Lewis Thompson Die Wette
1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-95576-090-8
Verlag: MIRA Taschenbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Sexy, süß, frech sucht ...
E-Book, Deutsch, 192 Seiten
Reihe: MIRA Taschenbuch
ISBN: 978-3-95576-090-8
Verlag: MIRA Taschenbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Sie soll Sam verführen? Bloß wegen einer Wette? Da fallen Kasey doch noch tausend bessere Gründe ein. Wie zum Beispiel, dass sie unsterblich in ihn verliebt ist ...
Eine Karriere als Liebesroman - Autorin hat Vicki Lewis Thompson viele wunderbare Dinge eingebracht: den New York Times Bestsellerstatus, einen Fernsehauftritt, den Nora - Roberts - Lifetime - Achievement Award, Tausende Leser und viele gute Freunde. Ihre Karriere hat ihr ebenso Arbeit eingebracht, die sie liebt. Sie hat mehr als 100 Bücher geschrieben und ist immer noch fasziniert davon, wie viele unterschiedliche Wege es gibt, sich zu verlieben. Und das mit jedem Buch immer wieder neu zu erleben, macht sie zu einer sehr glücklichen Person.
Weitere Infos & Material
1. KAPITEL
“Was für ein heißer Typ!”
Kasey Braddock blickte auf. Während ihre beiden männlichen Kollegen Bemerkungen über Chauvinistinnen von sich gaben, eilten die weiblichen ans Fenster des Büros im dritten Stock, wo Gretchen Davies ihre Nase an die Scheibe presste. Zustimmende Seufzer ertönten im Chor.
Aus der Reaktion ihrer Kolleginnen schloss Kasey, dass sich der Anblick wirklich lohnen musste. Sie speicherte ihre Arbeit am Computer und ging ebenfalls ans Fenster. Sie arbeitete gerade an einer PR-Kampagne für ein Dessousgeschäft, das sein Image verändern wollte.
Die stundenlange Beschäftigung mit verführerischer Seidenwäsche und Lederdessous erinnerte sie daran, dass sie ernsthaft das Ziel aus den Augen verloren hatte, das sie sich gesetzt hatte: die Frau zu werden, die sie immer sein wollte. Sicher, sie hatte an ihrer äußeren Erscheinung gearbeitet, doch jetzt musste sie sich auch noch so sexy geben, wie sie aussah. Die schüchterne Kasey jedoch, die noch immer in ihr schlummerte, schien der verführerischen Frau, die sie äußerlich geworden war, gegenteilige Befehle zu geben. Vielleicht half es beim Aufbau ihres neuen Images, einen tollen Mann zu betrachten.
“Jetzt bin ich an der Reihe.” Sie näherte sich den fünf Frauen, die ihr die Sicht versperrten. “Zwei von euch sind sowieso nicht mehr zu haben, also gebt einem Single eine Chance.”
“Ich wollte dir nur einen guten Platz sichern.” Brandy Larsons Verlobter, Eric Lassiter, befand sich im Moment nicht im Büro, doch sie zog ein schuldbewusstes Gesicht, als sie zur Seite trat. “Er ist wirklich ein Traummann”, murmelte sie.
“Hey, Brandy, das erzähle ich Eric.” Ed Finley beobachtete amüsiert den Aufruhr.
“Fang nicht an zu tratschen, Ed.” Kasey warf ihm einen warnenden Blick zu. Sie hoffte, dass er es nicht ernst gemeint hatte.
“Ich mache nur Spaß, Kasey.” Ed machte das Friedenszeichen.
“Dein Glück.” Kasey behauptete sich in diesem lärmenden Büro, doch sie fragte sich, ob dies auch der Fall wäre, wenn die anderen wüssten, dass sie erst zwanzig Jahre alt war. Sie hatte den Job schon vor ihrem neunzehnten Geburtstag angetreten, und nur ihr Chef, Mr Arnold Beckworth, kannte ihr wirkliches Alter. Und so sollte es auch bleiben, denn sie wollte als gleichwertige Kollegin behandelt werden.
“Ich wette zehn Dollar, dass er in den nächsten fünf Minuten sein Hemd ausziehen wird”, sagte Gretchen.
