Leupold / Passet Im Bergwerk der Sprache
1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-8353-2313-1
Verlag: Wallstein Verlag
Format: PDF
Kopierschutz: 0 - No protection
Eine Geschichte des Deutschen in Episoden
E-Book, Deutsch, 360 Seiten
ISBN: 978-3-8353-2313-1
Verlag: Wallstein Verlag
Format: PDF
Kopierschutz: 0 - No protection
Ein exemplarischer Abriss der deutschen Sprachgeschichte in 16 Episoden – ein Kompendium für konkrete Fragen und eine genussvolle Lektüre.
Wie erkläre ich einem Ausländer das deutsche »tja«? Ist »der Mann, wo da geht« tatsächlich nur in Süddeutschland gebräuchlich? Wodurch zeichnet sich »Kiezdeutsch« aus, und was macht es dem k.k.-Migrantenslang und der »lagerszpracha« vergleichbar? Warum sind die Schachtelsätze des Barock heute so schwer zu lesen? Und was erzeugt den Stakkato-Sound in manchen zeitgenössischen Texten? – Solche Fragen stellt sich, wer Belletristik liest oder selbst in Blogs schreibt, ob er die Sprache eher über das Ohr aufnimmt oder in schriftlicher Form. Besonders aber interessiert es jeden, der sich– schriftlich oder mündlich – selbst sprachlich äußern will, ob privat oder in einem professionellen Rahmen oder gar als Autor und Übersetzer. Er stößt bald auf eine Reihe von Gegensätzen, die in der Sprache in Balance gehalten werden: Norm und Abweichung, Slang und Standardsprache, Dialekt und »Hochdeutsch«, prestigeträchtige und verpönte Varietäten und Formen, Migration und Mischsprachen, Modernisierung und Konservierung … Das Interesse am »richtigen« (oder: angemessenen) Gebrauch der deutschen Sprache ist in den letzten Jahren enorm gewachsen – die Beschäftigung mit Geschichte der Sprache hilft dabei.
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Im Bergwerk der Sprache
Vorwort
Kann man sagen "Wowereit bekundet Trauer für Juhnke"? Warum zuckt ein in der Nazi-Zeit aufgewachsener Mensch womöglich vor dem Wort "schlagartig" zurück? Wie erkläre ich meinem ausländischen Chat-Partner das deutsche "tja"? Nach welchen Regeln erfolgt denn nun die Kommasetzung? Ist "der Mann, wo da geht" tatsächlich nur in Süddeutschland gebräuchlich? Warum sind die Schachtelsätze des Barock heute so schwer zu lesen? Und was erzeugt den Stakkato-Sound in manchen zeitgenössischen Texten? Solche Fragen stellt sich jeder, ob er Belletristik liest oder Blogs, ob er die Sprache eher über das Ohr aufnimmt oder in schriftlicher Form, und natürlich drängen sie sich geradezu auf, sobald man anfängt zu schreiben.
Unter den Schreibenden stehen die Literaturübersetzer und -übersetzerinnen vor einer ganz besonderen Herausforderung. Sie müssen die Sprache, die andere in unterschiedlichen Epochen geschaffen und in verschiedenste Formen gegossen haben, nachschaffen: vom Roman bis zum mundartlichen Theaterstück, vom wissenschaftlichen Traktat bis zu Briefwechseln und Lebenserinnerungen. Die Schichten und Lagen der Sprache, aus der und besonders in die sie übersetzen, müssen sie sich gezielt zu erschließen wissen. Das beginnt bei den Raffinessen syntaktischer Gefüge und endet bei der Partikelverwendung in gesprochener Sprache. Und so gaben einige der in der übersetzerischen Praxis unablässig wiederkehrenden Fragen, die weit mehr Sprachinteressierte umtreiben als nur Übersetzer, den Anstoß zu einer Veranstaltungsreihe im Literarischen Colloquium Berlin, die sich den Aspekten der deutschen Sprachgeschichte widmet. Im Bergwerk der Sprache versammelt einen größeren Teil der bislang gehaltenen Vorträge, die für die vorliegende Publikation überarbeitet wurden.
Gabriele Leupold, Eveline Passet