E-Book, Deutsch, Band 4, 311 Seiten
Reihe: Blackstone Reihe
Louis Blackstone Brennan: Listen to your Heart
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-7546-7940-1
Verlag: tolino media
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)
E-Book, Deutsch, Band 4, 311 Seiten
Reihe: Blackstone Reihe
ISBN: 978-3-7546-7940-1
Verlag: tolino media
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)
Der vierte Teil der Blackstone Reihe ist eine Gay Romance. Jedes Buch kann unabhängig von den anderen gelesen werden und ist in sich abgeschlossen, trotzdem tauchen die anderen Protas immer mal wieder auf. Brennan Hart versucht, seine Vergangenheit und den Verlust seines geliebten Bruders hinter sich zu lassen, als er mit seiner besten Freundin und ihrer Tochter nach Blackstone zieht. Abgesehen von der Arbeit in der gemeinsamen Autowerkstatt lebt er sehr zurückgezogen, um zu verhindern, dass er noch mal verletzt wird. Verlieben kommt für ihn nicht infrage, nur macht ihm da der Barkeeper Pete einen Strich durch die Rechnung, als er ohne Vorwarnung in sein Leben poltert und alles auf den Kopf stellt. Soll er auf sein Herz hören oder läuft er damit Gefahr, dass seine Vergangenheit ihn einholt?
Sarina Louis wurde 1983 in Worms am Rhein geboren. Gemeinsam mit ihrem Mann, ihren zwei Kindern und ihren Eltern wohnt sie in einem Dreigenerationenhaus. Für Sarina gibt es nichts Besseres als durch ein Buch in eine andere Welt abzutauchen, die einen vom Alltag mal für ein paar Stunden herausholt.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Prolog
Brennan 6 Jahre zuvor Schon seit einer Viertelstunde stehe ich hier und beobachte das Geschehen vor mir. Ich kann es immer noch nicht begreifen, was in der letzten Woche passiert ist … was ich in der letzten Woche alles verloren habe. Um mich zu sammeln, schließe ich meine Augen und atme tief durch. Sofort sehe ich wieder alles vor mir, und bin nicht fähig, es aufzuhalten. Wie konnte es nur so weit kommen? »Was zum Teufel willst du hier? Du hast absolut kein Recht, hier aufzutauchen«, dringt die Stimme meines Vaters zu mir durch, weshalb ich meine Hand balle und meinen Kopf zu ihm umdrehe. Sofort, als ich meine Lider öffne, bereue ich es schon wieder. Seine Augen funkeln mich mit so einem Hass an, dass ich fast zusammenzucke. Doch diesen Gefallen werde ich ihm nicht tun. Wie kann man nur so scheinheilig sein? Jeden Sonntag predigt er den Leuten etwas von Nächstenliebe, bekommt es aber nicht mal auf die Reihe, dieses Gefühl seinen Kindern entgegenzubringen. Na gut, vor allem mir entgegenzubringen. »Ich habe jedes Recht hier zu sein. Christopher war mein Bruder und allein der Anstand …«, beginne ich, werde aber sofort unterbrochen. »Du erzählst mir etwas von Anstand, ja? Dass ich nicht lache. Nur wegen dir liegt er hier und du hast nichts Besseres zu tun, als am Grab deines Bruders betrunken aufzutauchen?« Er baut sich vor mir auf und kommt mir immer näher, bis er direkt vor mir stehen bleibt. »Und das nennst du Anstand? Verschwinde aus meinem Blickfeld, sonst vergesse ich mich.« »Ach, was willst du tun? Mich schlagen, so wie du Chris geschlagen hast?« »Pass auf, was du sagst, mein Lieber, sonst …« »Sonst was?«, fauche ich ihn an und sehe dann zu den anderen Trauergästen hinüber, doch uns scheint niemand bemerkt zu haben. »Wenn du ihn nicht zu Hause rausgeworfen hättest, wäre er gar nicht erst abgerutscht und das weißt du ganz genau«, kann ich mir nicht verkneifen, denn ich habe keine Angst vor ihm. »Ja, da hast du recht. Ich hätte ihn, anstatt rauszuwerfen, einsperren sollen. Denn mir hätte klar sein müssen, dass er dir wie ein Schoßhündchen hinterherrennt und alles tun würde, um deine Aufmerksamkeit zu bekommen. Keine Ahnung, wieso. Aber dein Bruder wollte schon immer so sein wie du.