Lethbridge | Die sinnliche Mätresse des Marquess | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 200 Seiten

Reihe: Historical

Lethbridge Die sinnliche Mätresse des Marquess


1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-7337-6435-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 200 Seiten

Reihe: Historical

ISBN: 978-3-7337-6435-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



'Steh'n bleiben und Geld her!' Ungläubig blickt der Marquess of Beauworth in die Pistolenmündung der betörenden Fremden. Sein Herz schlägt augenblicklich schneller - und das nicht nur aus Angst sondern auch vor Verlangen. Noch nie in seinem Leben hat er sich zu einer Frau so unwiderstehlich hingezogen gefühlt! Mutig fasst er einen verwegenen Plan: Denn die Schöne benötigt offensichtlich Geld - und er wünscht sich eine Mätresse ...



Ann Lethbridge wuchs in England auf. Dort machte sie ihren Abschluss in Wirtschaft und Geschichte. Sie hatte schon immer einen Faible für die glamouröse Welt der Regency Ära, wie bei Georgette Heyer beschrieben. Es war diese Liebe, die sie zum Schreiben ihres ersten Regency Romans 2000 brachte. Sie empfand das Schreiben so schön, dass sie einfach nicht damit aufhören konnte. Sie zog nach Kanada als sie Anfang 20 war. Noch heute lebt sie dort mit ihrem Ehemann und ihren zwei Töchtern. Sie schreibt in Vollzeit nachdem sie ihre Karriere in der Verwaltung einer Universität aufgegeben hat um zu ihrer ersten Liebe zurück zu kehren - dem Schreiben von Romanen. Während sie schreibt, genießt sie es sehr wenn ihr Malteser Terrier, Teaser, ihr zu Füßen liegt. Ann Lethbridge lebt noch immer in Kanada aber sie hat noch eine große Familie, die in England lebt. Einmal im Jahr reist sie dorthin um alle Familienangehörigen zu sehen. Auch nutzt sie diese Reisen zur Recherche für ihre Bücher. Wenn Sie möchten, können Sie ihr unter romanceinhistory@gmail.com eine E-Mail schreiben.
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2. KAPITEL

Am nächsten Morgen hatte Garrick sich weitgehend erholt. Nach einem zeitigen Frühstück durchquerte er die Galerie im zweiten Stock und ging die geschwungene Treppe hinunter. Anmutige Marmorsäulen stützten die hohe Kassettendecke oberhalb eines Zwischengeschosses, das er nicht ohne Schaudern ansehen konnte. Fest entschlossen, sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen, holte er tief Luft. Er war vierundzwanzig und kein verängstigtes Kind mehr. Er würde der übertriebenen Fürsorge seines Onkels keine Beachtung schenken.

Aus Höflichkeit klopfte er an, bevor er die Tür zur Bibliothek öffnete, und trat dann ein. Ein polierter Eichentisch dominierte das eine Ende des lang gestreckten Zimmers. Onkel Duncan war in die Papiere vor sich vertieft und blickte nicht hoch.

Während Garrick wartete, kamen ihm Erinnerungen aus ganz frühen Tagen, die ihn wie tröstende Arme umschlossen. Es war, als könnte er die Stimme seines Vaters hören und würde dessen schwere Hände auf den Schultern spüren, die damals noch schmal und kindlich gewesen waren. Gemeinsam hatten sie sich über ausgebreitete Karten gebeugt, und der Vater hatte ihm von seinen militärischen Unternehmungen erzählt.

An einem warmen Tag wie diesem waren die französischen Fenster von einer Brise aufgestoßen worden. Die blauen Vorhänge hatten sich gebläht, und der Duft des Rosengartens war in das Zimmer geweht.

Er hasste den Duft von Rosen.

Garrick blinzelte, doch die Erinnerungen hatten sich eingebrannt wie das Licht einer Flamme, das man zu lange betrachtet hatte: ein kleiner Junge mit weit geöffneten Augen, sein Vater, der mit einer Zigarre in die Luft stieß, um einen wichtigen strategischen Coup zu untermalen, bis die Mutter sie hinaus an die frische Luft jagte. Wie sich das Gesicht seines Vaters bei ihrem Eintreten aufhellte! Wie schön sie war in ihrer eleganten Seidenrobe, das gepuderte schwarze Haar kunstvoll hochgesteckt! Lebhaft gestikulierte sie mit den Händen, während sie in einer Mischung aus Französisch und gebrochenem Englisch sprach.

