Littger | 'Hello in the round!' | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 6452, 256 Seiten

Reihe: Beck Paperback

Littger 'Hello in the round!'

Der Trouble mit unserem Englisch und wie man ihn shootet
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-406-77765-3
Verlag: Verlag C. H. Beck GmbH & Co. KG
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Der Trouble mit unserem Englisch und wie man ihn shootet

E-Book, Deutsch, Band 6452, 256 Seiten

Reihe: Beck Paperback

ISBN: 978-3-406-77765-3
Verlag: Verlag C. H. Beck GmbH & Co. KG
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



SPRACHLICHES TROUBLESHOOTING VOM BESTSELLER-AUTOR PETER LITTGER

Nr. 1-Bestseller-Autor und Kolumnist Peter Littger hat genau hingehört: in video calls und job interviews, in mehrsprachigen Partnerschaften, beim small talk und auf der großen Bühne. Sein Fazit: Unser Englisch ist gut, doch oft auch zum Brüllen komisch! Schonungslos, aber immer mit einem Augenzwinkern schildert er unseren deutsch-englischen Sprachalltag und klärt Patzer und Missverständnisse auf: etwa wenn wir das team mit 'Hello also from my side in the round!' begrüßen oder achtlos 'I hear you' sagen. Wenn wir Jürgen Klopp zum 'trainer' erklären oder an der Bar 'revenge' für ein Bier ankündigen, als wäre Krieg. Dieses Buch richtet sich an alle, die ihr Englisch verbessern wollen und denen language apps nicht ausreichen. Ein sprachliches troubleshooting, das Spaß macht und zum Ziel führt, ist garantiert!

- Durch wahre Geschichten und Kontexte hilfreicher als jede language app
- Peter Littger schreibt beliebte Kolumnen für wiwo.de und ntv.de
- Autor des Nr. 1-Bestsellers „The devil lies in the detail. Lustiges und Lehrreiches über unsere Lieblingsfremdsprache“
- Jurymitglied im „Bundeswettbewerb Fremdsprachen“

Littger 'Hello in the round!' jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


