Lischewski | Johann Amos Comenius Und Die Padagogischen Hoffnungen Der Gegenwart: Grundzuge Einer Mentalitatsgeschichtlichen Neuinterpretation Seines Werkes | Buch | 978-90-420-3151-7 | sack.de

Buch, Deutsch, Band 81, 184 Seiten, Format (B × H): 151 mm x 231 mm, Gewicht: 312 g

Reihe: Elementa

Lischewski

Johann Amos Comenius Und Die Padagogischen Hoffnungen Der Gegenwart: Grundzuge Einer Mentalitatsgeschichtlichen Neuinterpretation Seines Werkes


1. Auflage 2010
ISBN: 978-90-420-3151-7
Verlag: BRILL ACADEMIC PUB

Buch, Deutsch, Band 81, 184 Seiten, Format (B × H): 151 mm x 231 mm, Gewicht: 312 g

Reihe: Elementa

ISBN: 978-90-420-3151-7
Verlag: BRILL ACADEMIC PUB


Insofern Erziehung auf die Zukunft gerichtet ist, bedarf sie der Hoffnung. Und wer nicht hofft, kann auch nicht erziehen. Doch die nicht selten euphorisch zu nennende Erwartung, dass man von einer wissenschaftlich begründeten Erziehung auch eine entscheidende Weltverbesserung erhoffen könne, dürfte wesentlich eine Erfindung der anhebenden Neuzeit gewesen sein.
Die übliche pädagogische Ideengeschichte sieht in Comenius zumeist einen vormodernen Gegenpol zum technisch-zivilisatorischen Denken der Neuzeit – und übersah damit notwendig wesentliche Kontinuitäten. Denn es war Comenius, der mit seiner pansophischen Systematik zuerst die Hoffnung verband, eine solcherart durchkonstruierte Erziehungsmaschine begründet zu haben, dass eine wahrhaft pansophisch ausgerichtete Erziehung auch einen unfehlbaren Erziehungserfolg verbürgen müsse.
Ein mentalitätsgeschichtlicher Zugang vermag dabei zu zeigen, wie sich die pädagogischen Hoffnungen des Comenius entwickelt und zeitgleich mit der pansophischen Systematik ausgeprägt haben. Je durchdachter die Systematik wurde, desto unfehlbarer sollte auch die Erziehung werden. Mit einer vollkommen realisierten pansophischen Erziehung würden sich also alle Hoffnungen auf eine Weltverbesserung erfüllen; alles, was bis dahin zukunftsgerichtete Hoffnung war, würde also mit der Pampaedia zur erfüllten Gegenwart werden. Von der menschlichen resignation der Frühschriften über die gott-menschliche cooperatio der pansophischen Programmschriften führt solcherart der Weg zur intendierten omnipotentia des Menschen, an welcher schließlich auch die Erziehung teilhaben soll.
Unter der Rücksicht der longue durée ist Comenius damit nicht nur ein, sondern letztlich der Begründer der pädagogischen Moderne. Seit Comenius produziert wissenschaftlich-systematisches Denken immer neue Erziehungshoffnungen, die sich sodann durch gesellschaftliche Erwartungshaltungen selbstlaufend re-produzieren und die Nachfrage nach pädagogischer Wissenschaftlichkeit wiederum steigern. Doch die Welt hat sich bis heute bekanntlich nicht verbessern lassen – trotz einer über 350 Jahre alten Tradition wissenschaftlich begründeter Pädagogik.

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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Vom Anlass der Nachdenklichkeit
Das pädagogische Hoffnungsprogramm der Moderne: Zur Problematik einer Mentalität
Die comenianischen Erziehungshoffnungen: Exposition der Thematik
Mentalität und Mentalitätengeschichte: Methodische Hinweise
Aufriss der mentalitätengeschichtlichen Untersuchung: Inhaltliche Erläuterungen
Ausblick
Anhang


Andreas Lischewski, Jahrgang 1964, studierte in Bochum und Würzburg Philosophie, Theologie und Pädagogik mit Psychologie und Soziologie. Er promovierte mit einer Arbeit zur personalen Bildungstheorie und arbeitete danach einige Jahre in der pädagogischen Praxis. Verschiedene Lehraufträge in den Bereichen Allgemeine und Historische Pädagogik, Schulpädagogik und Soziale Arbeit. Derzeit an der Comenius-Forschungsstelle am Lehrstuhl von Prof. Guido Pollak an der Universität Passau tätig.



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