« »Das fragst du dich wirklich?«, kommt es mit einem gehässigen Lachen von mir. Ja, er hat recht. Was passiert ist, kann ich ihm nicht in die Schuhe schieben, denn im Endeffekt war es allein meine Schuld. Wenn ich ihm nicht erlaubt hätte, mit meiner Maschine zu fahren, dann würde er jetzt noch leben. Das weiß ich selbst. Aber mein Vater hat ihn doch praktisch erst so weit getrieben, dass er von zu Hause abgehauen ist. »Weder er noch ich waren jemals gut genug für dich. Dir ging es immer nur um dein Ansehen in der Gemeinde. Was sie von dem großen Pfarrer Edward Hart halten. Wie toll er doch Beruf und Familie mit vier Kindern unter einen Hut bekommt. Doch du hast dich nie auch nur eine Sekunde für Christopher und mich interessiert. Darleen war schon immer dein Nesthäkchen und Ayden der einzige Sohn, an dem dir wirklich etwas liegt.« Kaum habe ich seinen Namen ausgesprochen, kommt mein großer Bruder in seinem schicken schwarzen Anzug auf mich zu. Sein Blick sagt mehr als tausend Worte, als er mich angewidert von oben bis unten ansieht. Das perfekte Ebenbild meines Vaters und sein ganzer Stolz. »Spinnst du, hier so eine Show abzuziehen, du Idiot?«, zischt er mir zu, dass es auch ja keiner der Trauergäste mitbekommt. »Mom und deine Schwester sitzen am Grab und trauern, und du tauchst hier in diesem Zustand auf. Ist dir denn gar nichts heilig?« Wie soll ich denn seiner Meinung nach hier auftauchen? Im edlen Anzug, so wie er? Christopher und ich waren aber nicht wie er und Dad. Uns gab es nur in löchrigen Jeans und lässigem Shirt. »Lass Mom und Darleen aus dem Spiel«, knurre ich ihn an. »Und tue nicht so, als wärst du sonderlich traurig, dass es einen von uns beiden erwischt hat.« »Nur leider hat es den Falschen getroffen!«, ist die Antwort meines Bruders. »Hättest du ihn nicht in deinen illegalen Scheiß reingezogen, hätte es vielleicht dich erwischt und nicht ihn.« Er hat die Worte noch nicht richtig ausgesprochen, da habe ich schon ausgeholt und ihm mit voller Wucht meine Faust ins Gesicht gedonnert. »Du kleiner Wichser«, knurrt er. Sein Grinsen wird wölfisch, als er aus seinem Jackett ein Tuch holt und sich das Blut von den Lippen wischt. Ayden ist genauso groß wie ich, aber von der Statur her kräftiger gebaut. Wenn es zu einem richtigen Kampf kommen sollte, bin ich definitiv der Unterlegene. Aber schlagen wird er mich nicht. Nicht hier. Dafür ist er viel zu sehr wie »Daddy«. Nach außen hin immer schön den Schein wahren. Ich möchte noch mal ausholen, doch mein Vater packt mich am Kragen, schiebt mich etwas nach hinten und lässt sich damit ein Stück weit gehen. Das ist der Mann, den ich kenne, von dem die anderen aber nichts ahnen. Ein Choleriker, wie er im Buche steht. »Es reicht!« Seine Hand lässt mein Shirt los, als ihm aufgeht, dass man uns beobachten kann. Aber darüber mache ich mir keine Sorgen. Er wird das hier den anderen schon erklären können, ohne dass sie es ihm übel nehmen. Schließlich bringe ich die Unruhe hier rein, nicht er. »Dad, hör auf. Lass Brenn in Ruhe«, eilt mir meine kleine Schwester zu Hilfe und schmiegt sich weinend an mich. »Könnt ihr euch nicht mal heute vertragen? Es war ein schrecklicher Unfall, für den niemand etwas kann.