Liussi / Spangler | Die Klügere gibt ab | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 224 Seiten, Format (B × H): 145 mm x 215 mm

Liussi / Spangler Die Klügere gibt ab

Verantwortung teilen, Erschöpfung vermeiden. Dein Weg zu mehr Mamafürsorge
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-8426-1668-4
Verlag: Schlütersche
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Verantwortung teilen, Erschöpfung vermeiden. Dein Weg zu mehr Mamafürsorge

E-Book, Deutsch, 224 Seiten, Format (B × H): 145 mm x 215 mm

ISBN: 978-3-8426-1668-4
Verlag: Schlütersche
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Neben vielen schönen Momenten ist Muttersein auch eins: anstrengend. Wegen überzogener Erwartungen neigen Mütter dazu, sich um alle zu kümmern, außer um sich selbst. Bis sie nicht mehr können. Wie komme ich aus der Überforderung heraus? Wie vermittle ich meinem Umfeld, dass meine Kräfte erschöpft sind? Wer hilft mir, wenn ich es selbst nicht
mehr kann? Die Autorinnen geben ihren Leserinnen Werkzeuge an die Hand, mit denen sie dem Stress Einhalt gebieten können. Sie zeigen, wie Mütter sich ein soziales Netz aufbauen und Verantwortung abgeben können – damit sie den Spagat zwischen eigenen Ansprüchen, Kindererziehung, Haushalt, Terminen und Job nicht allein schaffen müssen und das Muttersein wieder genießen können.

