E-Book, Deutsch, Band 3, 350 Seiten
Reihe: Seelenlos
Low Seelenlos Band 03
2. Auflage-überarbeitet 2019
ISBN: 978-3-96661-126-8
Verlag: Zausel Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Die Rückkehr
E-Book, Deutsch, Band 3, 350 Seiten
Reihe: Seelenlos
ISBN: 978-3-96661-126-8
Verlag: Zausel Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Ein herzliches Hallo, liebe Leser!
Mein Name ist Leandra Low und ansonsten überspring ich die üblichen Floskeln einfach mal. Das ich geboren bin, steht außer Frage und alt genug, um irgendwelchen Blödsinn zu verzapfen bin ich sowieso.
Viel interessanter ist doch die Frage, über was ich schreibe, oder?
Nun, eigentlich über NICHTS, was es nicht in irgendeiner Form bereits gibt... zumindest gehe ich davon aus. ;o)
Aber ich schreibe über ALLES, was mich bewegt, und was ich selbst gern lese.
Abenteuer & Drama, gewürzt mit einer Prise Horror & Tragik. Vermischt mit vielerlei emotionalen Entscheidungen.
Geschichten - manchmal fantastisch - manchmal erschreckend real, aber stets ummantelt von Liebe in jeglicher Form.
Sowie Freundschaft und dem Mut zu einer Reise ins Ungewisse.
Und natürlich darf hier und da auch der Humor nicht fehlen. Denn in der Realität gibt es viel zu wenig, über das man herzlich lachen kann.
In diesem Sinne, wünsche ich all meinen Lesern vergnügliche Lesestunden oder wohliges Erschauern.
Viel Spaß, eure Leandra Low.
Wer mehr über mich erfahren möchte, darf gern einen Blick auf meine Website werfen:
https://leandralow.de
(Dort findet ihr vor allem meine gedruckten Bücher und noch vieles mehr!)
Oder besucht mich auf Facebook:
Leandra Low - Zausel Verlag oder Instagram: leandralow666.
Oder hört doch mal in meine Podcast rein:
Leandras Schreib- und Lesestube.
Natürlich dürft ihr mir auch gern eine E-Mail schreiben: leandra.low@me.com
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Erfüllung
Das Leben ist wie ein Buch.
Die einen Kapitel sind schön,
die anderen zum heulen.
Doch braucht man beides,
um der Geschichte einen Sinn zu geben.
(Verfasser unbekannt)
Die Rückkehr!
Altania
Der Empfang, den man ihm und den auserwählten Engelskriegern bereitete, war überwältigend und übertraf Albians Erwartungen um Längen.
Beide Seiten bestaunten sich gegenseitig.
Nach all den vielen Jahrzehnten wieder lebendige Engel zu sehen war für das Volk Altanias beeindruckend. Genauso, wie die verschiedenen Spezies der Elfen und andere Fabelwesen eine befremdliche Wirkung auf die neugeborenen Engel hatten. Albian derweil hielt begierig Ausschau nach der einen Person, die schließlich endlich aus der jubelnden Menge trat. Jasalia!
Zum ersten Mal seit Sharadans qualvollem Tod verspürte der junge Kaiser wieder so etwas wie brennendes Verlangen. Nicht nur im Herzen.
Er vergaß augenblicklich all die Entbehrungen und grauenvollen Erlebnisse der vergangenen zwei Jahre, die er auf der Erde verbrachte.
Zwei lange Jahre.
Wobei er wusste, dass durch die Reisen durch die Dimensionentunnel die komplette Zeitrechnung, wie er sie kannte, gekippt worden war. Viele bekannte Gesichter, die ihm freudestrahlend entgegenblickten, kamen ihm älter vor. Älter als sie seines Wissens nach sein dürften. Zumindest an den jüngeren Elfen war es erkennbar. Insbesondere an den Kindern, die er glaubte zu erkennen. Kinder, die augenscheinlich keine Kinder mehr waren. Doch im Moment kümmerte ihn all dies nicht. Er sah nur noch seine wunderschöne Gattin.
Er löste die Schließe des Reiseumhangs, befreite sich vom Waffengurt und allem anderen hinderlichen Zeug und rannte sehnsuchtsvoll und überglücklich seiner Frau entgegen. Die schritt mit einem strahlenden Lächeln auf ihn zu. An ihrer Hand ein Kind, dessen Schönheit und Anmut schon jetzt, kaum beschreibbare Formen innehatte, jedoch keineswegs mit Albians Vorstellung von dem zweijährigen Sohn, den er zu sehen erwartete, übereinkam.