Kasey warf endlich einen Blick auf den Angepriesenen. “Mein Gott, das ist ja Tarzan mit einer Kettensäge.” Direkt in Augenhöhe stutzte ein unglaublich süßer dunkelhaariger Typ die Äste einer großen Platane. Die abgesägten Zweige fielen einige Meter tief auf die Straße und wurden von den anderen Arbeitern zerkleinert und auf einen LKW geladen.
“Ich halte dagegen”, sagte Amy Whittenburg, eine geschiedene Vierzigjährige mit roten Haaren. “Er trägt ein Shirt mit einem Firmenlogo auf dem Rücken. erwartet sicherlich von seinen Angestellten, dass sie das Hemd anbehalten, um Werbung für die Firma zu machen.”
“Ich würde sagen, er präsentiert die Firma verdammt gut”, meinte Myra Detmar, die Empfangsdame. “Seht euch nur die Schultern an. Schade, dass er Handschuhe trägt, sonst könnten wir einen Blick auf seinen Ringfinger werfen.”
“He, ihr, hört auf, aus dem armen Kerl ein Sexobjekt zu machen”, rief Jerry Peters von seinem Tisch am anderen Ende des Raumes. “Wenn wir Männer uns so verhalten würden wie ihr, würdet ihr uns kreuzigen.”
“Unsinn”, erwiderte Gretchen. “Er kann kein Wort von dem verstehen, was wir sagen, und dank des Spiegelglases sieht er uns auch nicht. Es ist, als würden wir einen Film betrachten.”
“Es erinnert mich eher an , sagte Jerry. “Ich glaube, ich gehe mal nach draußen und erzähle ihm, dass er von einer Horde wilder Weiber beobachtet wird.”
Gretchen wandte sich an Jerry. “Tu das, doch dann bekommst du nie wieder einen doppelten Espresso mit Schokolade von mir, mein Lieber.”
“Tarzan sieht wirklich klasse aus”, schwärmte Robbi Harrison, die gerade vor einer Woche aus ihren Flitterwochen zurückgekehrt war, “aber ich bin vergeben. Ich überlasse ihn euch.” Sie setzte sich wieder an ihren Schreibtisch. “Ich wollte ihn mir nur einmal ansehen, der guten alten Zeiten willen.”
“Und ich sage euch, er wird das T-Shirt gleich ausziehen”, beharrte Gretchen. “Es sind mindestens dreißig Grad draußen, und es muss doch anstrengend sein, mit der Kettensäge zu arbeiten. Seht, er hat sie ausgestellt. Gleich zieht er das Hemd aus.”
“Ich lege noch zehn Dollar drauf, dass er es tatsächlich tun wird”, sagte Kasey. Sie betrachtete das fragliche Shirt. stand in grüner Schrift auf dem Rücken. Der Name kam ihr irgendwie bekannt vor. Selbst der Mann schien ihr vertraut. Sie überlegte hin und her, kam jedoch zu keinem Ergebnis.
“Was haltet ihr davon auszulosen, wer ihn anspricht und ein Date ausmacht für den Fall, dass er noch zu haben ist?”
“Ihr seid unmöglich”, knurrte Jerry.
“Bei so einem heißen Typen muss man etwas unternehmen”, sagte Gretchen. “Robbi, halte du die Strohhalme.”
Kaseys Herz klopfte. Es war ein beliebtes Spiel unter den Kolleginnen, auszulosen, wer einen Typ anmachte, es dann aber nicht zum allerletzten kommen zu lassen. Bisher hatte Kasey immer den Kürzeren gezogen. Zwei ihrer Kolleginnen waren bei dem Spiel allerdings im Hafen der Ehe gelandet. Das würde Kasey nicht passieren.
“Also los.” Robbi stellte sich vor sie. Sie hielt vier Halme in der geballten Faust. “Möge die beste Frau gewinnen.”
Kasey starrte auf die Halme. Es war alles nur ein Spiel, aber hatte sie nicht vor, ihr sexy Image endlich in die Tat umzusetzen?
Sie holte tief Luft, griff nach den Halmen und zog.
Nick Ashton liebte es, große, wild gewachsene Platanen in Kunstwerke zu verwandeln. Das Beschneiden von anderen Bäumen überließ er seinen Arbeitern, aber er traute niemandem zu, die richtigen Schnitte bei einem Baum wie diesem anzubringen. Außerdem liebte er es noch immer, auf Bäume zu klettern.