«Hello together!»
Bühne frei für den Denglischen Patienten mit seinen typischen Symptomen Let’s kick off with the good news – lassen Sie mich mit der guten Nachricht beginnen: Our English is getting better! Wir steigern uns, jedenfalls wenn man den Deutschen glauben mag, die sich Bestnoten für ihre language skills geben. Rund 35 Millionen sind es laut Hochrechnung des Allensbach Instituts im Jahr 2021 gewesen. Zwei Drittel davon bewerteten ihr Englisch als «ziemlich gut», ein Drittel sogar als «sehr gut». Das waren 2 Millionen mehr als noch im Jahr 2015. Damals, vor sechs Jahren, habe ich mein erstes Buch über unsere Lieblingsfremdsprache und den trouble mit ihr geschrieben. Seitdem ist mir bewusst, dass sich ein tiefer Sprachgraben durch unsere Gesellschaft zieht – a colossal language divide runs across Germany. Auch weiterhin erklärt eine Mehrheit von 36 Millionen Menschen im Alter über 14 Jahren, «wenig bis gar kein Englisch» zu können. Obwohl es diese Kluft mit Sicherheit noch lange geben wird, schließt sie sich stetig. Die Ursachen für diesen trend sind vielfältig. Einen wichtigen Faktor bildet die Schulzeit mit vielen englischsprachigen Einflüssen, die über den Unterricht hinausgehen. Wer zum Beispiel bei Fridays for Future mitmarschieren will, kommt irgendwann mit Deutsch nicht mehr weiter. Dasselbe gilt für andere Betätigungsfelder der Jugend, egal ob politisch oder hedonistisch: Die einen «gamen» oder «coden», die anderen sind influencers und followers bei TikTok oder Instagram. Darüber hinaus werden englischsprachige Medien in allen Altersgruppen und sozialen Schichten genutzt wie nie zuvor. Selbst einem Viertel der über 80-Jährigen sollen sie mittlerweile zur Information, Unterhaltung oder Lebensgestaltung dienen. Überhaupt ist Englisch längst die Weltsprache der Wahl für viele öffentliche Themen wie technology, business und economy, healthcare, fashion, media und entertainment, unsere gesamte Selbstinszenierung eingeschlossen. Außerdem wächst die Zahl mehrsprachiger Beziehungen, in denen Englisch wenigstens als Drittsprache zum Einsatz kommt. Und es ergeben sich ständig neue englischsprachige Arbeitsverhältnisse. … which brings me to the bad news – was mich zur schlechten Nachricht führt. Sie ist wirklich ernüchternd – a real downer! Denn ganz egal auf welcher Seite des Sprachgrabens wir stehen: Wir alle fabrizieren eine enorme Menge englischen nonsense. Ich möchte dafür zunächst das Englische im Deutschen betrachten, also den alltäglichen mix beider Sprachen, den wir pflegen, wenn wir unter uns sind. Hier kommt «Denglisch» ins Spiel, eine spezifisch deutschsprachige Aneignung und Verfremdung. Ich unterscheide «Funny», «Fake» und «Fancy»: 1. «Funny»: scherzhaft in englische Wörter gekleidete deutsche Phrasen wie «Now we have the salad» oder «Again what learned». Der Spaß ist verbreitet und nicht zuletzt eine Geheimsprache, da er sich ohne Deutschkenntnisse kaum erschließt. Hört ein Engländer den Klassiker «This is not the yellow from the egg», mag er erstaunt fragen: What the egg does that mean? (Mehr dazu im Kapitel «Bekennt endlich Farbe – know your true colours!».) Und wo ich das «Ei» erwähne: Im Herbst 2020 war ich am Deutschen Eck in Koblenz und hörte, wie ein Reiseführer einer Gruppe ausländischer Touristen was vom «German Egg» erzählte. Ein Witz? Ich weiß es nicht. An diesem Punkt wird das Komische problematisch – at this point funny haha turns into funny peculiar! Weil nicht mehr klar ist, ob der Quatsch noch Quatsch ist, wenn etwa auf dem Münchner Oktoberfest der Kaiserschmarrn todernst als «Emperor’s Nonsense» verkauft wird. Auch halten nicht wenige deutschsprachige Menschen «Hello together!» oder «Hello in the round!» für anschlussfähiges Englisch. Es sind typische Begrüßungen in video calls oder auf Konferenzen. (Mehr dazu lesen Sie im nächsten Kapitel «We have acoustic problems».) 