»Oh meine Königin, mein Mund vermag es nicht in Worte zu fassen, wie sehr mein Herz diesen freudigen Augenblick herbeisehnte!« Leicht atemlos stieß er dies hervor, als er vor seiner Frau zum Stillstand kam.
Sie blickte ihn aus tränenschweren Augen an. Blinzelte und konnte es kaum fassen.
Beim heiligen Elfenblut, er sieht noch immer so jung und wunderschön aus, wie damals, als er mich verließ!, schoss es ihr bei seinem Anblick in den Sinn.
Unter dem Jubel des Volkes sanken sich Jasalia und ihr Mann in die Arme und die Kaiserin brach in Freudentränen aus, während sie in den seidigen Stoff seines Hemdes flüsterte: »Glaubt mir, mein Gebieter, ich verstehe Euch sehr wohl, denn auch mein Herz verzehrte sich in den vergangenen Jahren nach Eurer baldigen Rückkehr. Jedoch möchte ich Euch zuerst jemanden vorstellen, der ebenso begierig Eure Rückkehr erwartete, wie ich es tat. Darf ich Euer Augenmerk auf Euren Erstgeborenen lenken. Majestät, dies ist Silvano, Euer Sohn.« Stolz schwang in Jasalias Stimme mit, während sie ihrem Mann den gemeinsamen Sohn entgegen schob.
Albian war überwältigt. Teils vor Erstaunen darüber, dass sein Nachfolger bereits so groß war. Zum anderen, weil ihm sein Sohn so vollkommen erschien. Allerdings auch gleichzeitig so fremdartig und irgendwie unnahbar.
Der Kleine ließ das angeborene Misstrauen eines Kindes gegenüber Fremden komplett vermissen. Neugierig blickte Silvano aus eigenartigen Silberaugen zu dem Kaiser auf und sein selbstbewusstes Gebaren weckte das Interesse Albians. Doch als er sich zu dem Jungen herunterbeugte, hatte er das Gefühl, eine eiskalte Hand würde sich um sein Herz legen. Und je intensiver sich der Blick des bildschönen Kindes auf das Antlitz seines Vaters heftete, desto enger presste die imaginäre Hand das lebenswichtige Organ zusammen. Albian rang nach Luft, während er mühsam gegen das Gefühl der Beklemmung ankämpfte. Jedoch musste er einsehen, dass er gegen die unbekannte Kraft, die sich seiner zu ermächtigen versuchte, nicht ankam. Bevor dann alles um ihn herum schwarz wurde, schoss ihm wie ein Blitz ein Name durch den Geist: JALAY!
***
»Elli? Eleonora? Kind, wo steckst du?«
»Ich bin hier auf dem Dachboden, Großmutter«, rief die Gerufene mit fröhlicher Stimme.
»Gott, was machst du denn hier oben, zwischen all dem Staub und Dreck?«, hustete Dorothea Delmarco, kurz, nachdem sie den Kopf durch die geöffnete Luke steckte.
»Ich wollte ein paar von Papas Büchern suchen. Ich benötige sie für Recherchen für einen Artikel.«
Eleonora arbeitete erfolgreich als freie Journalistin für diverse, angesagte Zeitschriften. Wobei sie bei Zweien sogar eine eigene Seite hatte, auf der sie sich mit viel Ironie und Witz über aktuelle lokale Themen auslassen konnte. Die Jobs wurden gut bezahlt und Eleonora hätte sich locker eine Wohnung in der Stadt leisten können. Sie zog jedoch die ländliche Atmosphäre dem hektischen Großstadtleben vor und außerdem hatte sie keine Lust alleine zu leben. Deshalb war sie gleich nach dem Studium zu ihren Großeltern aufs Land gezogen. Dort hatte sie bereits den Großteil ihrer Jugend verbracht, da ihre Eltern bei einem Segelausflug umkamen, als sie elf Jahre alt gewesen war. Ihre Großeltern* hatten sich gefreut, als ihre Elli nach dem Studium zurückkam, denn beide liebten ihre Enkelin von ganzem Herzen.
Die 25-jährige Spanierin vergötterte ihre »abuelos«* ebenso, auch wenn ihr die übertriebene Fürsorge der beiden, manchmal doch etwas zu viel wurde. Andererseits war es ja normal bei älteren Menschen, dass sie sich sorgten. Zumal sowohl Schreinermeister Salvatore Delmarco als auch seine Frau Dorothea weit über siebzig Jahre alt waren. Eleonora versuchte ihnen daher, auch soviel wie irgend möglich abzunehmen. Neben Miete und Kostgeld unterstützte sie die zwei deshalb auch bei anderen finanziellen Aufwendungen, so gut sie konnte.
