E-Book, Deutsch, Band Band 16, 452 Seiten, Gewicht: 10 g
Lewi - Mehr
1. Auflage 2009
ISBN: 978-3-598-44172-1
Verlag: De Gruyter
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
E-Book, Deutsch, Band Band 16, 452 Seiten, Gewicht: 10 g
Reihe: Lexikon deutsch-jüdischer Autoren
ISBN: 978-3-598-44172-1
Verlag: De Gruyter
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Das Lexikon deutsch-jüdischer Autoren erschließt den jüdischen Beitrag zur deutschsprachigen Kulturgeschichte in ca. 1.300 biographisch-bibliographischen Artikeln. Der biographische Teil der Artikel enthält Personangaben, Auskünfte zum politischen und zionistischen Engagement, zum Freundeskreis sowie zur Stellung zum Judentum. Im bibliographischen Teil werden die Werke soweit möglich in Autopsie bibliographiert und annotiert. Band 16 verzeichnet z. B. Otto Liebmann, Jakob Löwenberg, Samuel Lublinski, Georg Lukács, Ludwig Marcuse, Walter Mehring.
Fachgebiete
Weitere Infos & Material
1;Inhalt;5
2;Verzeichnis der Autoren;6
3;Verzeichnis der Pseudonyme;18
4;Aufzeichnungsschema;19
5;Verzeichnis der Abkürzungen von Zeitungen und Zeitschriften;21
6;Lewin - Luxemburg;29
7;Maimon - Mehring;276
LEWIN, KURT Dr. phil. Prof., Gestaltpsychologe (S. 3-4)
09.09.1890 Mogilno/Posen – 12.02.1947 Newtonville/Massachusetts/USA, jüd. V: Leopold L’, Kaufmann u. Gutsbes., jüd., M: Recha Engel, jüd., [starb 1944 im KZ], E: 1. 1917 Maria Landsberg, 2. 1929 Gertrud Weiss, K: aus 1. Ehe Ester Agnes (geb. 1919 in Bln), Reuven Fritz (geb. 1922 in Bln), aus 2. Ehe Miriam Anna (geb.1931), Daniel Meier (geb. 1933), B: Egon, Fritz (gefallen am 19.08.1918 bei Roye), S: Hertha Putzrath geb. L’.
Ausbildung: In den Grundschuljahren besuchte L’ den jüdischen Religionsunterricht, seit 1905 Kaiserin-Augusta-Gymnasium in Bln-Charlottenburg, seit 1909 Studium der Medizin, Philosophie, Psychologie u. Biologie in Freib., Bln, Mnchn. Berufliche Stationen: 1914–1918 Kriegsdienst während des Ersten Weltkrieges, 1921 Privatdozent an d. Univ. Bln, 1927 Außerordentlicher Prof., 1932 Besuchsprof. an d. Stanford Univ., 1933 emigrierte in die USA, 1933–1935 unterrichtete an d. Cornell Univ, Ithaka, N. Y., 1935–1944 Prof. an d. Univ. von Iowa, seit 1940 amerikanischer Bürger, 1942 President of the Society for the Psychological Study of Social Issues, 1944 organisierte das Research Center for Group Dynamics (Massachusetts Institute of Technology) und die Commission on Community Interrelations (C.C.I.), 1947 gründete National Laboratories Training. Freundeskreis: Wolfgang Köhler, Alfred J. Marrow. K’ L’s junge Forschungskollegen: Tamara Dembo, Kurt Beck, Harold Kelley, Albert Petione, Alex Bavelas, Morton Deutsch, Leon Festinger, Stanley Schachter, Dorwin Cartwright.
Gesellschaftspolitisches Engagement: K’ L’ versucht, die falschen wissenschaftlichen Pseudoerkenntnisse über angebliche Feststellung von Rassenmerkmalen durch Blutuntersuchung zu widerlegen, und stellt richtig: „Überhaupt hat sich die Auswertung der Blutreaktionsweise für die Differenzierung der einzelnen Individuen nach ihrer Rassenzugehörigkeit als durchaus abwegig erwiesen. [...] so ergibt sich mit genügender Deutlichkeit, daß es Unsinn ist, aus dem Eintritt einer Agglutination aus Rassenverschiedenheit von Blutspender und Blutempfänger zu schließen. [...] wie sollte es dann möglich sein, allein auf diesem Wege sicher einen Juden von einem Germanen zu unterscheiden! ! – " [Vgl. Beitr. 1] – „Der Standpunkt der Anthropologie zur Rassenfrage ist allgemein bekannt. Wir Juden haben darin unsere Einordnung erfahren als kompliziertes Gemenge nahezu aller europäischen und vorderasiatischen Grundrassen, in dem je nach dem Wohnsitz und der geschichtlichen Entwicklung bald die eine, bald die andere Rasse stärker in den Vordergrund tritt." [Vgl. Beitr. 2] – „Der Zusammenbruch der Rassentheorien bedeutet natürlich auch das Fiasko des „Wissenschaftlichen" Antisemitismus! [...] Aber besser wird dadurch nichts, denn die wissenschaftliche Grundlage wird nun ersetzt durch die Rückkehr zu den ältesten, wirksameren Methoden: Aufpeitschung der Instinkte zur Erzeugung einer Pogromstimmung." [Beitr. 3]
Zionistisches Engagement: K’ L’ hatte nie seine jüdische Identität geleugnet. L’ interessierte sich für die Integration der jüdischen Einwanderer aus Europa in das palästinensische Leben und dachte daran, für immer nach Palästina zu gehen, um dort ein Forschungszentrum einzurichten und die Schwierigkeiten der Integration zu verringen. [Vgl. Lit. 4, S. 142ff.]