2. «Fake»: vermeintlich entlehnte englische Wörter und Wendungen, also scheinbare loan words, die wir aber gar nicht geliehen, sondern frei erfunden oder umgedeutet haben. Sprachwissenschaftler nennen es «Pseudoenglisch», ich bevorzuge das label ‹English made in Germany›. Nachrichten, Regierungserklärungen, die Werbung und nicht zuletzt unser privater und beruflicher Alltag sind voll davon: «Happy End» – statt happy ending. «Flirt» – statt flirtation. «Shakehands» – statt handshake. «Pony» – statt fringes oder bangs. «Box» statt loudspeaker, «Joker» statt wild card oder trump card, «public aids» statt public aid, «Partnerlook» statt matching outfits. Immerhin ist es den mächtigen Supermarktketten Lidl und Aldi gelungen, eine Erfindung zu exportieren: 2018 wurde discounter mit der Bedeutung discount shop/store ins ‹Oxford English Dictionary› (OED) aufgenommen. Ob es auch anderen gelingt, zum Beispiel der «Bio Company»? (Mehr über Pseudoenglisch im Kapitel «Neues aus der Anglosphere».) 3. «Fancy»: das hemmungslose Kauderwelsch aus Deutsch und Englisch oder Deutsch und Pseudoenglisch. Mal ist es originell wie das Leipziger Freiluftfestival «Klassik airleben» oder der Spruch der Berliner Stadtreinigung «We kehr for you». Mal ist es schrecklich wie «Back Factory», «Ehegattensplitting», «Baby Shootings» oder gleich ganze «Familien Shootings» (siehe Kapitel ‹To shoot or not to shoot›). Auch in vollständigen Sätzen ist die Mixtur zuweilen unheimlich gewagt, wenn der Kollege «für ein Schnitzel geht» oder die Kollegin «fein ist mit einem Kaffee». Doch selbst davon gibt es noch eine Steigerung, etwa wenn mir ein Hotel in Lüneburg «mit fancyigen Grüßen» schreibt, wenn ein Consultant «die Brain Capacity nicht enough skaliert» oder eine Schülerin mit neuen «Sneakern flext», die sie «ercampt» hat, während sie die anderen total «cringy» finden. Eine Untersuchung deutschsprachiger Werbetexte verschiedener Automobilhersteller ergab 2018 einen Anteil englischer und scheinenglischer Wörter und Wendungen bis zu 30 Prozent. Also beinahe jedes dritte Wort! Es leuchtet ein, dass wir uns mit diesen eigenwilligen Vorleistungen nicht die besten Voraussetzungen für unmissverständliches English geschaffen haben. Es ist wie mit den slogans der FDP unter Christian Lindner: «Make in Germany», «Digital first, Bedenken second» oder «German Mut» – was übersetzt ein «deutscher Köter» ist, ein mutmaßlicher Juniorpartner des German shepherd. Dieser perfekte Mix aus «Funny», «Fake» und «Fancy» macht die FDP in meinen Augen zur «Freien Denglischen Partei», die der sprachlichen Realität immerhin ins Auge sieht, allerdings mit ihrem Kauderwelsch (das wohl ein angelsächsisch geprägtes mindset vortäuschen soll) niemandem weiterhilft. Vielmehr setzt sie damit bewusst unseren sprachlichen Anschluss an die Weltspitze aufs Spiel. Unser deutsch-englischer freestyle fördert eine weitere Art von Denglisch, die aus internationaler Sicht auch Denglish genannt wird. Es ist das Deutsche im Englischen, das zu Verständigungsschwierigkeiten und Missverständnissen führt, sobald wir uns in die englischsprachige Welt vorwagen und dort auf sogenannte Muttersprachler treffen. In solchen Momenten entstehen die Probleme, denen ich dieses Buch widme: Sie sind der wahre trouble mit unserem Englisch! Wie leicht wir sprachlich stolpern oder gar stürzen können, lässt sich ausgerechnet mit dem Wörtchen sport(s) vorturnen. Seitdem wir den Anglizismus vor vielen Generationen übernommen haben, beschreibt er alle Arten der körperlichen Ertüchtigung: Der deutsche Satz «Peter macht Sport» kann bedeuten, dass Peter Fußball spielt oder sich gymnastisch übt. In der englischen Originalsprache ist sport hingegen den Wettkampfsportarten vorbehalten, neben Fußball auch Basketball, Handball, Hockey, Cricket, Tennis, Squash oder der Formel Eins. Die englischen Sätze Peter is...


Peter Littger ist Autor und Sprachkritiker mit einer Vorliebe für Missverständnisse und die Kunst, sie zu vermeiden. In seinen Kolumnen „Der Denglische Patient“ (ntv.de) und „Mehr Erfolg mit Englisch“ („Wirtschaftswoche“) widmet er sich dem zunehmenden Einfluss der englischen Sprache und unserem Umgang mit ihr. Als Berater und Vortragsgast trainiert er Sprachkompetenz, interkulturelle Kommunikation – und die Lachmuskeln. Er war u. a. Redakteur der ZEIT und Gründungsredakteur des Magazins „Cicero“. Sein Buch „The devil lies in the detail. Lustiges und Lehrreiches über unsere Lieblingsfremdsprache“ stand wochenlang auf Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste.



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.