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Weitere Infos & Material


„ICH KANN NICHT MEHR“ – MUTTERSCHAFT ALS HERAUSFORDERUNG
Mutterschaft ist schön, aber auch verdammt anstrengend. Mit diesem Gefühl bist du nicht allein. Zur Fremdbestimmung, die gemeinsam mit dem ersten Kind einzieht, kommen heutzutage unrealistische Erwartungen, unzureichende gesellschaftliche Rahmenbedingungen und ein Mutter-Ideal, dem niemand gerecht werden kann. Wenn du das unterschreiben kannst, wenn du dich erschöpft, müde und auch einsam fühlst, dann sprich darüber und hol dir Hilfe! „Ich lag auf dem Boden. Weinend. Erschöpft. Mein knapp Zweijähriger turnte auf mir herum. Heute Abend hatte ich den ersten Abend seit Monaten „frei“. Aber am Nachmittag ging plötzlich nichts mehr. Ich war so müde, so traurig. Mein Mann verstand die Welt nicht mehr: Wo kam das plötzlich her? Gerade heute, an dem Tag, an dem ich endlich mal entspannen durfte. Ich glaube, es war genau das. Ich wusste, ich darf für einen Abend loslassen – und Körper und Seele haben dann einfach ein paar Stunden früher den Dienst quittiert. Die Vorstellung, noch diese fünf Stunden durchhalten zu müssen, hatte mir den Rest gegeben. Mein Mann hat übernommen. Am Abend war ich dann auf einem Konzert, tanzte mir die Seele aus dem Leib und schaffte es, für einige Stunden abzuschalten. Aber ich wusste auch: Da läuft etwas grundlegend schief“. Leonie, Mutter eines Sohnes (2) Kennst du solche Situationen? In denen du einfach nicht mehr kannst? Dir alles zu viel ist? Womöglich, ohne dass dir und deinem Umfeld klar ist, warum gerade jetzt? Vielleicht weißt du aber auch sehr gut, warum deine Kraft nicht mehr ausreicht. Die Geburt eines Kindes ist ein großer, für viele wahrscheinlich sogar der größte Umbruch im Leben. Alles dreht sich nun um diesen kleinen Knirps und für dich bleibt wenig bis keine Zeit mehr übrig. Du musst dich von heute auf morgen an ein völlig neues Leben anpassen. Dir fehlt Schlaf, Zeit für dich, Raum. Und das geht auch in den nächsten Jahren so weiter. Die Kinder brauchen schon wieder neue Schuhe, und zwar drei Paar, und die Hosen sind zu kurz. Für das Kindergartenfest sollst du einen Kuchen backen und deinem großen Kind bei seinem Referat für die Schule helfen. Die Wäsche türmt sich, der Garten ist ein Dschungel, deine beste Freundin hast du zuletzt vor Monaten gesehen und war da nicht noch ein Arzttermin fürs Kind? Und wenn wir schon dabei sind, wann warst DU eigentlich zuletzt zur Vorsorge? Und hat sich jemand um das Geburtstagsgeschenk für deinen Schwiegervater gekümmert? Steigt dein Puls, wenn du das liest? Ist dein Akku auch regelmäßig leer, hast du am Beginn der Woche schon das Gefühl, reif fürs Wochenende zu sein? Erschöpft, überfordert, müde, einsam – Muttersein ist oft anstrengend. Und manchmal zu anstrengend. Wenn es dir so geht wie Leonie, dann sei dir sicher: Du bist nicht allein! Manche Mütter weinen heimlich im Bad, wenn sie das „Glück“ haben, dort zwei Minuten allein zu sein. Manche schreien abends ins Kissen. Und wieder andere bleiben ein paar Minuten länger allein im Auto sitzen als nötig. Denn ihre Nöte werden oft nicht gesehen, ihre Leistungen nicht wertgeschätzt. Wenn du dann von deiner Überforderung erzählst, bekommst du nicht immer das Verständnis, das du brauchst. Deine Freundin sieht nicht ein, warum du mit „nur einem“ Kind so jammerst. Andere hätten vier und wären zufrieden. Hast du vier, dann darfst du dich aber auch nicht beschweren, schließlich „hast du dir das ja so ausgesucht“. Deine Mutter weist darauf hin, dass sie das früher auch alles geschafft hat, und zwar ohne Krippenplatz. Deine Oma wirft dir vor, undankbar zu sein. Schließlich hast du Einwegwindeln und einen Staubsaugerroboter. Überhaupt: Haushalt war früher eine ganz andere Nummer. Dein Mann saugt ja sogar manchmal. Also bitte, kein Grund, dich zu beschweren. Deshalb hältst du lieber den Mund. Nein! Mach ihn auf! Du hast Grund, dich zu beschweren und dir Hilfe zu holen. Wir verstehen dich – und viele Mütter da draußen auch. Du bist weder undankbar noch „jammerst“ du. Du stehst für deine Gefühle und Bedürfnisse ein. Dazu möchte dich dieses Buch ermuntern: Trau dich, darüber zu sprechen und dir Hilfe zu suchen. Es gibt Gründe, warum Muttersein heute herausfordernder ist als früher. (Und Mutterschaft war schon immer ein Kraftakt!) Jede geht damit anders um, aber viele, und das sagen wir mit voller Überzeugung und ganz viel Erfahrung, fühlen sich davon überfordert, sind erschöpft oder sogar verzweifelt. In einzelnen Situationen oder den ganzen Tag. Es ist nicht ihre Schuld und nicht deine. Mama sein ist ein verdammt harter Job, deine Ressourcen sind endlich und die Unterstützung von Gesellschaft und Politik unzulänglich. Achte darum gut auf