Während er arbeitete, dachte er über die Frau nach, die er an diesem Morgen beobachtet hatte, als sie ihren kleinen roten Miata auf dem Parkplatz neben dem Bürogebäude parkte. Er hatte in seinem Lastwagen gesessen und Kaffee getrunken, während er auf seine Arbeiter wartete. Das war die Zeit, in der er üblicherweise darüber nachdachte, wie er das Geschäft noch weiter ausbauen konnte.
Mehr Geschäfte wären gut für ihn, aber noch besser für die Band seines kleinen Bruders, die unbedingt einen Sponsor brauchte. Obwohl Colin und die anderen Bandmitglieder praktisch mit nichts angefangen hatten, besaßen die im Gebiet um Phoenix mittlerweile eine Menge Fans. Nick würde ihnen nur zu gern helfen, eine bessere Ausrüstung zu kaufen und eine Demo-CD aufzunehmen. Sie hatten alles, was man brauchte, um erfolgreich zu werden.
Er hatte davon geträumt, als ein kleiner roter Wagen auftauchte und direkt vor ihm parkte. Das rote Cabrio war nicht zu übersehen, aber als wenn das noch nicht genug wäre, stand auf dem Nummernschild des Wagens, der von einer blonden jungen Frau gefahren wurde: BE REIT.
Nicks Pulsschlag beschleunigte sich. Er stand seit eh und je auf Frauen in roten Sportwagen, und eine, die versprach “bereit” zu sein, hatte etwas. Er trank von seinem Kaffee, als sie die Sonnenblende herunterklappte, die Sonnenbrille abnahm und ihre blonden schulterlangen Haare kämmte. Schließlich trug sie noch Lippenstift auf, der wahrscheinlich genauso knallrot wie ihr Wagen war, was er allerdings nicht sehen konnte.
Er war in den letzten Monaten nicht viel ausgegangen, vor allem weil er wählerischer geworden war. Wenn eine Beziehung nicht vielversprechend verlief, löste er sie heute viel schneller als früher. Mit dreißig wollte er keine Zeit mehr verschwenden. Seine letzte Freundin war zu einer festen Beziehung nicht bereit gewesen, vor allem aufgrund ihres Alters. Er musste zugeben, dass sieben Jahre Altersunterschied auch viel waren.
Doch selbst wenn er jetzt an Heirat dachte, war er immer noch ein typischer Mann und sah sich gern eine schöne Frau an. Eigentlich sollte er sich nur noch für den Charakter einer Frau interessieren und nicht für ihre Figur, aber so weit war er noch nicht.
Deshalb wartete er sehnsüchtig darauf, dass sie ausstieg, damit er ihre Figur betrachten konnte, bevor er die Entscheidung traf, ob er interessiert war oder nicht. Mittlerweile hatte sie die Tür geöffnet und ein Bein ausgestreckt. Sein Interesse war sofort geweckt.
Er stellte seinen Kaffeebecher in den Halter an der Konsole, legte beide Arme um das Lenkrad und beugte sich vor. Im nächsten Moment bekam er einen Blick auf den süßesten Hintern, den er seit Langem gesehen hatte. Er steckte in einem superkurzen Minirock. Gott sei Dank war Mini noch in Mode.
Nachdem sie die Tür geschlossen hatte, beugte sie sich vor und holte ihre Tasche von dem Beifahrersitz. Herrlich. Das weiße Material straffte sich über ihrem Po. Wow. Er beobachtete sie, hatte seinen Spaß an dem Anblick … und drückte unbeabsichtigt auf die Hupe. Sofort lehnte er sich zurück und fluchte. Hoffentlich entdeckte die Schönheit ihn nicht.
Sie drehte sich um und sah zu seinem Lastwagen. Er griff nach dem Auftrag für den heutigen Tag und gab vor, ihn genau zu studieren, während er sie aus den Augenwinkeln heraus weiter beobachtete. Meine Güte, wie blöd war es, aus Versehen auf die Hupe zu drücken. Sie zuckte jedoch nur mit den Schultern und ging mit schwingenden...