« Mein Blick findet sofort den von meinem Bruder, der mir allein mit seinem Gesichtsausdruck zu verstehen gibt, dass ich bloß meine Klappe halten soll. War ja klar, dass sie ihr nichts davon erzählt haben. Das passt nun mal einfach nicht ins Bild und würde Schande über die Familie Hart bringen. »Lass gut sein, Darl. Ich komme heute Abend noch mal vorbei, um mich von ihm zu verabschieden«, sage ich und drücke ihr einen Kuss auf das Haar, bevor ich mich von ihr löse und noch mal zu meiner Mutter sehe. Sie sieht mich traurig an und ich weiß, dass sie mir gerne helfen würde, aber wieder einmal nicht gegen den großen Edward Hart ankommt. Wie so oft. »Du wirst dich hier überhaupt nicht mehr blicken lassen. Ist das klar?« Mein Vater schiebt sich in mein Blickfeld, um mir die Sicht auf meine Mutter zu verwehren. Er weiß genau, dass ich ihr niemals antun würde, hier noch mehr Aufstand zu machen. »Ob das klar ist, habe ich dich gefragt. Du bist für mich gestorben und wirst mit Christopher beerdigt. Und damit habe ich nur noch zwei Kinder.« »Dad!«, versucht Darleen noch mal, ihm ins Gewissen zu reden, aber sie braucht meine Kämpfe nicht für mich auszutragen. »Wir …« Ich deute auf Ayden und dann auf meinen Erzeuger. »… sind fertig miteinander. Aber ich lasse mir nicht vorschreiben, ob ich meine Mutter, meine Schwester oder meinen verstorbenen Bruder besuchen werde. Also geht mir aus dem Weg.« Mit meiner Schulter rempele ich gegen die meines Vaters, bevor mir noch was einfällt und ich stehen bleibe, ohne mich umzudrehen. »Nur damit du es weißt: An dem Abend habe ich Christopher überredet, zu euch zurückzugehen, und er hat eingewilligt. Doch er wollte sich selbst beweisen, dass er mehr wert ist, als du ihm immer eingeredet hast. Deshalb wollte er nur dieses eine Rennen gewinnen. Er wollte nur einmal, dass außer mir jemand stolz auf ihn ist. Nur dieses eine Mal. Und, bist du jetzt stolz auf ihn, Dad?« **** »Brennan, lass es! Ich glaube nicht, dass es so eine gute Idee ist, in deinem Zustand ein Rennen zu fahren.« »Geh mir … aus dem Weg!«, brülle ich und steige auf meine Maschine, doch gerade als ich den Schlüssel ins Zündschloss stecken will, reißt Olivia ihn mir aus der Hand. »Willst du dich etwa umbringen? Reicht es nicht, dass Christopher …« Auffordernd halte ich meine Hand nach oben, denn wenn sie mir nicht gleich meinen Schlüssel wiedergibt, drehe ich durch. Versteht sie denn nicht, dass ich das jetzt brauche, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen? »Ich werde fahren und du kannst rein gar nichts dagegen tun. Fahren ist mein Leben und hier auf der Straße bin ich jemand. Nicht nur das schwarze Schaf der Familie Hart. Also geh mir bitte aus dem Weg, Olivia.« »Das bringt dir Christopher aber auch nicht wieder«, redet sie mir noch mal ins Gewissen, doch sie weiß, dass ich nicht mit mir reden lasse, wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe. Da ich jetzt nicht darüber sprechen will, schnappe ich mir den Schlüssel, den sie mir mit einem resignierten Seufzen hinhält, und starte den Motor. Doch bevor sie geht, legt sie ihre Hand auf meine, die ich auf dem Tank abgestützt habe und sieht mich intensiv an. Obwohl ich was getrunken habe, ist mir klar, dass die Idee, jetzt zu fahren, alles andere als gut ist, aber ich habe alles unter Kontrolle. Ganz sicher. »Ich kann Logan nicht gewinnen lassen. Kannst du das denn nicht verstehen?«, brülle ich über den Lärm der Maschine hinweg. »Doch, das kann ich. Aber ich habe Angst um dich. Kannst du das denn nicht verstehen? Steig ab und komm mit mir, Brenn. Lass uns drüber reden«, sagt sie sanft und streichelt über meinen Handrücken. Es ist unfair gegenüber Olivia, schließlich ist sie immer für mich da, wenn ich sie brauche, aber heute kann ich meine Dämonen nur bekämpfen, wenn ich mich ihnen stelle … wenn ich mich Logan stelle. Allein an ihn zu denken, löst...