Mutter. Es war wie ein eisiger Windstoß, der völlig unerwartet durch eine geöffnete Tür drang. Alle Wärme verflog, und in seinem Inneren herrschte nur noch kalte Leere. Verdammt! Er hätte Le Clere seinen Entschluss lieber in einem Brief mitgeteilt, wenn das nicht zu feige gewesen wäre.

Irgendwie gelang es Garrick, die Tür zu seinen Erinnerungen zuzuschlagen. Er sperrte sie ein wie die Karten, die sein Vater in die Bibliotheksschränke eingeschlossen hatte, und richtete die Aufmerksamkeit auf Le Clere. Onkel Duncan hatte in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Sein Haar war ergraut, aber noch immer füllig. Er war erst fünfzig, sah aber älter aus. Als ob er seine Blicke gespürt hätte, hob er den Kopf und musterte ihn. Garrick widerstand dem Drang, sein Krawattentuch zu richten. Es machte ihn zornig, dass dieser Mann noch immer eine solche Wirkung auf ihn hatte!

„Komm her, Garrick!“ Die tiefe Stimme, die auch die abgelegenen Teile eines Paradeplatzes erreicht hätte, hallte in der schmalen Bibliothek wie ein Donner. Garrick zuckte zusammen, und die Beule begann wieder zu schmerzen. „Was kannst du mir über diese Verbrecher berichten? Das ist schon das zweite Mal, dass sie eine Kutsche ganz in der Nähe überfallen haben.“

Le Clere nahm seine Aufgabe als örtlicher Friedensrichter sehr ernst, aber Garrick wollte nicht, dass die Schwachköpfe, die in dieser Gegend für Recht und Ordnung sorgten, die dreisten Wegelagerer verscheuchten, bevor er wieder im Besitz des Siegelrings war.

Er zuckte mit den Schultern. „Sie waren maskiert. Ich habe kaum einen Blick auf sie werfen können, bevor ich niedergeschlagen wurde.“ Auf keinen Fall würde er gestehen, von einer Frau überlistet worden zu sein, und er vertraute darauf, dass Johnson über den verdammten Kuss Stillschweigen bewahrte. Verflucht! Lächelte er etwa beim Gedanken daran?

Sein Onkel machte ein säuerliches Gesicht. „Ich hatte gehofft, deine Angaben würden uns ein wenig weiterhelfen. Der letzte Mann, der ausgeraubt wurde, stammelte etwas von einem Gespenst.“ Er holte tief Luft. Garrick wusste, was das zu bedeuten hatte. Kontrolle. Onkel Duncan hasste es, wenn etwas nicht nach seinem Plan verlief. Scheinbar wieder ganz beherrscht, lächelte er. „Egal. Ich bin einfach froh, dass du hier bist und dich endlich deinen Verpflichtungen stellst.“

Ihn plagten Schuldgefühle, als er die hoffnungsvolle Miene des Onkels sah. Doch er hatte sich anders entschieden. „Ich habe beschlossen, zur Armee zu gehen.“

Le Clere setzte sich kerzengerade hin. „Das meinst du nicht ernst.“

Zorn erfasste ihn, und Garrick spürte, wie sich sein Blut erhitzte. „Selbstverständlich meine ich das ernst“, erklärte er erbost.

Onkel Duncan zog die buschigen Brauen zusammen, und sein Gesicht rötete sich vor Wut. Er öffnete den Mund, und Garrick erwartete das Exerzierplatzgebrüll, das ihn als Jungen so eingeschüchtert hatte. Doch Le Clere holte erneut tief Luft, und als er schließlich zu sprechen begann, klang seine Stimme rau, aber beherrscht. „Was hat dich zu dieser Entscheidung veranlasst?“

„Vor einiger Zeit fand ich eines von Vaters Feldzugtagebüchern und habe es in Ruhe in London durchgelesen. Ich hatte fast vergessen, wie sehr es ihn mit Stolz erfüllt hat, seinem Land zu dienen. Ich möchte in seine Fußstapfen treten.“

Le Clere schlug mit der Faust auf den Tisch. „Ich hätte sie verbrennen sollen! Dein Vater hätte sein Leben niemals in dieser unverantwortlichen Weise aufs Spiel setzen sollen, und du solltest das auch nicht tun.“

„Vater hat sich im Krieg nie einen Kratzer geholt.“ Erst nachdem er den Dienst quittiert hatte, war der tödliche Jagdunfall passiert. „Meine Entscheidung steht fest. Du kannst mich nicht davon abbringen.“