Dafür durfte sie zwei großzügig geschnittene Zimmer, sowie ein zwar kleines, aber eben separates Bad ihr Eigen nennen, und wurde von den Großeltern* nach Strich und Faden verwöhnt. Auch hätten die nichts dagegen, wenn Eleonora ihre diversen Männerbekanntschaften mitbrachte. Sie waren eh der Meinung, dass es an der Zeit sei, dass ihre Enkeltochter endlich eine eigene Familie gründete. Das jedoch unterließ die hübsche, lebenslustige Frau. Bisher war allerdings keiner unter ihren zahlreichen Verehrern, mit dem sie sich mehr als ein paar nette Dates vorstellen konnte.
Sie hatte klare Vorstellungen von ihrem Traummann und hierbei standen gutes Aussehen und eine symphatische Art nicht unbedingt an vorderster Stelle. Sie wollte einen abenteuerlustigen, selbstbewussten Mann, mit dem man Pferde stehlen konnte. Der so lebensbejahend und leidenschaftlich wie sie selbst war, und sich einen Dreck um feste Regeln und Vorschriften scherte. Keinen Langweiler, der seine Zukunft nur darin sah, Karriere zu machen und dann so schnell wie möglich Heim und Familie anzuschaffen. Sie wollte nicht als liebende Ehefrau enden, die ihren Lebenssinn nur darauf beschränkte, Ehemann, Kinder und Haushalt zu versorgen. Nicht etwa, dass sie solcherlei Ambitionen nicht befürwortete, aber eben nicht für sich selbst. Zwar könnte sie sich durchaus vorstellen irgendwann zu heiraten und auch Kinder zu kriegen, allerdings das allein genügte ihr nicht zum Glücklichsein. Und die Männer, mit denen sie bisher ausgegangen war, erfüllten nun mal nicht auch nur annähernd die Voraussetzungen, die sie an den Partner ihrer Träume gestellt hatte. Also hielt sie freilich weiterhin Ausschau, konzentrierte sich indessen lieber auf die wesentlichen Dinge ihres Lebens. Suchen tat sie ihren Mister Perfekt nicht. Der müsste sie schon selbst finden.
***
»Majestät? … Majestät, wie geht es Euch?«, Cristoffs sanfte Stimme durchdrang den Nebel, der seinen Geist umhüllte. Albian wollte sich erheben, ließ sich jedoch gleich darauf wieder aufstöhnend in die Kissen gleiten. Sein Kopf dröhnte, als habe ihm jemand eine schwere Waffe über den Schädel geschlagen.
»Was … was …?« Doch selbst zum Sprechen fehlte ihm jegliche Stärke.
»Bleibt ruhig liegen, Hoheit. Ihr seid noch viel zu geschwächt«, klang Demars besorgte Stimme zu ihm durch.
Albian zwang sich, den Kopf zu drehen, um seinem Lieblingsengel ins Gesicht zu sehen und Demar, der sein Vorhaben erkannte, kam ihm entgegen. »Majestät bitte.«
»Wa… was passiert?«, presste Albian hervor, ungeachtet der sorgenvollen Blicke der beiden Engel.
»Ihr habt Euren Sohn begrüßt und seid plötzlich zusammengebrochen. Es war, als habe man Euch sämtlicher Energien beraubt und Ihr lagt da wie tot«, beantwortete Cristoff Albians Frage und der sah die Erschöpfung des Heilers. Es musste dem jungen Mann viel Kraft gekostet haben, ihn zurück ins Leben zu holen.
»Wie lange?«, hauchte er.
»Zwei Monde«, kam die Antwort aus einer entfernteren Richtung. Lord Mayflow trat zu ihm ans Bett und sah ihn mit einem Gemisch aus Erleichterung und Besorgnis an.
Albian freute sich den uralten Minister gesund und munter wieder zu sehen, war indessen über den sorgenvollen Blick maßlos beunruhigt. Deshalb mobilisierte er alle körperlichen Reserven und setzte sich, unter den vorwurfsvollen Lauten der beiden Engel, auf. Ein Diener eilte sofort herbei und rückte dem Kaiser die Kissen zurecht, während ein anderer ihm eine Erfrischung anbot, die Albian...




