schrecklich! Auf so etwas konnten nur diese Hinterwälder kommen, und gerade deshalb wollte Cindy so schnell wie möglich raus aus Cottonwood.
Wie üblich standen die Kunden schon Schlange vor dem Café, als Tonya öffnete – Farmer und Viehzüchter, die sich auf ein herzhaftes Frühstück freuten und dabei den neuesten Klatsch austauschten. Cindy schrieb die Tagesgerichte auf die Tafel, die hoch über der Kasse hing.
„Morgen, Cindy.“
Sie wäre fast von der Leiter gefallen, schaffte aber dennoch ein freundliches: „Guten Morgen, Luke.“ Der gut aussehende Vizesheriff brachte sie ständig aus der Fassung. Fünf Tage die Woche kam er pünktlich um zehn nach sechs und bestellte immer dasselbe – ein Brötchen mit Honig und schwarzen Kaffee. Und jedes Mal bekam sie Herzflattern. Seine Wirkung auf Frauen war einfach enorm. Selbst jetzt, wo sie verlobt war – verdammt, auch als sie verheiratet gewesen war –, hatten ihre Hormone bei Lukes Anblick verrücktgespielt.
Mit seinen lockigen braunen Haaren, den grünen Augen und dem unergründlichen Blick hatte er unglaublichen Sexappeal. Zu Schulzeiten waren seine Haare lang und wild gewesen. Schon damals hatte jedes Mädchen für ihn geschwärmt. Cindy hatte aber nicht nur geschwärmt.
„Wie weit sind die Hochzeitsvorbereitungen?“, erkundigte Luke sich bei Cindy. Ein unbeteiligter Zuhörer könnte glauben, dass er aus höflicher Neugier fragte, aber Cindy wusste es besser. Luke Rheems hatte Dexter Shalimar vom ersten Augenblick an verachtet und ließ keine Gelegenheit aus, Cindy vor diesem Mann zu warnen.
„Ich brauche mich um nichts zu kümmern“, sagte Cindy forsch-fröhlich. „Dexter hat alles im Griff. Wir fliegen nach Lake Tahoe, heiraten in einer kleinen Kapelle in den Bergen, und dann bringt Dex mir das Skilaufen bei.“ Es war die Urlaubsform, von der sie immer geträumt hatte. Mit Jim war sie damals auch am Lake Tahoe gewesen. Und sie war von der atemberaubend schönen Landschaft, den luxuriösen Häusern und Kasinos begeistert gewesen. Aber sie hatten kein Geld zum Skilaufen und Spielen gehabt und entweder in ihrem Sattelschlepper oder einem billigen Hotel geschlafen.
Mit Dex würde sie die Flitterwochen in einem Vier-Sterne-Hotel verbringen, den Luxus genießen und Skiunterricht bei einem Privatlehrer nehmen.
„Dex nimmt dir wohl einiges aus der Hand, was? Den Verkauf deines Restaurants und Hauses, deine Hochzeit, deine Flitterwochen. Er hat bestimmt, wo du leben wirst …“
„Dex hat beruflich mit Immobilien zu tun“, unterbrach Cindy ihn und kletterte von der Leiter. „Warum sollte er sich also nicht um diese Dinge kümmern? Ich habe unser neues Zuhause gesehen und fand es einfach vollkommen. Ein Penthouse ohne viel Schnickschnack, aber mit allen Annehmlichkeiten.“
„Und ohne Garten. Wo soll Adam denn spielen?“
Sie senkte gereizt die Stimme. „Jetzt versuch nicht, mir ein schlechtes Gewissen einzureden. Mein Sohn wird eine wundervolle Kindheit haben. Dex hat geschäftlich auf der ganzen Welt zu tun, und wir werden gemeinsam reisen. Adam wird Kinder aus allen Kulturkreisen kennen lernen und mit ihnen spielen. Er wird in den Bergen und am Strand von Jamaika herumtollen. Er wird die Essgewohnheiten in Italien und in Indonesien kennen lernen. Du tust, als sei er sozial benachteiligt, weil er nicht in einem Haus mit Garten aufwächst.“
„Ein Kind braucht einen Garten zum Spielen.“
„Wenn du später ein Kind hast, dann kannst du es meinetwegen in einem kleinen Garten großziehen – wie ein Kaninchen in einem Stall. Tagein, tagaus derselbe Anblick, dieselben Menschen, dasselbe Essen. Irgendwann wird es genauso engstirnig und kleinstädtisch wie jeder hier in diesem Dorf sein und Angst vor allem haben, was fremd oder ausländisch oder auch nur irgendwie anders ist.“
Luke, überrascht über ihren Ausbruch, zog die Augenbrauen hoch. „Siehst du so deine Nachbarn in Cottonwood? Sind sie wirklich ein Haufen ignoranter, engstirniger, xenophober Menschen?“
Cindy genierte sich zuzugeben, dass sie nicht wusste, was xenophob bedeutete. Aber darum ging es ja gerade – deshalb wollte sie für Adam etwas anderes. Sicher, sie war weit gereist, zwar nur im Sattelschlepper, aber sie hatte nie ein College besucht. Auch war sie nicht sehr belesen. Sie hatte keine Ahnung von eleganter Garderobe, wusste nicht, wie man Gäste aus besseren Kreisen bewirtet und wie sie ihre Haare frisieren sollte. Dex hatte sich darüber nie beklagt, aber wenn sie erst einmal die Frau eines angesehenen Millionärs war, dann musste sie diese Bildungslücken schließen.