Seufzend lehnte sich Le Clere gegen die Stuhllehne. „Wie lange habe ich gearbeitet, um dein Erbe zu sichern, und du tust, als ob das nichts wäre!“

Noch mehr Schuldgefühle. Als ob nicht schon genug sein Gewissen belasten würde. „Ich muss fort.“

„Warum?“

„Du weißt, warum.“

„Seit diesem Vorfall im Eton College ist nichts mehr passiert. Du hast es unter Kontrolle.“

Es. Der Fluch der Familie. Das, worüber sie nie gesprochen hatten, seit jenem Tag, an dem Garrick gelernt hatte, was damit gemeint war.

„Nein.“ Er starrte auf die abgeschürften Fingerknöchel. Wenn sein Cousin Harry ihn nicht von diesem brutalen Bastard fortgezogen hätte, der auf Dan mit einer Mistgabel eingeschlagen hatte, hätte er vermutlich einen Mord begangen.

Le Clere runzelte die Stirn. „Du hast die vergangenen Jahre vergeudet und nichts über die Leitung des Guts gelernt. Wenn du aus dem Krieg nach Hause kommst, lebe ich vielleicht nicht mehr. Ich werde alt, Garrick.“

Garrick zerrte an seinem Kragen. „Ich gehe.“

„Warte ab, bis meine Treuhänderschaft endet. Zwölf Monate sind keine so lange Zeit mehr. Lerne, so viel du kannst. Heirate, bekomme einen Erben, und dann gebe ich dir meinen Segen, zu gehen.“

Le Cleres Unmut hing wie eine dichte Rauchwolke in der Luft. Garrick durfte nicht zulassen, dass sein Onkel seinen Entschluss ins Wanken brachte. So wie er sich selbst sah – als ein lebendes Pulverfass mit kurzer Zündschnur, das nur darauf wartete, beim kleinsten Anlass in die Luft zu fliegen –, würde es nur Schwierigkeiten geben, wenn er in England blieb.

„Mein Entschluss steht fest.“

Le Clere strich sich mit einer Hand durch das Haar. „Was wird aus Beauworth, wenn du fällst?“

„Dann erbt Cousin Harry.“

Der Onkel saß reglos da, als ob er sich in einen Granitblock verwandelt hätte. Sein Gesicht rötete sich beunruhigend, und seine Halsader trat hervor. Du liebe Güte! Bekam er etwa einen Schlaganfall? „Onkel, bitte, reg dich nicht auf.“ Garrick ging zu dem Tisch neben dem Kamin und füllte ein Glas mit Brandy. Er brachte es Le Clere. „Trink das.“

Mit zitternder Hand nahm sein Onkel den Brandy entgegen. Er trank einen tiefen Schluck und starrte in das Glas. „Wie lange wird dein Besuch dauern?“

Ursprünglich hatte er geplant, nur sein Pferd zu holen und dem Onkel Lebewohl zu sagen. Der Verlust des Siegelrings verzögerte die Sache. Der Ring musste hier für Harry bereitliegen. Wenigstens war das Blut seines Cousins nicht vom Familienfluch belastet.

„Eine Woche.“ Das musste reichen, um die verwegene Diebin ausfindig zu machen.

Le Clere setzte sich gerade hin. „Dann werden wir die wenige Zeit gut nutzen.“

Wenn der Onkel hoffte, ihn in den nächsten Tagen umstimmen zu können, wartete eine weitere Enttäuschung auf ihn. Noch mehr Schuldgefühle. Nun gut, wenn er schon hier war … „Einverstanden.“

Le Clere strahlte. „Sehr gut. Lass uns sofort anfangen. Schließlich haben wir nicht viel Zeit.“

Garrick ließ sich seine Ungeduld nicht anmerken. Eigentlich wollte er die Leute aus der Gegend zu den Wegelagerern befragen. Es würde Stunden dauern, bis er seinem Onkel entkam. „Mit Vergnügen.“

Eleanor trug die Hauptlast des Korbes, der zwischen ihr und ihrer zwölfjährigen Schwester Sissy hin und her schwang, während sie sich durch die Gassen von Boxted auf das Cottage zuschleppten, in dem sie wohnten. Nach dem einstündigen Marsch von Standerstead bis hierher rann ihnen an diesem sonnigen Frühlingstag der Schweiß den Rücken hinunter.

...



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