dich und vor allem: Suche dir Hilfe, gib Verantwortung ab und bau dir dein eigenes Dorf! Bevor wir dir erklären, wie du das Schritt für Schritt bewerkstelligen kannst und dir das nötige Werkzeug an die Hand geben, möchten wir dir kurz erklären, WARUM Mütter (heutzutage) unter einer so starken Belastung stehen. Wir hoffen, dass dir dadurch klar wird, dass der „Fehler“ nicht bei dir liegt, sondern im System. Und dass es legitim und sogar unabdingbar ist, dir ein Netz zu spannen, das dich entlastet und auffängt. Sei klug und gib ab! DU BIST NICHT ALLEIN VERANTWORTLICH Du liest dieses Buch. Das heißt, du fühlst dich wahrscheinlich nicht wohl in deiner aktuellen (Familien-)Situation, du würdest gerne die Last, die du trägst, auf mehrere Schultern verteilen und du bist auf der Suche nach Hilfe. In all diesen Punkten möchten wir dir mit diesem Buch helfen. Wir sagen an dieser Stelle aber auch ausdrücklich: Es ist nicht deine alleinige Verantwortung, dass sich etwas ändert. Du sollst nicht noch mehr Duck verspüren, dir nicht noch mehr aufladen. Was wir hier schreiben, sind Vorschläge. Sie sind eine Einladung an dich, an den Stellschrauben zu drehen, die DU erreichen kannst. Gib dieses Buch weiter und Verantwortung ab. An deinen Partner, Verwandte sowie Freundinnen und Freunde. Denn Familie betrifft uns alle und wir sind alle verantwortlich für ein gesundes Aufwachsen der nächsten Generation. Früher war nicht alles besser, sondern anders
Beginnen wir bei deiner Oma. Wahrscheinlich sieht sie wirklich nicht, warum es dir nicht gut geht. Denn woher soll sie wissen, wie es sich anfühlt, du zu sein? Vielleicht helfen dir deshalb ein paar Argumente dabei, deine Lage verständlicher zu machen. Dir selbst und anderen. Ja, unsere Großelterngeneration hatte keinen Wäschetrockner, keine Zentralheizung und keine praktischen Einwegwindeln. Unsere Großmütter (die Väter hielten sich zum größten Teil raus) ackerten schwer im Haushalt. Hier hast du einen Vorteil. Aber dafür wird in anderen Bereichen viel mehr von dir verlangt: Die Erziehung ist raum- und zeitgreifender geworden. Wo Kinder früher „einfach mitliefen“, wird von uns heute erwartet, dass wir sie zum einen rund um die Uhr pädagogisch wertvoll bespaßen, zum anderen auch nach den neuesten medizinischen und erziehungswissenschaftlichen Erkenntnissen handeln. Zudem machen die heutigen Verhütungsmethoden die Familiengründung zu einer ganz bewussten Entscheidung, die uns das Gefühl gibt, nicht jammern zu dürfen. Wir haben es uns „ja schließlich so ausgesucht“. Dazu kommt eine Doppelbelastung, die unter den gegebenen Strukturen kaum zu handhaben ist: Die Gesellschaft erwartet, dass Mütter Erwerbsarbeit und Familienarbeit vereinen, ohne die Voraussetzungen dafür zu schaffen. Und das trotz häufig stattfindender Retraditionalisierung in der Kleinfamilie: Sobald Kinder da sind, wird der Vater zum Hauptversorger, die Mutter ist für Erziehung und Haushalt weitestgehend alleine zuständig – und soll dann noch arbeiten gehen. Keine der beiden Sphären nimmt Rücksicht auf die andere. Und während du von kleinen Kindern schwer verlangen kannst, weniger Aufmerksamkeit zu benötigen, können wir von der Politik durchaus erwarten, dass sie unter anderem qualitativ hochwertige Betreuungsangebote schafft, die sich an den Realitäten und dem Bedarf orientieren. Und von unseren Arbeitgebern, dass sie darauf Rücksicht nehmen, dass Kinder sich nicht an Zeitpläne und Vorgaben halten. Stattdessen werden beide Seiten, Familie und Beruf, immer komplexer und herausfordernder. Auf der einen Seite konzentriert sich Erziehung viel mehr auf das Kind. Elternschaft impliziert eine Verantwortung, die weit über das hinausgeht, was noch vor einigen Jahren und Jahrzehnten die Norm war. Wir sollen und wollen unsere Kinder nicht nur erziehen, wir wollen sie „richtig“ erziehen, uns informieren, sie auf das harte Leben vorbereiten, ohne sie abzuhärten, ihre Fähigkeiten fördern, ihre Schwächen ausgleichen und so weiter. Die Ansprüche, die Kindergärten, Schulen, unser Umfeld und der Staat an uns richten, wachsen und wachsen. Und mit ihnen unsere eigenen Ansprüche, weil es unglaublich schwer ist, sich dem...


Michèle Liussi ist Psychologin und
Familienbegleiterin bei den „Frühen Hilfen“. Dort
unterstützt sie Frauen, die im ersten Jahr ihrer Mutterschaft
unter starken (psychischen) Belastungen leiden. Sie ist Mutter eines dreijährigen Sohnes und lebt in Tirol.

Katharina Spangler arbeitet als selbstständige Lektorin und Texterin in Süddeutschland. Seit sie nach der Geburt ihres jüngsten Sohnes an einer Wochenbettdepression erkrankte, setzt sie sich dafür ein, psychische Erkrankungen bei Müttern ins Gespräch zu bringen und zu enttabuisieren.



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