Um ihre Unwissenheit zu verschleiern, wechselte sie das Thema. „Du willst mir Dex nur vermiesen, weil du eifersüchtig bist.“
„Eifersüchtig? Auf Dex? Er ist doch bloß ein aufgeblasener Schlappschwanz.“
„Es muss ja schlimm um dich stehen, dass du so ein Wort überhaupt in den Mund nimmst. Übrigens weiß ich bis heute noch nicht, ob du tatsächlich irgendetwas Negatives über ihn herausgefunden hast. Du wolltest doch all seine schrecklichen Geheimnisse lüften, oder? Die drei weiteren Ehefrauen, die Zeit im Gefängnis, die sechzehn unehelichen Kinder?“
Zumindest besaß Luke genug Anstand, beschämt auszusehen. „Er ist sauber“, gab er zu.
Cindy nickte nur. Sie hatte selbst ein paar Nachforschungen angestellt. Dexter Shalimar, bekannt dafür, dass er die Öffentlichkeit und Kameras scheute, war Houstons begehrtester Junggeselle und einer der reichsten Einwohner. Seine Firma Shalimar Holdings war eines der größten privaten Immobilien-Unternehmen. Er war nie verheiratet gewesen, hatte keine Kinder und war auch nie mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Er war ein wohltätiger Mensch und beim letzten Boston-Marathon als siebzehnter ins Ziel gekommen. Ein Grund, ihn nicht zu mögen?
Aber liebte sie Dex? Nun, das war eine andere Geschichte. Jim würde immer einen besonderen Platz in ihrem Herzen einnehmen, und Cindy würde ihn nie vergessen. Sie mochte Dex sehr, und Adam war begeistert von ihm. Viele gute Ehen basierten auf gegenseitigem Respekt und Zuneigung.
Luke hatte sein Brötchen gegessen und bestellte noch einen Kaffee. Wie immer. Gegen halb acht kamen die Ladenbesitzer aus dem Zentrum, dann die Mütter, die ihre Kinder zur Schule gebracht hatten, und schließlich die Rentner. Kaum hatte das Frühstücksgeschäft nachgelassen, erschienen die ersten Mittagsgäste.
Es war ein lebhafter Morgen. Aber das Café war schon immer eine Goldgrube gewesen. Seit Generationen konnte Cindys Familie davon sehr angenehm leben. Trotzdem hatte Cindy ihre Zukunft immer woanders gesehen. Seit sie zurückdenken konnte, hatte sie abends, an Wochenenden und in den Sommerferien hier gearbeitet. Mit Ausnahme der acht Jahre, in denen sie mit Jim in seinem Sattelschlepper gereist war. Für sie bedeutete das Miracle Café eine Einschränkung ihrer Möglichkeiten – keine Auftritte als Cheerleader, kein Theaterclub, kein Fußball. Ihre Eltern hatten zwölf Stunden am Tag und sieben Tage die Woche gearbeitet und dasselbe von ihrer Tochter erwartet.
Seit dem Tod ihrer Mutter war alles noch schlimmer. Als Alleininhaberin war es für Cindy fast unmöglich, sich einmal ein langes Wochenende zu gönnen, von einem Streifzug durchs Land ganz zu schweigen.
Das wird sich jetzt alles ändern, dachte sie. Sie würde ein Abenteuer nach dem anderen erleben. Davon hatte sie schon immer geträumt. Sobald sie und Dex verheiratet waren, würde sie mit ihm reisen – sie und Adam. Damals mit Jim hatte sie viel von ihrer Heimat gesehen. Jetzt lag ihr die Welt zu Füßen.
„Cindy?“ Es war Tonya. „Die beiden Damen an Tisch drei möchten mit dir sprechen.“
Cindy blickte hinüber zu der Nische am Fenster. Zwei...




